Immer schlimmer

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Maria

Immer schlimmer

Beitrag von Maria »

Hallo,

in meiner Vorstellung hatte ich einiges über mich geschrieben, hier noch mal kurz:

mein Sohn ist 8 Monate alt, zwei Wochen nach der Geburt gings los mit Depressionen und seitdem gehts Schritt für Schritt immer schlechter. Zuerst konnte ich nur nicht alleine mit meinem Sohn sein. Als es anfing, dass ich mich oft (auch in Anwesenheit meiner Mutter z.B.) nicht mehr um ihn kümmern konnte, bin ich in Behandlung gegangen (Ende November).

Jetzt schwindet langsam meine Hoffnung, dass es noch irgendwie gut werden kann. Die Hoffnung hatte ich die ganze Zeit, eine starke Zuversicht, dass alles gut wird, egal wie mies es mir im Moment geht.

Gestern war ich im Krankenhaus zu einem Vorgespräch. Ich könnte wohl schon recht bald einen Platz mit meinem Sohn bekommen, aber ich wäre komplett für ihn zuständig. Nur zu den Therapien gäbe es Betreuung. Also nichts für mich! Ich hatte irgendwie die Hoffnung, durch einen Krankenhausaufenthalt würde alles besser, das wäre der Weg für mich, aber irgendwie hat mir das Gespräch gestern jegliche Hoffnung genommen. Wo soll ich hin mit mir und meinem Sohn? Am liebsten würde ich eine bessere Mutter für ihn finden und dann mein Leben ohne ihn irgendwie weiterleben. Obwohl er so ein großes Wunschkind war.

Nächste Woche habe ich einen Termin beim Arzt, dann werde ich mit ihm auf jeden Fall über die Medikamente sprechen, die bei mir nicht wirken. Ich möchte nicht die Hoffnung aufgeben, aber sie schwindet von Tag zu Tag...
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Maria,

oh doch, es gibt trotzdem Hoffnung, auch wenn Du es momentan nicht so sehen kannst!

Ich hatte auch eine schwere PPD, war stationär in einer Klinik und bin seit mehreren Jahren wieder ganz gesund.

Es tut mir leid, dass das Vorgespräch eher negativ verlaufen ist. War Dein Mann dabei? Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass Du Dich - wenn Du es nicht schaffen solltest - um Dein Kind allein kümmern müsstest. Das zur Zeit eher "schlechte Verhältnis" zwischen Mutter und Kind ist ja gerade ein großer Punkt/Schwierigkeit bei der PPD! Und genau das soll ja während der Behandlung/Therapie verbessert werden.

Gib bitte nicht auf - es gibt natürlich auch für Dich und Dein Kind eine gute Lösung!

Wenn Du magst, melde Dich bei mir (per PN oder telefonisch).

Ich wünsche Dir alles, alles Gute - Du wirst wieder gesund!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Liebe Maria,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

Nach deinem wirklich zu Herzen gehenden Bericht in der Vorstellung habe ich persönlich eine zweispaltige Meinung. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann würdest du dich lieber ohne dein Kind in eine Klinik begeben, oder irre ich mich? Du traust dir die Aufgabe der Betreuung ohne Hilfe außerhalb der Therapiestunden allein nicht zu, gell? Zudem spürst du durch mittlerweile 20 mg Cipralex auch noch keine Besserung.

Entweder Dosis rauf oder Wechsel des Medis. Keine Frage. Doch ich bin kein Arzt. Das musst du unbedingt (schleunigst) mit deinem Arzt klären! Bitte tue das nächste Woche beim Termin, ja?!

Du warst kein bisschen naiv, meine Liebe. Entweder du hast eine Vorstellung, wie du in einer Klinik unterkommst und arbeitest darauf hin, auch wenn der erste Streich ein Fehltritt war, oder du nimmst was kommt. Du liebst dein Kind, betonst, dass es ein Wunschkind war (das kommt nicht von ungefähr, sondern erklärt sich durch den Normalzustand), aber du bzw deine Gedanken sind der Ansicht, dass es ohne dich besser zurecht kommt. Das ist Quatsch; das weißt du eigentlich.

Deine Gedanken (ZG) täuschen dich da leider gewaltig. Du kommst mit deinem Kind bestens zurecht, du kannst es versorgen, du liebst es. Alles was du bekämpfen musst, sind die Gedanken, die dich in die Irre führen und sagen, dass du es nicht kannst und es besser an andere abgibst. Aber genau das verursachen die Gedanken. Das ist nicht unbedingt die Tatsache.

Ich habe keine Erfahrungen mit Kliniken. Das ist sicher. Hast du denn grundsätzlich eine Möglichkeit dein Kind gut unterzubringen, auch wenn du zb eine normale, „ambulante“ Therapie beim Psychiater / Psychotherapeuten anstrebst und auch wenn du stationär aufgenommen wirst? Könnte sich trotz aller Schwierigkeiten deine Mutter kümmern oder die Oma? Ich habe in deiner Vorstellung ganz viele Dinge mitbekommen, die dazu führen können, dass du gerade an einem Tiefpunkt angekommen bist. Solche Situationen würden jeden belasten. Das musst du unbedingt aufarbeiten, denn du hast in der letzten Zeit verdammt viel, wenn nicht zuviel, mitgemacht, auch noch neben der wahrscheinlichen PPD.

Darf ich fragen,… warum hast du früher „Amitriptylin“ genommen? Wann war das, wie lange und warum? Das wäre nicht außer Acht zu lassen bei deinem Symptomen und Empfindungen!!! War das vor der SS?

Ich laufe nun mal wirklich nicht in deinen Schuhen, aber so wie Leuchtkäfer es so schrieb, kann es auch sehr sinnvoll sein, wenn man sein Kind in der Klinik bei sich hat. Es bedeutet doch wirklich nie, dass man wirklich auf sich allein gestellt ist mit dem Baby. Hilfe ist partout zur Stelle. Manchmal besser als allein zu Hause auf sich gestellt zu sein und niemand ist zur Stelle. Dort wäre es anders. Und man wächst auch mit der Zeit und den Erfahrungen, denn man überbrückt einfach jeden einzelnen Tag ohne wirklich zu versagen, so dass das Selbstvertrauen auch in einer Klinik mit Kind wachsen kann.

Ich drücke die Daumen.
AmoebeMS
Marlene84

Beitrag von Marlene84 »

Hallo Maria
Hier ist von Marlene die Mama schau dir die berichte bitte an.
marlene hat das gleiche Problem (eher noch heftiger)
Versuch es in der www.ptz.de
Kitzberg-Klinik
Da soll meine tochter auch hin mit kind .
Ich wünsch Dir alles gute
Gib die Hoffnung nicht auf .
LG Marlenes Mama
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