etwas verspätet
Verfasst: 06:10:2010 21:22
Hallo,
Ich bin etwas verspätet, bei mir ist die ganz schlimme Phase der PPD schon länger her, ich würde sagen, dass ich es seit ca 2 Jahren überwunden habe, trotzdem beschäftigt es mich immer noch sehr, da ich damals sehr hilflos und alleine damit war, niemand hat es erkannt, ich selber schon garnicht. Ich habe mich damals dazu breit schlagen lassen, zu einem Paartherapeuten zu gehen, meinem Mann zu liebe, da er meinte mit unsere Beziehung stimmt was nicht, selbst der Therapeut hat das eigentliche Problem nicht erkannt, er hat uns nach ein paar Monaten nach Hause geschickt weil er selber nicht mehr weiter wusste. Als mein Mann und ich per Zufall nach fast 2 Jahren durch eine Sendung drauf gekommen sind, das das Problem eine PPD ist, war ich einerseits erleichter zu wissen, dass ich nicht komplett irre bin, sondern, dass es einen Grund dafür gab warum mir mein Leben sinnlos erschien, ich mein Kind nicht richtig lieben konnte und ich nur noch eine art Zombie war.
Auf der anderen Seite hat es mich sehr schockiert, dass ich mit der richtigen Behandlung vielleicht schon nach wenigen Wochen oder Monaten eine richtige Mutter- Kind Beziehung und ein normales Leben hätte haben können, wenn es nur irgend jemand erkannt hätte.
Ich habe eine wunderbare 5 jährige Tochter, die ich inzwischen zu lieben gelernt habe, trotzdem habe ich manchmal angst, dass sie einen Schaden davon getragen hat, da die Zeit, als ich ein gefühlskalter Eisblock war fast 3 Jahre lang ging, und auch jetzt fällt es mir manchmal noch schwer nicht in alte Muster zurück zufallen.Da ich jetzt über ein zweites Kind nachdenke, frage ich mich manchmal ob ich angst haben muss, dass es beim zweiten wieder passiert, obwohl ich mir das nicht wirklich vorstellen kann.
Ich bin sehr froh, dass ich diese Seite gefunden habe, inzwischen weiss ich, dass PPD eine Krankheit ist und dass ich nicht die einzige bin, die plözlich aus heiterem Himmel nicht mehr die selbe war, aber ich habe noch nie mit Leuten gesprochen, die das tatsächlich erlebt haben.Dabei kann ich niemandem einen Vorwurf machen, da ich früher selbst Leute mit Depressionen belächelt habe und mir immer gedacht habe, die sollen sich nicht so anstellen, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, wie jemand so wenig lust auf das Leben haben kann, während ich vor Lebensenergie fast übergelaufen wäre.
Von Anfang an nach der Geburt meiner Tochter (2005) ging es mir nicht sonderlich gut, sie war mir irgendwie fremd, sie hatte so einen wachen Blick und ich hatte immer das Gefühl sie durchschaut mich, ausserdem habe ich mich gefragt ob sie mich überhaupt liebt. Ich habe mir viele Sorgen gemacht, da ich alles richtig machen wollte. Nach ca 3 Monaten fing es dann an richtig schlimm zu werden, ich hatte auf nichts mehr lust, konnte mich nicht meht konzentrieren (ziemlich ungünstig kurz vor dem Studienabschluß), war nur noch müde, gereizt und wollte nicht allein mit dem Baby sein.
Nach ca 2 Jahren ist es dann langsam besser geworden, seit wir 2008 in ein anderes Land umgezogen sind, ist es entgültig vorbei gegangen. Ich bin meinem Mann unendlich Dankbar, dass er durchgehalten hat und mich trotz allem nicht verlassen und uns nicht aufgegeben hat, und das obwohl er mehr als zwei lange Jahre nur mit dem Schatten meiner Selbst zusammen gelebt hat, ohne eine Diagnose zu kennen.
Tut mir leid, dass ich gleich so viel schreibe, ich weiss nicht so recht wo ich anfangen oder aufhören soll bei diesem Thema.
Ich habe sicher in Zukunft noch einige Fragen, ich versuche mich dann kürzer zu fassen
.
Lg
Christina
Ich bin etwas verspätet, bei mir ist die ganz schlimme Phase der PPD schon länger her, ich würde sagen, dass ich es seit ca 2 Jahren überwunden habe, trotzdem beschäftigt es mich immer noch sehr, da ich damals sehr hilflos und alleine damit war, niemand hat es erkannt, ich selber schon garnicht. Ich habe mich damals dazu breit schlagen lassen, zu einem Paartherapeuten zu gehen, meinem Mann zu liebe, da er meinte mit unsere Beziehung stimmt was nicht, selbst der Therapeut hat das eigentliche Problem nicht erkannt, er hat uns nach ein paar Monaten nach Hause geschickt weil er selber nicht mehr weiter wusste. Als mein Mann und ich per Zufall nach fast 2 Jahren durch eine Sendung drauf gekommen sind, das das Problem eine PPD ist, war ich einerseits erleichter zu wissen, dass ich nicht komplett irre bin, sondern, dass es einen Grund dafür gab warum mir mein Leben sinnlos erschien, ich mein Kind nicht richtig lieben konnte und ich nur noch eine art Zombie war.
Auf der anderen Seite hat es mich sehr schockiert, dass ich mit der richtigen Behandlung vielleicht schon nach wenigen Wochen oder Monaten eine richtige Mutter- Kind Beziehung und ein normales Leben hätte haben können, wenn es nur irgend jemand erkannt hätte.
Ich habe eine wunderbare 5 jährige Tochter, die ich inzwischen zu lieben gelernt habe, trotzdem habe ich manchmal angst, dass sie einen Schaden davon getragen hat, da die Zeit, als ich ein gefühlskalter Eisblock war fast 3 Jahre lang ging, und auch jetzt fällt es mir manchmal noch schwer nicht in alte Muster zurück zufallen.Da ich jetzt über ein zweites Kind nachdenke, frage ich mich manchmal ob ich angst haben muss, dass es beim zweiten wieder passiert, obwohl ich mir das nicht wirklich vorstellen kann.
Ich bin sehr froh, dass ich diese Seite gefunden habe, inzwischen weiss ich, dass PPD eine Krankheit ist und dass ich nicht die einzige bin, die plözlich aus heiterem Himmel nicht mehr die selbe war, aber ich habe noch nie mit Leuten gesprochen, die das tatsächlich erlebt haben.Dabei kann ich niemandem einen Vorwurf machen, da ich früher selbst Leute mit Depressionen belächelt habe und mir immer gedacht habe, die sollen sich nicht so anstellen, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, wie jemand so wenig lust auf das Leben haben kann, während ich vor Lebensenergie fast übergelaufen wäre.
Von Anfang an nach der Geburt meiner Tochter (2005) ging es mir nicht sonderlich gut, sie war mir irgendwie fremd, sie hatte so einen wachen Blick und ich hatte immer das Gefühl sie durchschaut mich, ausserdem habe ich mich gefragt ob sie mich überhaupt liebt. Ich habe mir viele Sorgen gemacht, da ich alles richtig machen wollte. Nach ca 3 Monaten fing es dann an richtig schlimm zu werden, ich hatte auf nichts mehr lust, konnte mich nicht meht konzentrieren (ziemlich ungünstig kurz vor dem Studienabschluß), war nur noch müde, gereizt und wollte nicht allein mit dem Baby sein.
Nach ca 2 Jahren ist es dann langsam besser geworden, seit wir 2008 in ein anderes Land umgezogen sind, ist es entgültig vorbei gegangen. Ich bin meinem Mann unendlich Dankbar, dass er durchgehalten hat und mich trotz allem nicht verlassen und uns nicht aufgegeben hat, und das obwohl er mehr als zwei lange Jahre nur mit dem Schatten meiner Selbst zusammen gelebt hat, ohne eine Diagnose zu kennen.
Tut mir leid, dass ich gleich so viel schreibe, ich weiss nicht so recht wo ich anfangen oder aufhören soll bei diesem Thema.
Ich habe sicher in Zukunft noch einige Fragen, ich versuche mich dann kürzer zu fassen

Lg
Christina