Ich bin auch neu
Moderator: Moderatoren
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lina09
Ich bin auch neu
Hallo, nachdem ich einige Erfahrungsberichte hier gelesen habe, habe ich mich nun auch angemeldet und möchte meine Situation mal schildern...
Ich habe im Oktober 08 meinen Sohn entbunden.
Absolutes Wunschkind und traumhafte Schwangerschaft.
3 Wochen vorm Entbindungstermin hatte ich nachts einen Blasensprung und wir
fuhren ins Krankenhaus. Ich hatte vor dem mir bevorstehenden Kaiserschnitt
schreckliche Angst, denn mir reichte es noch vom letzten Mal bei meiner Tochter.
Ich blieb 5 Stunden im OP, während des Kaiserschnitts fiel meine Gerinnung
komplett zusammen, ich verlor über 4 Liter Blut, bekam Bluttransfusionen. Um
mein Leben zu retten, musste die Gebärmutter und 1 Eierstock entfernt werden.
Trotz Narkose hörte ich ein paar Gespräche der Ärzte.
Als ich langsam zu mir kam, wurde ich im Krankenwagen auf die Intensivstation
gebracht. Es waren sehr viele Ärzte da und alles sahen sehr besorgt aus. Ich
wusste ja gar nicht was passieert war. Irgendwann kam eine Ärztin und erzählte
es mir. Ich war froh überlebt zu haben. Ich hatte aber nicht das Gefühl ein Kind
bekommen zu haben. Nachmittags bekam ich das erste Foto von Anton. Ich wollte
ihn gern richtig sehen und gab mir unheimliche Mühe auf die Beine zu kommen. Mit
meinen 7 Schläuchen die aus dem Bauch rausragten war das gar nicht so einfach.
Am nächsten Tag konnte ich schon auf die Gyn verlegt werden. Es war mittags als
sie mir Anton brachten und ich musste weinen als ich ihn zum ersten Mal sah. Es kam mir irgendwie komisch vor, dass alle ihn schon gesehen hatten, gefüttert, gewaschen, angezogen, nur ich-die Mutter- bekam ihn als letztes zu sehen. Sie legten ihn mir
ins Bett und wir kuschelten zusammen. Ich konnte es gar nicht glauben, dass ich
ein Kind bekommen habe.
Am nächsten Tag hatte ich selber Geburtstag, meinen Zweiten sozusagen. Die Ärzte
sagten mir, was für ein Glück ich habe, dass ich noch lebe. Irgendwie fing ich
langsam an, das zu registrieren und in den nächsten Tagen musste ich hin und
wieder weinen. Außerdem wurde mir bewusst, dass ich keine Gebärmutter mehr habe
und der Gedanke, nicht mehr schwanger werden zu können machte mich unheimlich
traurig. In Anton war ich total verliebt. Ich wollte unbedingt nach Hause und
als der Tag gekommen war freute ich mich total und wollte gleich eine Runde mit
dem Kinderwagen gehen. Aber es kam ganz anders.
Als ich mein Haus betrat, kam mir alles fremd vor. ich kanntes es zwar, aber ich
hatte das Gefühl, als wäre ich nur ein Zuschauer von mir selber.
Die Hebamme kam und sagte mir, "das ist jetzt so ein Zustand wie in den
Wechseljahren". Oh Gott, ich war doch erst 28 und nicht 50. Ich fing an im
Internet nach Frauen zu suchen die ähnliches erlebt hatten. Ich wollte das alles
erfahren. Ich musste weiterhin viel weinen, hatte keinen Appetit mehr, wollte
mit Anton nicht raus, wollte nur im Bett bleiben, hatte keine Interessen mehr...
mein Mann half mir sehr mit den Kindern, vorallem nachts. Wir dachten immer es
würde besser werden, aber es wurde immer schlimmer. Mein Ruhepuls war 150, ich
hatte morgens nach dem Aufwachen Herzrasen, kribbelnde Hände, Angst.
Die Welt draußen war total=20komisch für mich, ich hatte das Gefühl eine
Glasscheibe vor mir zu haben. Wenn ich aus dem Fenster schaute kam es mir vor
als wäre das draußen eine Bühne und die Leute Schauspieler.
Dieses unreale machte mir Angst, manchmal so viel, dass ich heulend
zusammenbrach. Um Anton kümmerte ich mich trotzdem so gut es ging, ging auch
täglich mit ihm raus.
Außerdem hatte ich Zwangsgedanken, z.B. wenn ich Messer sah und ich musste alles
hinterfragen, warum dre Baum dort steht und das Haus dort usw
Ende Dezember war es so schlimm, dass ich nicht mehr leben wollte. Sofort
machte mein Schwiegervater einen Termin bei einem Psychiater aus. Ich konnte
gleich kommen und er gab mir Tabletten. Für die Depression Edronax und für die
Zwangsgedanken Risperdal. Ich war immer ein Gegner von Tabletten, wollte nie was
einnehmen, aber es ging nicht mehr ohne, das merkte ich selber. Ich hatte das
Gefühl, dass die Glasscheibe draußen so langsam verschwand und Ende Januar
fuhren wir sogar ein paar Tage an die Ostsee. Im januar hatte ich auch das erste
Mal Muttergefühle Anton gegenüber. Bis dahin hatte ich mich immer eher
automatisch um ihn gekümmert.
Anfang Februar wurde es wieder ganz schlimm, ich fing an von jedem Menschen den
ich sah die Gedanken lesen zu wollen, ich war höchstdepressiv und verstand die
ganze Welt nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, die Welt ist nur so groß, wie das
was ich sehe. Ich hatte das Gefühl in der falschen Zeit zu leben, dachte immer
an die Steinzeit und Affen und die Menschheit, hinterfragte alles und manchmal
kam mir auch meine eigene Familie fremd vor. Ich hatte Panikattacken.
Schließlich ging ich mit Anton für 6 Wochen freiwllig in ein psychiatrisches
Krankenhaus. Ich war dort viel mit Anton draußen, aber leider verstand ich die
Welt draußen nicht.
Bestimmte Situationen kamen mir unreal vor, ich selber kam mir unreal vor,
dauernd musste ich Körperteile von mir anfassen oder gegenstände um zu prüfen,
ob sie echt sind.Ich warte noch immer auf meine Periode, obwohl ich weiß, dass
diese nie mehr kommen wird.
Als ich entlassen wurde, war ich nicht mehr ganz so depressiv. Und ich verstand
die Welt wieder ein kleines bißchen besser. Ich ging wieder zu meinem Psychiater
und er meinte, wenn Risperdal bis jetzt nicht geholfen hat, müssen wir noch was
anderes probieren und er gab mir Seroquel 50mg. Diese nehme ich nun seit 3
Wochen und ich muss sagen, mein Antrieb ist deutlcih besser, ich schaffe meinen
Tag ohne mich hinlegen zu müssen recht gut. Aber denken muss ich nach wie vor
trotzdem über alles mögliche. Draußen ist mir die Umwelt jetzt kaum noch fremd,
aber ich selbst habe manchmal das Gefühl, dass ich nicht mehr da bin, dann
bekomme ich Angst und dachte sogar manchmal schon daran ich könnte ein Tier
werden. Obwohl ich in dem Moment eigentlich weiß, dass das nicht geht. Außerdem
muss ich viel über die Menschheit nachdenken, habe eine erhöhte
Selbstbeobachtung. Jeden Tag andere Gedanken, aber irgendwie kann ich sie etwas
verdrängen. Außer gestern Abend, da habe ich Anton gewickelt und mit ihm Spass
gemacht. Er hat richtig laut gelacht und alles fühlte sich schön an. Ich habe
ihm das Gesicht eingecremt und als ich meien Hände in seinem gesicht hatte, kam
mir auf einmal der Gedanke ich könnte ihm was antun, genauer gesagt meine Hand
auf seinen Mund legen. Sofort zog ich ihn an und brachte ihn zur Oma runter. Ich
verkroch mich und heulte 2 Stunden. Ich hatte schreckliche Angst, ich will ihm
nichts tun ich hab ihn inzwischen so lieb gewonnen. ich schäme mich für diese
Gedanken. Als er heute früh aufwachte war dieser Gedanke sofort wieder da. Wenn
ich ihn streichel habe ich ständig Angst, meine Hand könnte sich auf seinen Mund
legen. Angst, dass ich mich nicht kontrollieren kann.
Danke schön fürs Lesen!!
Ich habe im Oktober 08 meinen Sohn entbunden.
Absolutes Wunschkind und traumhafte Schwangerschaft.
3 Wochen vorm Entbindungstermin hatte ich nachts einen Blasensprung und wir
fuhren ins Krankenhaus. Ich hatte vor dem mir bevorstehenden Kaiserschnitt
schreckliche Angst, denn mir reichte es noch vom letzten Mal bei meiner Tochter.
Ich blieb 5 Stunden im OP, während des Kaiserschnitts fiel meine Gerinnung
komplett zusammen, ich verlor über 4 Liter Blut, bekam Bluttransfusionen. Um
mein Leben zu retten, musste die Gebärmutter und 1 Eierstock entfernt werden.
Trotz Narkose hörte ich ein paar Gespräche der Ärzte.
Als ich langsam zu mir kam, wurde ich im Krankenwagen auf die Intensivstation
gebracht. Es waren sehr viele Ärzte da und alles sahen sehr besorgt aus. Ich
wusste ja gar nicht was passieert war. Irgendwann kam eine Ärztin und erzählte
es mir. Ich war froh überlebt zu haben. Ich hatte aber nicht das Gefühl ein Kind
bekommen zu haben. Nachmittags bekam ich das erste Foto von Anton. Ich wollte
ihn gern richtig sehen und gab mir unheimliche Mühe auf die Beine zu kommen. Mit
meinen 7 Schläuchen die aus dem Bauch rausragten war das gar nicht so einfach.
Am nächsten Tag konnte ich schon auf die Gyn verlegt werden. Es war mittags als
sie mir Anton brachten und ich musste weinen als ich ihn zum ersten Mal sah. Es kam mir irgendwie komisch vor, dass alle ihn schon gesehen hatten, gefüttert, gewaschen, angezogen, nur ich-die Mutter- bekam ihn als letztes zu sehen. Sie legten ihn mir
ins Bett und wir kuschelten zusammen. Ich konnte es gar nicht glauben, dass ich
ein Kind bekommen habe.
Am nächsten Tag hatte ich selber Geburtstag, meinen Zweiten sozusagen. Die Ärzte
sagten mir, was für ein Glück ich habe, dass ich noch lebe. Irgendwie fing ich
langsam an, das zu registrieren und in den nächsten Tagen musste ich hin und
wieder weinen. Außerdem wurde mir bewusst, dass ich keine Gebärmutter mehr habe
und der Gedanke, nicht mehr schwanger werden zu können machte mich unheimlich
traurig. In Anton war ich total verliebt. Ich wollte unbedingt nach Hause und
als der Tag gekommen war freute ich mich total und wollte gleich eine Runde mit
dem Kinderwagen gehen. Aber es kam ganz anders.
Als ich mein Haus betrat, kam mir alles fremd vor. ich kanntes es zwar, aber ich
hatte das Gefühl, als wäre ich nur ein Zuschauer von mir selber.
Die Hebamme kam und sagte mir, "das ist jetzt so ein Zustand wie in den
Wechseljahren". Oh Gott, ich war doch erst 28 und nicht 50. Ich fing an im
Internet nach Frauen zu suchen die ähnliches erlebt hatten. Ich wollte das alles
erfahren. Ich musste weiterhin viel weinen, hatte keinen Appetit mehr, wollte
mit Anton nicht raus, wollte nur im Bett bleiben, hatte keine Interessen mehr...
mein Mann half mir sehr mit den Kindern, vorallem nachts. Wir dachten immer es
würde besser werden, aber es wurde immer schlimmer. Mein Ruhepuls war 150, ich
hatte morgens nach dem Aufwachen Herzrasen, kribbelnde Hände, Angst.
Die Welt draußen war total=20komisch für mich, ich hatte das Gefühl eine
Glasscheibe vor mir zu haben. Wenn ich aus dem Fenster schaute kam es mir vor
als wäre das draußen eine Bühne und die Leute Schauspieler.
Dieses unreale machte mir Angst, manchmal so viel, dass ich heulend
zusammenbrach. Um Anton kümmerte ich mich trotzdem so gut es ging, ging auch
täglich mit ihm raus.
Außerdem hatte ich Zwangsgedanken, z.B. wenn ich Messer sah und ich musste alles
hinterfragen, warum dre Baum dort steht und das Haus dort usw
Ende Dezember war es so schlimm, dass ich nicht mehr leben wollte. Sofort
machte mein Schwiegervater einen Termin bei einem Psychiater aus. Ich konnte
gleich kommen und er gab mir Tabletten. Für die Depression Edronax und für die
Zwangsgedanken Risperdal. Ich war immer ein Gegner von Tabletten, wollte nie was
einnehmen, aber es ging nicht mehr ohne, das merkte ich selber. Ich hatte das
Gefühl, dass die Glasscheibe draußen so langsam verschwand und Ende Januar
fuhren wir sogar ein paar Tage an die Ostsee. Im januar hatte ich auch das erste
Mal Muttergefühle Anton gegenüber. Bis dahin hatte ich mich immer eher
automatisch um ihn gekümmert.
Anfang Februar wurde es wieder ganz schlimm, ich fing an von jedem Menschen den
ich sah die Gedanken lesen zu wollen, ich war höchstdepressiv und verstand die
ganze Welt nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, die Welt ist nur so groß, wie das
was ich sehe. Ich hatte das Gefühl in der falschen Zeit zu leben, dachte immer
an die Steinzeit und Affen und die Menschheit, hinterfragte alles und manchmal
kam mir auch meine eigene Familie fremd vor. Ich hatte Panikattacken.
Schließlich ging ich mit Anton für 6 Wochen freiwllig in ein psychiatrisches
Krankenhaus. Ich war dort viel mit Anton draußen, aber leider verstand ich die
Welt draußen nicht.
Bestimmte Situationen kamen mir unreal vor, ich selber kam mir unreal vor,
dauernd musste ich Körperteile von mir anfassen oder gegenstände um zu prüfen,
ob sie echt sind.Ich warte noch immer auf meine Periode, obwohl ich weiß, dass
diese nie mehr kommen wird.
Als ich entlassen wurde, war ich nicht mehr ganz so depressiv. Und ich verstand
die Welt wieder ein kleines bißchen besser. Ich ging wieder zu meinem Psychiater
und er meinte, wenn Risperdal bis jetzt nicht geholfen hat, müssen wir noch was
anderes probieren und er gab mir Seroquel 50mg. Diese nehme ich nun seit 3
Wochen und ich muss sagen, mein Antrieb ist deutlcih besser, ich schaffe meinen
Tag ohne mich hinlegen zu müssen recht gut. Aber denken muss ich nach wie vor
trotzdem über alles mögliche. Draußen ist mir die Umwelt jetzt kaum noch fremd,
aber ich selbst habe manchmal das Gefühl, dass ich nicht mehr da bin, dann
bekomme ich Angst und dachte sogar manchmal schon daran ich könnte ein Tier
werden. Obwohl ich in dem Moment eigentlich weiß, dass das nicht geht. Außerdem
muss ich viel über die Menschheit nachdenken, habe eine erhöhte
Selbstbeobachtung. Jeden Tag andere Gedanken, aber irgendwie kann ich sie etwas
verdrängen. Außer gestern Abend, da habe ich Anton gewickelt und mit ihm Spass
gemacht. Er hat richtig laut gelacht und alles fühlte sich schön an. Ich habe
ihm das Gesicht eingecremt und als ich meien Hände in seinem gesicht hatte, kam
mir auf einmal der Gedanke ich könnte ihm was antun, genauer gesagt meine Hand
auf seinen Mund legen. Sofort zog ich ihn an und brachte ihn zur Oma runter. Ich
verkroch mich und heulte 2 Stunden. Ich hatte schreckliche Angst, ich will ihm
nichts tun ich hab ihn inzwischen so lieb gewonnen. ich schäme mich für diese
Gedanken. Als er heute früh aufwachte war dieser Gedanke sofort wieder da. Wenn
ich ihn streichel habe ich ständig Angst, meine Hand könnte sich auf seinen Mund
legen. Angst, dass ich mich nicht kontrollieren kann.
Danke schön fürs Lesen!!
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smaugerl
Liebe Lina,
herzlich willkommen bei uns im Forum - schön das du uns deine Geschichte anvertraust!
Ich kann dich so gut verstehen, ich hab heute noch Angst , zwar nicht mehr so stark wie nach der Geburt von meinem Jüngsten im September 08 - aber diese Zwangsgedanken sind noch da
aber glaub mir, sie werden besser werden, ganz bestimmt! Auch wenn momentan noch diese Angst da ist, das du deinem Kleinen etwas antun könntest, du wirst es nicht machen, ganz sicher nicht. Versuch dich in diesen Momenten, wenn die Ängste kommen, abzulenken, geh raus mit deinem Schatz - ich weiß es ist schwer, wenn man in diesem Moment drinnen steckt - Selbstgespräche helfen mir auch ganz gut - hab ich heute morgen zum Beispiel gemacht - gestern nacht kam ein ganz böser Zwangsgedanke, als ich für den Kleinsten die Flasche machte - und noch heute morgen bin ich traurig, schäme mich und hab natürlich auch Angst und fühl mich wie die mieseste Mutter überhaupt! Aber ich hab zu mir selber gesagt, der blöde ZG war gestern nacht, heute ist ein neuer Tag und ich werde diese Zwangsgedanken schon noch besiegen - ich hab schon ganz viel mit meinem Kleinsten heute gekuschelt
Jetzt hab ich schon wieder so viel von mir geschrieben
fühl dich wohl bei uns im Forum und denk daran, wir sind immer füreinander da 
herzlich willkommen bei uns im Forum - schön das du uns deine Geschichte anvertraust!
Ich kann dich so gut verstehen, ich hab heute noch Angst , zwar nicht mehr so stark wie nach der Geburt von meinem Jüngsten im September 08 - aber diese Zwangsgedanken sind noch da
Jetzt hab ich schon wieder so viel von mir geschrieben
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AmoebeMS
Hallo Lina,
großes "Hallo" und herzlich "Willkommen" im Forum. Schön, dass du dich uns anschliesst, denn ich denke, du bist hier goldrichtig und gut aufgehoben.
Als ich deine Vorstellung las, konnte ich deine Gedanken bezüglich der "unrealen" Geburt sehr gut nachvollziehen. Wenn man rein gar nichts von der Geburt des Kindes mitbekommt und auch nicht davon, dass sein eigenes Leben am seidenen Faden hängt, ... ist es gewiss schwer positive Gedanken zu entwickeln, zu lachen, sich zu freuen, Hurra zu rufen und alles weitere dir vielleicht durch die erste Geburt bekannte. Was du erlebt hast, wäre für jeden erst mal ein Schock, der verarbeitet werden muss. Und zwar gründlich. Tust du das in deiner Therapie beim Psych? Redest du über deine ZG? Wie verarbeitest du sie?
Du hast sehr gut reagiert, als du deinen Kleinen zur Oma brachtest! Ganz prima. Und Heulen tut auch gut! Raus mit dem Mist. Muss auch mal sein. Wenn mal Wut dabei ist, schrei sie raus. Laut!
Und noch eine Sache lass dir gesagt sein, du hast die ZG ja, aber es sind nur Gedanken, du wirst sie nicht in die Tat umsetzen, denn dafür liebst du deine Kinder viel zu sehr. Es ist wichtig, dass du weiter an dir arbeitest, an die Medikamente glaubst, die Therapie weiter machst und dich mit den Biestern im Kopf auseinander setzt. Liess dir viele Lebensgeschichten hier im Forum einmal durch. Nach und nach. Du wirst sicher weitere Möglichkeiten finden, wie auch du zu noch mehr Ruhe findest und deine Gedanken besser kontrollieren kannst bzw. sich mit ihnen auseinander setzt, um sie still und leise zu vertreiben.
Hier im Forum werden Bücher diskutiert. Schau hier mal nach:
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... gsgedanken
Nochmals Willkommen, Lina.
LG AmoebeMS
großes "Hallo" und herzlich "Willkommen" im Forum. Schön, dass du dich uns anschliesst, denn ich denke, du bist hier goldrichtig und gut aufgehoben.
Als ich deine Vorstellung las, konnte ich deine Gedanken bezüglich der "unrealen" Geburt sehr gut nachvollziehen. Wenn man rein gar nichts von der Geburt des Kindes mitbekommt und auch nicht davon, dass sein eigenes Leben am seidenen Faden hängt, ... ist es gewiss schwer positive Gedanken zu entwickeln, zu lachen, sich zu freuen, Hurra zu rufen und alles weitere dir vielleicht durch die erste Geburt bekannte. Was du erlebt hast, wäre für jeden erst mal ein Schock, der verarbeitet werden muss. Und zwar gründlich. Tust du das in deiner Therapie beim Psych? Redest du über deine ZG? Wie verarbeitest du sie?
Du hast sehr gut reagiert, als du deinen Kleinen zur Oma brachtest! Ganz prima. Und Heulen tut auch gut! Raus mit dem Mist. Muss auch mal sein. Wenn mal Wut dabei ist, schrei sie raus. Laut!
Hier im Forum werden Bücher diskutiert. Schau hier mal nach:
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... gsgedanken
Nochmals Willkommen, Lina.
LG AmoebeMS
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lina09
Ganz herzlichen Dank für eure lieben Worte ihr Beiden.
Ja, über meine ZG rede ich. Mein Mann und meine Mutti wissen darüber bescheid. Wenn ich einen ganz heftigen habe, dann muss ich das sofort erzählen, danach gehts mir besser.
Ich gehe mit meinem Kleinen nun meistens raus, wenn die Gedanken sehr stark da sind. Allerdings wohne ich in einem ganz kleinen Ort mit 20 Häusern mitten in der Pampa. Da ist es so ruhig, dass es manchmal nicht zum aushalten ist. Früher fand ich das immer schön als ich noch arbeiten war, aber jetzt wo ich daheim bin ist es fast etwas nervig.
Deshalb bin ich heute ganz spontan mit Anton zu mir in die Arbeit gefahren, dort bin ich jederzeit willkommen und wenn viele Leute um mich rum sind habe ich auch nicht so viel Angst. Ich denke mir, die würden mich schon davon abhalten, dem Kleinen was anzutun.
Morgen habe ich einen Termin bei der Psychologin und ich werde ihr davon erzählen.
Liebe Grüße, Karolina
Ja, über meine ZG rede ich. Mein Mann und meine Mutti wissen darüber bescheid. Wenn ich einen ganz heftigen habe, dann muss ich das sofort erzählen, danach gehts mir besser.
Ich gehe mit meinem Kleinen nun meistens raus, wenn die Gedanken sehr stark da sind. Allerdings wohne ich in einem ganz kleinen Ort mit 20 Häusern mitten in der Pampa. Da ist es so ruhig, dass es manchmal nicht zum aushalten ist. Früher fand ich das immer schön als ich noch arbeiten war, aber jetzt wo ich daheim bin ist es fast etwas nervig.
Deshalb bin ich heute ganz spontan mit Anton zu mir in die Arbeit gefahren, dort bin ich jederzeit willkommen und wenn viele Leute um mich rum sind habe ich auch nicht so viel Angst. Ich denke mir, die würden mich schon davon abhalten, dem Kleinen was anzutun.
Morgen habe ich einen Termin bei der Psychologin und ich werde ihr davon erzählen.
Liebe Grüße, Karolina
Liebe Karolina!
Auch von mir "Herzlich Willkommen" in unserer Runde - schön, dich kennen zu lernen.
Ich bin übrigens auch eine Mama, deren Hauptsyptom der PPD ganz widerliche ZG gegen mein süßes Baby waren. Sie haben mach lange Zeit gequält und die Angst war oft ganz schwer auszuhalten. Aber genau DAS IST DER TRICK und der Schlüssel zu: Die Angst und die ZG aushalten, darüber reden (wie du es eh schon ganz toll machst!!!!!) - das nennt man Expositions-bzw. Konfrontationsübungen und diese kommen aus der kognitiven Verhaltenstherapie die ich bei meinem Psychiater gemacht habe. So verlernt man nämlich im wahrsten Sinne des Wortes diese ZG zu denken.
ZG sind nichts anderes als der Ausdruck schwerster Verunsicherung, geringes Selbstvertrauen und ganz einfach unglaublicher Angst, dass dem eigenen Kind etwas zustoßen könnte und das der "Super Gau" - von eigener Hand der Mutter, wie man leider öfter lesen und hören muss. Nur - diese Mütter bzw. Menschen die wirklich ihren Kindern etwas antun haben KEINE ZWANGSGEDANKEN - sie haben ganz andere psychische Deffizite bzw. Erkrankungen, die sie zu Tätern machen. Das klingt zwar Paradox, ist aber in allen klinischen Studien bestätigt worden, wie mir mein Psychiater immer und immer wieder gesagt hat.
Also - ZG zu haben bedeutet NICHT DASS MAN EIN POTENZIELLER TÄTER IST ODER WIRD - im Gegenteil, Menschen mit ZG neigen noch viel weniger zu Gewalt, als ganz normale Menschen. Das ist wirklich so, auch wenn es sich verdreht anhört. Ich habe ganz viel Literatur bzgl. ZG studiert - bei mir ist die PPD ja schon 4 Jahre her - und überall kommt man zum selben Schluß: ZG sind lästig und machen Angst - ja, aber ZG SIND VOLLKOMMEN HARMLOS - es gibt keinen einzigen Fall wo ein Mensch mit ZG diesen auch ausgeführt hat!!!!!
Ich empfehle dir folgendes Buch:
"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken" von Lee Baer
Dieses Buch ist super, es wird genau erklärt was im Gehirn passiert, während der ZG, wie und warum sie entstehen und es werden aktive Übungen angeboten, die man im Alltag ausführen kann, um die ZG wirklich los zu werden. Der Autor Lee Baer ist selbst Psychotherapeut in Amerika, wo es sogar richtige Zentren für ZG - Geplagte Menschen gibt und speziallisiert auf ZG.
Übrigens ist es ganz typisch, dass du weniger ZG hast, wenn du Menschen um dich hast - dieses Gefühl "die könnten mich ja abhalten, wenn ich wirklich was täte" ist sooooo typisch für uns ZG-geplagte Mamas. Wir suchen ständig nach Sicherheit - in jeden Bereichen unseres Lebens - und so fühlen wir uns auch sicherer unter Menschen. Ich ging anfangs auch jeden Morgen sofort raus in die Stadt, weil ich zu Hause oft ganz starke Angst hatte. Aber mit der Zeit wurde die Angst weniger, dann auch die ZG - denn in der Therapie konnte ich geziehlt daran arbeiten, die Angst auszuhalten, die ZG auszuhalten auch wenn die Angst oft ganz stark wurde. Aber dadurch lernt das Gehirn, dass diese Gedanken überhaupt keine Gefahr darstellen und mit der Zeit stellt es die Reaktion "Angst" auf diese Gedanke, einfach ein.
P.S. Jeder Mensch hat hin und wieder komische, absurde, gewaltätige oder unpassende Gedankengänge in den unpassensten Situatuionen.... nur die Gesunden merken diese gar nicht, weil die die Gehirnfunktion die für das sofortige "vernichten dieser unwichtigen Gedanken" zuständig ist, einwandfrei arbeitet. Bei uns klappt das nicht - wir bleiben an diesen Gedanken hängen, haben Angst vor ihnen, weil wir unsicher sind und denken, die ZG bedeuten, dass wir schlecht sind - deshalb holt unser Gehirn diese Gedanken immer wieder hervor um zu prüfen, ob wir noch Angst haben und will so die Bestätigung erreichen, dass wir NICHT zu sowas fähig sind. Aber leider erachten wir und unser Gehirn dann die Angst als nicht "100 %" sicher, worauf das Gehirn wieder den Gedanken holt - und der Rattenschwanz beginnt von vorne.... so entsteht aus einem ganz normalen harmlosen absurden Gedanken (die allen Menschen haben) der Zwang - und der ist dann lästig und krankmachend. Nicht die Gedanken die du hast sind krank - oh nein, es ist das zwanghafte Wiederkehren der Gedanken, das man behandeln muss, weil es dir sonst das Leben zur Hölle macht - also nicht etwa, weil du sonst eine Gefahr währst....
, sondern um die wieder eine tolle Lebensqualität zu geben.
Sprich weiter über deine ZG, das ist SEHR GUT, sprich auch mit deiner Therapeutin darüber, sie wird dir sicher entsprechende Übungen mit auf den Weg geben.
Ich habe es übrigens geschafft - keine ZG mehr, eine tolle Lebensqualität die ich vorher so noch nie hatte, ich bin selbstsicherer geworden und habe viel Selbstliebe entwickelt. Mein Selbstvertrauen ist sehr stark gestiegen - ich kann wirklich sagen - die PPD hat sich gelohnt - so blöd wie es auch klingt.
Alles Liebe von
Auch von mir "Herzlich Willkommen" in unserer Runde - schön, dich kennen zu lernen.
Ich bin übrigens auch eine Mama, deren Hauptsyptom der PPD ganz widerliche ZG gegen mein süßes Baby waren. Sie haben mach lange Zeit gequält und die Angst war oft ganz schwer auszuhalten. Aber genau DAS IST DER TRICK und der Schlüssel zu: Die Angst und die ZG aushalten, darüber reden (wie du es eh schon ganz toll machst!!!!!) - das nennt man Expositions-bzw. Konfrontationsübungen und diese kommen aus der kognitiven Verhaltenstherapie die ich bei meinem Psychiater gemacht habe. So verlernt man nämlich im wahrsten Sinne des Wortes diese ZG zu denken.
ZG sind nichts anderes als der Ausdruck schwerster Verunsicherung, geringes Selbstvertrauen und ganz einfach unglaublicher Angst, dass dem eigenen Kind etwas zustoßen könnte und das der "Super Gau" - von eigener Hand der Mutter, wie man leider öfter lesen und hören muss. Nur - diese Mütter bzw. Menschen die wirklich ihren Kindern etwas antun haben KEINE ZWANGSGEDANKEN - sie haben ganz andere psychische Deffizite bzw. Erkrankungen, die sie zu Tätern machen. Das klingt zwar Paradox, ist aber in allen klinischen Studien bestätigt worden, wie mir mein Psychiater immer und immer wieder gesagt hat.
Also - ZG zu haben bedeutet NICHT DASS MAN EIN POTENZIELLER TÄTER IST ODER WIRD - im Gegenteil, Menschen mit ZG neigen noch viel weniger zu Gewalt, als ganz normale Menschen. Das ist wirklich so, auch wenn es sich verdreht anhört. Ich habe ganz viel Literatur bzgl. ZG studiert - bei mir ist die PPD ja schon 4 Jahre her - und überall kommt man zum selben Schluß: ZG sind lästig und machen Angst - ja, aber ZG SIND VOLLKOMMEN HARMLOS - es gibt keinen einzigen Fall wo ein Mensch mit ZG diesen auch ausgeführt hat!!!!!
Ich empfehle dir folgendes Buch:
"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken" von Lee Baer
Dieses Buch ist super, es wird genau erklärt was im Gehirn passiert, während der ZG, wie und warum sie entstehen und es werden aktive Übungen angeboten, die man im Alltag ausführen kann, um die ZG wirklich los zu werden. Der Autor Lee Baer ist selbst Psychotherapeut in Amerika, wo es sogar richtige Zentren für ZG - Geplagte Menschen gibt und speziallisiert auf ZG.
Übrigens ist es ganz typisch, dass du weniger ZG hast, wenn du Menschen um dich hast - dieses Gefühl "die könnten mich ja abhalten, wenn ich wirklich was täte" ist sooooo typisch für uns ZG-geplagte Mamas. Wir suchen ständig nach Sicherheit - in jeden Bereichen unseres Lebens - und so fühlen wir uns auch sicherer unter Menschen. Ich ging anfangs auch jeden Morgen sofort raus in die Stadt, weil ich zu Hause oft ganz starke Angst hatte. Aber mit der Zeit wurde die Angst weniger, dann auch die ZG - denn in der Therapie konnte ich geziehlt daran arbeiten, die Angst auszuhalten, die ZG auszuhalten auch wenn die Angst oft ganz stark wurde. Aber dadurch lernt das Gehirn, dass diese Gedanken überhaupt keine Gefahr darstellen und mit der Zeit stellt es die Reaktion "Angst" auf diese Gedanke, einfach ein.
P.S. Jeder Mensch hat hin und wieder komische, absurde, gewaltätige oder unpassende Gedankengänge in den unpassensten Situatuionen.... nur die Gesunden merken diese gar nicht, weil die die Gehirnfunktion die für das sofortige "vernichten dieser unwichtigen Gedanken" zuständig ist, einwandfrei arbeitet. Bei uns klappt das nicht - wir bleiben an diesen Gedanken hängen, haben Angst vor ihnen, weil wir unsicher sind und denken, die ZG bedeuten, dass wir schlecht sind - deshalb holt unser Gehirn diese Gedanken immer wieder hervor um zu prüfen, ob wir noch Angst haben und will so die Bestätigung erreichen, dass wir NICHT zu sowas fähig sind. Aber leider erachten wir und unser Gehirn dann die Angst als nicht "100 %" sicher, worauf das Gehirn wieder den Gedanken holt - und der Rattenschwanz beginnt von vorne.... so entsteht aus einem ganz normalen harmlosen absurden Gedanken (die allen Menschen haben) der Zwang - und der ist dann lästig und krankmachend. Nicht die Gedanken die du hast sind krank - oh nein, es ist das zwanghafte Wiederkehren der Gedanken, das man behandeln muss, weil es dir sonst das Leben zur Hölle macht - also nicht etwa, weil du sonst eine Gefahr währst....
Sprich weiter über deine ZG, das ist SEHR GUT, sprich auch mit deiner Therapeutin darüber, sie wird dir sicher entsprechende Übungen mit auf den Weg geben.
Ich habe es übrigens geschafft - keine ZG mehr, eine tolle Lebensqualität die ich vorher so noch nie hatte, ich bin selbstsicherer geworden und habe viel Selbstliebe entwickelt. Mein Selbstvertrauen ist sehr stark gestiegen - ich kann wirklich sagen - die PPD hat sich gelohnt - so blöd wie es auch klingt.
Alles Liebe von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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lina09
Liebe Marika,
vielen Dank für deinen Buch-Tipp, ich habe mir das Buch gerade gleich mal bestellt und hoffe, dass es mir ein bißchen weiterhilft.
Dass man seine ZG nie ausführen wird, das hat mir der Psychologe im KH auch erzählt, nur leider habe ich in dem Moment wo die Gedanken da sind dieses Vertrauen nicht in mich und ich denke "OK es hat noch niemand seine ZG ausgeführt, aber bei mir ist es bestimmt anders" und dann kommt die Angst.
Ich habe nicht nur gefährliche ZG auch sooo viele sinnlose, die eigentlich total lächerlich sind. Aber die nerven wie verrückt. Allerdings lassen sie mich seit der Einnahme von Seroquel mehr kalt , habe ich das Gefühl.
Naja, außer die Gedanken die Anton betreffen...aber deine Worte haben mir Mut gemacht!!
vielen Dank für deinen Buch-Tipp, ich habe mir das Buch gerade gleich mal bestellt und hoffe, dass es mir ein bißchen weiterhilft.
Dass man seine ZG nie ausführen wird, das hat mir der Psychologe im KH auch erzählt, nur leider habe ich in dem Moment wo die Gedanken da sind dieses Vertrauen nicht in mich und ich denke "OK es hat noch niemand seine ZG ausgeführt, aber bei mir ist es bestimmt anders" und dann kommt die Angst.
Ich habe nicht nur gefährliche ZG auch sooo viele sinnlose, die eigentlich total lächerlich sind. Aber die nerven wie verrückt. Allerdings lassen sie mich seit der Einnahme von Seroquel mehr kalt , habe ich das Gefühl.
Naja, außer die Gedanken die Anton betreffen...aber deine Worte haben mir Mut gemacht!!
-
sol
Hallo Karolina!
Auch von mir ein herzliches Willkommen. Wie war dein Termin bei der Psychologin?
Als ich deine Vorstellung las, kam mir der Gedanke- ist doch klar, das dein Körper so reagiert, nachdem du solch eine traumatische Geburt erlebt hast. Auch dies sich sich nicht wirklich fühlen ist eine total normale Reaktion nach deiner OP und auch dein Zittern, Herzrasen später zu Hause etc. Das ist eine recht normale Funktion, die wir Menschen haben, die ein Trauma überlebt haben. Die Psyche und der Körper brauchen Zeit um solche Schockzustände zu verabeiten. Nur dafür braucht man gute Unterstützung.
Hat deine Psychologin eine Traumaausbildung? Wenn nicht schaue doch mal unter www.EMDRIA.Org nach. Lieber ein paar Monate Wartezeit haben und an jemanden wirklich gutes zu kommen, als gleich die erst beste Therapeutin nehmen, nur weil man da einen Termin bekommen hat.
Wann immer du dein Kind zur Oma geben kannst, mach es. Nimm dir möglichst viel Zeit für dich und für deine Körperreaktionen. Geh viel spazieren und tue dir viel Gutes!
Alles Liebe
Auch von mir ein herzliches Willkommen. Wie war dein Termin bei der Psychologin?
Als ich deine Vorstellung las, kam mir der Gedanke- ist doch klar, das dein Körper so reagiert, nachdem du solch eine traumatische Geburt erlebt hast. Auch dies sich sich nicht wirklich fühlen ist eine total normale Reaktion nach deiner OP und auch dein Zittern, Herzrasen später zu Hause etc. Das ist eine recht normale Funktion, die wir Menschen haben, die ein Trauma überlebt haben. Die Psyche und der Körper brauchen Zeit um solche Schockzustände zu verabeiten. Nur dafür braucht man gute Unterstützung.
Hat deine Psychologin eine Traumaausbildung? Wenn nicht schaue doch mal unter www.EMDRIA.Org nach. Lieber ein paar Monate Wartezeit haben und an jemanden wirklich gutes zu kommen, als gleich die erst beste Therapeutin nehmen, nur weil man da einen Termin bekommen hat.
Wann immer du dein Kind zur Oma geben kannst, mach es. Nimm dir möglichst viel Zeit für dich und für deine Körperreaktionen. Geh viel spazieren und tue dir viel Gutes!
Alles Liebe
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lina09
Hallo Sol,
das Gespräch bei meiner Therapeutin verlief recht gut. Sie hat gesagt, sie muss fairerweise sagen, dass sie schon die ganze Zeit darauf gewartet hat, dass ich diese ZG Anton gegenüber bekomme.
Ich muss sagen, die Gedanken Anton gegenüber sind heute kaum noch dagewesen, dafür aber allerlei andere. Aber die machen mir nicht so große Angst. Obwohl ich mich frage, ob ich jemals wieder "normal" denken werden kann!?
das Gespräch bei meiner Therapeutin verlief recht gut. Sie hat gesagt, sie muss fairerweise sagen, dass sie schon die ganze Zeit darauf gewartet hat, dass ich diese ZG Anton gegenüber bekomme.
Ich muss sagen, die Gedanken Anton gegenüber sind heute kaum noch dagewesen, dafür aber allerlei andere. Aber die machen mir nicht so große Angst. Obwohl ich mich frage, ob ich jemals wieder "normal" denken werden kann!?
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frisels
Hallo l
Hallo lina,
herzlich willkommen auch von mir.
Ich habe 2 süsse Töchter und erfahre (leide klingt so negativ) auch eine PPD. Meine Zwangsgedanken waren auch ganz schlimm - ich hatte ständig und vor allem Angst und mir kamen die absurdesten Ideen was ICH meinem Kind antun könnte. Ich hatte heute auch wieder mal die "Idee", dass ich meine Süsse mit dem Kinderwagen auf die vielbefahrene Strasse schiebe. Aber ich habe es ausgehalten und darauf vertraut, dass ich sowas nie umsetzen würde.
Aber ich kann dir wie alle nur sagen, die Zeit und die Therapie helfen, dass diese Biester weniger werden und dann auch verschwinden und du mit Stolz auf Dich zurückblicken kannst, dass du es überstanden hast.
Du hattest ein sehr traumatisches Geburtserlebnis und ich denke es ist sehr wichtig, dass du mit dir selber einfach Geduld hast. Du musst dich von diesem "Schock" erholen und das wirst du auch!
Alles Gute für Euch
herzlich willkommen auch von mir.
Ich habe 2 süsse Töchter und erfahre (leide klingt so negativ) auch eine PPD. Meine Zwangsgedanken waren auch ganz schlimm - ich hatte ständig und vor allem Angst und mir kamen die absurdesten Ideen was ICH meinem Kind antun könnte. Ich hatte heute auch wieder mal die "Idee", dass ich meine Süsse mit dem Kinderwagen auf die vielbefahrene Strasse schiebe. Aber ich habe es ausgehalten und darauf vertraut, dass ich sowas nie umsetzen würde.
Aber ich kann dir wie alle nur sagen, die Zeit und die Therapie helfen, dass diese Biester weniger werden und dann auch verschwinden und du mit Stolz auf Dich zurückblicken kannst, dass du es überstanden hast.
Du hattest ein sehr traumatisches Geburtserlebnis und ich denke es ist sehr wichtig, dass du mit dir selber einfach Geduld hast. Du musst dich von diesem "Schock" erholen und das wirst du auch!
Alles Gute für Euch
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AmoebeMS
Hallo Lina,
deine Gedanken werden weniger werden nach einiger Zeit und auch verschwinden. Das ist gewiss. Du muss nur etwas Gottvertrauen haben, den Medikamenten Zeit und Geduld geben, an dir weiter arbeiten (du hast dir ja das Buch „Kobold“ bereits bestellt) und dir immer wieder vorhalten, dass du eine tolle Familie hast – ich denke gerade an deinen Schwiegervater – und dass deine Familie dich braucht. Und das tut sie.
Es wird besser und besser werden. Tagein, tagaus. Meine Ängste und Panikattacken kamen schleichend, Jahre nach Entbindung, hatten andere Gründe, aber ich habe nie den Kopf in den Sand gesteckt und mir gesagt, dass ich von guten Tagen zehren kann. Das kann ich nämlich. Ich hatte zwar nie ZGs gegenüber meinen Kindern, kann es aber nachvollziehen und weiß, dass eine Mutter, die liebt, diesen „Quatsch“ nie umsetzt. Es ist sicher nicht leicht, sich vorzustellen, dass man mit Angst, Panik und ZG ein normaler Mensch sein kann. Man schreibt sich sehr leicht als „irre Person“ ab, doch das ist komplett falsch. Ich sage immer, dass einem da die Hormone eine netten Streich gespielt haben, erst recht, wenn man bedenkt, welche „Geschichten“ die Frauen (und auch Männer!) manchmal durchgemacht haben. Siehe deine! Da spielen einem der Körper und Geist oft Streiche und mit einem „Haut ab ZGs“ ist es da oft leider nicht getan. Die Vorurteile gegenüber ADs oder anderen Medikamenten sind meiner Meinung nach komplett falsch, denn …
sie können leben retten und zusätzlich Unterstützung leisten.
So einfach ist das. Und mit Glaube, Mut, Kraft und Wille zusätzlich, lässt sich dieser Abschnitt unseres kurzen Lebens auch gut meistern. Du hast doch bereits sehr viel unternommen, um dir zu helfen und deinen Alltag zu meistern. Nicht verkriechen. Anpacken. Du machst das super. Hast auch Hilfe. Nimm die in Anspruch. Frage dich nicht ob und wann der ganze Quatsch verschwindet. Das ist Nebensache. Finde dich erst mal damit ab, dass es so ist wie es ist. Du wirst es nämlich nicht merken, wenn es weg ist. Du wirst dich immer und immer wieder fragen, wann es wieder kommt und dabei ist es plötzlich „weg“ bzw. besser. Glaube mir, es wird so kommen.
LG AmoebeMS
deine Gedanken werden weniger werden nach einiger Zeit und auch verschwinden. Das ist gewiss. Du muss nur etwas Gottvertrauen haben, den Medikamenten Zeit und Geduld geben, an dir weiter arbeiten (du hast dir ja das Buch „Kobold“ bereits bestellt) und dir immer wieder vorhalten, dass du eine tolle Familie hast – ich denke gerade an deinen Schwiegervater – und dass deine Familie dich braucht. Und das tut sie.
Es wird besser und besser werden. Tagein, tagaus. Meine Ängste und Panikattacken kamen schleichend, Jahre nach Entbindung, hatten andere Gründe, aber ich habe nie den Kopf in den Sand gesteckt und mir gesagt, dass ich von guten Tagen zehren kann. Das kann ich nämlich. Ich hatte zwar nie ZGs gegenüber meinen Kindern, kann es aber nachvollziehen und weiß, dass eine Mutter, die liebt, diesen „Quatsch“ nie umsetzt. Es ist sicher nicht leicht, sich vorzustellen, dass man mit Angst, Panik und ZG ein normaler Mensch sein kann. Man schreibt sich sehr leicht als „irre Person“ ab, doch das ist komplett falsch. Ich sage immer, dass einem da die Hormone eine netten Streich gespielt haben, erst recht, wenn man bedenkt, welche „Geschichten“ die Frauen (und auch Männer!) manchmal durchgemacht haben. Siehe deine! Da spielen einem der Körper und Geist oft Streiche und mit einem „Haut ab ZGs“ ist es da oft leider nicht getan. Die Vorurteile gegenüber ADs oder anderen Medikamenten sind meiner Meinung nach komplett falsch, denn …
sie können leben retten und zusätzlich Unterstützung leisten.
So einfach ist das. Und mit Glaube, Mut, Kraft und Wille zusätzlich, lässt sich dieser Abschnitt unseres kurzen Lebens auch gut meistern. Du hast doch bereits sehr viel unternommen, um dir zu helfen und deinen Alltag zu meistern. Nicht verkriechen. Anpacken. Du machst das super. Hast auch Hilfe. Nimm die in Anspruch. Frage dich nicht ob und wann der ganze Quatsch verschwindet. Das ist Nebensache. Finde dich erst mal damit ab, dass es so ist wie es ist. Du wirst es nämlich nicht merken, wenn es weg ist. Du wirst dich immer und immer wieder fragen, wann es wieder kommt und dabei ist es plötzlich „weg“ bzw. besser. Glaube mir, es wird so kommen.
LG AmoebeMS
Liebe Lina,
gut, dass du dir das Buch bestellt hast und schön, dass das Gespräch bei einer Therapeutin so gut verlaufen ist.
Was die ZG angeht, die können sich noch öfter ändern, das ist (leider) ganz normal bei den Biestern....
Aber schlußendlich wirst du die Siegerin sein und die Gedanken werden für dich genau so werden für jeden anderne Menschen: ganz normale Gedänengänge, die kurz kommen, die du aber fast nicht registrierst - vorallem nicht mehr BEWERTEST - deshalb wirst du die Angst vor ihnen verlieren und ohne Angst gibt es keine ZG!!!!
Das verspreche ich dir - du wirst wieder ein tolles Leben ohne diese Biester leben können. Voraussetzung ist, sie nicht zu verdrängen, sie nicht wegdrücken versuchen, sondern aktiv ihnen ins Auge schauen, sich mit ihnen - trotz Angst - konfrontieren!!! Das ist oft schwer, aber du hast eine Therapeutin und uns - wir werden dir helfen!
Liebe Grüße von
gut, dass du dir das Buch bestellt hast und schön, dass das Gespräch bei einer Therapeutin so gut verlaufen ist.
Was die ZG angeht, die können sich noch öfter ändern, das ist (leider) ganz normal bei den Biestern....
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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lina09
Ihr macht mir wirklich alle sehr viel Mut hier! Danke!
Seit dem Wochenende waren die ZG Anton gegenüber nicht mehr aufgetreten. Dafür quält mich jetzt ein neues Problem... weiß aber nicht, ob das auch ein Zwangsgedanke ist.
Das klingt jetzt wahrscheinlich total verrückt, aber ich (bzw. mein Kopf) versteht momentan nicht, warum wir in Häusern wohnen.
Den ganzen Tag, wenn ich drinnen im Haus bin und saubermache, nähe, mich um Anton kümmere usw fragt mich mein Kopf diese Frage und sagt er mir, man könne ja schließlich auch draußen auf der Wiese leben. Dann muss ich meinem Kopf das alles erklären und ich sage mir dann in Gedanken, dass es draußen zu kalt und zu nass wäre und ich meine ganzen Sachen gar nicht alle draußen auf die Wiesen stellen könnte und lauter sowas. Manchmal gibt sich mein Kopf damit zufrieden, manchmal bohrt er aber auch weiter und dann muss ich mir weiter logische Antworten ausdenken, bis er wieder zufrieden ist, Man ist das ätzend, ich will ja in unserem Haus wohnen.
Da diese Frage im Kopf nun so oft kommt, habe ich irgendwie Angst, dass bei mir vielleicht wirklich ne Sicherung rausfliegt und ich mich wirklich raus auf die Wiese setze und nicht mehr in unser Haus will.
Seit dem Wochenende waren die ZG Anton gegenüber nicht mehr aufgetreten. Dafür quält mich jetzt ein neues Problem... weiß aber nicht, ob das auch ein Zwangsgedanke ist.
Das klingt jetzt wahrscheinlich total verrückt, aber ich (bzw. mein Kopf) versteht momentan nicht, warum wir in Häusern wohnen.
Den ganzen Tag, wenn ich drinnen im Haus bin und saubermache, nähe, mich um Anton kümmere usw fragt mich mein Kopf diese Frage und sagt er mir, man könne ja schließlich auch draußen auf der Wiese leben. Dann muss ich meinem Kopf das alles erklären und ich sage mir dann in Gedanken, dass es draußen zu kalt und zu nass wäre und ich meine ganzen Sachen gar nicht alle draußen auf die Wiesen stellen könnte und lauter sowas. Manchmal gibt sich mein Kopf damit zufrieden, manchmal bohrt er aber auch weiter und dann muss ich mir weiter logische Antworten ausdenken, bis er wieder zufrieden ist, Man ist das ätzend, ich will ja in unserem Haus wohnen.
Da diese Frage im Kopf nun so oft kommt, habe ich irgendwie Angst, dass bei mir vielleicht wirklich ne Sicherung rausfliegt und ich mich wirklich raus auf die Wiese setze und nicht mehr in unser Haus will.
Hallo Süße,
zugegeben - dein Zwang ist wirklich einfallsreich! Mußte gerade etwas schmunzeln...
- aber ich weiß für dich ist das natürlich alles andere als lustig! Denn du reagierst mit Angst auf diesen Gedanken - er kommt immer wieder und du MUSST ZWANGHAFT Antworten finden, um deinem "Kobold im Kopf" zur zeitweisen Ruhe zu bringen.... bis er wieder kommt.
Also für mich ist das ein klassischer ZG, auch wenn der Inhalt "verrückt" klingt... es gibt keinen Inhalt eines ZG, der nicht möglich ist, du kannst dir sicher sein, dass DU NICHT VERRÜCKT BIST ODER ES WIRST!!!
Wir alle haben uns sicher schon mal vorgestellt, wie es wäre nicht in klassischen Häusern zu leben, sondern draußen, im Urwald, in Zelten oder in überdimensionalen Schneckenhäusern wie es z.Zt. in einem Werbespot zu sehen ist. Auch ich habe mich da schon gefragt - wäre doch fein, so in der Natur und so weiter... Der Unterschied ist jetzt, dass bei mir oder sonst wem, dieser Gedanke einfach komplett durchgedacht wird bis zum Ende, dann kommt die Erklärung - "geht nicht, weil...." und Schluß. Du aber bist generell schon verunsichert weil du im Moment mit ZG zu tun hast. Daher prüft dein Hirn im Moment jeden noch so normalen Gedankengang und wehe es kommt ihm einer unter, der irgendwie "schräg" sein könnte - wie die Frage, was wäre wenn wir alle auf der Wiese wohnen würden... Dann kommt die Angst dazu, warum denke ich das, bin ich etwa verrückt, weil der Gedanke immer wieder kommt? Und schon ist der ZG geboren und hat die Macht dich zu quälen.
Mach folgendes: Erkläre deinem Zwang NICHT, WARUM DU NICHT AUF DER WIESE WOHNEN KANNST, sondern lass dich in den allen Farben und Phantasien auf diesen Gedanken ein. Stell dir vor, wie du die Wiese einrichtest, wie z.B. die Wäsche im Fluss wäscht, sie im Baum aufhängst, wo du die Couch hinstellst und mit dem Regenschirm draufsitzt wenn es regnet, oder soll es am besten gleich eine Couch aus Moos sein???
Verstehst du was ich meine? Konfrontiere dich mit dem Gedanken, lebe ihn in deinem Gehirn aus, auch wenn es komisch und "verrückt" anfühlt - es ist NICHT VERRÜCKT - das nennt man Expositions- bzw. Konfrontationsübung und kommt aus der Verhaltenstherapie. Zähle deinem Kopf NICHT auf, warum du NICHT auf der Wiese wohnen kannst, sondern lass dich IN DIESEN GEDANKEN HINEIN fallen, auch wenn es Angst macht! Versuche diese Angst auszuhalten - es wird nicht immer einfach sein, aber nur so lernt dein Gehirn dass auch bei "absurden Gedanken" absolut kein Grund besteht mit Angst zu reagieren und dann ZG zu produzieren!
Das kann anstrengend werden, denn der ZG wird nicht sofort verschwinden, aber je öfter du da machst, umso weniger wird er. Denn dieser Gedanke ist ganz normal und darf ruhig kommen, aber die Angst dahinter ist das, was du verlernen mußt. Dann nämlich kommt so ein Gedanke einmal und das wars dann auch schon. Bei den Gedanken ist es wie bei den Träumen - es gibt keine Zensur - Träume und Gedanken sind sind ganz einfach FREI!!!
Viel Erfolg wünscht dir
zugegeben - dein Zwang ist wirklich einfallsreich! Mußte gerade etwas schmunzeln...
Also für mich ist das ein klassischer ZG, auch wenn der Inhalt "verrückt" klingt... es gibt keinen Inhalt eines ZG, der nicht möglich ist, du kannst dir sicher sein, dass DU NICHT VERRÜCKT BIST ODER ES WIRST!!!
Wir alle haben uns sicher schon mal vorgestellt, wie es wäre nicht in klassischen Häusern zu leben, sondern draußen, im Urwald, in Zelten oder in überdimensionalen Schneckenhäusern wie es z.Zt. in einem Werbespot zu sehen ist. Auch ich habe mich da schon gefragt - wäre doch fein, so in der Natur und so weiter... Der Unterschied ist jetzt, dass bei mir oder sonst wem, dieser Gedanke einfach komplett durchgedacht wird bis zum Ende, dann kommt die Erklärung - "geht nicht, weil...." und Schluß. Du aber bist generell schon verunsichert weil du im Moment mit ZG zu tun hast. Daher prüft dein Hirn im Moment jeden noch so normalen Gedankengang und wehe es kommt ihm einer unter, der irgendwie "schräg" sein könnte - wie die Frage, was wäre wenn wir alle auf der Wiese wohnen würden... Dann kommt die Angst dazu, warum denke ich das, bin ich etwa verrückt, weil der Gedanke immer wieder kommt? Und schon ist der ZG geboren und hat die Macht dich zu quälen.
Mach folgendes: Erkläre deinem Zwang NICHT, WARUM DU NICHT AUF DER WIESE WOHNEN KANNST, sondern lass dich in den allen Farben und Phantasien auf diesen Gedanken ein. Stell dir vor, wie du die Wiese einrichtest, wie z.B. die Wäsche im Fluss wäscht, sie im Baum aufhängst, wo du die Couch hinstellst und mit dem Regenschirm draufsitzt wenn es regnet, oder soll es am besten gleich eine Couch aus Moos sein???
Das kann anstrengend werden, denn der ZG wird nicht sofort verschwinden, aber je öfter du da machst, umso weniger wird er. Denn dieser Gedanke ist ganz normal und darf ruhig kommen, aber die Angst dahinter ist das, was du verlernen mußt. Dann nämlich kommt so ein Gedanke einmal und das wars dann auch schon. Bei den Gedanken ist es wie bei den Träumen - es gibt keine Zensur - Träume und Gedanken sind sind ganz einfach FREI!!!
Viel Erfolg wünscht dir
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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lina09
Liebe Marika,
ich danke dir für deine geniale Antwort... "mit Regenschirm auf der Couch..", ja, du hast mich auch zum schmunzeln gebracht.
Deine Bekämpfung dieses Gedankens klingt mir logisch.
Ich habe übrigens noch so einen Gedanken. er ist ganz ähnlich, er lautet: Warum haben wir Kleidung an? Und es ist dasselbe wie mit der Haus Frage.
Ich war heute jedenfalls bei meinem Psychiater und habe es ihm auch erzählt. Er wollte meine Seroquel Dosis erhöhen, aber ich habe Nein gesagt. Ich probiere es jetzt erstmal nach deiner Methode.
Viele Grüße, Karolina
ich danke dir für deine geniale Antwort... "mit Regenschirm auf der Couch..", ja, du hast mich auch zum schmunzeln gebracht.
Deine Bekämpfung dieses Gedankens klingt mir logisch.
Ich habe übrigens noch so einen Gedanken. er ist ganz ähnlich, er lautet: Warum haben wir Kleidung an? Und es ist dasselbe wie mit der Haus Frage.
Ich war heute jedenfalls bei meinem Psychiater und habe es ihm auch erzählt. Er wollte meine Seroquel Dosis erhöhen, aber ich habe Nein gesagt. Ich probiere es jetzt erstmal nach deiner Methode.
Viele Grüße, Karolina
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AmoebeMS
Hallo Karolina,
auch ich verfolge Marikas Antworten nur zu gern, weil sie mir u. a. ebenfalls sehr geholfen haben meine Ängste etwas zu bändigen und an mir einfach mehr zu arbeiten! Mit Medis, mit Therapie, mit Konfrontation, mit Büchern, mit Entspannung usw. Und auch „lustige“ Antworten haben mir vor Augen gehalten, dass ich einfach – trotz der Depression – normal bin.
Marika hat Recht, spinne deine Gedanken immer weiter, setze dich mit ihnen auseinander und analysiere. Tja, warum tragen wir Kleidung? Gute Frage. Nein, ehrlich! Sei mir nicht böse, wenn ich jetzt schreibe, dass diese Frage von meinem Sohn stammen könnte. Das meine ich nicht despektierlich. Er fragte mich gestern erst warum es Luft gibt? Da stand ich nun. Um eine Antwort war ich zunächst verlegen. Genau wie jetzt bei dir. Vielleicht bin ich naiv, aber ich würde mich dann eher fragen, was würde ich tun, wenn ich nackt wäre und es minus 20 Grad wären? Schließlich hatten unsere Vorfahren auch Pelze, haben Tiere erlegt, um deren Felle zu erbeuten, zur Wärmesicherung. Du solltest es dir einfach vorstellen, so wie Marika es mit der Wiese beschrieb. Versetze dich in die Situation! Was wäre wenn du wirklich keine Kleidung hättest? Würdest du dich gut fühlen? Wenn wir alle nackt wären? Ich glaube, dass auch das gehen könnte. Ich fühle mich jedenfalls bei diesem Gedanken wohl. Kein Thema. Kommen wir zur Gegenwart. So ist es aber nun mal nicht mehr seit langer Zeit, es sei denn wir leben als Nudisten. Und davon gibt es sogar viele, sogar ganze Städte! Einfach die Situation analysieren und auch mal aufschreiben. Das hat mir geholfen. Ich habe mit den Buch von Doris Wolf „Ängste verstehen und überwinden“ gearbeitet und vieles zu Papier gebracht und mir immer und immer wieder vor die Nase gehalten.
Was deinen Arzt/Ärztin angeht, so bin ich etwas sprachlos. Okay, ich war bei dem Gespräch nicht dabei, las nur deinen Kommentar mit der Dosiserhöhung. Meine Ärztin hat mir zwar zur Einnahme von AD geraten und ich habe den Rat auch nach drei Monaten befolgt, was auch gut für mich war, aber ich habe zusätzlich alle o. g. Dinge in Bewegung gesetzt. Und du bist gerade erst am Anfang. Du beginnst Bücher zu studieren, dich mit der Angst zu konfrontieren, an dir zu arbeiten. Ich weiß zwar jetzt nicht genau, wie du mit den unterstützenden Medikamenten eingestellt bist und wie sie dir in der letzten Zeit bereits geholfen haben (dein Bauchgefühl wird dir das schon sagen), aber wenn man erst anfängt an sich durch Therapien zu arbeiten, mit Büchern, mit Bachblüten, etc. dann hast du meiner Meinung nach richtig gehandelt, die Dosis so zu belassen und erst mal ein paar Wochen verstreichen zu lassen. Ihren Ratschlag kannst du immer noch befolgen, oder?
Es wünscht dir alles alles Gute
Die Amoebe
auch ich verfolge Marikas Antworten nur zu gern, weil sie mir u. a. ebenfalls sehr geholfen haben meine Ängste etwas zu bändigen und an mir einfach mehr zu arbeiten! Mit Medis, mit Therapie, mit Konfrontation, mit Büchern, mit Entspannung usw. Und auch „lustige“ Antworten haben mir vor Augen gehalten, dass ich einfach – trotz der Depression – normal bin.
Marika hat Recht, spinne deine Gedanken immer weiter, setze dich mit ihnen auseinander und analysiere. Tja, warum tragen wir Kleidung? Gute Frage. Nein, ehrlich! Sei mir nicht böse, wenn ich jetzt schreibe, dass diese Frage von meinem Sohn stammen könnte. Das meine ich nicht despektierlich. Er fragte mich gestern erst warum es Luft gibt? Da stand ich nun. Um eine Antwort war ich zunächst verlegen. Genau wie jetzt bei dir. Vielleicht bin ich naiv, aber ich würde mich dann eher fragen, was würde ich tun, wenn ich nackt wäre und es minus 20 Grad wären? Schließlich hatten unsere Vorfahren auch Pelze, haben Tiere erlegt, um deren Felle zu erbeuten, zur Wärmesicherung. Du solltest es dir einfach vorstellen, so wie Marika es mit der Wiese beschrieb. Versetze dich in die Situation! Was wäre wenn du wirklich keine Kleidung hättest? Würdest du dich gut fühlen? Wenn wir alle nackt wären? Ich glaube, dass auch das gehen könnte. Ich fühle mich jedenfalls bei diesem Gedanken wohl. Kein Thema. Kommen wir zur Gegenwart. So ist es aber nun mal nicht mehr seit langer Zeit, es sei denn wir leben als Nudisten. Und davon gibt es sogar viele, sogar ganze Städte! Einfach die Situation analysieren und auch mal aufschreiben. Das hat mir geholfen. Ich habe mit den Buch von Doris Wolf „Ängste verstehen und überwinden“ gearbeitet und vieles zu Papier gebracht und mir immer und immer wieder vor die Nase gehalten.
Was deinen Arzt/Ärztin angeht, so bin ich etwas sprachlos. Okay, ich war bei dem Gespräch nicht dabei, las nur deinen Kommentar mit der Dosiserhöhung. Meine Ärztin hat mir zwar zur Einnahme von AD geraten und ich habe den Rat auch nach drei Monaten befolgt, was auch gut für mich war, aber ich habe zusätzlich alle o. g. Dinge in Bewegung gesetzt. Und du bist gerade erst am Anfang. Du beginnst Bücher zu studieren, dich mit der Angst zu konfrontieren, an dir zu arbeiten. Ich weiß zwar jetzt nicht genau, wie du mit den unterstützenden Medikamenten eingestellt bist und wie sie dir in der letzten Zeit bereits geholfen haben (dein Bauchgefühl wird dir das schon sagen), aber wenn man erst anfängt an sich durch Therapien zu arbeiten, mit Büchern, mit Bachblüten, etc. dann hast du meiner Meinung nach richtig gehandelt, die Dosis so zu belassen und erst mal ein paar Wochen verstreichen zu lassen. Ihren Ratschlag kannst du immer noch befolgen, oder?
Es wünscht dir alles alles Gute
Die Amoebe