Gibt es hier Mütter die ihr Kind abgegeben haben ???

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
wolke82

Gibt es hier Mütter die ihr Kind abgegeben haben ???

Beitrag von wolke82 »

hallo zusammen,
bin momentan ziehmlich durcheinander hatte schon zwei beiträge geschrieben. hatte mein sohn ein paar tage bei mir gehabt, weil ich dachte ich schaffe das aber ich glaube ich bin überfordert. ich schaffe das alles nicht,nun bin ich drauf und dran am überlegen ob er weiterhin bei meinen eltern gross werden soll, das ich ihn trozdem jeden tag besuche. er sieht ja auch meine mutter als mutter, da sie ihn das ja so beigebracht hat. nur was soll ihc dem jugendamt erzählen? denen habe ich vorher erzählt, das meine eltern mir meinen sohn nicht geben wollten, das entsprach auch halbwegs der tatsache. und dann müsste ich aus dieser wohnung raus obwohl ich erst ein paar wochen hier wohne da mir dann nur 45m zustehen würden keine 60m und ich weiss nicht ob das der richtige weg wäre. ich komme noch nicht mals selbst mit meinen leben klar momentan wie soll ich es mit einem kind schaffen. wenn ich andere mütter sehe mit ihren kindern beneide ich sie aber ich glaube ich bin dazu nicht fähig. gottseidank habe ich einen termin am freitag bei einer psychologin ich hoffe sie kan mir weiter helfen und das ich nicht einf hoffnungsloser fall bin. ich weiss noch ein noch aus
sonnenschein

Beitrag von sonnenschein »

hey,
fühl dich mal gedrückt. ich habe auch schon ein paar mal mit dem gedanken gespielt und bin dann zum entschluss gekommen es nicht zu tun und mir stattdessen hilfe zu holen.
ruf bitte beim kommunalen sozialdienst an und bitte um hilfe. sie werden sich mit dir zusammensetzen und dich beraten.
und glaube mir: keine mutter ist perfekt. soetwas gibt es nicht.
claudia

Beitrag von claudia »

Hallo liebe Wolke,

hast Du mal darüber nachgedacht,in eine Mutter-Kind-Einrichtung mit Deinem Sohn zu gehen?
So über´s Netz und aus der Ferne empfinde ich doch einen ganz großen Riß in eurer gemeinsamen Beziehung...
Ich mag da gar keine Schuldzuweisungen treffen,das steht mir wirklich nicht zu.Das Verhalten Deiner Mutter kann ich allerdings so gar nicht nachempfinden.
Ich finde es wichtig,das Du Dein Kind nicht so einfach hergibst.Schließlich hast Du es geboren,es war 9 Monate in Deinem Bauch-ihr habt schon etwas,was euch verbindet!

Eine Freundin von mir war zuerst ca. 3 Monate nach der Geburt ihrer ersten Tochter mit ihr zu Hause.Nach 3-4 Monaten begann eine PPD.Als das Kind ca. 3/4 Jahr alt war ging sie stationär und hat in dieser Zeit ihre Tochter bei ihren Eltern gelassen.Das Mädchen ist dann fast bis zum 2.Geburtstag bei den Großeltern gewesen.Danach hat meine Freundin die Tochter dann zu sich geholt.
Sie(die Freundin) ist dann später nochmal schwanger geworden und bekam wieder eine PPD.Dann ist sie mit der Kleinen nach Herten gegangen und dort haben ihr die Ärzte gut geholfen.

Leider ging die Beziehung zu ihrem Ehemann kaputt und jetzt ist sie alleinerziehend,aber auch das hat sie geschafft zu verarbeiten.

Laß Dich nicht verunsichern,das die Wartezeiten in den Mutter-Kind-Einheiten so lang sind.Es lohnt sich-für Dein Kind und für Dich.Vielleicht kannst Du in der Zwischenzeit mit einer ambulanten Therapie Entlastung holen.Wenn das auch nicht klappt,versuch es mal über eine Familienbildungsstätte.Dort wird auch Familienberatung angeboten und manchmal ergibt sich daraus ein Kontakt,der "neue Türen" sprich Möglichkeiten eröffnet.

Liebe Grüße,Claudia
annu

Beitrag von annu »

puh, das ist ja harter tobak, wolke.
auch wenn mir damals alles so schwer fiel mit den kindern, ich mich unfähig fühlte mich richtig um sie zu kümmern und ich habe mir damals nciht selten gewünscht sie wegzugeben oder mich...(das will ich zwecks triggern nicht ausführlicher beschreiben) - sie waren gleichzeitig der motor in meinem alltag, der sinn meines lebens zu diesem zeitpunkt. eine struktur im alltag, an der ich mich entlanghangeln konnte.
außerdem finde ich es ist ein großer unterschied (aus meiner erlebten sicht) ob man therapeutische hilfe hat oder nicht. die beziehung zu meiner großen tochter hat einen riesen-knacks abbekommen und auch ihre seelische+geistige entwicklung, weil ich Keine hilfe hatte und meinem kind eine gesunde bezugsperson fehlte. bei der 2.hatte ich hilfe, ich durfte erleben wie heilsam es ist, trotz anstrengender verantwortung und überlastung so eine innige beziehung zu einem kleinen menschenwesen haben. an der 2.sehe ich was an der großen verloren ging... und das ist im nachhinein betrachtet ziemlich schmerzhaft.
deswg.schließe ich mich claudia an: hol dir bitte dringend die unterstützung die ihr braucht und die euch zusteht! da gibt es allerhand. von der geschulten hausaltshilfe von der familienhelferin des jugendamtes bis zur mutter-kind-station, mutter-kind-therapie usw.
nicht aufgeben, nicht den mut verlieren: dein kind ist DEIN fleisch&blut, nicht das deiner eltern...
ich wünsch dir alles gute!
lg, annu.
Zuletzt geändert von annu am 04:08:2008 22:12, insgesamt 1-mal geändert.
Suse07

Lass dir Zeit ...

Beitrag von Suse07 »

Liebe wolke,
ich glaube, dass gar nicht so wenige Frauen mit PPD in ihrer Akutphase den Wunsch das Kind "abzugeben" hatten.

Bei meinem stationären Aufenthalt auf der Mutter-Kind-Station in Herten äußerte sich das bei jeder Mama unterschiedlich: die eine wollte "nur mal ein paar Wochen wieder für mich alleine verantwortlich"sein, die andere wollte ihr Kind bei Oma lassen, zur Adoption freigeben und ICH wollte einfach WEG - und Pauli bei ihrem Papa lassen.
Von uns allen hat jeder SEINEN Weg finden müssen, mehr oder weniger lang, aber HEUTE (gut anderthalb Jahre "danach") kann ich dir sagen: wir ALLE haben unser Kind behalten, es lieben und mit ihm leben gelernt.
Ich mag mir ein Leben ohne Pauli heute gar nicht mehr vorstellen - geht gar nicht. Aber DAMALS konnte ich es mir NICHT MIT IHR vorstellen. Gar nicht.

Was ich dir damit sagen will: es gehört zur Krankheit und wenn du mit der Therapie angefangen hast (hab ich doch richtig verstanden, dass sie bald startet?), wirst du die Sache bald anders sehen und vor allem auch anders FÜHLEN !!! Vertrau Dir!!!

Und lass dir Zeit mit einer Entscheidung! Egal in welche Richtung diese geht, entscheide, wenn es dir besser geht!
Du hast alle Zeit der Welt! :wink:

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute,
Suse
Antworten