bambam hat geschrieben:Hallo Du!
Ja, ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht und vorher schon ein paar Gespräche mit Psychologen gehabt. Die waren aber der Meinung, dass ich das nach ein paar Gesprächen schon in den Griff kriegen würde...
Meine VT hat mir was gebracht und doch nicht...
Bin am überlegen, ob ich vielleicht doch nochmal den Schritt wage und bei einer neuen Therapeutin oder Therapeuten eine Therapie beginne bzw. mein "vorhandenes" Wissen vertiefe...
Gruß,
Bambam
Bambam,
was genau ziehst Du denn noch aus Deinem vorhandenen Wissen, wie Du so schön sagst? Gibt es denn Strategien, die Dir helfen, wenn wieder die dunkle Wolke aufzieht?
Mir geht es öfter so, dass sich diese Gedanken anschleichen, die sich zuerst im Bauch als Angstgefühl bemerkbar machen, und dann würde normalerweise sofort Panik und Chaos losbrechen (was es ja auch jahrelang getan hat, deshalb ist dieses Denk- und auch Verhaltensmuster so im Körper eingebrannt! Steter Tropfen höhlt nun mal den Stein.) Aber seit gut 3 Jahren tut es das eben nicht mehr, weil ich dann wirklich und ganz bewusst den Verstand einschalte und mir sage: "Halt, stop, wo liegt denn jetzt genau das Problem?" Beispiel: mein Kind fängt an zu husten, ist quenglig, zeigt halt Zeichen einer Erkältung. Reaktion der alten Inez: "Oh Gott, jetzt wird er krank, das arme Kind, ich arme Mama, und wenn er nun hohes Fieber bekommt? Jetzt muss ich die ganze Zeit bei ihm bleiben (was ich ja auch will, aber irgendwie muss ich auch, und das passt mir nicht), jetzt bleibt wieder die Arbeit liegen, ich krieg Ärger mit den Kunden, das Geld bleibt aus, ich kann keine Rechnungen bezahlen...." Got it? Früher war das ja noch irrer, weil ich Panik hatte, obwohl es gar keine fürchterliche Kettenreaktion auf die Erkrankung gegeben hätte - es war halt so in meinem Kopf, dass wegen allem die Welt unterging. Heute ist das ein wenig anders, jetzt spielen wirlich äußerliche Faktoren die Hauptrolle (wie oben genanngt), weil ich eben viel Schlimmes die letzten Jahre erleben musste - immer um die Kinder herum arbeiten, nie mit der Arbeit fertig werden, Ausfälle, weil ich dann wieder depressive Tage hatte, wo nichts ging (ja, die gibt's heute noch, allerdings äußern sie sich dann eher in Lethargie oder Unwillen)...das hieß immer wieder neuen Ärger, Umatzausfällle, zu spät bezahlte Rechnungen und deren Folgen etc. Das ist dann nicht mehr die eingebildete, sondern sehr reale Existenzangst, mit der ich aber auch fertig werden musste und zum Teil immer noch muss...die Altlasten halt.
Aber beides, früher wie heute, geht, denn: ich schalte mein Hirn ein, analysiere genau, woher die Panik kommt, ob sie begründet ist (sie ist es in den allermeisten Fällen nicht, denn es gibt für fast alles eine Lösung) und was ich genau in diesem Moment dagegen tun kann.
Wenn Du mir mal einen Deiner negativen Gedanken oder Ängste nennst, spiele ich das gerne mit Dir durch, wie ich der Sache begegnen würde - vielleicht kannst Du damit ein wenig anfangen?
LG,
inez