mir faellt kein passender titel ein :(

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Sufferingmommy

mir faellt kein passender titel ein :(

Beitrag von Sufferingmommy »

Hallo ihr lieben!

Ich kaempfe jetzt schon seit ein paar tagen mit mir selber, ob ich hier schreiben soll oder nicht. Lukas geht es sehr gut, er waechst und gedeiht. Stillen tue ich nach wie vor und Flasche als Nachtisch. Vor ein er Woche habe ich angefangen die kraeutertabletten zu nehmen, die mit der milch helfen sollen. Eine Ernaehrungsberaterin hat mir vor 3 tagen was vor augen gefeiert, was mir nicht wirklich bewusst war. Ich produziere genug milch , aber nicht genug fuer Lukas. So habe ich es nicht gesehen und muss sagen sie hat recht. Ich wollte zwar voll stillen, aber der halbe weg ist auch gut. Ich erfeue mich jeden Tan an ihm und geniesse es. ER bringt mich zum laecheln, ich spiele mit ihm, ich rede mit ihm. Aber all das ist nicht der eigentlich grund warum ich schreibe. Am 18.12. Hatte ich einen termin mit einer sehr netten hebamme zwecks Spirale Kontrolle. Ich musste im Behandlungszimmer ein wenig warten. Eine Kollegin von ihr kam rein und fragte ob sie schnell kontrollieren solle oder ob ich warten will. Ich sagte, ich wuerde warten und hab mein schreibe rausgeholt. Ich habe meine geschmiertes von der schwangerschaft in mein Buch ueber tragen. Als dann die Hebamme endlich kam, fragte sie mich warum ich so traurig schaue. Ich sagte ihr, dass ich einfach nur versuche alles zu verbarbeiten/Bewaeltigen. Sie fragte mich was genau, mann, kind, familie? Ich fing an zu weinen (wie bloed ist das denn) und sagte das es total dumm ist. Habs ihr aber dann doch erzaehlt. Ich kommt mit dem alls , was am ende der schwangerschaft und bei der geburt passierte net klar. Das gefuehl zur einleitung gezwungen worden zu sein, am ende der geburt alles so schnell, einfach alles ausgekotzt was mir im kopf rumschwirrte. Sie hat mit mir darueber geredet und mir auch nochmal erklaert warum einleitung gemacht wurde, was fuer risiken gewesen waeren usw.. Ich sagte ihr dass ich das verstehe und ich weiss auch was passieren haette koennen. Aber ich kann die Gefuehel einfach net so weg stecken. Sie fragte mich dann ob ich mit einem Social Worker reden will, aber mit denen habe ich nur negative erfahrenen. Mir tat es eigentlich schon gut mit ihr zu reden. Sie hat mir dann noch gesagt wo ich mir eine kopie von dem Geburtsprotokoll holen koenne. Vor ein paar tagen konnte ich es abholen. Ich hatte gehofft darin information zu finden (Blutdruck, blutverlust und was weiss ich noch) die mir helfen koennten alles Irgendwie zu Verarbeiten, die Gefuehle zu lichten. Aber es hat nur das gegenteil erreicht. Meine Freundin war vorgestern bei mir und ich habe mit iher ueber das protokoll geredet. Sie ist eine krankenschwester. Als ich mit den traenen kaempfte, meinte sie “don’t go back there”. ICh sagte ihr das das alles nichts mit ppd zu tun haette. Ich habe ihr nichts von den Gefuehlen/Gedanken gesagt, halt nur das ich es net so begreifen kann, was vielleicht auch ein wenig mit Emily zusammen haengt. Ihre geburt dauerte 2 stunden und fuer mich ….zu schnell. Sie hat mir dann erzaehlt wie sie die Geburt erlebt hatte, als alles so schnell ging. Einiges wusste ich nicht und war ueberrascht. Es ist eigentlich totaler schwachsinn dass ich so fuehle, so denke. Seit Lukas da ist geht es mir richtig gut, nicht so wie damals bei Emily. Es sind nur wenige momente wo ich da sitze und ueber das geschehene nach Denke und mich eine traurigkeit ueber kommt. L Es tut mir leid das ich euch damit belaestige. Ich weiss halt einfach net so recht was ich machen soll. Kann net mal mit meinen mann daruber reden. Er weiss von all dem nichts. Nur jetzt eben meine Freundin, die Hebamme und halt jetzt ihr. Ach, danke fuers lesen.
claudia

Beitrag von claudia »

Liebe Steffy,

es hat Dir bestimmt gut getan,hier erstmal alles von der Seele zu schreiben...auch dafür ist doch das Forum da!!!

Habe einen Buchtip für Dich von Viresha J.Bloemke"Es war eine schwere Geburt...-wie traumatische Erfahrungen verarbeitet werden können"ISBN3-466-34467-0 aus dem Kösel-Verlag.

Vielleicht kannst Du es über amazon bestellen oder bei ebay?Falls gar nicht und Du möchtest kannst Du mir auch eine PN schicken mit Deiner Adresse,dann kann ich Dir das Buch ausleihen.Der Verein hat es zur Verfügung gestellt und ich habe im Moment keine Frau,die es benötigt.

LG,Claudia
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Es ist immer gut zu schreiben, oder zu reden.
Über die Sprache verarbeiten wir. Und Du hast ja eindeutig das Bedürfnis zu 'verarbeiten', es ist nicht erledigt für Dich. Und deshalb ist es gut, wenn Du es hier aufschreibst finde ich.

Kannst Du diese Hebamme, die dort getroffen hast evtl. nochmal kontaktieren?
Ich finde man kann eben nicht mit jedem zu jedem Zeitpunkt reden. Manchmal gibt es einfach die richtigen Leute und vielleicht gehört diese hebamme dazu.
Vielleicht langt es aber auch schon, dass wir uns hier austauschen können. Kannst ja mal überlegen, ob es Dir was bringen würde diese Hebamme nochmal zu kontaktieren.

Auch Informationen können helfen mit einer Situstion umzugehen, aber ich denke hier geht es einfach mehr um das Gefühl, als um rationale Gründe. Vielleicht wäre es sogar so, selbst wenn Dir die Informationen rational erklären würden, warum es so war, wie es war würde es Dir vom Gefühl her trotzdem nicht helfen. Ich zumindest kenne sowas.
Vielleicht wäre es hilfreicher dem Gefühl nachzugehen.

Ich denke auch nicht, dass das mit einer PPD zu tun haben muss, oder hat, aber sag mal, Du machst keine Therapie, oder?
Ich könnte es mir einfach gut vorstellen, dass es Dir einfach gut tun könnte. Eben nicht auf der Ebene, dass Du krank bist (bist Du ja nicht), sondern einfach für ein besseres Verständis für Dich selbst.

Und dann will ich Dir noch sagen, dass ich Dich auch verstehen kann. Ich bin die Gbeurt von Jeremias auch immer wieder am verarbeiten. Es ist einfach für mich auch noch nicht abgeschlossen. Es war so überwältigend in sich. Und plötzlich frage ich mich, ob ich mich nicht doch 'komisch' benommen habe, oder ob alle immer nur gesagt haben, ich hätte es toll gemacht, weil man das halt so sagt und in Wirklichkeit habe ich mich total angestellt, habe mich verweigert, habe gar nicht toll gearbeitet, sondern das war die Akupunktur meiner Hebamme, dass es so schnell ging und hätte ich nicht doch...
Ich denke da passiert soviel in so kurzer Zeit, man muss so schnell handeln, und dieser Hormonrausch. Man handelt so instinktiv. Einerseits etwas, das ich total toll und anstrebenswert finde, andererseits verunsichert es total, wenn so ein Kontrollfreak ist, alles so rational und logisch auseinandernehmen will, wie ich.
Und auch mir stelle ich dann eher die Frage, warum und was fühlt sich so komisch an, weniger welche Fakten habe ich.
Und ich werde auch mit meiner Therapeutin sicher noch darüber sprechen.

Ich wünsche Dir eine gute Verarbeitung, dass Du es für Dich einsortieren kannst und es dann etwas ruhiger wird für Dich. Besser begreifbar. Und eben in Dich und Dein Leben integriert.
Ich bin für mich und meine Geburt ehrlich gesagt auch noch dabei und hab das keineswegs abgeschlossen. Letztlich glaube ich auch, dass das normal ist. Selbst ohne die PPD ist eine Geburt heftig genug um eine Zeit lang zu brauchen bis man sie 'unter den Füssen hat'. Vielleicht ist es aber sogar so natürlich und eine Ausnahmesituation, dass man das immer so in Erinnerung behalten wird und man es nur so 'unter die Füsse bekommt'. Im 'So-wie-es-war-annehmen', auch mit nicht so schönen Seiten und Gefühlen...

Liebe Grüße
Verena
Sufferingmommy

Beitrag von Sufferingmommy »

Hallo Claudia und Ylaina

erstmal danke fuer Eure antworten und danke fuer das angebot. Das buch zu verschicken waere zu teuer. Ich werde mal sehen wann ich es bei amazon bestellen koennte.
Mit der Hebamme bin ich so hin und hergerissen. Ich wuerde schon sehr gerne mit ihr nochmal reden, aber ich traue mich einfach nicht. Ich will ihre zeit net verschwenden. Es ist mir irgendwo peinlich. Die angst, was sie von mir denken tut. Das ich halt laestig bin.
In therapie bin ich nicht. Ich habe zwar eine psychiaterin (von der versicherung ausgesucht), aber sie war mehr fuer die medikamente zum verschreiben da. Ich habe nicht so den draht zu ihr.
Ich weiss halt net was ich machen soll. Mein mann- ich weiss net ob er das verstehen kann. Trau mich ja net mal ihm das zu sagen.Man werden da erinnerungnen wach :( Lukas hat am 02.02. einen termin fuer 4 monats untersuchung bei dem arzt der bei der geburt dabei war. Soll ich mit ihm reden? Ich weiss es nicht. Ich komme mir halt so bloed vor. All die aerzte und auch die hebamme sagten sie seien hier fuer mich wenn was ist, aber wenn man sich net traut dort anzurufen, einen termin auszumachen oder einfach mal vorbeifaehrt. :evil: Wenn ich traurig bin denke ich oft das ich aufhoeren soll. Die gedanken und gefuehle wegschieben. Ich rede mir alles nur ein. Kann man sich sowas einreden?
:oops:
Ach naja. Lukas ist auf mir eingeschlafen. Ich werde ihn mal ins bett bringen und mir eine tasse entkoffenierten goennen.Danke nochmal euch 2.
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Steffy,

ich kenne das Gefühl sehr gut, die Geburt nochmal verarbeiten zu wollen. Ich habe diesen Wunsch oder Drang auch lange unterdrückt und weggeschoben und es kam immer wieder hoch. Als mich meine Hebamme dann nochmal besucht hat, als es mir so schlecht ging, habe ich nochmal mit ihr darüber geredet. Das hat mir immerhin soweit geholfen, daß ich nun nicht mehr die Geburt an sich als im Nachhinein belastend empfinde, sondern die Zeit direkt danach. Da habe ich auch noch Verarbeitungsbedarf, das merke ich.
Wenn Dich das so beschäftigt, dann sprich mit den Menschen, von denen Du möchtest, daß sie damit nochmal darüber reden. Sprich mit dem Arzt, ruf die Hebamme nochmal an. Denk dabei bitte nicht, Du würdest sie nur nerven. Beide haben einen Mund und können reden und sagen, wenn sie nicht möchten. Gerade eine Hebamme hat hunderte solcher Gespräche geführt, das hat mir meine Hebamme erzählt. Viele Frauen wissen nach der Geburt nicht mehr, wann was und warum geschehen ist und möchten das für sich geklärt haben. Das ist ein nur zu verständlicher Wunsch.

Schreib für Dich doch immer wieder auf, wie Du die Geburt empfunden hast und was Dich noch beschäftigt. Ich habe das als Tip von meinem Psychologen bekommen, das jeden Monat zu machen, so lange es mich beschäftigt und alles immer wieder zu lesen.
Ich erkenne jetzt ein Jahr später, daß sich der Schwerpunkt von "ich weiß gar nicht, was so genau mit mir passiert ist" zu "alles hatte an diesem Tag einen Platz und seine Zeit, auch wenn nicht alles gewollt oder gewünscht war" gewechselt hat. Vielleicht wäre das was für Dich.

Und laß Dir Zeit. Meine Hebamme sagte noch: Neun Monate dauert eien Schwangerschaft vor der Geburt und neun danach, vor allem auch emotional.

Liebe Grüße von Leuchtkäfer
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Schließe mich Leuchtkäfer total an und kann das nur unterschreiben was sie sagt.

Hinzufügen will ich noch, dass man sich 'sowas' nicht einbilden kann. Wenn es Dich verfolgt, nicht losläßt, wenn Du immer wieder dran denkst und es sich unbehaglich anfühlt, wenn es für Dich nicht stimmig ist, DANN IST ES AUCH GENAUSO!
Bei mir läuft sowas ähnliches immer unter der Rubrik: 'stell Dich nicht so an'. Also, wenn es mir mit etwas nicht gut geht kommt gleich diese strenge Stimme und sagt ich würde mich nur anstellen. Ich nehme an, das ist was ganz ähnliches.
Diese Stimmen tun uns aber nicht helfen, nichts wird besser davon, deshalb habe ich angefangen sie zu ignorieren und dem nachzugehen, was mich beschäftigt oder belastet. Ich stelle mich an und Du nimm es ernst! :wink:

Und, wie gesagt, da bin ich -wie meistens :wink: - mit Leuchtkäfer einer Meinung: sprich mit jemandem drüber. Am besten bei demjenigen/derjenigen, wo Du es Dir gerade noch am ehesten vorstellen könntest. :wink:

Liebe Grüße
Sufferingmommy

Beitrag von Sufferingmommy »

Hallo Leuchtkaefer, Hallo Ylaina

Ich habe angefangen von meinen terminen mit den aerzten in der schwangerschaft zu schreiben und jedesmal schreibe ich das ich den aerzten sagte ich will keine einleitung. Keine Medikamente usw. Im moment das alles nochmal "Durchzumachen" ...die gefuehle sind ueberwaeltigend. Ich weiss jetzt nicht wie ich alles in worte fassen soll. Es ist soviel. Ich fing an mit der geburt zum aufschreiben, bis zu einem punkt wo ich eine "blockade" hatte. Ich konnte nicht mehr weiterschreiben. Ich hatte dann das verlangen alles vom ende der schwangerschaft aufzuschreiben. Ich schreibe und schreibe und schreibe. Im moment will ich mit jemanden reden. Nicht mit meiner freundin, meinem mann auch nicht. :( Bis zum arzttermin ist mir zu lange. Am montag wird mich der mut verlassen ins krankenhaus zu fahren um mit der hebamme zu reden. Das weiss ich. Die traurigkeit ist jetzt. Morgen wird sie nicht dasein. Montag vielleicht auch nicht. :( Ich danke euch beiden. Ich werde versuchen es ernst zu nehmen, aber es ist nicht leicht.
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