ich bin sehr froh, dass ich diese Seite gefunden habe!
Ein Paar Worte als Vorstellung: bin 33 Jahre alt, mein kleiner Sohn wird bald 7 Monate jung.
Es war eine schwere Schwangerschaft, körperlich ging mir eigentlich gut, psychisch miserabel, vermutlich wegen den Hormonen. Ich war eine einzige Heulmaschine, superempfindlich und immer von allem verletzt. Es ging am Anfang der SS los als meine Mutter, die ich seit über ein Jahr nicht mehr gesehen habe (Entfernung über 1500 km) zu einem Treffen auf einer meiner Dienstreisen in ihrer Nähe, wo ich das Wochenende dranhängen hätte können, dass für sie die ca. 35 Euro Reisekosten zu viel seien für die 2 Tage! Wir hatten eine problematische Beziehung schon immer gehabt. In der SS war es so als würde ich mein Herz offen auf meiner Jacke tragen, so dass ein ungewollter böser Blick schon mein Herz in Scherben brechen kann. Und dann so eine Bemerkung von der eigenen Mutter. Ich habe dann monatelang keinen Kontakt zu Ihr mehr gehabt, der Schmerz saß so tief. Irgendwann habe ich ihr doch über meine SS erzählt und die „Oma-zu-werden-Freude“ ihr doch gegönnt.
Parallel ging von Monat zu Monat SS-vorschritt meine Beziehung mehr und mehr in die Brüche. Gut, ich war empfindlich, die Frauenärztin hat uns vorgewarnt, warum konnte aber mein Mann mit meinen „Phasen“ überhaupt nicht umgehen? Statt mir zu zeigen, dass er bei mir ist und dass er mich liebt, habe ich 100-mal die Nächte alleine durchgeheult. Ich habe mich in Gedanken genau so oft mich von Ihm getrennt und dann wieder zu ihm „gekehrt“. Ich wollte so sehr, dass unser Sohn in einer glücklichen Familie aufwächst…
Die Geburt nahte und ich habe mich mental und psychisch sehr gut in den letzten Monaten darauf mich vorbereiten können. Ich habe mir eine Hausgeburt gewünscht und die hat auch geklappt. Es war eine lange und anstrengende Geburt, die Wehen dauerten 17 Stunden, wo ich schon nach 7 Stunden dachte, dass „ich sterben muss“. Die Hebamme wollte erst stundenlang nicht kommen, dann war sie da und hat mich nicht verstanden oder sie tat Dinge die ich nicht wollte und mich noch mehr gequält haben! Das habe ich mir anders vorgestellt! Naja, immerhin kam mein kleiner Sonnenschein doch ohne ihre Hilfe zur Welt, als ich ins Bad vor ihr „geflüchtet“ habe. Er hat so super mitgemacht, dass hat mich so super glücklich und auch stolz gemacht! Dieser starker Glücksgefühl hielt noch lange an, ich war Wochenlang nach der Geburt wie in „trance“: SO GLÜCKLICH, ich konnte meine Augen von diesem süßen Geschöpf nicht nehmen und konnte es nicht fassen, dass das „mein Kind ist“

Noch nie habe ich mein Mann so glücklich gesehen, er kümmerte sich so liebevoll um den kleinen, hatte immer ein Paar lustige Sprüche parat, es war eine schöne Zeit. Ich dachte noch jetzt wird alles gut, es ist eine „Renaissance“ der Beziehung, die wir unserem kleinen Engel zu verdanken haben… Das es von meinem Mann keine Blumen gar Annerkennung gab, fiel mir zuerst gar nicht auf. Ich musste darum bitten, dass er mich mal in den Arm nimmt, das war hart!! Ich habe tag und Nacht immer nur gegeben und irgendwann viel mir auf, dass mir der Rückhalt fehlte: niemand nimmt mich in den Armen, niemand hat ein liebes Wort für mich, nicht mahl mein Mann. Die Hormone haben sicherlich meine Lage noch verschlimmert: ich fing an mich sehr ungeliebt und einsam zu fühlen. Am Anfang konnte ich noch weinen, jetzt geht das nicht mehr, alles was ich empfinde ist innere Leere und Abgestumpftheit. Ich habe lange versucht an meinem Mann mich zu nähern, immer wieder wurde ich abgewiesen. Irgendwann habe seine Liebe und seine Nähe nicht mehr gesucht. Ich wurde von Tag zu Tag neurotischer, unsicherer und depressiver.
Das schlimmste ist, dass er in der letzter Zeit mehrmals Liebeserklärungen und Annäherungsversuche gemacht hat, momentan kann ich aber keine Liebe mehr empfinden. Ich fühle mich niedergeschlagen, bin andauernd erschöpft, habe keine Freude mehr am Leben. Den Haushalt bekomme ich selten geregelt, ich vermeide Gesellschaft und gehe kaum raus aus dem Haus. Seitdem wir mit einem Paartherapeuten gesprochen haben -wo mir noch mal klar wurde, dass wir überhaupt nicht zusammen passen- reden wir kaum noch miteinander. Ich weiß nicht, ob die Depressionen wegen der Beziehung oder Liebesentzug kamen oder ich die Probleme wegen meiner Depressionen bekommen habe. Und da haben wir es noch mal: „das Ei oder das Huhn – Frage“. Was ich weiß, dass ich dringend Hilfe benötige, weil ich in diesem Zustand alleine nicht für meinen Sohn sorgen kann. Das beste wäre eine intensivere Therapie in einer Klinik, weiß aber praktische Dinge nicht wie „wer kann einen Antrag stellen“ und wie groß sind die Chancen für eine Genehmigung. Seitdem ich in der SS ein Therapieplatz beim Psychotherapeuten versucht habe zu bekommen und ich andauernd abgewiesen wurde mit „die Wartezeiten sind der Zeit sehr lange“ oder „in der SS sollte man keine Therapie anfangen!“, habe ich Angst vor Fachleuten. Genau wo ich Mitgefühl und Hilfe erwartet habe, traf ich nur auf Absagen. Für Tipps, Meinungen und Anregungen wäre ich Euch sehr dankbar! Es ist auch gut, mal die Seele „auszuschütteln“, auch wenn etwas lange meine Vorstellung geraten ist, sorry!
Wünsche Euch allen einen schönen Abend!
Liebe Grüße
maram