Deprimiert... aber ist das Babyblues?
Verfasst: 10:11:2005 1:11
Hallo... ich war schon immer von meinen Gefühlen her sehr schwankend... wie das berühmte Fähnlein im Wind eben... ich war Hypochonder und magersüchtig... irgendwann wollte ich dann ein Kind... um die Leere in mir zu füllen... wurde schwanger, hab es verloren, wurde wieder schwanger und hab jetzt einen Sohn. Er ist 11 Monate alt. Ich habe die Schwangerschaft gehaßt. Sie danach vermißt. Die ersten 2 MOnate nach der Geburt nur geheult. Irgendwann wurde es besser. Doch jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher darüber... Das Loch in mir klafft immer noch... das Baby hat es nicht gefüllt... und ich habe begriffen, daß ich mir aus dem falschen Grund ein Kind gewünscht habe... Ich fühle mich wieder sehr deprimiert... manchmal bin ich so eifersüchtig auf ihn... er hat das Leben noch vor sich, er wird Erfolg haben und alles tun können, was er will... all das, was ich nicht tun konnte. Ich bin noch nicht so alt... 24... aber ich fühle mich wie am Ende meines Lebens... Es fällt mir schwer, mit ihm zusammen zu sein... Er will so viel aufmerksamkeit... doch ich will sie auch! ich habe gedacht, mit einem kind würde sich das geben, ich würde mich nicht mehr allein und nutzlos fühlen... doch es ist tausendmal schlimmer geworden! Wer interessiert sich schon noch für mich? Mein Leben ist vorbei und kommt nie wieder... Ich fühle mich wie ein Stein. Wie ein weinender Stein. Unfähig zu lieben; unfähig an Liebe zu glauben... Warum mach ich überhaupt noch weiter? Wegen diesem Klassiker etwa - "dein kind braucht dich"? Ich hab meine Mutter auch früh verloren und bin trotzdem groß geworden... Nein, ich will mich nicht umbringen. Aber manchmal möchte ich weglaufen und nochmal dort von vorne anfangen, wo mich keiner kennt.
aber ich hab Angst davor. Denn wenn ich es tun würde - was würde sich schon ändern? So, wie ich mich kenne, würde ich doch dann auch nur dem Leben nachtrauern, das ich zuvor hatte. So, wie ich es auch jetzt tue.
Ich wünschte, ich wäre so frei wie meine Freundinnen. Die studieren, leben allein, ihr Leben ist eine Party, sie sind frei und ungebunden. Darauf habe ich verzichtet. Ich dachte, es wäre mir nicht wichtig. Ich habe mich wohl geirrt.
Wenn ich jemanden um Hilfe bitte, dann heißt es ja eh nur, ich solle dieses oder jenes Medikament schlucken, dann ging es mir besser. Aber das ist genauso, als würde man Staub unter den Teppich kehren. Ich kann mir keinen Psychiater mehr leisten. Mein Mann hält das für zum Fenster hinausgeworfenes Geld, weil es eh nichts bringt. Und er hat sogar recht. Ich sage A, und die Psychiater sagen B.
Armer Kleiner. Er hätte es besser verdient. Doch ich denke genauso, daß auch ich es besser verdient hätte.
Haltet mich ruhig für eine egoistische Kuh. Das verletzt mich nicht. Die Wahrheit sollte einen nie verletzen.
Ich wollte das nur mal loswerden. Ich weiß, daß es nichts bringt. Aber vielleicht fühle ich mich eine Zeit lang weniger allein.
Threnody
aber ich hab Angst davor. Denn wenn ich es tun würde - was würde sich schon ändern? So, wie ich mich kenne, würde ich doch dann auch nur dem Leben nachtrauern, das ich zuvor hatte. So, wie ich es auch jetzt tue.
Ich wünschte, ich wäre so frei wie meine Freundinnen. Die studieren, leben allein, ihr Leben ist eine Party, sie sind frei und ungebunden. Darauf habe ich verzichtet. Ich dachte, es wäre mir nicht wichtig. Ich habe mich wohl geirrt.
Wenn ich jemanden um Hilfe bitte, dann heißt es ja eh nur, ich solle dieses oder jenes Medikament schlucken, dann ging es mir besser. Aber das ist genauso, als würde man Staub unter den Teppich kehren. Ich kann mir keinen Psychiater mehr leisten. Mein Mann hält das für zum Fenster hinausgeworfenes Geld, weil es eh nichts bringt. Und er hat sogar recht. Ich sage A, und die Psychiater sagen B.
Armer Kleiner. Er hätte es besser verdient. Doch ich denke genauso, daß auch ich es besser verdient hätte.
Haltet mich ruhig für eine egoistische Kuh. Das verletzt mich nicht. Die Wahrheit sollte einen nie verletzen.
Ich wollte das nur mal loswerden. Ich weiß, daß es nichts bringt. Aber vielleicht fühle ich mich eine Zeit lang weniger allein.
Threnody