nachdem ich jetzt wieder mehrmals so extreme Stimmungseinbrüche hatte, hat's mir heute Morgen mit der Quälerei gereicht und ich hab doch angefangen, Mummy's little helpers zu nehmen. Hat mir eine Ärztin schon vor Wochen verschrieben. Erst hatte ich das Rezept zwei Wochen rumliegen, dann hab ich's mal eingelöst. Hey, der Waschzettel ist nix für Feiglinge.
Weitere Wochen bin ich immer mal zu der Pillenpackung hin- und um sie rumgeschlichen, hab dann vor einer Woche eine Tablette rausgenommen und sie eine Woche lang angeschaut, wie sie auf der Packung herumlag. Ihr seht: die Hemmschwelle war enorm hoch. Aber seit heute mache ich nun den bisher ersten Versuch meines Lebens mit Antidepressiva. Alles andere hat bisher irgendwie nicht funktioniert. Und es reicht mir einfach mit diesen Abstürzen. Im Moment bin ich etwas baff - und platt - von den Nebenwirkungen. Das ist ja wie ein Drogentrip mit Magen-Darm-Grippe. Letzteres finde ich ziemlich scheußlich, ersteres - zugegeben - recht angenehm. Mir ist alles ein bisschen wurscht jetzt. Peace, brother. Ich bin gaaaaanz ruhig. Keiner kann mir was. Endlich tut nichts mehr weh. Mein Hirn schwebt in einer Blase und ist schön abgepuffert von allem, das mir in letzter Zeit Sorgen gemacht hat. Die ganzen Seelenschmerzen, die mich immer wieder hinterrücks überfielen, sind wie mit Watte betupft und auf Federn gebettet. Mit der Zeit ist auch was passiert. Die läuft jetzt viel langsamer ab und ich kann mir erlauben, nur noch wenige Minuten in die Zukunft zu denken, was auch angenehm ist, weil ich so getrieben war. Das Hamsterrad steht still gerade, allerdings um den Preis, das mir übel ist. Und Autofahren würde ich mich im Moment nicht trauen.
Wer von euch hat auch Sertralin genommen? Wie hat es gewirkt? Und wann wird das wieder besser mit dem "peace, brother"? Für den Moment ist das nämlich ganz gut, aber als Dauerzustand??? Uff, nee. Zwei Wochen, heißt es, dauert es, bis der gewünschte Effekt sich einstellt. Und was ist dann der gewünschte Effekt? Watte weg, stabilere Stimmung da?
Und nochwas: Mein Kleiner isst inzwischen Unmengen Brei, liebt Bananen und würde wahrscheinlich auch einen Schweinsbraten mit Knödeln verdrücken, wenn wir ihm einen anbieten würden. Aaaaaber: ich stille noch, was wir beide sehr genießen, was aber mehr zum Geborgenfühlen, Trost, Kuscheln, Beruhigen ist und nicht mehr so sehr zum Sattwerden. Die Ärztin sagte, Sertralin sei das Mittel der Wahl beim Stillen und ich könne bedenkenlos weiterstillen. Ich habe gegoogelt; die Meinungen scheinen auseinanderzugehen. Ich bitte also um eure Meinung und Erfahrungen, falls ihr Sertralin genommen und gestillt habt.
Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Valentina
Also, das mit den Magen-Darm-Beschwerden kann ich durchaus bestätigen, aber ich vermute, Du häufst da noch ein paar eigene Nebenwirkungen mit auf die Wirkung des ADs, denn so etwas ist eigentlich nicht drin. Sicher, etwas gedämpft, aber gleich Peace Brother? Neee, das wirkt nicht so schnell und so heftig. Aber ist doch wurscht, solange es Dich einigermaßen am Boden hält...
Bloß das AD. Und ehrlich gesagt ist es mir furchtbar unangenehm, dass ich sowas jetzt doch vielleicht brauchen und nehmen werde. Also versuche ich, dem ganzen eine komische Seite abzugewinnen. 
Sowieso, die wilde Jugend ist ja nun schon etwas länger vorbei bei mir.