Erste Schritte meiner Kleinen und für mich zurück ins Leben

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Stefanie H.

Erste Schritte meiner Kleinen und für mich zurück ins Leben

Beitrag von Stefanie H. »

Hi zusammen,

mir geht es seit einem Monat richtig gut. Nehme ja seit Anfang Juni ein anderes AD womit es mir sehr gut geht. Gab zum Glück nur leichte NW wie leichte Müdigkeit aber das macht mir nichts mehr aus. Die nehme ich gerne in Kauf dafür das ich mein Leben wieder richtig geniessen kann. Kann mich wieder über Kleinigkeiten freuen und fahre auch nicht mehr so leicht aus der Haut.
Meine Kleine hat sich ja die ganze Zeit schon gerobbt und gebrabbelt aber seit einer Woche krabbelt sie richtig und versucht sich jetzt an allem und jedem hochzuziehen. Gleichzeitig hat sie ihre ersten Schritte an der Hand getan. Ich habe mich so gefreut und war so stolz auf sie. In dem Moment habe ich erstmal realisiert wie gut es mir geht und das ich endlich die schönen Momente mit meiner Kleinen auskosten kann. Früher konnte ich die Nähe von ihr und meinem Mann nicht ertragen jetzt knuddel, kuschel und busserl ich richtig gerne mit ihr und kann mich auch wieder an meinen Mann kuscheln und mich von ihm in den Arm nehmen lassen.
Andererseits ärgere ich mich in solchen Momenten so über mich selber das ich so lange gewartet habe mir ärztliche Hilfe zu holen und wieviel ich dadurch am Anfang mit meiner Kleinen verpasst habe. Die Anfangszeit kann mir niemand wieder geben aber die jetzige die kann ich nutzen. :)

Die ADs, die Thera, die Homeopathie, die Gespräche mit meinem Mann und auch das Forum hier haben mir sehr geholfen das ich nun an dem Punkt bin an dem ich jetzt stehe. Ich weis das es noch ein langer Weg ist bis ich sagen kann "Ich bin wieder gesund" aber ich weis jetzt was zu tun ist und an wen ich mich wenden kann. Danke dazu an alle hier im Forum die mich und auch andere so unterstützen und beraten.

Schade finde ich es hingegen das es meine Eltern wohl nicht interessiert wie es mir geht und das ich eine Depression habe. Da wird es einfach totgeschwiegen, aber so war es ja immer wenn Probleme da sind. Schweigen und es für sich selbst behalten, was ich auch gelernt hab und wodurch ich erst an diesem Punkt mit der Depri gelandet bin. Naja durch diese Erfahrung hoffe ich zumindest das ich es bei meiner Süssen besser mache.

An die denen es noch schlecht geht, es wird besser, vielleicht nicht sofort aber mit der Zeit. Bei dieser Krankheit brauch man nunmal Geduld, das musste auch ich lernen. Man schafft es nicht von jetzt auf gleich die bösen Geister (wie meine Thera die bösen Gedanken so gerne nennt) zu vertreiben, das benötigt Zeit und Hilfe. Aber jeder schafft es.

Liebe Grüße und eine Umarmung an Alle
Steffi
omi 50

Schon das es dir so gut geht

Beitrag von omi 50 »

Hallo Stefanie
Es ist richtig schön wieder so einen Beitrag zu lesen !!!! :lol:
Manchmal geht es doch nicht ohne die AD
Wünschte mir es würden mehr nicht so lange warten und Angst davor haben! es ist doch viel schlimmer so viele schönen Momente mit seinen
kindern zu verpassen, weil es einem so schlecht geht.

Wünsche dir das es sooooo bleibt.

Liebe Grüße
Tina
Stefanie H.

Beitrag von Stefanie H. »

Hallo Tina,

ja ich ärger mich auch jetzt noch das ich so lang gewartet habe, dadurch sind mir fast sechs Monate die ich geniessen hätte können durch die Lappen gegangen. Das alles nur weil man sich zum einen nicht traut offen mit einem Arzt darüber zu reden und weil man Angst vor dem AD hat. Beides stellt sich meistens als Quatsch raus, aber die Angst bleibt halt am Anfang. Da wir trotz der schlechten Erfahrung irgendwann trotzdem noch ein Kind wollen weils ich dann beim nächsten Mal wenigstens das es nciht schlimm ist zu öffnen und auch Hilfe von aussen anzunehmen.
Schade finde ich es halt nur das meine Eltern einfach so tun als wäre nichts, obwohl ich schon so oft versucht habe darüber mit ihnen zu reden. Ist doch ein wenig schade da ich mich in solchen Momenten dann doch wieder schlecht fühle da ich denke das sie sich nicht für mich interessieren, sondern nur für ihre Enkelin.
Aber dafür bin ich froh das mein Mann doppelt und dreifach hinter mir steht und alle Höhen und Tiefen bisher mit mir so gut durchgestanden hat, obwohl ich ihn in meinen schlechten Zeiten richtig mies behandelt habe. Daran merkt man dann das der familiäre Rückhalt auch superwichtig ist um wieder auf die Beine zu kommen. :)

LG
Steffi
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Marika
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Beitrag von Marika »

Auch ich freue mich riesig für dich liebe Steffi!!!!

Du hast alles richtig gemacht und deine Angst bzgl. Arzt und AD überwunden - wie man sieht kann genau DAS goldrichtig sein, so wie auch bei mir damals.

Das mit deinen Eltern ist natürlich keine schöne Sache. Vielleicht kannst du dir sagen, dass sie halt so sind wie sie sind und das wohl nicht zu ändern ist. Du könntest z.B. auch von dir aus einfach mal sagen wenn ihr euch trefft: "Tja und MIR geht es sehr gut, ich fühle mich wieder wohl, das Medikament hilft mir und ich habe in meinem Mann eine wunderbare Stütze." Sag es einfach so raus, auch wenn sie gar nicht danach fragen. Ich habe das auch schon gemacht bei ignoranten Menschen, die nur von sich reden und nach mir selber gar nie fragen - das schon so manchen wachgerüttelt.... :wink: Und wenn sie darauf trotzdem nicht reagieren, dann hast du trotzdem etwas Positives draus gemacht: Du hast dich mitgeteilt, du hast es NICHT verschwiegen, unter den Teppich gekehrt - du hast es also bewußt ANDERS GEMACHT, als du von ihnen gelernt hast und das ist eine ganz wichtige Erfahrung auf deinem Weg zum Gesund werden.

Und für diesen Weg wünsche ich dir von Herzen weiterhin alles Liebe und Gute - mach weiter so und lass uns wenn möglich daran teilhaben!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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