Hey! wollte diese frage nochmal stellen, weil ich ein bissl das gefühl hatte, dass sie am ende meines letzten endlostextes irgendwie untergegeangen ist... daher frage ich jetzt einfach nochmal, weil ihr teilweise schon mehr erfahrung als ich mit dieser erkrankung habt und ich grad wieder mal angst habe!!!
hatte ja kürzlich etwas über meine zwangsgedanken geschrieben... habe seit fast 4 monaten immerwieder die gedanken bezogen darauf dass mein kind sterben könnte, in vielen situationen muss ich mir immerwieder denken wenn z.b. jemand sagt in einem jahr ist dies und das "da wird es nicht mehr leben", oder bei größeren kleidungsstücken "das wird es nie tragen können", etc... nur mal zwei beispiele von 1000 gedanken ;-(
meine größte angst war immer, dass diese gedanken irgendwie "vorahnungen" sind... mittlerweile bin ich beruhigter und weiß dank euch dass das lediglich zwangsgedanken sind... allerdings plagt mich ein anderes problem noch ziemlich stark, von dem ich nicht rausfinden kann, ob das typisch für die zwangsstörung ist...
dass die gedanken oft wie aus dem nichts kommen bin ich mittlerweile schon gewöhnt, aber neuerdings habe ich auch so blitzartige gefühle... wenn ich mein kind ansehe kommt manchmal wie aus dem nichts eine ganz tiefe traurigkeit ohne dass ich davor irgendwas gedacht habe... das gleiche gefühl habe ich manchmal wenn ich fotos von meinem kind ansehe...
dann denke ich doch wieder dass ich irgendwas "ahne" und mein "mutterinstinkt" mir durch diese gefühle beweist, dass meinem kind was passiert, verrückt, oder?
daher meine frage: gibt es so etwas wie "zwangsgefühle", oder wie kann man sich sowas erklären?
über antworten würde ich mich sehr freuen! glg
Gibt es Zwangsgefühle?
Moderator: Moderatoren
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mici
Hallo Harmonie,
ich hatte zwar keine ZGs, deswegen bin ich kein Experte. Dennoch woltle ich gern Folgendes zu Deiner Frage beitragen:
Gefühle basieren auf Gedanken, man kann kein Gefühl haben, ohne zu denken. Und wer denkt, der benutzt Sprache. D.h wir "denken" unsere Gefühle".
Beispiel: Wenn Du frierst, "denkst" Du, Dir ist kalt. Das Frieren als Frieren zu identifizieren geht nur mit Hilfe sprachlicher Gedanken (also dem "Kalt-Denken").
Deswegen meine ich, dass Dein trauriges Gefühl beim Anblick Deiner Tochter auch ein trauriger Gedanke zugrunde liegen müsste und Deine Zwangsgefühle eigentlich Zwangsgedanken sind.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu abstrakt, vielleicht haben andere noch etwas mehr dazu zu sagen.
Lieben Gruß,
MICI
ich hatte zwar keine ZGs, deswegen bin ich kein Experte. Dennoch woltle ich gern Folgendes zu Deiner Frage beitragen:
Gefühle basieren auf Gedanken, man kann kein Gefühl haben, ohne zu denken. Und wer denkt, der benutzt Sprache. D.h wir "denken" unsere Gefühle".
Beispiel: Wenn Du frierst, "denkst" Du, Dir ist kalt. Das Frieren als Frieren zu identifizieren geht nur mit Hilfe sprachlicher Gedanken (also dem "Kalt-Denken").
Deswegen meine ich, dass Dein trauriges Gefühl beim Anblick Deiner Tochter auch ein trauriger Gedanke zugrunde liegen müsste und Deine Zwangsgefühle eigentlich Zwangsgedanken sind.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu abstrakt, vielleicht haben andere noch etwas mehr dazu zu sagen.
Lieben Gruß,
MICI
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Harmonie2010
hey mici!
das klingt interessant... bin ein alter grübler und hab da mal drüber nachgedacht
irgendwie stimmt das schon...
ich stehe nur im moment im totalen chaos mit meinen gedanken und gefühlen und habe immer nur angst, angst, angst...
evtl. ist es auch so, dass diese gedanken einem immer und immerwieder "einreden" dass man das kind verlieren oder verletzen wird, dass man irgendwann automatisch diese "dazupassenden" gefühle entwickelt??? ich weiß nicht, ist das so? ich kenne mich mit der zwangsstörung (noch) zu wenig aus???
das klingt interessant... bin ein alter grübler und hab da mal drüber nachgedacht
ich stehe nur im moment im totalen chaos mit meinen gedanken und gefühlen und habe immer nur angst, angst, angst...
evtl. ist es auch so, dass diese gedanken einem immer und immerwieder "einreden" dass man das kind verlieren oder verletzen wird, dass man irgendwann automatisch diese "dazupassenden" gefühle entwickelt??? ich weiß nicht, ist das so? ich kenne mich mit der zwangsstörung (noch) zu wenig aus???
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Leuchtkäfer
Hallo Vero,
es ist ganz normal, daß man bei Zwangsgedanken auch Gefühle wie Angst und das alles entwickelt. Solche Gedanken können doch gar nicht ohne gefühlsmäßige Antwort im Kopf bleiben. Wir sind doch keine Roboter, die denken: Mein Kind könnte sterben, und denen das nichts ausmacht.
Machst Du aktiv etwas gegen die Gedanken? Z.B. sie stoppen, sobald sie auftreten, oder Gegengedanken entwickeln? Machst Du eigentlich eine Therapie? Da kann man gut solche Sachen lernen. Es ist echt wichtig, daran zu arbeiten, einfach so gehen die Gedanken nicht weg. Ich habe das Gefühl, daß Du ziemlich stark bist und noch Reserven hast, vielleicht kannst Du die nutzen, um diese fiesen ZGs zu besiegen.
Vielleicht wäre es auch noch eine Möglichkeit, ein anderes AD auszuprobieren (Z.B. Citalopram geht beim Stillen). Ich nehme Cipralex (Escitalopram) und es hat mir gut auch gegen das grübeln geholfen.
Ich war auch viel einfach so traurig oder wütend oder gereizt, oder sogar agressiv, mehr als ich das von früher von mir kannte und das AD hat das ein bißchen zurecht gerückt.
Liebe Grüße von Leuchtkäfer
es ist ganz normal, daß man bei Zwangsgedanken auch Gefühle wie Angst und das alles entwickelt. Solche Gedanken können doch gar nicht ohne gefühlsmäßige Antwort im Kopf bleiben. Wir sind doch keine Roboter, die denken: Mein Kind könnte sterben, und denen das nichts ausmacht.
Machst Du aktiv etwas gegen die Gedanken? Z.B. sie stoppen, sobald sie auftreten, oder Gegengedanken entwickeln? Machst Du eigentlich eine Therapie? Da kann man gut solche Sachen lernen. Es ist echt wichtig, daran zu arbeiten, einfach so gehen die Gedanken nicht weg. Ich habe das Gefühl, daß Du ziemlich stark bist und noch Reserven hast, vielleicht kannst Du die nutzen, um diese fiesen ZGs zu besiegen.
Vielleicht wäre es auch noch eine Möglichkeit, ein anderes AD auszuprobieren (Z.B. Citalopram geht beim Stillen). Ich nehme Cipralex (Escitalopram) und es hat mir gut auch gegen das grübeln geholfen.
Ich war auch viel einfach so traurig oder wütend oder gereizt, oder sogar agressiv, mehr als ich das von früher von mir kannte und das AD hat das ein bißchen zurecht gerückt.
Liebe Grüße von Leuchtkäfer
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Wally
Ha das hat ich auch
Hallo,
ich weiß ich war schon lange nicht mehr hier. Das hatte ich auch und soll ich was sagen, das habe ich immer noch. Hatte/ habe alle Möglichen Ausprägungen von Zwangsgedanken und Gefühlen.
Ja, ich denke auch immer, mein Gott, vielleicht ist das eine Vorahnung!
Mir geht es natürlich viiiiiiel, besser. Aber ich habe die ZGs nicht aus meinem Leben gehen lassen... Sie sind immer noch da, der Unterschied ist nur ich kann mich beruhigen bzw. steigere mich nicht mehr so rein. Es ist irgendwie so als ob ich sage, okay aha Gedanke.... mein Kind ich liebe Dich so sehr... ich würde alles für Dich geben...Es wäre schrecklich wenn Dir was passiert... ich beschütze Dich!... mit allem was ich habe...
Dann passiert folgendes, die Angst geht in den Hintergrund und ich konzetriere mich völlig auf das Gefühl Liebe (und bin eine bischen stolz, dass ich so lieben kann) und dann geht die Spirale einfach nicht mehr nach unten. Ich aklzeptiere halt ich habe Angst und an manchen Tagen geht es mir nicht so gut... Aber ist ist so... ich habe Angst - also bin ich....
Ich weiß es klingt total schräg...! Eigentlich wollte ich auch nur sagen, dass ich das so auch hatte und oft noch habe, gerade dass ich dachte es sind bestimmt Vorahnungen...
Irgenwie wolle ich aber auch schreiben wie es mir nach 3 Jahren PPD geht.
Ich nehme übrigens immer noch AD und werde dabei bleiben, vielleicht für immer. Ich denke durch eine Menge negativer Erfahrungen und so ist bei mir der Botenstoffaustausch nicht mehr so, wie er bei anderen sein ist. Akzeptiere ich auch...
Ich wünsche Dir viel Glück!
DieWally
ich weiß ich war schon lange nicht mehr hier. Das hatte ich auch und soll ich was sagen, das habe ich immer noch. Hatte/ habe alle Möglichen Ausprägungen von Zwangsgedanken und Gefühlen.
Ja, ich denke auch immer, mein Gott, vielleicht ist das eine Vorahnung!
Mir geht es natürlich viiiiiiel, besser. Aber ich habe die ZGs nicht aus meinem Leben gehen lassen... Sie sind immer noch da, der Unterschied ist nur ich kann mich beruhigen bzw. steigere mich nicht mehr so rein. Es ist irgendwie so als ob ich sage, okay aha Gedanke.... mein Kind ich liebe Dich so sehr... ich würde alles für Dich geben...Es wäre schrecklich wenn Dir was passiert... ich beschütze Dich!... mit allem was ich habe...
Dann passiert folgendes, die Angst geht in den Hintergrund und ich konzetriere mich völlig auf das Gefühl Liebe (und bin eine bischen stolz, dass ich so lieben kann) und dann geht die Spirale einfach nicht mehr nach unten. Ich aklzeptiere halt ich habe Angst und an manchen Tagen geht es mir nicht so gut... Aber ist ist so... ich habe Angst - also bin ich....
Ich weiß es klingt total schräg...! Eigentlich wollte ich auch nur sagen, dass ich das so auch hatte und oft noch habe, gerade dass ich dachte es sind bestimmt Vorahnungen...
Irgenwie wolle ich aber auch schreiben wie es mir nach 3 Jahren PPD geht.
Ich nehme übrigens immer noch AD und werde dabei bleiben, vielleicht für immer. Ich denke durch eine Menge negativer Erfahrungen und so ist bei mir der Botenstoffaustausch nicht mehr so, wie er bei anderen sein ist. Akzeptiere ich auch...
Ich wünsche Dir viel Glück!
DieWally