Was meint ihr dazu?

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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scaramouch

Was meint ihr dazu?

Beitrag von scaramouch »

Guten Morgen ihr Lieben

ich überlege schon eine ganze Weile, ob ich eventuell nochmal Kontakt zu meiner Hebamme aufnehmen soll, um das traumatische Geburtserlebnis aufzuarbeiten.
Sie hat mich schon seit der 22. Schwangerschaftswoche betreut bis 6 Wochen nach der Entbindung.
Allerdings konnte sie bei der Geburt selber nicht dabei sein, jedoch weiss sie über alles Bescheid was schief lief und mir zu schaffen gemacht hat und immer noch macht.

Ich habe mittlerweile unseren Geburtsbericht angefordert da ich dachte das würde mir helfen, aber der ist 2 Seiten lang in Stichworten verfasst und nur in Fachchinesisch, sodass ich gar nichts damit anfangen kann.

Meint ihr sie kann mir helfen oder ist das nicht angebracht weil sie ja nicht direkt dabei war?

Lg
scaramouch
Birdee

Beitrag von Birdee »

Schaden kann es nicht....mach dir nicht so viele Gedanken ,lass deinen "Bauch " entscheiden.

Ist ....glaube ich ....sogar ´ne sehr gute Idee :idea:



Birdee
Vicky

Beitrag von Vicky »

Wenn sie super ist: Auf jeden Fall!

Sie kann Dir den Bericht erklären.
Außerdem stehen Dir bei Deiner Erkrankung eh mehr Nachsorgen zu.

Vielleicht macht sie sich auch Vorwürfe, daß sie nicht dabei sein konnte, trotzdem sie Dich so lange betreut hat.

Jedes Gespräch wird helfen, wenn Du ein verständnisvolles Gegenüber hast.

Vicky
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

HAllo Scara,

ich habe mich neun monate nach der Geburt auch nochmal mit meiner Hebamme Getroffen, um die Geburt nochmal durchzusprechen.
Mir hat es sehr, sehr gut getan, es hat aber auch noch mal einiges hochgeholt und ich habe viel geweint nach diesem Gespräch. Trotzdem tat es gut.

Grüße von Leuchtkäfer
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

auch ich habe die Geburt nochmal "durchlebt" - allerdings mit einer Nachsorghebamme aus einer Hebammenpraxis, da die Hebamme die die Geburt geleitet hat, nicht das gelbe vom Ei war - um es mal höflich auszudrücken!!! Ich hatte einen Not - KS - die Geburts-Hebi meinte dann, das es meine Schuld war, weil ich halt nicht mehr mitgemacht hätte. Und unter der Geburt, hat sie privat telefoniert und gesagt: "Geh du das Brot holen, bei mir gehts hier schon wieder länger - ich komm nicht weg". Und als sie mich einen Tag später beim Wickeln sah, sagte sie: Was, SIE sind schon auf und stillen können Sie auch ohne Probleme?" :x Ich kam mir vor, wie ein Depp, der versagt hatte.

Die Hebi in der Hebammenpraxis war erschüttert, als ich ihr das erzählt habe. Zusammen mit ihr habe ich dann meditativ die Geburt nochmal erlebt, den KS emotional verkraftet und auch geweint. Berechtigt geweint, durfte Wut und Zorn ausdrücken über das Fehlverhalten der anderen Hebamme und ich durfte erfahren: Es war nicht meine Schuld, ich habe einem wunderbareh Geschöpf das Leben geschenkt und kann unendlich stolz auf diese Leistung sein!!! Das hat mir sehr, sehr viel gebracht - gerade auch weil ich generell ein schwaches Selbstbewußtsein hatte.

Ich kann es sehr empfehlen, das kann echt was bringen!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sanni

Beitrag von Sanni »

Hallo,

ich wollte auch schon ewig meine Hebamme anrufen, allerdings sehe ich die Sache nicht ganz so einfach.

Als ich nach der Geburt massive psychische Probleme bekam und ich ihr 'blöderweise' mein Leid klagte und es ihr sagte, was mich bedrückt, meinte sie zu mir "Aber Du hast doch vorher gewusst, was auf Dich zukommt" mit dem leichten UNterton, 'also beschwer Dich nicht'.

Eine Hebamme ist kein Psychhologe und sie sagte selber, das sie bisher nur eine Frau hatte, die solche Probleme wie ich hatte und sie passen muss - sie konnte mir maximal mit Pulsatilla-Globulis und Rescue-tropfen weiterhelfen.

Hätt ich vorher gewusst, was für einen blöden Spruch sie mir an den Kopf schmeist, wär ich lieber ruhig geblieben.

So verarbeitet jeder seine Erlebnisse anders, ich würde mich der Hebamme nicht mehr anvertrauen (ich würd mir gar keine mehr nehmen bei erneuter Schwangerschaft) aber anderen hilft es auf jeden Fall.

Ich wünsch Dir alles Gute beim Gespräch

:wink:

Lg, Sanni
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo nochmal,

ich musss Sanni in dem Punkt recht geben - es kann auch daneben gehen. "Normale Hebammen" haben meist nicht viel psycholg. Hintergrund - leider, denn eigentlich sollten gerade SIE es sein, die da auch Bescheid wissen. Wäre also eine Bildungslücke, die sich aber gerade durch "Schatten und Licht" mehr und mehr anfängt zu schließen - bzw. anzunähern.

Da haben die Hebammen in der Hebammenpraxis meist mehr Erfahrung, auch was alternative Dinge wie TCM (traditionelle chinesische Medizin - meine KS-Narbe wurde so "entstört" und der Energiefluss wieder hergestellt), Homöopathie, Bachblüten, Entspannungsübungen aber auch mehr psych. Wissen als die "normalen". Man muss sie halt selber bezahlen (jedenfalls bei uns in Österreich), dafür ist ihre Ausbildung wesentlich erweitert und vertieft als die von normalen KK Hebammen. Mir kommt oft vor, viele von den KK Hebis machen nur was sie müssen - nicht alle, das möchte ich betonen, aber einige könnten sich von den Hebammen aus der Hebammenpraxis ein Stück abschneiden!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

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