Wie erkläre ich meinem Sohn den Tod eines Menschen?
Moderator: Moderatoren
Wie erkläre ich meinem Sohn den Tod eines Menschen?
Guten Morgen,
gestern ist unser "Opa" Kurt gestorben. Er war nicht der richtige Opa von unserem Sohn, aber er gehörte fest zu unserem Leben und war so eine Art Opa-Ersatz für unseren Jungen.
Jetzt stelle ich mir natürlich die Frage, wie ich ihm (er ist knapp 5 Jahre alt) das am besten erzähle. Mein Gefühl sagt mir, ich soll auf jeden Fall ganz offen und ehrlich den Tod ansprechen, aber ich weiß nicht so recht wie. Hat jemand von Euch vielleicht ein paar Gedankenanstöße für mich?
Vielen Dank + Grüße
Nora
gestern ist unser "Opa" Kurt gestorben. Er war nicht der richtige Opa von unserem Sohn, aber er gehörte fest zu unserem Leben und war so eine Art Opa-Ersatz für unseren Jungen.
Jetzt stelle ich mir natürlich die Frage, wie ich ihm (er ist knapp 5 Jahre alt) das am besten erzähle. Mein Gefühl sagt mir, ich soll auf jeden Fall ganz offen und ehrlich den Tod ansprechen, aber ich weiß nicht so recht wie. Hat jemand von Euch vielleicht ein paar Gedankenanstöße für mich?
Vielen Dank + Grüße
Nora
Hallo Nora,
es gibt viele gute Kinderbücher zu dem Thema, Z.B. "Opa, ich kann Hummeln zähmen" von Monika Feth. Solche Bücher sind immer ein einfacherer Aufhänger und unkomplizierter, als wenn man sich selbst einen zusammenstottert.
Gut finde ich auf jeden Fall, wenn Du mit Deinem Sohn darüber sprichst. Er wird es verstehen, wenn auch auf einer anderen Ebene als wir Erwachsenen (mein Bruder meinte nach dem Tod unseres Opas: "Opa ist jetzt bei Gott." und war zufrieden damit).
Schau mal bei amazon oder kinderbuch-couch.de, da wirst Du sicher fündig.
Liebe Grüße,
Lotesse
es gibt viele gute Kinderbücher zu dem Thema, Z.B. "Opa, ich kann Hummeln zähmen" von Monika Feth. Solche Bücher sind immer ein einfacherer Aufhänger und unkomplizierter, als wenn man sich selbst einen zusammenstottert.
Gut finde ich auf jeden Fall, wenn Du mit Deinem Sohn darüber sprichst. Er wird es verstehen, wenn auch auf einer anderen Ebene als wir Erwachsenen (mein Bruder meinte nach dem Tod unseres Opas: "Opa ist jetzt bei Gott." und war zufrieden damit).
Schau mal bei amazon oder kinderbuch-couch.de, da wirst Du sicher fündig.
Liebe Grüße,
Lotesse
Hallo Nora,
erstmal möchte ich dir mein herzliches Beileid aussprechen!
Ich denke auch, das du es deinem Sohn so erklären kannst, das der Opa leider nicht mehr wieder kommt, weil er jetzt "im Himmel" ist. Ob du gläubig bist oder nicht, der Himmel ist für jedes Kind etwas Besonderes und irgendwie Schönes. Du kannst ihm sagen, das sein Opa ihn von dort immernoch sehen und hören kann.
Allerdings würde ich das alles nur machen, wenn dein Sohn danach fragt. Oder wenn du merkst, das er in sich kehrt.
Die Buchtipps finde ich aber auch gut. Darauf würde ich zurück greifen, wenn du merkst, das er nicht mit dem "Tod" klar kommt.
Ich würde ihn aber nicht damit konfrontieren, wenn er es für sich gut verabeitet und "wegsteckt". Dann laß´ es gut sein, denn Kinder haben manchmal noch das Glück von völliger Unbedarftheit und die laß´ ihm dann lieber noch ein Weilchen.
Liebe Grüße und alles Gute,
Feebie
erstmal möchte ich dir mein herzliches Beileid aussprechen!
Ich denke auch, das du es deinem Sohn so erklären kannst, das der Opa leider nicht mehr wieder kommt, weil er jetzt "im Himmel" ist. Ob du gläubig bist oder nicht, der Himmel ist für jedes Kind etwas Besonderes und irgendwie Schönes. Du kannst ihm sagen, das sein Opa ihn von dort immernoch sehen und hören kann.
Allerdings würde ich das alles nur machen, wenn dein Sohn danach fragt. Oder wenn du merkst, das er in sich kehrt.
Die Buchtipps finde ich aber auch gut. Darauf würde ich zurück greifen, wenn du merkst, das er nicht mit dem "Tod" klar kommt.
Ich würde ihn aber nicht damit konfrontieren, wenn er es für sich gut verabeitet und "wegsteckt". Dann laß´ es gut sein, denn Kinder haben manchmal noch das Glück von völliger Unbedarftheit und die laß´ ihm dann lieber noch ein Weilchen.
Liebe Grüße und alles Gute,
Feebie
Guten Morgen,
lieben Dank für Eure Worte. Es ist erstaunlich wie normal Kinder mit dem Thema umgehen. Ich habe meinem Sohn gestern gesagt, dass der Opa gestorben. Er hat mich dann angeschaut mit großen Augen und dann kam folgendes "Warum?". Ich ihm erklärt, dass er seinen Schlaganfall hatte. Er macht eine kurze Pause und dann kommt "Dann ist er ja jetzt bei Papa´s Papa und bei Horst (das war unsere Katze) und bei Deiner Oma, Mami. Dann können die jetzt zusammen sprechen da oben im Himmel." Und damit war das Thema für ihn wohl klar und er sprach dann über ganz andere Dinge. Im ersten Moment denkt man dann, hmm, das scheint ihn ja gar nicht zu berühren, aber dann habe ich gedacht, schön, dass er so natürlich damit umgeht und scheinbar schon verstanden hat, dass der Tod zum Leben gehört und ihn nicht erschreckt. Ich habe dann das Thema nicht weiter angesprochen und warte mal ab, ob in den nächsten Tagen von ihm noch Reaktionen kommen.
Mir selbst geht es eigentlich ganz gut, obwohl mich die Plötzlichkeit doch sehr erschreckt. Eben war noch alles in Ordnung und dann kommt der Schlaganfall, 4 Tage Koma und dann ist Opa Kurt tot. Ich weiß, dass es für ihn selbst ein gnädiger Tod war, denn er mußte nicht leiden. Und dafür bin ich dankbar. Aber für uns, die wir zurückbleiben ist es doch ein Schock, dass er einfach nicht mehr da ist.
Viele Grüße
Nora
lieben Dank für Eure Worte. Es ist erstaunlich wie normal Kinder mit dem Thema umgehen. Ich habe meinem Sohn gestern gesagt, dass der Opa gestorben. Er hat mich dann angeschaut mit großen Augen und dann kam folgendes "Warum?". Ich ihm erklärt, dass er seinen Schlaganfall hatte. Er macht eine kurze Pause und dann kommt "Dann ist er ja jetzt bei Papa´s Papa und bei Horst (das war unsere Katze) und bei Deiner Oma, Mami. Dann können die jetzt zusammen sprechen da oben im Himmel." Und damit war das Thema für ihn wohl klar und er sprach dann über ganz andere Dinge. Im ersten Moment denkt man dann, hmm, das scheint ihn ja gar nicht zu berühren, aber dann habe ich gedacht, schön, dass er so natürlich damit umgeht und scheinbar schon verstanden hat, dass der Tod zum Leben gehört und ihn nicht erschreckt. Ich habe dann das Thema nicht weiter angesprochen und warte mal ab, ob in den nächsten Tagen von ihm noch Reaktionen kommen.
Mir selbst geht es eigentlich ganz gut, obwohl mich die Plötzlichkeit doch sehr erschreckt. Eben war noch alles in Ordnung und dann kommt der Schlaganfall, 4 Tage Koma und dann ist Opa Kurt tot. Ich weiß, dass es für ihn selbst ein gnädiger Tod war, denn er mußte nicht leiden. Und dafür bin ich dankbar. Aber für uns, die wir zurückbleiben ist es doch ein Schock, dass er einfach nicht mehr da ist.
Viele Grüße
Nora
Liebe Nora,
auch von mir meine aufrichtige Anteilnahme und mein herzliches Beileid.
Der Tod gehört zum Leben, doch wenn er kommt, dann immer zu früh,
zu schnell, zu plötzlich.
Der Tod wird erwartet, doch wenn er kommt, dann immer unerwartet.
Der Tod ist eine Erlösung, doch wenn er kommt hinterläßt er Kummer und Schmerz.
Das habe ich vor kurzem gelesen und finde die Worte sehr stimming und spiegeln das wieder, was wir wohl alle empfinden.
Dass dein Sohn so natürlich mit dem Thema umgeht, ist sehr sehr schön, da ist noch viel kindliche Unbeschwertheit dabei, die er auskosten soll, solange er kann. Mein Sohn fragt mich ständig nach dem Tod, warum, wieso, weshalb - aber diese Unbertschwertheit fehlt ihm, er beschäftigt sich bereits mit der Frage: Was ist, wenn es Gott nicht gibt. Er kommt deshalb auf die Frage, weil er Gott noch nie gesehen hat und nicht mal ich (die "allmächtige Mami"
) ihn ihm zeigen kann. Na ja, Unbeschwertheit gehört auch nicht gerade zu meinen Merkmalen und man erbt halt nicht nur Häuser....
Ich wünsche euch alles Liebe und trotz allem schöne Ostern!
Liebe Grüße von
auch von mir meine aufrichtige Anteilnahme und mein herzliches Beileid.
Der Tod gehört zum Leben, doch wenn er kommt, dann immer zu früh,
zu schnell, zu plötzlich.
Der Tod wird erwartet, doch wenn er kommt, dann immer unerwartet.
Der Tod ist eine Erlösung, doch wenn er kommt hinterläßt er Kummer und Schmerz.
Das habe ich vor kurzem gelesen und finde die Worte sehr stimming und spiegeln das wieder, was wir wohl alle empfinden.
Dass dein Sohn so natürlich mit dem Thema umgeht, ist sehr sehr schön, da ist noch viel kindliche Unbeschwertheit dabei, die er auskosten soll, solange er kann. Mein Sohn fragt mich ständig nach dem Tod, warum, wieso, weshalb - aber diese Unbertschwertheit fehlt ihm, er beschäftigt sich bereits mit der Frage: Was ist, wenn es Gott nicht gibt. Er kommt deshalb auf die Frage, weil er Gott noch nie gesehen hat und nicht mal ich (die "allmächtige Mami"

Ich wünsche euch alles Liebe und trotz allem schöne Ostern!
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Liebe Nora,
ein Kind - und nicht mal wir - können die Dimension des Todes doch gar nicht erfassen, deshalb dieserganz schlichte und schöne Umgang damit. Wer stirbt, kommt als Engel in den Himmel. Basta. Was Sterben ist, ist den Kleinen überhaupt nicht bewusst. Gut so. Kommt früh genug.
Lass gut sein und vertrau darauf, dass es Opa Kurt jetzt sehr gut geht.
LG,
Inez
ein Kind - und nicht mal wir - können die Dimension des Todes doch gar nicht erfassen, deshalb dieserganz schlichte und schöne Umgang damit. Wer stirbt, kommt als Engel in den Himmel. Basta. Was Sterben ist, ist den Kleinen überhaupt nicht bewusst. Gut so. Kommt früh genug.
Lass gut sein und vertrau darauf, dass es Opa Kurt jetzt sehr gut geht.
LG,
Inez
Liebe Nora,
es ist zwar schon ne Weile her, dass du hier um Rat gebeten hast, aber ich wollte trotzdem den Vorschreiberinnern vollstens zustimmen. Ich habe beruflich mit viel mit dem Thema Tod zu tun.... und Kinder sollten wirklich immer so offen wie möglich an das Thema herangeführt werden, aber halt nur so weit wie das eigene Interesse des Kindes da ist. Man sagt sogar, dass Kinder, wenn zB ein Elternteil stirbt, sich auch nochmal von dem Elternteil verabschieden sollten....am besten wenn ne psychologische Unterstützung dabei ist, um wirklich spüren und ertasten zu können was es bedeutet "Tod". So hart das klingt........ aber so bauen die Kinder dann keine falschen Vorstellungen auf....sonst fangen die Kleinen womöglich noch so an wie wir, und suchen die schuld bei sich selbst oder sind halt nie wiklich in der Lage "abschied" zu nehmen, weil sie denken die Person könnte zurück kommen.
Ansonsten arbeitet man wirklich sehr viel mit Kinderbüchern oder lässt die Kinder halt malen....aber wenn dein Sohn, wie gesagt, mit seiner eigenen Antwort vollkommen zufrieden ist, ist das genau richtig und gut so, denn was genau nach dem Tod kommt das weiß wirklich niemand!!
Liebste Grüße,
Wasserbärchen
es ist zwar schon ne Weile her, dass du hier um Rat gebeten hast, aber ich wollte trotzdem den Vorschreiberinnern vollstens zustimmen. Ich habe beruflich mit viel mit dem Thema Tod zu tun.... und Kinder sollten wirklich immer so offen wie möglich an das Thema herangeführt werden, aber halt nur so weit wie das eigene Interesse des Kindes da ist. Man sagt sogar, dass Kinder, wenn zB ein Elternteil stirbt, sich auch nochmal von dem Elternteil verabschieden sollten....am besten wenn ne psychologische Unterstützung dabei ist, um wirklich spüren und ertasten zu können was es bedeutet "Tod". So hart das klingt........ aber so bauen die Kinder dann keine falschen Vorstellungen auf....sonst fangen die Kleinen womöglich noch so an wie wir, und suchen die schuld bei sich selbst oder sind halt nie wiklich in der Lage "abschied" zu nehmen, weil sie denken die Person könnte zurück kommen.
Ansonsten arbeitet man wirklich sehr viel mit Kinderbüchern oder lässt die Kinder halt malen....aber wenn dein Sohn, wie gesagt, mit seiner eigenen Antwort vollkommen zufrieden ist, ist das genau richtig und gut so, denn was genau nach dem Tod kommt das weiß wirklich niemand!!
Liebste Grüße,
Wasserbärchen
Guten Morgen,
herzlichen Dank nochmal an alle für Eure Antworten. Nun steht die Beisetztung nächste woche an und ich frage mich, ob unsere Sohn da dabei sein soll oder nicht. Schwierig. Ich hab mir überlegt, dass ich ihn am WE einfach ihm erkläre, was genau eine Beerdigung ist und was da passiert. Und dann frag ich ihn, ob er mitkommen möchte. Was meinst Ihr?
Viele Grüße
Nora
herzlichen Dank nochmal an alle für Eure Antworten. Nun steht die Beisetztung nächste woche an und ich frage mich, ob unsere Sohn da dabei sein soll oder nicht. Schwierig. Ich hab mir überlegt, dass ich ihn am WE einfach ihm erkläre, was genau eine Beerdigung ist und was da passiert. Und dann frag ich ihn, ob er mitkommen möchte. Was meinst Ihr?
Viele Grüße
Nora
Liebe Nora,
natürlich ist es Dein Ermessen, ob Du Deinen Sohn mitnimmst. Ich persönlich würde mein Kind mitnehmen. Meine Eltern haben uns Kinder auch immer mitgenommen, wenn ein für uns wichtiger Mensch beerdigt wurde, egal, wie alt wir waren. Dadurch haben wir ein relativ normales Verhältnis zum Tod bekommen. Er gehört nunmal zum Leben dazu, so schlimm es auch sein mag, einen geliebten Menschen zu verlieren. Abschied nehmen ist immer wichtig, vor allem, wenn der Abschied für immer ist.
Wenn Du möchtest, kann ich Dich auch an meinen Mann verweisen, der als Pfarrer oft mit solchen Fällen zu tun hat.
Alles Gute,
Lotesse
natürlich ist es Dein Ermessen, ob Du Deinen Sohn mitnimmst. Ich persönlich würde mein Kind mitnehmen. Meine Eltern haben uns Kinder auch immer mitgenommen, wenn ein für uns wichtiger Mensch beerdigt wurde, egal, wie alt wir waren. Dadurch haben wir ein relativ normales Verhältnis zum Tod bekommen. Er gehört nunmal zum Leben dazu, so schlimm es auch sein mag, einen geliebten Menschen zu verlieren. Abschied nehmen ist immer wichtig, vor allem, wenn der Abschied für immer ist.
Wenn Du möchtest, kann ich Dich auch an meinen Mann verweisen, der als Pfarrer oft mit solchen Fällen zu tun hat.
Alles Gute,
Lotesse