Das Fremde in mir...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Anna2006

Das Fremde in mir...

Beitrag von Anna2006 »

....und die Filmkritiken...

Mir war NIE bewusst, dass man als erkrankte Mutter gesellschaftlich ausgegrenzt sein soll.
Ich habe es jedenfalls kaum gemerkt.
Nur in einem Kommentar meines Vaters:"Du versündigst Dich, Du musst doch so dankbar sein..."(Toll, wenn man eine Fast-Psychose hat (ich hatte meines Erachtens eine "richtige", denn ich hatte in der Akutphase nach meinem ersten Alptraum beim Erwachen auch kurz eine Stimme gehört- das alles habe ich aber augenblicklich als krank empfunden und es ist so auch nicht wieder vorgekommen zum Glück...)und man vor lauter Angst und Panik den Boden unter den Füßen verliert...wofür will man in dem Moment dankbar sein?)

Und dann habe ich es natürlich schon von meinem Mann zu spüren bekommen, denn er hat mir dafür die Schuld gegeben.
"Was für eine verrückte, kranke Frau habe ich, kannst Du nicht einfach ruhig und glücklich sein?"

Wahrscheinlich fühle ich mich mein ganzes Leben schon gesellschaftlich ausgegrenzt, so dass mir dieser Alptraum in der Hinsicht auch nichts mehr "ausmachte"...

Wie war es bei Euch?
Habt Ihr stark den gesellschaftlichen "Eine-Mutter-muss-sich-freuen"-Druck gespürt?

Ich selber war so schwer erkrankt, dass ich mich um sowas nicht interessiert hatte...


Mich interessiert, wie es bei Euch war

Liebe Grüße
Avery

Beitrag von Avery »

Hallo Anna2006

Ich habe zwar wie ich glaube keine Psychose, habe aber in der ersten Zeit nach der Geburt heftige Zwangsgedanken gehabt.
Ich habe mich damit nur drei Menschen anvertraut, meiner Mutter, meinem Freund (aber nur im geringen Maße) und meinem Psychiater.
Die Kommentare waren verschieden, meine Mutter meinte erst, ich habe keinen Willen um diese Gedanken zu verdrängen, ich müßte denen NEIN sagen und diese abwerfen können, wenn ich diese Willenskraft hätte.
Ja, das hat mich nicht aufgebaut...
Mein Freund war der Meinung, dass ich mein Kind gar nicht lieben würde, wenn ich sowas denke...darauf hin habe ih´ch ihm nie wieder was davon erzählt.
Mein Psy hat natürlich eine professionelle Meinung dazu, die mich etwas gestärkt hat.
Also dein Gefühl ausgegrenzt zu werden kenne ich nur zu gut.
Machst du eine Therapie? Oder Medikamente?

Liebe Grüße und viel Kraft weiterhin.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo!

Ich hatte wohl großes Glück im Unglück - von Ausgegrenzt sein, habe ich Gott sei Dank nie was erfahren oder gemerkt. Weder von meinen Eltern, Partner oder engsten Vertrauen, noch später dann, als ich mich langsam mehr und mehr auch weiter hinaus geöffnet bzw. "geoutet" hatte. Ich habe immer das wunderbare Gefühl von Verständniss, Anteilnahme, echtem Interesse und Hilfsangebote bekommen.

Überrascht hat mich auch, dass viele mit ihrer eigenen Geschichte "raus gerückt" sind, oder dass eigentlich alle jemanden kannten, der/die das selbe erlebt hat oder zumindest schon von dieser Erkrankung gehört hatten - alle, nur ich hatte null Ahnung... muss wohl bis dahin wirklich hinter dem Mond gelebt haben... :roll:

Ich habe das Gefühl, dass das aber die Ausnahme ist, denn meist lese ich hier, wie schlimm es anderen Frauen - z.B. euch beiden - ergangen ist. Wenn ich mir dann vorstelle, dass es mir auch so ergangen wäre... zu all dem Leidensdruck dann solche schrecklichen Komentare... ich weiß nicht, wie das geendet hätte. Das hätte wohl den letzen Funken Lebenswille erstickt.

Es tut mir so unendich leid, was ihr da erleben mußtet. Diese Komentare, wie schlimm, wie unwissend und wie FALSCH diese doch sind - es schreit zum Himmel. Aber es ist die Ignoranz von etwas, was man nicht fassen und nicht sehen kann - eine PSYCHISCHE Erkrankung und dann noch, wenn man doch das schönste der Welt bekommen hat - ein Kind - das kann nicht sein, das darf nicht sein und vor allem - es macht ANGST!!! Und durch diese Angst, machen viele Menschen einfach die Augen zu und grenzen lieber aus, das ist auch bei anderen psychischen Erkrankungen so, man denke nur an Menschen mit Schizophrenie, auch sie haben immer noch mit großen Vorbehalten zu kämpfen, die Angst davor ist zu groß.

ABER: Wir alle hier können schon alleine durch diese Selbsthilfegruppe unendlich dafür tun, dass sich das ändert. Und ganz viel hat sich in den vergangen Jahren auch getan. Besonders der Film "Das Fremde in mir" - er ist in aller Munde und auch wenn die Medien oft wieder reißerisch darüber berichten - es WIRD DARÜBER geredet, es ist endlich THEMA in der Öffentlichkeit. Und das haben wir alle uns SELBER HIER zu verdanken, weil wir nicht weiter geschwiegen haben, sondern aufgestanden sind und gesagt haben: Stopp, seht hier ich bin krank geworden nach der Geburt meines Kindes, ich hatte Angst, Panik und Zwangsgedanken usw. aber ich bin EIN MENSCH und Mitglied dieser Gesellschaft und dieses Recht werden und haben wir uns schon zu einem großen Teil erkämpft. Und es wird weiter gehen, bis es eines Tages normal sein wird, dass dieses Thema selbstverständlich in jedem Geburtsvorbereitungskurs angesprochen wird, dass frisch entbundene Mütter gut und einfühlsam betreut und begleitet werden und das die Menschen da draußen endlich ihre Scheuklappen ablgegen.

Ihr könnt unglaublich stolz auf euch sein, dass ihr hier seid und an dieser Sache mitarbeitet. Dass ihr euch geöffnet und eure Stimmen erhoben habt, das sind die Pflastersteine auf unserem Weg!

Ganz liebe Grüße von eurer
Zuletzt geändert von Marika am 28:10:2008 8:30, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Zoraya

Beitrag von Zoraya »

Ja, den habe ich gespürt, den Druck Eine-Mutter-muss-sich-doch-freuen. Und wie.

Schon in der Schwangerschaft haben einige Kolleginnen hinter meinem Rücken getuschelt. Weil ich ehrlich war und zugegeben habe, dass ich ungewollt schwanger geworden bin und dass ich mich mit dem Gedanken erst anfreunden muss, ein Kind zu bekommenl. Da kam mal eine fehlgeleitete Email an mich, da kam es dann raus.

Nach der Geburt haben mich alle beglückwünscht. Ich habe mich gefragt, wovon die reden? Mein ganzes Leben lag in Scherben, ich wusste nicht, wie ich mit dem Kind fertig werden soll, keiner war für mich da, inklusive meiner eigenen Eltern, die nicht mal gekommen sind nach der Geburt... wofür dann die Glückwünsche.

Mittlerweile bin ich fest davon überzeugt, dass die allerwenigsten Mütter nach der Geburt ihres Kindes, zumindestens ihres ersten Kindes, in der ersten Zeit nur so vor Freude sprühen. Es hat sich doch alles geändert, diese Anstrengung, die Unsicherheit, wenn das Kind schreit und man weiß nicht warum... Da muss man nicht unbedingt an einer postpartalen Depression leiden, um nicht gestresst und ab und an völlig fertig zu sein.

Aber nein. Just die Kollegin, die sich in besagter Mail über mich ausgelassen hat, hat jetzt ein Kind bekommen. Sie konnte nicht mal kurz Bescheid sagen, dass sie das Kind hat, so ging es bei ihr drunter und drüber, wir haben es erst eine Woche nach der Geburt erfahren. Ein paar Wochen später rief sie dann an und erzählte die üblichen Geschichten, Probleme mit dem Stillen usw. Aber dann der Satz: "Aber das Kind gibt mir so viel!" :roll:

Was, bitte schön, gibt einem ein Neugeborenes? Soll denn ein Neugeborenes überhaupt schon etwas geben müssen? Hat es nicht viel mehr das Recht, nur zu nehmen und bedingungslos versorgt zu werden, und sollte man dies nicht jungen, werdenden Eltern mitteilen? Ein so kleines Kind, ein Tragling mit wenig Mimik, das sich kaum anders verständigen kann als durch Schreien, was soll es denn der Mutter in dem Zustand schon geben?

Ich merke schon, das macht mich wieder ganz wütend, das Thema.
Joulins

Beitrag von Joulins »

Hallo Anna,

ich hatte eigentlich auch Glück, daß ich nie ausgegrenzt worden bin - ich bin aber auch recht offen damit umgegangen. Es wußten nicht nur die Hebamme und die Psychiaterin, sondern auch mein Mann, meine Eltern und auch Freunde (die allesamt klasse reagiert haben). Ich hatte allerdings trotz aller Depressivität noch immer eine gewisse Kontrolle darüber, wem ich was erzählt habe, und habe es auch vermieden, Details auszubreiten: ich habe mitunter einfach nur gesagt, daß ich mich nach der Geburt sehr schlecht gefühlt habe - da kam oft unerwartetes Feedback.

Ich habe von außen also eigentlich keinen Druck gespürt - dafür habe ich mir selber gehörig Druck gemacht! Das habe ich auch erst ablegen können, nachdem ich mich "wissenschaftlich" damit auseinandergesetzt und begriffen hatte, daß es eine Krankheit ist.

Alles Gute!
Joulins
Spirit

Beitrag von Spirit »

Also ich hatte auch nie das Gefühl nicht richtig verstanden zu werden.

Selber hab ich ja sehr spät mitbekommen was mit mir los ist - als dann die Zwangsgedanken kamen und ich selber vor mir Angst bekam.

Mein Mann hat glaub ich schon irgendwas gemerkt. Er hat total verständnisvoll reagiert und mich auch in allem unterstützt.
Meine Oma hat selber leider Depressionen seit Jahren. Von daher kannte sie das ja und hat mich oft getröstet.
Meine Schwiegermama kennt die Probleme aufgrund ihrer Arbeit.
...
Also ich hatte vollkommenen Rückenhalt und Verständnis.

Ich glaube - wäre es mir so wie Euch beiden gegangen - ich würde jetzt vielleicht nimmer leben. Das hätte ich nicht verkraftet. Deshalb alle Achtung an Euch, daß ihr so stark wart und Euren Weg gegangen seid.

Ich hoffe, daß das Thema wirklich endlich wie ein Schnupfen oder so behandelt wird, und die Leute nicht wegschauen, sondern helfen.

LG
Spirit
Kate

Beitrag von Kate »

Zuletzt geändert von Kate am 28:10:2008 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Anna,

auch ich kann ein Lied davon singen, vom ausgegrenzt sein, nicht verstanden werden, etc. Die Kommentare reichten von "Bei einem so süssen Kind kann man doch gar keine psychischen Probleme haben", über "Kann die sich nicht endlich mal zusammen reissen" bis hin zu "Vielleicht müsste man ihr nur mal den Hintern versohlen, damit sie ihr Leben wieder selbst in die Hand nimmt". Das und ähnliches bekam ich bzw. mein Mann von vielen Seiten zu hören, sowohl von einem Teil der Verwandtschaft als auch von sog. Fachleuten, also Ärzten und Therapeuten (da allerdings vorwiegend von Männern ohne Kindern). Das alles hat natürlich meine eigenen Zweifel, ob ich denn wirklich krank bin, oder eben nur ein Versager, der sein Leben nicht im Griff hat, nur verstärkt und auch von dem Schamgefühl von dem Kate spricht, kann ich ein Lied singen. Den äusseren Druck konnte ich abstellen, in dem ich den meisten Leuten irgendwann nur noch gesagt hab, es geht mir gut - der innere Druck bzw. die Schuldgefühle meiner Kleinen und meinem Mann gegenüber sind nach wie vor vorhanden, ich hoffe irgendwann kann ich auch das noch abstellen.

Viele liebe Grüsse
Sanne
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo,

bei mir war die Ausgrenzung zuerst scheinbar nicht da - alle zeigten Verständnis, jedenfalls mir gegenüber. Aber dann habe ich sehr bald festgestellt, dass sie nur mir gegenüber so taten, als würden sie mich verstehen - hintenrum war mein Ex dann schnell der "arme Mann", der bedauert wurde, eine "ach so kranke" Frau zu haben - schließlich kam der Arme abends nach Hause und fand im Haushalt Arbeit vor, anstatt, wie meine Schwiegermutter fand, ein perfektes Heim vorzufinden, wie er es in ihren Augen verdient hatte, und die Füße hochlegen zu dürfen. Er wurde bald von seiner Familie - und später dann auch teilweise von meinen eigenen Eltern - für sein schweres Los bedauert - wobei ich sagen muß, dass wir mit Haushaltshilfen sehr gut ausgestattet waren und er dieses Los nicht alleine tragen mußte und ich außerdem nie alles hingeschmissen habe sondern trotz Krankheit wenigstens teilweise noch einsatzfähig war. Ich war die Kranke - er war der Held, der alles rettete - und sich dafür bei seiner Mama ausweinte und, was dazukam, mir bitterste Vorwürfe machte, die mich immer tiefer in die Depression hineinrutschen ließen. Darüber ist dann - natürlich unter anderem - auch nach einigen Jahren meine Ehe zerbrochen.
Trotzdem habe ich auch während der Erkrankung die Erfahrung gemacht, dass ich gute Freunde hatte, die in allen Phasen zu mir gehalten haben - meine Schwiegereltern, Eltern und meinen Ex muß ich da allerdings voll ausschließen.

Alles Gute auf Eurem Weg!

Ava
Maike

Beitrag von Maike »

Hallo,

ich hatte das Glück nicht ausgegrenzt zu werden. Ich wurde, wie bei Marika, von meinen Eltern, meinem Freund, meinen ganzen Freunden und ganz besonders von meiner Hebamme aufgefangen und habe alles andere als Sprüche bekommen, die man in dieser Zeit nicht braucht! Sie habe alle unendlich viel Verständnis gezeigt und das hat mir sehr geholfen...! Muß aber auch sagen, dass ich keine Psychose hatte (glaube ich:-))

Es gibt viele Menschen, die das ganz bestimmt nicht nachvollziehen können, was mit uns geschehen ist...aber ich hatte das Glück, dass alle versucht haben mich zu verstehen! Sie haben sich alle enorm viel Mühe gegeben.

Mir tut das so leid, dass einige von Euch andere Erfahrungen machen mußten. Denn ich kann es verstehen, dass diese Situation die Genesung nicht einfacher macht.

LG Maike mit Mika (*08.10.2007)
Anna2006

Beitrag von Anna2006 »

Hallo Maike,

ich finde aber, es sollte nichts damit zu tun haben, ob es nun eine Depression, eine Psychose oder etwas "dazwischen" war.
Gelitten haben alle Frauen, die postpartal psychisch erkrankt sind.
Hörte sich so an, als ob die Psychose dann doch der gerechtfertigte Grund sein könne, um eine FRau nicht zu unterstützen oder zu verstehen, eben aus dem alten Vorurteil heraus, dies sein unmöglich.

Meine Therapeutin und meine Psychiaterin haben trotz der erwähnten Situation bei mir NIE eine Psychose oder Schizophrenie diagnostiziert.
Es war immer die Rede von einer traumatisch bedingten Stresssituation mit "Flashbacks"...

Leider werden viele Menschen mit traumatischen Erlebnissen in der Kindheit später fälschlicherweise als "psychotisch" diagnostiziert.
Das erschwert jedoch die Heilung.
Muss sagen, meine Thera hat auch schon mit "echten" Psychotikern gearbeitet und bei vielen wohl eine Genesung durch langjährige, tiefenpsychologische und Gesprächstherapie erreicht.
Die Psychiater, die vorher die Diagnose "Psychose aus dem ..." stellten, sagten später, wenn der Patient nicht rückfällig war, und das über 5-10 Jahre, "dann hat wohl die Erstdiagnose niocht gestimmt"
So nach dem Motto:
Psychosen kann man nicht heilen, schon gar nicht durch Psychotherapie...

Ein Vorurteil.
Leider...

Naja, ist mir nur so aufgefallen...
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Marika
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Beitrag von Marika »

@Kate: Warum hast du denn deinen Beitrag gelöscht???

@Anna: postpartale Psychosen sind heilbar - die Beispiele von Frauen hier bestätigen das. Es gibt bei jeder psychischen Erkrankung (ob Depression postpartal oder durch andere Dinge ausgelöst, Schizophrenie, Psychosen, PTBS.... usw. usw.) nach einer offensichtlichen Heilung, das Risikio einen Rüfall zu bekommen bzw. dass die Krankheit chronisch verläuft und der/die Betreffende immer auf ein Medikament angewiesen ist. Schizophrene Menschen, sind ihr Leben lang auf Medikament angewiesen, können damit ein weitgehend normales Leben leben. Genau so aber dürfen haben wir alle hier die berchtigte Hoffung haben, dass wir wieder gesund werden. Und ob PPD oder PPP - das muss für die Akzeptanz bzw. Hilfestellung und Verständniss wirklich komplett egal sein. Ich denke Maike hatte nur gemeint, dass bei einer PPP das Verständniss noch weniger da und die Angst der Menschen dafür noch größer ist, als bei einer PPD. Eben weil eine Psychose die noch schlimmere Erkrankung ist und die Menschen da noch weniger damit klar kommen.

Es ist einfach leider noch vielfach in den Köpfen der Menschen, ein PERSÖNLICHES Versagen, wenn man an einer psychischen Erkrankung leidet. Noch immer glauben viele, man müsse sich doch nur zusammen reißen und allein durch den bloßen Willen, seien psychische Erkrankungen zu heilen. Dann kommt noch die Angst, dass psychisch Kranke eine "Gefahr" sind, weil es bei gewissen Erkrankungen (Psychosen, Schizophrenie) auch zu Halluzinationen und Realitätsverlust kommt. Aber die Patienten können ja nicht das geringste dafür, es ist die Gehirnchemie der Botenstoffe, die das verursacht und ist überhaupt nicht willentlich beeinflußbar.

Es muss noch ganz viel getan werden, um psychische Erkrankungen im Allgemeinen zu Entabuiesierun.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Kate

Beitrag von Kate »

Hallo Marika,

es war mir beim Lesen meines Beitrags hinterher unangenehm aufgefallen, wie viel Wut noch in mir steckt über diese Dinge, die mir passiert sind.
Das war mir irgendwie peinlich, so wenig nach so langer Zeit darüber stehen zu können :oops:

Sorry.

LG Kate
Maike

Beitrag von Maike »

Hallo Anna,

so hab ich das auch nicht gemeint:-)! Ich bin auch der Meinung, dass es egal ist, ob man eine Psychose oder Depression hat....! Aber leider gibt es noch immer Menschen in unserer Umgebung, die sich nicht in uns hinein versetzen können und es auch nicht versuchen und dann kommen diese unqualifizierten Sprüche, die uns nur leider gar nicht weiter helfen....!

Aber zum Glück durfte ich das nie erleben!

LG Maike
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Marika
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Beitrag von Marika »

@Kate: Natürlich kann ich dich verstehen, obwohl bei allem was du erlebt hast, darfst du ruhig wütend sein - auch dein ganzes Leben lang. Eigentlich ist es ja noch gar nicht lange her bei dir, - zu kurz um "drüber zu stehen", wie ich meine. Also ich persönlich epmfinde es halt eigentlich eher als "kurze Zeit".

Aber es ist schon o.k., ich hatte mich nur gewundert weil ich deinen total Klasse fand... einfach wie du alles raus gelassen hast. Peinlich fand ich es überhaupt - im Gegenteil sehr gut für deine Seele sogar!!!

Auch wenn dein Beitrag jetzt nicht mehr da ist, so sage ich dir trotzdem "Danke" für deinen Beitrag, der mich sehr berührt hat!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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