Bin 38 j. und mir immer noch so fremd...
Verfasst: 17:01:2009 12:07
Hallo,
ich heisse nicole und leide seit 2 jahren (seit der geburt meines sohnes) unter ppd (im wesentlichen die ZGs machen mir das leben zeitweilig zur hölle). Das es mich treffen könnte, hätte ich nie gedacht:
unser sohn war ein wunschkind und die schwangerschaft verlief ohne grössere probleme. nach vielen lebenskrisen (tod meiner schwester bei einem verkehrsunfall vor 7 jahren und unguten beziehungen zu männern) hatte ich meinen traummann kennengelernt, beruflich lief es gut und so schien der zeitpunkt nach 2 jahren perfekt für ein kind. Die geburt war weniger schön: nach einer einleitung über termin lag ich lange in den wehen und verspürte nur erschöpfung als es endlich soweit war. Mein körper war mir im wochenbett sehr fremd und schien eine einzige wunde zu sein. Natürlich verspürte ich freude über unseren sohn, aber gleichzeitig eine grosse angst über die neue verantwortung. Ich sollte mich auch nicht erholen können, da das stillen überhaupt nicht klappte und ich in meiner not (ich hatte mir vorher auferlegt wg. vieler allergien mindestens 4-6 monate voll zu stillen), mit dem abpumpen begann. stillberatung etc. nutzte alles nichts und so wurde ich aus dem KH entlassen mit dem tip bald mit dem zufüttern zu beginnen. Trotzdem kasteite ich mich weiter und sass alle 2-3 stunden mit milchpumpe und einer viel zu kleinen milchmenge im becher da. unser sohn schrie viel (wahrscheinlich weil er nicht richtig satt wurde) und als es nach 6 wochen endlich mit dem stillen klappte, schien die erlösung da zu sein.
Dazu muss ich erwähnen, dass die panik mit den ZGs exakt nach einer woche losgingen, als mein mann wieder zur arbeit musste. Ich fühlte mich der situation (besonders der stillsituation) nicht gewachsen und litt unter grossen ängsten. Leider wurde es auch nicht besser als die stillerei dann funktionierte, da jede mahlzeit mindestens eine stunde dauerte und ich so "neben der spur" war, dass ich nicht einmal mehr zu zeiten, wenn unser sohn schlief, in den schlaf fand. Nach 6 monaten wagte ich das erste mal den schritt zu einer psychologin, die mich regelrecht vertröstete: ich solle mir ein paar mütter suchen, mit denen ich spazieren gehen könnte, der anfang wäre für niemanden leicht...Also litt ich weiter in der ständigen angst, ich könnte irgendetwas verrücktes tun...nach 9 monaten war ich wieder an einem totaltief und ging zu einer psychiaterin, die mir dann sofort zu citalopram, 20mg., riet. Ich wartete noch einen weiteren monat, um komplett abstillen zu können, und fing mit der einnahme an. Allerdings sehr halbherzig, da ich bereits wieder 40% arbeitete, hatte ich angst, man könnte mir etwas anmerken. Irgendwann merkte ich, dass ich das ganze konsequent durchziehen muss, da es sonst wohl nie aufhört...(ich habe z.b. über den sommer komplett abgesetzt und dann im herbst gemerkt, dass es wieder losgeht). Letzte woche war es wieder so schlecht, dass ich nun einfach auf 30 mg. citalopram erhöht habe. Leider kann ich immer noch nicht offen mit meiner krankheit umgehen, wie so viele hier. Mein mann denkt immer noch, dass ich zeitweilig ein mittel gegen meine schlafstörungen nehme (unser sohn schläft übrigens erst seit ca. 2 monaten einigermassen die nächte durch) und als ich das thema: meine angst vor der verantwortung angesprochen habe, meinte er: das wäre sicher durch meine schlafprobleme ausgelöst. Ich weiss nicht, wie er auf das Thema ZGs reagieren würde (ich weiss nicht einmal, wie ich soetwas früher aufgefasst hätte, bevor bei mir der "kobold im kopf" zu tanzen anfing...
Liebe Grüsse
Nicole
ich heisse nicole und leide seit 2 jahren (seit der geburt meines sohnes) unter ppd (im wesentlichen die ZGs machen mir das leben zeitweilig zur hölle). Das es mich treffen könnte, hätte ich nie gedacht:
unser sohn war ein wunschkind und die schwangerschaft verlief ohne grössere probleme. nach vielen lebenskrisen (tod meiner schwester bei einem verkehrsunfall vor 7 jahren und unguten beziehungen zu männern) hatte ich meinen traummann kennengelernt, beruflich lief es gut und so schien der zeitpunkt nach 2 jahren perfekt für ein kind. Die geburt war weniger schön: nach einer einleitung über termin lag ich lange in den wehen und verspürte nur erschöpfung als es endlich soweit war. Mein körper war mir im wochenbett sehr fremd und schien eine einzige wunde zu sein. Natürlich verspürte ich freude über unseren sohn, aber gleichzeitig eine grosse angst über die neue verantwortung. Ich sollte mich auch nicht erholen können, da das stillen überhaupt nicht klappte und ich in meiner not (ich hatte mir vorher auferlegt wg. vieler allergien mindestens 4-6 monate voll zu stillen), mit dem abpumpen begann. stillberatung etc. nutzte alles nichts und so wurde ich aus dem KH entlassen mit dem tip bald mit dem zufüttern zu beginnen. Trotzdem kasteite ich mich weiter und sass alle 2-3 stunden mit milchpumpe und einer viel zu kleinen milchmenge im becher da. unser sohn schrie viel (wahrscheinlich weil er nicht richtig satt wurde) und als es nach 6 wochen endlich mit dem stillen klappte, schien die erlösung da zu sein.
Dazu muss ich erwähnen, dass die panik mit den ZGs exakt nach einer woche losgingen, als mein mann wieder zur arbeit musste. Ich fühlte mich der situation (besonders der stillsituation) nicht gewachsen und litt unter grossen ängsten. Leider wurde es auch nicht besser als die stillerei dann funktionierte, da jede mahlzeit mindestens eine stunde dauerte und ich so "neben der spur" war, dass ich nicht einmal mehr zu zeiten, wenn unser sohn schlief, in den schlaf fand. Nach 6 monaten wagte ich das erste mal den schritt zu einer psychologin, die mich regelrecht vertröstete: ich solle mir ein paar mütter suchen, mit denen ich spazieren gehen könnte, der anfang wäre für niemanden leicht...Also litt ich weiter in der ständigen angst, ich könnte irgendetwas verrücktes tun...nach 9 monaten war ich wieder an einem totaltief und ging zu einer psychiaterin, die mir dann sofort zu citalopram, 20mg., riet. Ich wartete noch einen weiteren monat, um komplett abstillen zu können, und fing mit der einnahme an. Allerdings sehr halbherzig, da ich bereits wieder 40% arbeitete, hatte ich angst, man könnte mir etwas anmerken. Irgendwann merkte ich, dass ich das ganze konsequent durchziehen muss, da es sonst wohl nie aufhört...(ich habe z.b. über den sommer komplett abgesetzt und dann im herbst gemerkt, dass es wieder losgeht). Letzte woche war es wieder so schlecht, dass ich nun einfach auf 30 mg. citalopram erhöht habe. Leider kann ich immer noch nicht offen mit meiner krankheit umgehen, wie so viele hier. Mein mann denkt immer noch, dass ich zeitweilig ein mittel gegen meine schlafstörungen nehme (unser sohn schläft übrigens erst seit ca. 2 monaten einigermassen die nächte durch) und als ich das thema: meine angst vor der verantwortung angesprochen habe, meinte er: das wäre sicher durch meine schlafprobleme ausgelöst. Ich weiss nicht, wie er auf das Thema ZGs reagieren würde (ich weiss nicht einmal, wie ich soetwas früher aufgefasst hätte, bevor bei mir der "kobold im kopf" zu tanzen anfing...
Liebe Grüsse
Nicole