Was macht ihr, wenn euer Kind so schlimm traurig ist, wenn die Großeltern wieder weg fahren?? Mein Sohn hängt sehr an seiner Oma und leider wohnen meine Eltern und wir knapp 200 km weit entfernt. Er freut sich immer sehr, wenn wir uns sehen. Aber die Trennung ist ein Drama, er reisst sich erst zusammen und schluchst dann zu Herzerweichen. Jeden Tag fragt er dann, wann Oma wiederkommt, bzw. wir wieder hinfahren. Ich habe als Kind sehr unter Heimweh gelitten und vermisse meine Familie immer noch sehr stark. Ich heule dann regelmäßig mit und sage ihm , dass auch ich traurig bin, und wir uns ja bald wiedersehen etc. aber irgendwie hilft das nicht. Dann lenke ich ihn ab, lese mit ihm ein Buch oder wir malen was, aber danach kommt es wieder. Ich stecke das im Moment nicht so gut weg, und würde gerne wissen, was ihr für Tricks habt.
ich glaube, das es wichtig ist, das dein Sohn die Trauerigkeit leben darf. Das man ihn darin bestärkt, das es ein Gefühl ist, das "gut" ist und das er das darf. Klar, du wirst an eigenen Sachen erinnert und dann fällt es doppelt schwer ihn zu trösten.
Ideen? Für den ersten Schmerz ein Buch vorlesen und evtl. ein Pflaster auf das Herz kleben. Ein Bild malen, das er Opa dann schicken darf oder eine Postkarte basteln. Wenn Ihr schon wißt, wann Ihr Opa wiedersehen werdet, ein Maßband kaufen, auf die Tage kürzen und immer einen Tag abschneiden, wenn einer vorüber ist. Oder im Kalender abstreichen.
Darf er mit Opa telefonieren? Ich meine, mag er das? Das er jeden 2. Tag seinen Opa anrufen darf (oder auch jeden Tag) und dann 5 Minuten ganz für sich hat? Irgendwas, was ihn über die Zeit der Trennung tröstet.
Ich bin total berührt, das der Kleine seinen Opa so liebt, was kann es Schöneres geben. Pflegt das und ich glaube, hier kommen bestimmt noch mehr Ideen.
Deria hat Recht. Er darf traurig sein und auch wissen, dass er es darf. Wahrscheinlich belastet dich sein traurig sein mehr als ihn das „Großeltern-Vermissen“.
Ist denn dein Sohn wirklich ständig traurig? Ich meine wirklich jeden Tag? Weißt du, ich könnte mir einfach gut vorstellen, dass das nur eine „Phase“ ist und sie mit der Zeit auch wieder verschwindet. Du musst für dich herausfinden, was deinem Sohn gut tut und was nicht. Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen, aber selbst tägliche Telefonate mit den Großeltern können Wunder bewirken, ebenso aber auch ein kleines Kind „noch“ trauriger machen. Du bist die Mami. Du musst an Ort und Stelle herausfinden, was deinem Kind gut tut und was ihm nicht so gut tut. Das schaffst du auch. Aber Ablenkung scheint mir das Mittel der Wahl zu sein. Ist nur die Erfahrung, die ich gemacht habe. Kindergartenfreunde am nächsten Tag eines Besuchs der GE einladen oder einfach raus zum Spielplatz oder oder oder. Was deinem Sohn (und auch dir) gefällt.
Meinen beiden Kindern hat es aber auch immer gut gefallen, wenn sie mal ein Wochenende ganz allein mit Oma und Opa verbracht haben. Nur so ein Gedanke. Sie waren bei den geliebten Großeltern ohne uns, aber nach zwei, drei Tagen (oder mehr?) wird die Sehnsucht nach Mami und Papi auch wieder sehr groß. Das allererste Mal nahmen mir meine Eltern Aaron für satte sieben Tage. Das war die Hölle. Aber für mich, nicht für das Kind, eben weil er seine Großeltern über alles liebte. Ich habe mit ihm damals mal ein kleines Album gebastelt; einfach ein kleines Heft mit den Bildern der Omas und Opas. Das war damals sein größter Schatz. Er war einfach nur happy, wenn er es bei sich im Bett hatte und sich ihre Gesichter anschauen konnte.
Probiere einfach ein bissi herum, ja?
LG AmoebeMS
P.S. Außerdem weißt du genau, dass wenn dein Sohnemann älter wird, er sich später 1000x lieber mit einem Kumpel verabredet, bevor er Oma und Opa besucht oder Mutter im Haushalt hilft. Ist nur eine Frage der Zeit, denn du weißt selbst nur zu gut, wie schnell die letzten 3 ½ Jahre vergangen sind, gell?