Zwangsgedanken/zwangsgefühle? geht sowas?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Lotte20

Zwangsgedanken/zwangsgefühle? geht sowas?

Beitrag von Lotte20 »

hey.

vor circa 3 monaten fing es an, dass ich mir zwanghaft irgendwelche grausamen dinge vorstellen musste.
zb wie einer sein kind schlägt und misshandelt... und irgendwann fing es dann damit an, dass ich mir vorstellen musste, wie ICH das bei meinem sohn (8monate) tue...

zwischendurch waren die gedanken auch wieder weg aber jetzt seit circa 3 tagen sind sie wieder da und belasten mich sehr.
es geht sogar soweit, dass ich mir vorstellen muss wie einer sein kind sexuell misshandelt...usw.

ich WEIß nur, dass ich sowas verabscheue und NIEMALS bei meinem sohn tun würde aber trotzdem sind diese gedanken da.. sie machen mich wahnsinnig, ich fühle mich so schuldig.


kennt jemand diese gedanken (die sich auch in gefühle äußern können) und wprde mir mir persönlich darüber schreiben?


lg
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

was du da erlebst sind ganz klassische Zwangsgedanken. Ich hatte sie auch und zwar ebenfalls so massiv wie du sie gerade durchmachst. Auch ich konnte an nichts anderes mehr denken, hatte massivste Schuldgefühle, Angst und Panikattacken durch diese Gedanken.

Auch für mich war es so, dass sich genau die grausamsten Dinge, die ich am meisten verabscheute bzw. die mir am meisten Angst machten, aufgedrängt haben. Schlimm und echt total mächtig können die Biester sein, ich weiß Süße!!!

Aber diese Zwangsgedanken - so furchtbar sie sich auch anfühlen - sind harmlos, sie werden nie ausgeführt, nur leider erzeugen sie einen ganz massiven Leidensdruck, dass ist wissenschaftlich durch viele Studien bereits eindeutig bewiesen. Lass dich auch nicht verrückt machen, weil leider genau solche Sachen passieren auf der Welt, die du als ZG hast. Menschen die wirklich sowas tun, haben nachweislich KEINE ZWANGSGEDANKEN, sondern andere schwere psych. Erkrankungen bzw. gravierende Persönlichkeitsstörungen, die mit Zwangsgedanken bzw. Zwängen rein gar nichts zu tun haben.

Auch ich empfehle dir ganz dringend - bereits Nina vor mir - das Buch:

"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwansgedanken" von Lee Baer

Wenn du das gelesen hast, dann weißt du warum, wie und wann ZG enstehen, aber auch wie du sie weder loswerden kannst. Ganz wichtig ist auch eine gute Verhaltenstherapie, dort bekommt man richige Übungen an die Hand, wie man sich die ZG quasi wieder "abtrainieren" kann. Ich habe so eine Therapie 2,5 Jahre lang gemacht und mir gehts heute wieder sehr gut! Der Autor Lee Baer ist übrigens ein bekannter Verhaltenstherapeut bzgl. Zwängen und Zwangsgedanken und hat auch viele Übungen aus der Verhaltenstherapie in seinem Buch drangehängt, die man zu Hause machen kann. Gut wäre aber wirklich ein Therapeut an deiner Seite, der dich bei der Arbeit an den ZG unterstützt.

Sie sind lästig die Biester und oft extrem angstmachend, wie weiß - aber die gute Nachricht ist einfach, sie werden niemals ausgeführt, jeder Mensch hat solche Gedanken, nur wir bemerken sie (Gesunde bemerken sie gar nicht, da filtert sie das Gehirn einfach aus), erschrecken davor und so entsteht der Zwang. Die Gedanken muss man nicht "weg therapieren", sondern nur das zwanghafte wiederholen dieser Gedanken!

Wenn du noch Fragen hast, bin ich gerne für dich da!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

ja.. werde mir das buch besorgen...
mit sicherheit geht es mir danach etwas besser.


die gedanken an sich finde ich grausam aber ich halte sie aus..was ich schlimmer finde ist, dass man sich einbildet wirklich sowas tun zu "wollen" (können..).
also der impuls : ja ich würde das machen "wollen".
obwohl man weiß, dass man es nicht will!.

aber wo ist die grenze.
ich weiß, dass ich nicht in der lage wäre sowas zu tun aber wie kann ich sicher sein, dass ich es auch wirklich nicht will!
ich gehe stark von aus, weil ich sowas verabscheue aber woher weiß ich wirklich, dass ich es nicht irgendwo selber will?
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

also ist es "bekannt" dass so ein zg dazu führen kann, dass man das gefühl bekommt, man WOLLE irgendetwas in die tat umsetzen...
also man weiß die ganze zeit, dass man es nie machen würde aber der gedanken gibt einem irgendwann das "körperliche gefühl/impuls" dass man dazu in der lage wäre???

ich meine, es kann dann theoretisch sein, dass ein teil von mir , es tätsächlich könnte und irgendwo will... vllt 1% meines Ichs.
dies wäre allerdings irrelevant, wenn man weiß(!), dass man "sowas" nie machen würde. ! ?
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Ja, genau so. Deswegen sind diese Gedanken ja so quälend.
Klar gibt es sicher Anteile unserer Persönlichkeit, die zu Wut oder Aggression neigen, aber hauen wir deswegen irgendjemanden etwas auf den Kopf? Gewöhnlich nicht. Diese ZGs sind ja etwas ganz anderes. Das sind konkrete Handlungsabläufe, die sich Dir da aufdrängen, die für Dich so schrecklich oder absurd sind, daß sie Dir Angst machen.
Dann fragst Du Dich natürlich könnte ich "sowas". Ein klares "Nie, ganz bestimmt nicht", gibt es da nicht, aber es ist doch nicht wahrscheinlich.

Wie Nina schon sagte, Du hast es bisher nicht getan, es spricht nichts dafür, es plötzlich auszuführen. Schon gar nicht, wenn Du Dir dieser Gedanken bewußt bist und sie Dich so beeinträchtigen.

Grüße von Leuchtkäfer
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

ja das stimmt..
ich weiß, dass ich sowas niemals machen würde.
ich habe auch das gefühl, dass der gedanke (und das damit verbundene gefühl ,,ich könnte es machen") immer stärker wird..
und ich will nicht, dass die einzige lösung ,,therapie" ist.
war jahre lang in therapie aufgrund einer essstörung usw.
jetzt nicht mehr..

hat einer von euch zufällig das buch noch und würde es mir leihen??
kostet 20 euro (klar , würde es trotzdem kaufen aber vllt muss es ja nciht unbedingt sein)

liebe grüße
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

aber jetzt mal ein extrembeispiel (finde, dass das die gedanken / gefühle gut verständlich machen kann).

wenn zb ein mann den zwangsgedanken hat, dass er auf kleine kinder steht (aber gleichzeitig weiß / "merkt" dass das nicht stimmt) und dann irgendwann(!) AUFGRUND des gedankens eine erregung spürt (bzw merkt, dass irgendwas in seinem körper passiert aufgrund des gedankens) , wenn er ein nacktes kind sieht, bekommt er ja sozusagen die bestätigung seines denkens und fühlt sich noch schrecklicher..
obwohl er die ganze zeit weiß, dass er dazu nie in der lage wäre bzw es niemals machen würde!

er merkt auch, dass die erregung nicht echt ist (da sie NUR wg dem zg "auftaucht").

dann lügt ja sozusagen das gefühl...
aber woran würde man dann einen "echten" phädophilen erkennen?
dieser hätte womöglich (siehe vorherigen beitrag) KEINE zwangsgedanken , sondern wäre direkt "richtig" erregt wenn er ein nacktes kind sieht..

bzw müsste es stark unterdrücken nicht erregt zu werden.
einer mit zwangsgedankne weiß ja, dass es bullshit ist und daraufhin bildet er sich ein ,,ich bin erregt"

ist das der unterschied??
ich finde die differenzierung ist objektiv schwer.

lg
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

nein... nehme ich nicht.

momentan gehts mir ok.. nicht gut aber ok... also heute.

manchmal sind die gedanken aber auch richtig schlimm... dann kann ich nicht schlafen und denke die ganze zeit, dass ich böse bin..

weil mir der gedanke irgendwie n bisschen das gefühl gibt, als wäre ich wirklich dazu in der lage.. so dass ich nach und nach glaube, dass ich sowas grausames machen will.
also die neigung dazu habe... obwohl ich es verabscheue.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Klar geben dir diese ZG die ANGST und die BEFÜRCHTUNG, dass du so was tun könntest, alleine deswegen, weil du so was denkst. ABER genau so ist es eben NICHT - ES IST PARADOX, aber es ist tatsächlich so.

Mit deinem Beispiel von einem Pädophielen Menschen vermischt du da ein bissl etwas, was nicht zusammen gehört: Wenn jemand Gedanken in seinem Kopf hat, die ihn erregen, dann führt er diese auch mit großer Wahrscheinlichkeit in irgendeiner Form aus, manchmal auf eine Art, wo er nicht direkt mit dem Gesetzt in Konflikt kommt. Also nicht jeder Pädophile vergreift sich an Kindern - aber nicht weil ihm die Opfer "leid" tun, sondern einfach, weil er ungeschohren davon kommen will. und das ist KEINE ZWANGSERKRANKUNG, sondern eine "zwanghafte Neurose" - wobei hier der Ausdruck "zwanghaft" leider irreführend ist und oft mit normalen Zwangserkrankungen gleichgesetzt ist. Es gibt auch die "zwanghafte Persönlichkeitsstörung" die aber auch nichts mit den normalen Zwängen zu tun hat.Ich weiß das deshalb, weil gerade so ein Fall in den Medien ist und nachzulesen ist das auch im Buch "Alles unter Kontrolle" ebenfalls von Lee Baer.

Bei ZG, die einen sexuellen Inhalt haben, bilden sich die Betroffenen oft ein, sie könnten evlt. eine körperliche Regung verspüren, sie prüfen sich immer wieder und konzentrieren sich nur noch darauf, ob sich da was tun könnte.

Dein Gefühl trügt dich nicht: Du könntest nie sowas tun, du leidest an ganz klassichen ZG. Sie alleine zu bewältigen wird allerdings schwer - eine Verhaltenstherapie ist sehr wichtig. "Der Kobold im Kopf" ist aber schon mal ein guter Anfang!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
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Deria

Beitrag von Deria »

Hallo und guten Morgen,

puh, das ist ein schwieriges Thema. Da ich selber auch betroffen bin, was sex. MB betrifft möchte ich doch sagen, das das, was du, Nina, schreibst sehr gefährlich ist. Es kann durchaus sein, das durch Gedanken auch Taten entstehen.
Dabei kommt es darauf an, wie sehr ein Mensch sich unter Kontrolle hat!
Ich selber hatte diese Gedanken auch, sie waren furchtbar und gräßlich und ja, ich habe mir mehrmals die Hände hinter dem Rücken verknotet, stand kurz davor.
Dann sind diese ZG eben keine Gedanken mehr, sondern Gefühl, die sich ihren Weg bahnen.
Ich glaube auch nicht, das eine Mutter ihrem Kind etwas antut, wenn sie daran denkt. Doch vom Denken bis zu dem Gefühl ist es nicht weit!
Die Stärke, die ein Mensch dann entwickelt hält ihn davon ab.
Und es gibt genug, die diese Stärke nicht haben.

Wenn wir das Thema Pädos hier schon ansprechen. Dort geht es in erster Linie um den Gedanken, Sex mit einem Kind haben zu wollen.
Die Phantasien werden heftiger und heftiger und der Drang stärker und stärker. Dabei geht es nicht einmal um Gewalt in erster Linie, viele glauben ja, das die körperliche Liebe eins Erwachsenen zu einem Kind, liebevoll sein kann - die denke, das ist schon okay so, wenn sie keine Gewalt anwenden (sehr kranker Gedanke)...

So, und dann gibt es die, die leben mit diesen Gedanken 100 Jahre und nichts passiert.
Und dann gibt es die, die irgendwann einmal etwas tun.

Bei deinen Gedanken, dem Kind Schaden zuzufügen...so lange es dich erschrickt und du es für unmöglich hälst, so lange wird nichts passieren!
Das kann ich nachvollziehen und das macht für mich auch Sinn.
Wenn aber ein Pädo sich erst noch erschreckt und dann plötzlich Phantasien entwickelt und die ihm ein Prickeln verursachen, sollten sich diese Menschen Hilfe holen.
Das machen die wenigsten, weil sie der Meinung sind, sie tun ja nichts Böses, sie lieben halt Kinder (was Sexualiät mit beinhaltet)

Mh, weiß grad nicht, ob das Sinn macht, was ich schreibe, ich lasse es mal stehen...was paßt kann genommen werden ,den Rest nehme ich dann zu mir.

Lg
Deria
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

also ich bin mir sicher, dass ich nichts in die tat umsetzen werde, weil es mich selber so erschreckt, dass sich mein körper/gefühl einbildet, dass ich sowas tun will.
ich will es ja nicht. (aber wirklich wissen,kann man es nicht).
ich würde es NIEMALS tun ,das weiß ich. das spür ich.

habe nur angst, dass die gedankne/gefühl stärker werden..

aber dadruch, dass die gedanken circa 4-6 wochen so gut wie weg waren, denk ich nbicht, dass sie jetzt ewig bleiben.


lg
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

irgendwo ist mir total klar, dass ich nie etwas in die tat umsetzten werde ABER gleichzeitig denk man sich ganz leise ,, wirklich nicht?" .
man ist sich irgendwo sicher, dass man sowas niemals tun könnte aber irgendeine stimme sagt dir trotzdem ,,wer weiß, wer weiß.... sei dir da mal nicht so sicher".

das wissen, es niemals tun zu können verbunden mit der angst , dass man doch irgendwann einen impuls zur tat spüren könnte...
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Also, mal ganz aus der der wissenschaftlichen Sicht beleuchtet:

Die eine Seite sind die Zwangsgedankenerkrankungen ( wie eine PPD, hier die Betroffene: Lotte20): nach allem, was ich bisher von den Fachfrauen (gibt's ne Menge hier!) gehört habe ist es ein Hauptmerkmal der Zwangsgedanken, dass sie NICHT umgesezt werden. Von diesen Frauen geht keine Gefahr aus, egal, welchen Gedanken es nun betrifft.

(Es ist übrigens bis zu einem bestimmten Grad normal, überängstliche Gedanken zu haben, wo ein Baby im Haushalt/Alltag wie verletzt werden könnte um die Gefahrenpotentiale zu erkennen und zu bannen.)

Die andere Seite sind pädosexuelle ( -philie halte ich persönlich in jedem dieser Zusammenhänge übrigens für die Tatsachen verschleiernd, denn 'Philie' heißt Liebe) Handlungen. Es gibt Untersuchungen dazu, wenige, aber es gibt sie. Diese belegen eines: ein Täter reflektiert NICHT, hat kein Unrechtsbewußtsein, ist sich nicht bewußt über den Schaden, den er anrichtet. Sobald er sich dessen gewahr wird 'gesteht' er, holt sich Hilfe, etc. pp. Fortwährender Mißbrauch findet nur unter Ausschluß eines (Un)(Rechts)Bewußtseins statt.

Diese beiden Seiten zusammengenommen zeigen auf einer wissenschaftlichen Ebene eindeutig, dass keine Gefahr von Personen ausgehen KANN, die entweder unter einer Zwangsgedankenerkrankung leiden oder sich mit ihren Gedanken und Gefühlen und Erlebnissen bewußt auseinandersetzen.
Und ganz sicher erstrecht nicht von Personen, auf die beides zutrifft.

Meine Gedanken dazu.

Ich wünsche Dir, liebe Lotte, dass sie sobald wie möglich aufhören Dich zu quälen diese Gedanken!
Und Dir, liebe Deria wünsche ich, dass Du Dir über Deine Unschuld, die sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft betrifft noch klarer wirst. (Ich denke Deine Art von Gedanken sind eine Verarbeitung des erlebten Grauens, und ich weiß, wovon Du redest.)

Grüße an alle
Verena
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Marika
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Beitrag von Marika »

@Deria:

Bitte informier dich richtig über ZG!!!!! Was du schreibst ist deffinitiv FALSCH - ZG werden nie ausgeführt, auch du hättest dir sicher nicht die "Hände verknoten" müssen. ZG-Geplagte haben solche Angst, dass sie sich quasi einbilden, sie würden "es" wirklich gleich tun - ist aber nicht so, dass ist "nur" die Angst, die dieses Gefühl erzeugt!!!! Das hat rein gar nichts mit "Stärke" zu tun, sondern es funktioniert ganz einfach die Impulskontrolle im Gehirn ganz normal, wie es sein sollte. Nina hat alles richtig geschrieben, gefährlich falsch ist leider das, was du geschrieben hast, liebe Deria - ohne dich angreifen zu wollen. Aber hier sind akut kranke Frauen und solche falschen Aussagen, sind wirklich ganz schlecht.

Menschen die wirklich etwas furchtbares tun, haben KEINE ZWANGSGEDANKEN, sie erschrecken nicht vor solchen Gedanken, sondern finden sie angenehm - dann kommt es irgendwann zur Tat. ZG aber haben damit überhaupt nichts zu tun!!! Hierzu unbedingt den "Kobold im Kopf" lesen, dann weißt du, was ZG sind und verstehst auch den Unterschied.

Ich habe mir im Forum hier bereits die Finger wund geschrieben.... :wink: nur um klar zu machen, dass ZG zwar unglaublich quälend sind, aber nie, wirklich niemals zur Tat führen. Du kannst gerne meine Beiträge dazu lesen, wenn es dir nicht zu viel Mühe macht. Ich habe mich jetzt 4 Jahre mit dieser Thematik (zusammen natürlich mit meinem Psychiater) beschäftigt, etliche Bücher gewältzt usw.... alle kommen zum selben Schluß: ZG werden NIE AUSGEFÜHRT - sie haben rein gar nichts mit den Menschen zu tun, die wirklich Taten begehen, denn diese haben ANDERE PSYCHISCHE Erkrankungen wie eben Persönlichkeitsstörungen, Neurosen, niedrige bzw. keine sozialen Fähigkeiten, z.T. krankhafte Veränderungen im Gehirn usw. usw.

Deria, sei mir bitte nicht böse, aber in deinem Beitrag ist leider viel Falsches, ich denke das ist einfach, weil deine Infos nicht richtig oder lückenhaft sind. Du mußt nur verstehen, dass ich das so nicht stehen lassen konnte, denn sonst sind viele Frauen umsonst und völlig zu unrecht verzweifelt und verängstigt.l

Und nochmal -weil ich es nicht lassen kann: ZG auch mit sex. Inhalt haben REIN GAR NICHTS mit "Pädophälie" zu tun. Da vergleicht ihr wirklich "Kraut und Rüben". Ihr dürft das ruhig glauben, x Studien haben das bewiesen. ZG kommen nur aus starker Angst, man KÖNNTE sowas tun, man hat praktisch Angst, dass die MÖGLICHKEIT besteht, wirklich sowas tun, weil man ja leider auch in den Medien davon hört. Mein Psychiater hat mal gesagt:

"Jeder Mensch hat komische Gedanken hin und wieder mit den aberwitzigsten und grausamsten Inhalten - auch ich, die Verkäuferin, der Postbote, der Pfaffer, der Bauarbeiter.... usw. Alle gesunden Menschen haben ein minimales Risiko von 0,0001 %, wirklich mal "verrückt" zu werden und etwas schlimmes zu tun. Menschen mit ZG aber - so paradox es klingt - haben ein noch kleineres Risiko (0,000001 %) etwas Schlimmes zu tun, OBWOHL sie es denken!!!! Sie denken es nicht, weil sie es tun wollen, oder weil in ihnen "das dunkle etwas" schlummert, sondern weil sie mit den ZG immer und immer wieder prüfen wollen, ob sie wirklich Angst und Ekel versprühren beim Denken. Sie KONTROLLIEREN UND PRÜFEN immer wieder und wollen so die SICHERHEIT erlangen, NIE etwas Schlimmes zu tun. Leider ist das eine Unendlich - Schleife, denn ZG geplagte Menschen, erreichen mit den ZG nie den Zustand, der wirklichen Sicherheit - für sie ist dieses Gefühl "ja aber vielleicht wäre ich doch imstande" so groß, so beherrschend, dass sie aus den ZG nicht mehr raus kommen."

ZG sind nichts anderes, als der verzweifelte Versuch, sich Kontrolle und Sicherheit zu geben, dass man wirklich niemals etwas schreckliches tun könnte.

So, genug jetzt, ich hoffe ich konnte alle Unklarheiten beseitigen und Nina, du hast alles absolut richtig geschreiben. Deria, bitte informier dich richtig, das wäre wirklich wichtig!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

kennt ihr das auch, dass man für ganz kurze momente denkt ,,hab ich das jetzt getan oder nur geträumt bzw aufgrund des zwangsgedanken angenommen" ?

also man bekommt kurz son schock und denkt ,,oh gott hab ich mein kind etwa schon mal misshandelt?"
obwohl man weiß, dass es nicht sein "kann" und man auch weiß, dass man es nicht getan hat, kommt dieser schock.. man glaub GANZ GANZ kurz, dass man es wirklich getan hat und muss echt nen moment drüber nachdenken....
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