ich möchte mich euch kurz vorstellen.
Mein Name ist Jessica, ich bin 26 Jahre alt und Mama zweier Kinder. Meine Sohn ist 2 Jahre alt und mir ging es super nach seiner Geburt. Keinerlei Probleme etc. Meine Tochter ist nun 11 Monate alt und es ist alles anders. Ich habe schon in der Schwangerschaft immer das Gefühl gehabt , dass ich dachte ich könnte dieses Kind nicht lieben. Als sie dann da war (es wurde am ET wegen ss-diabetes eingeleitet und die Geburt dauerte alles in allem nur 4 Stunden und nach der Geburt musste ich noch Notoperiert werden), war alles ganz komisch. Ich hatte keine Gefühle für sie. Es war alles ganz anders als bei meinem Sohn. Ich hatte ständig ein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber, weil ich dachte, dass ich ihm weniger Liebe geben kann, damit seine Schwester auch etwas abbekommt. Im Krankenhaus waren wir 4 Tage. In der Zeit hatte ich keinen Bezug zu meiner Tochter. Sie war zwar bei mir, aber ich war froh, wenn ich sie abends abgeben konnte. Zu Hause war es auch nicht viel besser. Ich hatte kein Interesse an ihr. Leider entwickelte sie sich dann auch noch zum Schreikind und die ersten 5 Monate waren wirklich die Hölle. Je mehr sie schrie, desto überforderter war ich und desto mehr habe ich sie gehasst. Ich habe mir so manches mal vorgestellt, wie es wäre wenn sie nicht da wäre. Wie schön das Leben ohne sie war. Niemand hat mitbekommen dass ich unter PPD leide bis ich es meiner Hebi sagte. sie meinte ich würde nach außen hin die starke spielen und deshalb hätte sie das auch überhaupt nicht gedacht. wir haben dann lange gesprochen und sie gab mir diese seite um mich dort mit anderen auszutauschen. Mein Mann ist der einzige der noch davon weiß, dass ich unter PPD leide. Er hat kein Verständnis dafür und meint das würd ich mir alles nur einbilden. Zu einem Therapeuten bin ich bisher nie gegangen. Ich habe mich noch nicht dazu durchringen können, da ich immer denke was soll ich dort? Es gibt sicherlich schlimmere fälle als mich und vllt stell ich mich einfach nur an. ich weiß es nicht. Es wurde zwischenzeitlich besser. Viel besser. Meine Tochter hörte mit knapp 6 Monaten endlich auf zu schreien und ich wurde etwas entspannter. Gefühle für sie waren allerdings immr noch keine da. Die entwickelten sich erst ganz langsam und waren auch leider Verhaltensabhängig. Wenn sie anstrenged wurde, merkte ich wie schnell meine "Liebe" (ich weiß allerdings gar nicht ob ich davon schon reden kann) zu "Hass" wurde. Es war furchtbar. Wir hatten nun ungefähr 2 Wochen lang eine wirklich schwierige Phase in der meine Tochter wieder viel viel schrie. Sie war nie zufrieden. Anfangs konnte ich damit noch ganz gut umgehen, aber ich merkte von Tag zu Tag immer mehr wie diese Zwangsgedanken wieder kamen und wie der Hass zurück kehrte. Es war furchtbar. Seit gestern ist sie nun etwas besser gelaunt und mir geht es auch etwas besser. Aber sobald sie nur ein mal schreit bekomme ich Panikattacken. In mir zieht sich alles zusammen und ich habe das Gefühl weglaufen zu müssen (was aber nicht geht, da mein Mann arbeiten muss). Ich dachte nachdem es so schön bergauf ging, hätten wir es geschafft, aber ich glaube dem ist wohl nicht so
Ich hoffe, mich hier ein wenig mit euch austauschen zu können.
Viele Grüße,
Jessica