Wochenbettdepressionshotline...bin verunsichert

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Anna2006

Wochenbettdepressionshotline...bin verunsichert

Beitrag von Anna2006 »

Hallo,

ich hatte vor zig Tagen dort mal angerufen, weil es mir nach dem Streit mit meinem Mann mal wieder schlecht ging....
ar und
Und die haben immer versucht mich zurückzurufen, weil ich nicht zu erreichen war.
Ist ja nett, aber dann haben die mich etwas ausgequetscht...und mir war es etwas unangenehm...
Dann sagten sie mir, dass es nicht erlaubt sei, mit Antidepressiva zu stillen...!!!

Ich sagte dann, dass die Embryonaltoxikologie aber sagte, dass mit dem Amitriptylin würde okay sein...

Die konnten das kaum glauben, und nun bin ich etwas verunsichert, schade ich meinem Baby damit vielleicht doch?
Ich hätte niemals NIE auf das Stillen verzichten können...das war und ist mir sooooooooo wichtig!!!

Aber LEIDER war in meinem Fall das Medikament die Rettung, ohne das hätte ich es nicht ausgehalten und auch nicht die Therapie anfangen können....
Die wollten auch meinen Namen haben, ich war schließlich so gesprächig...,habe aber die Stadt aus der ich komme verraten.

War bestimmt auch ein Fehler, falls jemand aus...nun einem Kind was antut, denken die bestimmt, dass ich das war.
Mann, mann.......

Meint Ihr, es war falsch, dort angerufen zu haben?
Ich merke mehr und mehr, dass man sich besser nur auf seinen Therapeuten oder Arzt verlassen sollte....
Man wird sonst nur verunsichert....

Grüße,
Anne
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Melanie W.
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Wochenbettdepressionshotline

Beitrag von Melanie W. »

Liebe Anne,

bitte mach dir keine Sorgen, du hast gar nichts falsch gemacht!!! Du bist in guter fachlicher Behandlung und hast dich gemeinsam mit deinem Arzt und auf Basis der Forschungsergebnisse des Embryotox für eine Behandlung mit einem gut erprobtem AD während der Stillzeit entschieden, daran ist überhaupt nichts verkehrt. Und dass du in einer Krisensituation die Wochenbettdepressionshotline angerufen hast, finde ich auch gut, denn sich Hilfe zu holen ist immer ein Schritt in die richtige Richtung. Ganz sicher werden die dir aus dem, was du erzählt hast, keinen "Strick drehen", das geht schon datenschutzrechtlich gar nicht, und schließlich stellst du definitiv weder für dich selbst noch für dein Kind noch für irgendjemand sonst eine Gefahr dar!

Die Wochenbettdepressionshotline gehört zur Uniklinik in Frankfurt-Hoechst. Ich leite die Selbsthilfegruppe in Frankfurt und habe daher schon ganz unterschiedliche Rückmeldungen zur Behandlung in Hoechst und zur Wochenbettdepressionshotline bekommen. Mehrere Frauen haben berichtet, dass die Ärzte dort vor einer AD-Behandlung grundsätzlich das Abstillen voraussetzen, was in anderen Kliniken meines Wissens nach nirgends mehr so gehandhabt wird und zumindest in dieser Verallgemeinerung auch einfach nicht mehr dem Stand der Forschung entspricht. Ich würde daher sehr gerne mit den Ärzten dort mal ein Gespräch führen und nach den Hintergründen fragen. Trotz mehrerer Versuche unsererseites hat sich dort bisher noch niemand zu einem Gespräch mit uns bereiterklärt, was ich sehr schade finde. Mit dem Bamberger Hof, einer ausgezeichneten ambulanten psychiatrischen Tageseinrichtung (die übrigens auch nach sorgfältiger Abwägung ADs in der Stillzeit verschreibt), arbeiten wir dagegen sehr eng zusammen. Gemeinsam versuchen wir gerade, für September dort einen Termin zu bekommen, ich hoffe, dass das nun endlich klappt. Soviel nur zum Hintergrund - bitte lass dich nicht verunsichern und vertraue auf die Behandlung durch deinen Arzt!

Herzliche Grüße
Melanie
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