Ich überlege seit Tagen, ob ich das hier schreiben kann/darf/soll und wenn ja, wie ich es in Worte fassen soll. Ich versuche es einfach.
Heute ist wieder mal einer dieser Tage, an denen alles schief geht. Leider häufen sich derzeit diese Tage..
Erst wird H. vom Paketdienst geweckt, der mal wieder das komplette Haus durchgeklingelt hat

, natürlich findet er nicht wieder in den Schlaf, sondern bleibt wacht (nach nur 30 min von eigentlich 1 1/2 bis 2 Stunden Schlaf). Gut, ist so. Ich hänge die Wäsche auf, er sitzt im Hochstuhl, spielt. Soweit kein Problem. Wir gehen danach ins Wohnzimmer, ich setze ihn auf den Boden zum Spielen: er weint. Ich nehme ihn wieder hoch: er weint. Ich versuche mit ihm zu spielen: er weint. Langsam aber sicher merke ich wieder, dass mich eine wahnsinns Wut überkommt

Ich versuche, ihn auf dem Arm zu beruhigen (und mich selbst auch). Beides ohne relevanten Erfolg. H. weint, ich mittlerweile auch, da ich mich für meine Gedanken so sehr schäme. Ich habe Angst, dass ich unseren Sohn nie lieben kann. Nie so bedingungslos lieben kann, wie das andere Mütter können. Ich fühle mich betrogen um diese fast 11 Monate die er hier ist und in denen es mir so geht. Was ist so schwer daran, sein eigenes (!) Kind zu lieben? Warum kann ich das nicht? Warum versteht mich niemand? Ich wünsche mir nichts mehr, als mein Kind einfach zu lieben. Warum ist "einfach" so schwer? Ich will mein Kind nicht hassen oder hergeben, ich will nicht denken, dass ich ihm weh tun könnte, ihn "bestrafen" muss, weil er weint. JEDER findet unseren Kleinen süß und toll, nur ich nicht. Unser Sohn wacht mit 11 Monaten nachts noch bis zu 12 mal auf. Alleine einschlafen ist gar nicht drin, immer muss min. eine Hand gehalten werden. Er hat Trennungsängste denke ich (und bestätigte auch die Therapeutin vor 2 Wochen).
Gerade ist er eingeschlafen. Nach einem Zahnungszäpfchen. Er weinte, weil er ein Backenzahn rechts oben kommt und ich habe es nicht gemerkt.
Traurige Grüße, schnecke