Auch ich sage Hallo

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Moripa78

Auch ich sage Hallo

Beitrag von Moripa78 »

Hallo,

ich bin ebenfalls neu hier und möchte mich kurz vorstellen :-)

Ich habe vor 8 Wochen meinen zweiten Sohn entbunden, es lief auch alles super ... die Geburt dauerte nur 2 h, er ist gesund und munter, das Stillen klappt super. Nach 3 Tagen erwischte mich der Baby-Blues, wie auch schon bei meinem ersten Sohn (4). Jeden Tag war ich am Heulen wenn ich ihn angeschaut habe, er kam mir so hilflos vor und ich fühlte mich fast "schuldig" weil er nicht mehr in meinem Bauch sein durfte. Mein großer Sohn war mir plötzlich so fremd und kam mir so "groß" vor und auch meine ganzes Umfeld, Wohnung waren mir fremd. Nach einigen Wochen wurde die Heulerei besser und ich fühle mich auch wieder zu Hause und der Alltag kehrt ein.
Aber so richtig gut gehts mir bis heute nicht. Schon nach meinem ersten Sohn hatte ich sehr damit zu kämpfen damit klar zu kommen, dass die Schwangerschaft nun vorbei ist. Doch da wusste ich immer, dass wir auf jeden Fall noch ein zweites Kind haben werden und ich konnte mich darauf freuen. Das hat mich auch aufgebaut. Wie war ich dann glücklich letztes Jahr den positiven SS-Test in Händen zu halten. An dem Tag habe ich mir geschworen jeden Tag der Schwangerschaft zu genießen ... was dann natürlich so nicht umsetzbar war mit schon einem Kind, Umzug ...

Jetzt ist mein 2. Sohn da und bei den zwei Kindern wird es wohl auch bleiben. Nie mehr schwanger zu sein, eine Geburt zu erleben ... der Gedanke belastet mich sehr. Für mich sind das so wichtige Augenblicke im Leben und wenn ich mir vorstelle, ich habe die jetzt schon hinter mir, komme ich mir sehr "alt" vor.
Dann meinen Sohn anzuschauen der viel zu schnell groß wird. Eigentlich sollte ich glücklich sein, dass ich zwei gesunde Kinder habe, aber oft schaue ich sie an und werde einfach nur traurig. Wenn ich raus gehe lenkt mich das einerseits ab, andererseits will ich die Wohnung nicht verlassen weil ich mich draußen nur unwohl fühle, vor allem wenn ich mit dem Kleinen alleine unterwegs bin.

So langsam denke ich, ich werde verrückt damit. Ich denke an das was war und werde traurig weil es vorbei ist, anstatt mich darüber zu freuen das alles immer super gelaufen ist und meine Kinder gesund sind. Und ich denke an das was kommt, daran das sie viel zu schnell groß werden und was dann wohl alles auf sie und uns als Eltern zukommen wird und ob ich überhaupt in der Lage bin das zu schaffen. Aber über das JETZT kann ich mich nicht freuen, ich hänge einfach viel zu sehr in der Vergangenheit und der Zukunft. Jeden Tag überfallen mich aufs Neue diese Gedanken.

Mein Kleiner schaut fast genauso aus wie mein Großer als Baby und das verwirrt mich auch oft und macht mir dann bewusst, wir "groß" der Große eigentlich wirklich schon ist. Ich habe das Gefühl die ganzen letzten Jahre irgendwas verpasst zu haben :-(

Vielleicht sind die Gefühle ja auch normal und vergehen mit der Zeit, deshalb wollte ich hier mal nachfragen. Mich belastet das momentan, vor allem die Abendstunden sind für mich unangenehm.
Eine Hebamme habe ich auch, aber irgendwie kann ich mich nicht öffnen. Egal wer mich fragt wie es mir geht, ich antworte es geht mir super, alles läuft gut, ...
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hey du...

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum. :-)

Ich freue mich dich "kennen zu lernen" und wünsche dir einen guten Start mit und bei uns.
Ich kann dir versprechen, dass du dich hier sehr wohlfühlen wirst und das immer jemand hier ist, der dir mit Tipps, Mut machen, "zuhören" und auffangen zur Verfügung stehen wird.
Ich weiss, du kommst dir nicht normal vor und hast das Gefühl, keiner ist so "bekloppt" wie du, aber ich versichere dir, das hat jeder hier anfangs gedacht und musste früher oder später erkennen, dass dem nicht so ist.
Du wirst immer öfter hier auf Beiträge treffen, die dich an deine eigenen Sorgen und Symptome erinnern werden und das tut unheimlich gut, wenn man weiss, dass man nicht alleine ist damit!!!

Die PPD hat solch eine riesige Bandbreite an verschiedenen Symptomen, dass es für einen Laien oftmals verwirrend ist. Aber letztlich sitzen wir doch alle im selben Boot.

Ich möchte noch kurz etwas ansprechen, was du geschrieben hast. Nämlich das Problem mit deinem Grossen, das er dir plötzlich so gross vorkommt und du denkst du hättest irgendwie ein paar Jahre nicht mitbekommen.
GENAUSO geht es mir mit meiner grossen Tochter. Sie ist 6 Jahre alt und die Kleine 7 Monate. Es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn ich sie heute anschaue und ich bin ganz sicher, ich habe was verpasst. . . Obwohl ich seit ihrer Geburt bei ihr bin und in Wahrheit nichts verpasst habe, nichtmal länger von ihr getrennt war.
Ich fürchte, auch das macht die PPD mit uns und ich habe noch keine wirkliche Lösung dafür gefunden...aber hey, zusammen aushalten geht besser als alleine oder?

Schnupper erstmal überall rein und wenn du Fragen hast:

WIR SIND HIER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Liebe Grüsse
scaramouch
mici

Beitrag von mici »

Hallo Moripa,

auch von mir herzlich Willkommen im Forum!

Ich kann diese ambivalenten Gefühle sehr gut verstehen! Gerade im letzten Vorstellungsthread habe ich was dazu geschrieben, dass es sich für viele Mütter komisch anfühlt, ihr Baby nach der Entbindung mit der Umwelt "teilen" zu müssen, nachdem sie es 10 Monate für sich hatten. Das empfinden wirklich sehr viele Mütter so. Und es ist eben keine Selbstverständlichkeit, dass man sich selbst auch endlich so sehr drüber freut, das kleine Bündel in den Händen zu halten, weil eben mit der Entbindund mehr zusammenhängt, als "einfach nur ein gesundes Kind zur Welt zu bringen". Es ist doch klar: Man will schwanger werden: Freude, Erwartungen, Enttäuschungen, wenn es nicht klappt etc., wechseln sich ab. Dann endlich der positive Test, wieder Freude, oder vielleicht sorgen, ob bei den anstehenden Untersuchungen auch alles ok ist. Oder plötzlich Ängste, weil sich das Baby drei Tage nicht richtig bewegt hat. Dann plötzlich wieder Enttäuschung, vielleicht weil der eigene Partner das Gefühlskarussell nicht genauso intensiv miterlebt. Dann plötzlich die Aufregung, weil die letzten sechs Wochen der SS angebrochen sind. Vielleicht auch wieder Ängste, ob es ein Kaiserschnitt werden wird, ob die Geburt schmerzhaft wird. Die Befürchtungen, dass es mit dem Stillen nicht klappt, die Frage, ob man in den alten Job zurück kann, wie groß die familiäre Unterstützung sein wird.... ich könnte ewig so weiter machen! Was ich damit sagen will, ist, dass es NORMAL ist, wenn man widersprüchliche Gefühle hat zur Geburt und zu dem neuen Familienleben, zum Großen und zum Kleinen, zum Partner zu den Eltern, den Schwiegereltern und nicht zu letzt zu sich SELBST! Das darf sein, das ist NORMAL und eben auch kein Wunder, wenn man sich vor Augen führt, wieviele verschiedene Gefühle die Schwangerschaft und Geburt doch begleiten!
Und unter diesem Blickwinkel betrachtet ist es dann auch nur verständlich, wenn man der Umwelt vorerst vorzuspielen versucht, dass alles normal ist, weil es einen schlichtweg überfordern kann, wenn man verschiedene, teils widersprüchliche Gefühle empfindet, die man nicht einordnen kann. Die Umwelt war ja schließlich nicht selbst schwanger insofern kann sie naturgemäß nicht diese ganze Ambivalenz der Gefühle selbst "empfinden", die Dich momentan begleitet. Doch es besteht auch eine Chance darin, sie Schritt für Schritt in Deine Gefühle einzuweihen, so dass sie verstehen lernen. Vielleicht nicht gleich jeden und nicht über jedes Gefühl, aber ich glaube, jeder würde verstehen, dass es NORMAL ist, so viele verschiedene Gefühle zu haben, wenn man sich vor Augen führt, was eine Schwangerschaft an verschiedenen Gefühlen parat hält. Das machen sich manche nicht so klar, aber es lohnt sich, sie einzuweihen! Die sensiblen Menschen werden das nachvollziehen können!
Du kannst Dich hier im Forum ja erstmal "umschauen", Du wirst sehr schnell merken, dass es hier viele Frauen gibt, die selbst sehr viele widersprüchliche Gefühle haben und dass hier offen über alles gesprochen werden kann!

Lieben Gruß,

MICI
Birdee

Beitrag von Birdee »

...bin momentan eher schreibfaul...nicht so fleißig wie mici :wink:

Aber auch von mir ein herzlichstes" Willkommen" :P
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