Waschzwang.....Dringend.....Hilfe!!!!!!!!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Birdee

Waschzwang.....Dringend.....Hilfe!!!!!!!!

Beitrag von Birdee »

Hallo Zusammem!

Mein Sohn ist 14 Jahre alt....

Er leidet unter diversen Zwängen.

Neuerdings auch Waschzwang.

Bei JEDER Gelegenheit wäscht er sich seine Hände....ist kein Wasser da....leckt er die Hände ab(krasser Gegensatz wie ich finde).

Türen etc werden mit dem Ellenbogen geöffnet,Toilettenspülung mit dem Fuß bedient....Wasserhähne auch nur mit Ellenbogen soweit möglich....

Ich bin restlos überfordert und reagiere meist falsch und genervt und unterstelle ihm ,sich keine Mühe zu geben ,gegenan zu gehen.Der Termin bei seinem Psychologen ist erst nächste Woche.Er hat auch nur zweimal wöchentlich für meinen Sohn Zeit.

Wie reagiere ich hilfreich und richtig!!!!!!??????????

Vielleicht kennt sich jemand auch speziell mit Waschzwängen aus?

Bitte helft mir ,bin echt überfordert....


Danke
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Liebe Birdee

ich kann gut verstehen das dich das überfordert und ich hab ehrlich gesagt auch keinen Tip parat.
Du machst das schon richtig wie ich finde und das du genervt reagierst, ist doch klar, das würde jede von uns machen nach gewisser Zeit.
Ich leider seit der PPD selbst unter gewissen Zwängen, allerdings nichts mit waschen...nur sind sich Zwänge vom Empfinden her bestimmt ähnlich oder?

Es ist so so schwer entgegen dieser Zwänge zu handeln. Mal gelingt es mir gut, mal total schlecht oder gar nicht.
Ich wünsche euch das es einen Weg gibt der bald da raus führt.

Wisst ihr, wodurch die Zwänge bei ihm entstanden sind?

Was sagt sein Psychologe dazu?

Lg
scara
Birdee

Beitrag von Birdee »

....ich danke dir.... :P

den Termin beim Psychologen haben wir leider erst nächste Woche....

werde dann berichten.....
Birdee

Beitrag von Birdee »

Moin....

...70 Aufrufe und nur eine Antwort.... :?


:cry:
sol

Beitrag von sol »

Tut mir leid, dass so wenige antworten.
Kenne mich mit Zwängen auch nicht aus. Aber es ist doch schon mal ein erster Schritt, dass ihr mit einem Psychologen reden könnt. Was sagt denn euer Kinderarzt dazu?
Was passiert wenn er sich zu Hause Handschuhe anziehen würde?
Ist es in der Schule auch so schlimm? Hat er noch andere Zwänge oder Ängste?
Du machst alles richtig- dass dir die Nerven manchmal durchgehen ist total ok.
Vielleicht könnte er auch eine Kunsttherapie machen- manche Kassen zahlen das. Dann könnte er versuchen durch andere Mittel- Bilder, Gestalten in Ton, Holz lernen sich auszudrücken.
Gruss
Astrid

Beitrag von Astrid »

Hallo Du,

ich weiss es ist frustrierend, weil man so verzweifelt auf Hilfe wartet.

Auch ich hatte gestern deinen Beitrag schon gelesen. Meine Freundin hat auch eine Tochter, bei der der Waschzwang ganz extrem ist. Hände waschen bis sie rissig sind, Türen und Fenster nur mit den Füßen öffnen, so lange duschen, bis es kein heisses Wasser mehr gibt, sich nicht mehr abtrocken, sondern warten bis der Körpertrocken wird, Anziehsachen nur noch einmal tragen, Bettwäsche mehrmals am Tag wechseln.... . Sie hat mir soviel davon erzählt. Auch sie war mit den Nerven völlig am Ende.

Ihre Tochter war stationär in einer psychologischen Kinderklinik. Auch da war es ein Kampf. ich glaube drei Monate war sie da. Sie macht jetzt eine Verhaltenstherapie, muss sich immer wieder ihren Ängsten stellen (vor Bakterien/ Viren). Aber es ist nicht vorbei. Zuhause ist sie sehr schnell in alte Muster zurückgefallen und sie dazu zu bringen Dinge zu tun ist ein ewiger Kampf.

Ich selber habe keine Erfahrung mit Zwängen, hoffe es hat dir etwas geholfen.

Liebe Grüße Astrid
Birdee

Beitrag von Birdee »

Ich danke euch :P

Ja,irgendwie blöd wenn man so dringend auf Antworten wartet...

so ist das leider manchmal...meint ja auch keiner böse....

Ich weiß nicht,ob Handschuhe tragen ein Weg wäre...würde ihm doch suggerieren ,dass wirklich alles dreckig ist ...oder.

Stationärer Aufenthalt wäre Horror für ihn ...in der Schule läuft´s zur Zeit super...und er hätte natürlich Angst vor Kommentaren seiner Mitschüler..er ist 14.....

Mittlerweile wäre ich sogar mit Medis einverstanden...

Das Schlimmste ist diese Hilflosigkeit wie ich mich richtig verhalte....
Astrid

Beitrag von Astrid »

Ja, auch für die Tochter meiner Freundin war der stationäre Aufenthalt die Hölle. Hat vorher unglaublich dagegen gekämpft.
Auch sie ist in der Schule sehr gut und ehrgeizig. Wollte auch auf keinen Fall das Freunde oder Verwandte etwas erfahren. Aber meine Freundin sah keine andere Lösung mehr, acht Maschinen Wäsche am Tag, etc., es war kein normales Leben mehr möglich.
Die Tochter meiner Freundin ist übrigens sechzehn und hat in diesem Jahr ihren Realschulabschluss gemacht, trotz des Fehlens.
Die Schule war übrigens ein Druckmittel, wenn sie nicht mitgearbeitet hat oder sich verweigerte, durfte sie nicht zur Schule.

Bei mir hätte das garantiert nicht funktioniert :wink: .

Die Ärzte in der Klinik vermuteten als Auslöser für diesen Zwang ihre Pubertät, in die sie erst sehr spät gekommen ist. Auch haben sie meiner Freundin gesagt, dass sie sich nicht lösen möchte von ihren Eltern, nicht erwachsen werden, keine Verantwortung übernehmen.

Warte mal ab, was der Therapeut meint.

LG Astrid
Birdee

Beitrag von Birdee »

Hallo und Danke noch mal.....


...komme gerade von MEINER Psychologin.....die hat mir auch schon geholfen...morgen dann das Gespräch beim DOC meines Sohnes!

Wichtig ist,nicht die Symptome zu bekämpfen ,also in diesem Fall den Waschzwang ,sondern die Ursache dafür.



.....
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Birdee,

ich glaube auch, daß Du mit Deiner Psychologin und dem Psychologen Deines Sohnes zusammen überlegen mußt, wie ihr Euch zu Hause verhallten sollt.
Ich finde übrigens zweimal die Woche viel für eine Therapie bei einem 14jährigen. Wenn Dein Gefühl sagt, daß das nicht ausreicht, dann wäre vielleicht ein stationärer Aufenthaöt wirklich erwägenswert.
Mal ehrlich, für wen wäre das kein Horror? Wer ist schon gerne in der Psychiatrie? Egal ob Erwachsener oder Kind.

Ich fände es wichtig, daß es eine klare Linie für Euch zu Hause gäbe, damit Du Dir nicht immer wieder den Kopf machen mußt, wie Du reagieren sollst,
vielleicht klappt das ja.

Grüße von Leuchtkäfer
Birdee

Beitrag von Birdee »

Sorry.....da habe ich was Falsches geschrieben....

....alle 14 Tage hat er termin...wird aber demnächst wieder wöchentlich sein....

Bin nach wie vor total überfordert...

danke dir...euch.... :cry:
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Liebe Birdee,

klar bist Du überfordert, das ist doch logisch. Ich wäre das und jede andere, wenn ihr geliebtes Kind so unsinnige Sachen macht und darunter auch noch leidet.
Sucht gemeinsam nach einer Lösung, die Dich da entlastet, das ist echt mein Rat. Das ist zu viel, um das alleine lösen zu wollen.

Grüße von Leuchtkäfer
Birdee

Beitrag von Birdee »

Das werden wir tun...

Außerdem soll er auf ADS getestet werden....unser "Träumer"----- :?
Harmonie2010

Beitrag von Harmonie2010 »

Hallo Birdee,

habe deinen beitrag eben erst gelesen... also, ich kann nur aus eigener erfahrung sprechen... ich hatte als kind waschzwänge, habe sie aber über die jahre ohne therapie wegbekommen. leider kamen sie wieder seit ich die wochenbettdepression und mein kind habe... ich habe dauernd angst, dass ich irgendetwas an meinen händen haben könnte, keime, etc... das meinem kind schaden könnte. als kind habe ich schon im kindergartenalter plötzlich damit angefangen, türklinken nur noch mit dem ärmel zu berühren. dann habe ich mir damals schon immer die hände dauernd gewaschen... besonders steigerte es sich, als ich von meiner mama einmal eine porzellanpuppe geschenkt bekommen habe, die ich mir gewünscht hatte . meine mama meinte damals, dass ich die puppe nur mit sauberen händen anfassen soll und da ich immer mit ihr spielen wollte, habe ich mir halt dauernd die hände gewaschen, teilweise bis sie rau und blutig waren. ich bekam damals keine therapie und der waschzwang wich einigen neuen zwangshandlungen und kam dann nach der geburt wieder... ich schrubbe die küche und ich habe mir schon in der schwangerschaft dauernd die hände gewaschen und schliesslich desinfiziert, weil ich angst hatte dem ungeborenen kind zu schaden. auch da habe ich noch keine therapie gemacht, aber jetzt mache ich eine verhaltenstherapie. ich denke mehr therapie als einmal wöchentlich wäre zu viel, sowohl für kinder als auch für erwachsene. mein therapeut sagt, dass zwänge auszutreiben lange dauert, sowohl gedankliche als auch zwangshandlungen. er sagt, dass ein guter anfang bei waschzwängen erst einmal der ist, eine hautschonende waschlotion zu benutzen, die die haut nicht angreifen kann. gerne kann ich den namen einer solchen lotion herausfinden wenn du willst... das "schöne" bei solchen zwangshandlungen ist aber, dass sie im gegensatz zu den zwangsgedanken einer verhaltenstherapie, v.a. einer expositionstherapie gut zugänglich sind. hier kann der therapeut deinem kind schritt für schritt aufzeigen, dass nix passiert, wenn es sich nicht so exzessiv die hände wäscht. das ist zwar ein prozess, aber auch meine waschzwänge sind seit ich in therapie bin schon deutlich besser geworden. bevor mein ganzes gleichgewicht durch die ppd mit ihren zwängen durcheinander gekommen ist, haben die zwangshandlungen, etc... es auch immer wieder mal versucht... ich hatte damals zwar keinen therapeuten, aber ich habe mich dann immer selbst "therapiert", indem ich mich gezwungen habe, den türgriff in der u- bahn oder die haltestange anzufassen, kein desinfektionsspray in der tasche zu haben und mir auch mangels wasserhahn in der stadt nicht gleich die hände zu waschen... irgendwann habe ich sogar geschafft zu essen, ohne mir vorher die hände zu waschen wenn ich mir am bäckerstand in der u- bahn station ein gebäck gekauft habe. aber auch das war ein prozess. zwänge jeder art sind mit sehr viel angst verbunden, die man zumindest teilweise ablegen muss. unverständnis oder sanktionen oder vorwürfe bringen nichts. ich verstehe gut, dass das für dich als mutter ungeheuer besorgniserregend ist!!! aber vertrau der therapie, dein kind wird es mit sicherheit lernen damit umzugehen und wieder weitestgehend zwangfrei zu werden! aber es ist super dass er jetzt eine therapie bekommt und du sie ihm ermöglichst! wer weiß ob ich diese zwänge nach der geburt wieder bekommen hätte, wenn ich schon in meiner kindheit oder jugend mehr über das was ich hatte erfahren hätte!
kopf hoch und alles gute für dich und deinen sohn
Birdee

Beitrag von Birdee »

Tausend Dank für deine Antwort :P

ja ,es ist echt schlimm für uns alle....

Mein Großer hat Angst ,etwas an den Händen zu haben , das uns schaden könnte....er hat also hauptsächlich Angst um uns ,weniger um sich selber!!!!

Ich habe Angst ,dass es immer schlimmere Formen annimmt....

Er soll nun wieder wöchentl. therapiert werden.....hoffe,es bringt den gewünschten Erfolg....
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