Hallo! Brauche euren Rat

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Rapunzel

Hallo! Brauche euren Rat

Beitrag von Rapunzel »

Hallo!
Ich lese seit einigen Tagen immer wieder mal hier mit und brauche nun mal euren Rat bzw. möchte gerne eure Einschätzung zu "meinen Depressionen (?)" hören:
Unsere Tochter wurde am 25.06.2008 geboren. Eine Woche zuvor kam ich wegen erhöhter Kindsherztöne in die Klinik, die Geburt wurde eingeleitet. Ich bekam Wehen, die aber ohne Wirkung auf Gebärmutterhals und Muttermund blieben. Zweimal täglich wurde mittels Scheidengel weiter eingeleitet, 6 CTGs pro Tag geschrieben, dazu Akupunktur... Das Ganze sechs Tage lang. Nachdem sich nach 6 Tagen noch immer keine Geburtsfortschritte zeigten, wurde am 7. Tag unsere Kleine per Kaiserschnitt geholt. Weitere 5 Tage später wurden wir mit einem Hb-Wert von 7 und unserer Kleinen, die inzwischen mehr als 10% an Gewicht verloren hatte, entlassen. Mein Mann war zwischenzeitlich auch außer Gefecht gesetzt worden (Darmprobleme), so dass wir zunächst sehr hilflos Zuhause saßen. Mit Unterstützung der Hebamme und meiner Schwiegermutter bekamen wir die ersten Tage irgendwie hin – keine Ahnung, wie wir das geschafft haben. Die ersten Tage waren von Panikanfällen und körperlichen Schwächeanfällen durchzogen. Nach 1 Woche kamen wir dann ohne Schwiegermutter zurecht. Ich hatte allerdings nach wie vor immer wieder das Gefühl, das alles nie zu schaffen, war dauernd müde (die Kleine kam 2 mal/Nacht) und hatte das Gefühl, dass es niemals mehr besser werden wird. Mein Hausarzt verschrieb mir dann Mirtazapin (15mg). Relativ zeitgleich kam mir der Gedanke, dass die Schilddrüse falsch eingestellt sein könnte (ich hatte früher einen Morbus Basedow, wurde mittels Radio-Iod-Therapie behandelt, seitdem Schilddrüsenunterfunktion). Es zeigte sich, dass das L-Thyroxin zu hoch dosiert war. Dies wiederholte sich dann über die nächsten 2 Monate mehrmals – ich hatte Panikattacken, Herzrasen, zitterte,... Mein Arzt dosierte daraufhin das Mirtazapin höher (seit 2 ½ Monaten nun 30 mg). Zusätzlich verordnete mir mein Frauenarzt die Valette (hatte ich vor Schwangerschaft jahrelang genommen – in erster Linie wegen meiner schlechten Haut, und gut vertragen).
Hinzu kommen noch familiäre Belastungen: Meine Mutter ist Ende 60, seit 10 Jahren verwitwet und fühlt sich alleine, hat sich daher entschieden, zu uns (in unseren Wohnort, separate Mietwohnung) zu ziehen. Zunächst hatte ich mich eigentlich darauf gefreut – je näher der Tag kam, umso mehr machte sich ein beklemmendes Gefühl breit. Meine Mutter ist Alkoholikerin, trank früher, war zwischenzeitlich einige Jahre trocken, trinkt seit ca. 8 Jahren wieder. Ich habe zwar noch Geschwister, von denen kümmert sich aber niemand um sie. Vor drei Wochen machte sie nun auf meinen Vorschlag hin eine Entgiftung, die stationäre Therapie ist beantragt.

Meine Probleme sind nun folgende: Mir geht es seit Beginn der Pilleneinnahme 14 Tage körperlich und psychisch gut, immer zu Zyklusmitte beginnen auf den Tag genau, an dem mein Eisprung wäre, wenn ich die Pille nicht nähme, meine schlechten Tage. Ich habe das Gefühl, ich stehe neben mir, fühle mich erschöpft und ausgelaugt (obwohl die Kleine seit 2 Monaten durchschläft!). Mir ist schwindlig, wenn ich mich zu schnell umdrehe, wenn ich mich bücke und zu schnell hochgehe. Jetzt weiß ich nicht, ob das Nebenwirkungen sind vom Mirtazapin oder was es sein könnte. In meiner Ratlosigkeit hab ich mich an einen Psychotherapeuten gewandt, habe aber erst in 2 Wochen den ersten Termin. Was unsere Kleine angeht, fühle ich mich sicher, weiß und spüre, was sie möchte.

Ich habe mit meinem Frauenarzt über meine Empfindungen gesprochen, der hat dies aber abgetan mit dem Kommentar, dass das nicht sein könne, da mein Hormonspiegel ja durch die Pille stabilisiert wird und ich keinen Zyklus mehr hätte. Nun meine Frage: Kann es dennoch sein? Ich bilde mir meine Stimmungsschwankungen und den Schwindel doch nicht ein. Ich habe das Gefühl, dass es hormonell bedingt ist und nicht psychisch. Mein FA schlug vor, die Pille einen Monat auszusetzen und abzuwarten was passiert. Aber ich hab Angst, dass es mir dann wieder durchgehend schlecht geht.

Vielen Dank fürs Durchlesen der nun doch etwas längeren Geschichte. Was meint ihr dazu?
Carolin

Beitrag von Carolin »

hey,

schwierig. hier sind noch ein par mehr frauen die viele ihrer symptome aufs hormonelle schieben. da es ja zur zyklusmitte auftritt, tippe ich schon auf die pille. es könnte aber auch kombination pille und schilddrüse sein. warst du schon mal in dem ht-mb-forum?

ich hatte aber während der einnahme von mirtazapin auch diese schwindelattacken vor allem nach dem bücken. ich habe es aber immernoch und nehme keine antidepressiv mehr.

ich tippe aufs hormonelle bei dir!

viele frauen hier haben die pille abgesetzt weil sie es nicht vertragen. manche spüren nichts bzw setzen ihre symptome nicht damit in verbindung!
die valette ist eine minipille. ich habe mal gelesen das minipillen bei depressionen nicht gut sind. du schreibst ja aber das es nur gewisse zeitpunkte sind wo du die schwankungen hast. also ich habe diese schwankungen auch zu den zeiten des eisprungs und kurz vor der menstruation. zur zeit auch wieder.

das hormonsystem ist so komplex!

durch die pille kann man depressionen bekommen, steht ja sogar im beipackzettel. es gibt ja auch verschiedene. 1phasen, 2 phasen und 3 phasen pillen. vielleicht hast du irgendein ungleichgewicht. solange wie du die pille nimmst, lässt sich ja aber auch nicht gut der hormonstatus bestimmen. durch die pilleneinnahme wäre das ergebnis verfälscht.

ich weiß nicht ob ich dir raten soll einen monat mal auszusetzen. ist schwierig. denkst du denn das es dir ansonsten durch die pilleneinnahme besser geht? oder eher durch die richtige einstellung des l-thyroxins?
ist schwierig, was?

frauen die die pille nehmen brauchen auf jeden fall mehr l-thyroxin. das hab ich nun schon öfters gehört und gelesen.

vielleicht gehst du mal zu einem endokrinologen. der testet alle hormone.
ich finde auch das du relativ schnell wieder fit geworden bist. also viele leiden jahre. scheint mir schon ne hormonelle geschichte zu sein bei dir! ich denke aber schuld ist bei dir die schilddrüse!!!

vielleicht kann dir auch dein schilddrüsenspezialist weiter helfen!

lieben gruß, carolin
Carolin

Beitrag von Carolin »

du schreibst ab dem 14. tag so schlecht. klingt nach progesteronmangel. lass mal in der 2. zyklushälfte deine hormone bestimmen. so im zeitraum vom 21.-23. tag.

irgedetwas fehlt dir da! denn gestagen ist nicht gleich progesteron. und die meisten frauen, die nach der geburt dieses tief bekommen und es hormonell ist, denen fehlt dieses progesteron!!!!

in den usa wird den frauen nach der geburt hoch dosiert progesteron gegeben. die meisten kommen dadurch ganz schnell wieder auf die beine!

du hattest geschrieben seit der pille ab dem 14. tag. seit wann nimmst du wieder die pille und wie ging es dir denn vorher?
Rapunzel

Beitrag von Rapunzel »

Davor ging es mir durchgehend schlecht, das ist aber auch schon mehr als 2 Monate her. Ich war inzwischen bei einer anderen Frauenärztin, die eine Kumulierung (Anhäufung) bzw. eine Wechselwirkung der Medis vermutet. Sie hat mir eine andere Pille verordnet, die wir nun einen Zyklus lang ausprobieren. Damit beginne ich morgen.
Zur Zeit habe ich wieder meine Periode und es geht mir blendend. Wenn es nur mal so gut bleiben würde. Ich bin am Überlegen, ob ich, gemeinsam mit meinem Arzt, das Mirtazapin ausschleiche, da ich noch immer vermute, dass es eine Nebenwirkung vom Mirtazapin sein könnte. In erster Linie bräuchte ich glaub ich nur gelegentlich etwas, wenn ich nicht einschlafen kann, am besten was pflanzliches. Morgen lasse ich nochmals meine Schilddrüsenwerte abnehmen, mal sehen, ob das noch weitere Aufschlüsse gibt.
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