Nun endlich: Welches AD ?

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Lotte20

Nun endlich: Welches AD ?

Beitrag von Lotte20 »

Hallo,

ich habe mich jetzt endlich dazu entschlossen, ein ad zu nehmen.
da mein therapeut wenig ahnung zu haben scheint (was medikamenteneinsatz allgemein betrifft) würde ich mich freuen, wenn ihr mir berichtet könntet, was euch gut unterstützt/geholfen hat.

Ich weiß, dass es eventuell ein langes ausprobieren ist aber ich habe keine erfahrung mit ad und weiß gar nicht, welches ad "wie" wirkt.(vorallem bei angstzuständen am morgen)

mein therapeut will es ohne ad versuchen aber ich fühle mich nicht mehr wirklich lebensfähig, wache jeden morgen mit einem wahnsinnigen angstgefühl (und heulattacken) auf, welches erst nach 2 std etwas weniger wird.

liebe grüße
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

Sehe dass hier einige Beiträge dazu sind aber wollte speziell etwas gegen dieses starke angstgefühl am morgen machen, die damit verbundenen zwangsgedanken belasten natürlich auch sehr aber sie treten nicht immer mit diesem gefühl auf.
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo Lotte

ich kenne diese starken Angstattacken nur zu gut. In meiner schlimmsten Zeit hatte ich die über den ganzen Tag häufiger und ich weiss, wie sie einem die Lebensfreude nehmen.
Ich nehme seit 6 Monaten Cymbalta. Seither nur ganz selten mehr Attacken, aber wenn, dann in viel milderer Form als früher.
Ist ein sehr wirksames AD bei Ängsten und wirkt auch antriebssteigernd.
Ich kann es nur empfehlen, aber die Verträglichkeit ist bei jeder Frau anders.
Ich hatte kaum Nebenwirkungen davon. Auch nicht beim erhöhen.
Ich finde es toll, dass du dich überwindest und es ausprobieren möchtest mit AD.

Alles Liebe

scara
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Lotte20,

gut, dass Du Dich zu dieser Entscheidung durchgerungen hast.

Geh bitte zu Deinem Hausarzt oder Psychiater und lass Dir dort ein für Dich geeignetes Medikament verschreiben. Oder Du schaust mal auf unserer Fachleuteliste nach.

Oft ist es so wie Du schreibst: der Therapeut möchte es ohne AD versuchen und der Arzt findet eine Therapie nicht sooo wichtig.
Traurig für die Frauen, finde ich, denn es ist beides sehr hilfreich.

Wir können Dir nicht zu einem speziellen Medikament raten, da das ganz individuell ist und nicht jede Betroffene die gleichen Symptome hat. Außerdem dürfen wir das gar nicht!

Alles Gute!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Lotte20,

so wie Anke es schon sagte,... wenn ein Medi XY mir/uns geholfen hat, gilt das nicht für dich! Keiner kann dir da einen Ratschlag geben. Bitte wende dich da umgehend an einen (deinen) Mediziner. "Wissen Sie, AmoebeMS hatte eine Angststörung und ihr hat XY gut getan, bitte geben Sie mir das", du, da zeigt dir jeder einen Vogel. Mein Medi mag dir gut tun, doch was, wenn die Dosis nicht stimmt???

Dennoch finde ich es "seltsam", dass dein Arzt es ohne AD versuchen möchte und du als seine Patientin diesen Weg "mit" doch eingehen möchtest. Bei mir war es umgekehrt. Ich wollte keines und sie mir unbedingt eines verschreiben. Daher finde ich es ungewöhnlich, dass dein Arzt nicht "mitbekommen" hat, wie arg dich deine Situation belastet. Bitte nicht missverstehen, aber wenn eine Patientin nach sehr langer Zeit bemerkt, dass ein AD nun wirklich eine Besserung sein könnte/müßte, dann wundere ich mich, dass der Arzt diesen Weg nicht befürwortet.

Welches Medi,... wird dir keiner sagen können, Lotte20. Mir hat das oder jenes Medi geholfen, auch bei einer Angststörung, in der oder jener Dosis. Tja, das kann man für sich beantworten, sicher, aber es wird nicht für dich gelten müssen. Ein Medi XY mag dir helfen, aber in einer Dosis XY. Lotte20, du musst mit deinem Arzt darüber reden und Meinungen/Ansichten anderer darüber helfen leider nicht die Bohne.

Du musst ihm/ihr aber auch in Deutlichkeit verklickern, was dich jetzt dazu bringt ein Medikament einnehmen zu wollen!!! Aber wirklich in aller Deutlichkeit und warum du das jetzt für dich als entscheidend einstufst.

LG AmoebeMS
gwen

Beitrag von gwen »

Hallo,
gut dass Du diese Entscheidung getroffen hast.
Geh zu Deinem Hausarzt und besprich das mit ihm. Er wird da Erfahrungswerte haben und Dir das AD verschreiben, mit dem er die besten Erfahrungen gemacht hat. So war es zumindest bei mir, ich hab damals Sertralin bekommen. Ich würde Dir auch empfehlen, langsam einzuschleichen, also erst ein paar Tage 1/4 Tablette, dann ein paar Tage eine halbe usw. So kann der Körper sich an das AD gewöhnen und die NW sind nicht so stark. Denk auch dran, dass es eine Weile braucht, bis das AD wirkt, bei mir waren es etwa 4 Wochen.
Meine Therapeutin wollte damals auch nicht unbedingt, das ich Medikamente nehme, aber ich war irgendwann so wie Du jetzt an einem Punkt wo meine Lebensqualität einfach nicht mehr gegeben war und da hat sie es dann auch eingesehen
Also, ab zum Arzt und alles Gute
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Hallo!

Sehr guter Entschluss!!!
Ich nehme an, du wirst dir doch von deinem Therapeuten nicht das AD verschreiben lassen, sondern von jemandem, der Ahnung hat.
@amoebe: für mich klingt das sehr nach Vorwurf, als hätte Lotte das nicht ausreichend zum Ausdruck gebracht, wie es ihr geht.
Da muss ich sie aber schon verteidigen, es gibt ganz einfach, wie auch Anke sagt, viele Therapeuten, die es ohne AD versuchen wollen.
Manchmal muss man sich selbst "zu seinem Recht" verhelfen...

Lg E
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Lotte,

ich bin auch sehr froh, dass du diese Entscheidung getroffen hast.

Die meinsten AD´s wirken gegen Ängste und sehr viele auch bei Zwängen und ZG, wie du sie hast. Mir hat Cipralex sehr gut geholfen, aber "empfehlen" dürfen wir dir tatsächlich kein spezielles AD. Denn da muss wirklich ein erfahrneren Fachmann/frau genau schauen, was für Symptome du hast und welche Botenstoffe betroffen sind. Das kann er, wenn er deine Symptome anschaut und dann kann er auch am besten einschätzen, welches AD dir am wahrscheinlichsten hilft. Denn es gibt ja verschiedene Botestoffe im Gehirn und somit auch AD´s die auf die speziellen Botenstoffe zur Regulierung zugeschnitten sind.

Ja leider gibt es die Therapeuten die nur ihre Therapie als das einzig Wahre anschauen und wiederrum Mediziner, die nur die Tabletten als das Um und auf errachten und sogar von Therapien abraten. Beides ist falsch und eigentlich für uns Patienten eine Katastrophe, wie Anke schon schreibt. Und dein Therapeut ist ja kein Mediziner sondern macht "nur" Therapie, er dürfte die eh gar kein AD verschreiben, oder? Hab ich das richtig im Kopf? Wende dich also bitte an einen Neurologen, Psychiater oder ganz einfach an deinen Hausarzt.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
mici

Beitrag von mici »

Hallo Lotte, Glückwunsch zu dieser Entscheidung!
Wie Du schon schreibst: Dein Therapeut möchte es erstens ohne AD versuchen und hat zweitens keine Ahnung, wenn ich das richtig verstanden habe.
Nun, logische Konsequenz: Such Dir einen PSYCHIATER, der Dich berät!

Gruß, MICI
Lotte20

Beitrag von Lotte20 »

danke euch, dass ihr mich noch schreibt (nachdem ich euch solange zeit hier zugetextet habe :roll: )

Werde mich zuerst an einen Hausarzt wenden und vllt zusätzlich noch an einen Psychiater.

Ich bin jetzt wirklich an einen Punkt angekommen, wo ich merke, dass (so gut wie) nichts mehr geht.
Bin froh, dass ich morgens irgendwie aus dem Bett komme und mich (noch relativ gut) um meinen Sohn kümmern kann!
Hatte jetzt an zwei Mal das ganz starke Gefühl, zusammenzubrechen und nichts mehr zu schaffen, momentan gehts aber wieder.

Bis dann ihr Lieben
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

wann wirst du dich mit deinem Hausarzt beraten?

Liebe Grüße von
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Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
mici

Beitrag von mici »

Und warum nur vielleicht nur zum Psychiater?
gwen

Beitrag von gwen »

@ mici
Ich finde das ok. Ich war bislang noch nie beim Psychiater und sogar meine Therapeutin hat mir damals als der Entschluss zum AD feststand davon abgeraten, weil ich auch einfach nicht stabil genug war in der Situation um eventuell alles nochmal "aufzudröseln". Ich habe das AD von meinem damaligen Hausarzt bekommen und hatte da tierische Glück, das das erste auch das richtige war. Auch mit meiner jetzigen Hausärztin habe ich gute Erfahrung in Sachen AD gemacht, wobei sie auch ganz klar sagt, sie hat da Kompetenzgrenzen und wenn die überschritten werden, sollte ich lieber zum Psychiater, aber wie gesagt, da war ich noch nie.
LG
Gwen
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Marika
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Beitrag von Marika »

Ja, der Hausarzt kann natürlich auch ein AD verschreiben, von daher kein Problem. Ich denke auch, dass man dir, falls nötig einen Psychiater empfehlen kann und wird.

Wegen der ZG aber solltest du therapeutisch echt am Ball bleiben - ob bei deinem jetzigen Therapeuten oder einem anderen ist natürlich deine Sache.

Mein Therapeut war z.B. gleichzeitig auch Psychiater - durfte also beides: Therapie machen und AD verschreiben!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
mici

Beitrag von mici »

Alles gut, wenn Lotte einen kompetenten Hausarzt hat. Wenn nicht, kann er sie unter Umständen erneut verunsichern. Bei einem Psychiater wäre wenigstens gesichert, dass sie gleich an der richtigen Adresse ist und nicht, wie gwen schrieb, "Glück" haben muss, das sich bei den vielen Zweifeln und der ausgeprägten Skepsis gegenüber der Einnahme von AD vermutlich ohnehin nicht einstellen würde.
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