Wissenswertes zum Thema Stress und Depressionen
Moderator: Moderatoren
Wissenswertes zum Thema Stress und Depressionen
Hallo ihr Lieben,
ich habe gerade einen interessanten Artikel über den Zusammenhang von Stress und Depressionen gelesen und denke, es könnte für uns hier gut sein, zu wissen:
"Stress setzt im Gehirn das Stresshormon "CORTISOL" frei, das die Hirnzellen schwächt und gelegentlich sogar zerstört. Besondes betroffen von diesem Angriff des Cortisols sind die Teile des Gehirns, in denen sich DEPRESSIONEN manifestieren: Der Hippocampus - er ist zuständig für Erinnerungen - schrumpft. Und die Amygdala - Sitz der Angst - wird hyperaktiv. Steckt man in diesem Zustand, sollte man ihn schnell beenden (Entspannungsübungen, aber auch Medikamente, falls bereits eine Depression vorlag). Denn das Perfide an Depressionen ist, dass sie, je öfter sie auftreten, immer weniger Stress als Auslöser brauchen."
(Quelle: P.M. Welt des Wissens/Ausgabe Juli 2010)
Ich glaube das zeigt ganz klar, dass Stress für uns einer DER Faktoren ist, die uns ganz ganz massiv schlecht bekommt. Das Arbeiten am "Stressmanagement" ist also ganz wichtig im Kampf gegen Depressionen. Da kann man ganz viel tun mit den verschiedensten Techniken. Und es beantwortet auch die Fragen die hier so oft gestellt werden: Ist es normal, dass ich so vergesslich bin (Hippocampus!!!!) bzw. Warum hab ich solche Ängste, es gibt doch gar keinen Grund (Amygdala!!!!)
Dachte mir, dass könnte interessant für uns sein!
ich habe gerade einen interessanten Artikel über den Zusammenhang von Stress und Depressionen gelesen und denke, es könnte für uns hier gut sein, zu wissen:
"Stress setzt im Gehirn das Stresshormon "CORTISOL" frei, das die Hirnzellen schwächt und gelegentlich sogar zerstört. Besondes betroffen von diesem Angriff des Cortisols sind die Teile des Gehirns, in denen sich DEPRESSIONEN manifestieren: Der Hippocampus - er ist zuständig für Erinnerungen - schrumpft. Und die Amygdala - Sitz der Angst - wird hyperaktiv. Steckt man in diesem Zustand, sollte man ihn schnell beenden (Entspannungsübungen, aber auch Medikamente, falls bereits eine Depression vorlag). Denn das Perfide an Depressionen ist, dass sie, je öfter sie auftreten, immer weniger Stress als Auslöser brauchen."
(Quelle: P.M. Welt des Wissens/Ausgabe Juli 2010)
Ich glaube das zeigt ganz klar, dass Stress für uns einer DER Faktoren ist, die uns ganz ganz massiv schlecht bekommt. Das Arbeiten am "Stressmanagement" ist also ganz wichtig im Kampf gegen Depressionen. Da kann man ganz viel tun mit den verschiedensten Techniken. Und es beantwortet auch die Fragen die hier so oft gestellt werden: Ist es normal, dass ich so vergesslich bin (Hippocampus!!!!) bzw. Warum hab ich solche Ängste, es gibt doch gar keinen Grund (Amygdala!!!!)
Dachte mir, dass könnte interessant für uns sein!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
zita
danke für die info!
das ist eigentlich genau das, was ich mir in letzter zeit auch so gedacht habe: sobald stress ins spiel kommt, verschlimmern sich bei mir die symptome oder treten einfach wieder auf. und vorallem ist meine stressschwelle deutlich niedriger als früher: was mir früher nichts ausgemacht hat, ist jetzt oft schon eine große belastung.
lg zita
das ist eigentlich genau das, was ich mir in letzter zeit auch so gedacht habe: sobald stress ins spiel kommt, verschlimmern sich bei mir die symptome oder treten einfach wieder auf. und vorallem ist meine stressschwelle deutlich niedriger als früher: was mir früher nichts ausgemacht hat, ist jetzt oft schon eine große belastung.
lg zita
-
AmoebeMS
Liebe Marika,
das ist mein Denken, eigentlich seit meiner Erkrankung und ich habe es bereits vor 1.000 meiner Beiträge gewusst, aber mir wollte ja niemand Glauben schenken. Grins. Kleiner Scherz, aber ich konnte es mir nicht verkneifen:-))
Gibt es den Artikel eigentlich online irgendwo zu lesen?
Ich gebe allerdings zu, dass mich der medizinische bzw. biologische Hintergrund erst dann interessiert hat, nach dem ich einigermaßen meine AKUTE Phase wiederhergestellt gesehen habe und ich mich mit dem nicht nur WARUM auseinandersetzen konnte, also nicht nur der Ursache oder dem ersten Auslöser, sondern mich auch KONKRET dem med., biolo. Bereich widmen konnte.
Wenn jemand den medizinischen Hintergrund nicht kennt, dann ist es verdammt schwer, sich damit auch wirklich auseinander zu setzen. Das konntest du auch gewiss nicht zu deiner „schweren“ Zeit, Marika, oder? Aber es IST ein Faktor. Gewiss, und zb für mich ZUR GÄNZE. Ich muss immer und immer wieder an mir arbeiten, damit ich nicht zurück falle.
Ich habe aber mittlerweile gelernt auf meinen Körper zu hören. Und der zeigt mir den Stressfaktor einfach an. Und es ist dann auch ganz gleich, ob ich die einfachsten Dinge, die ich „früher“ als selbstverständlich eingestuft habe, nicht mehr packe oder meine nicht zu packen. Meistens stimmt es auch nicht, da ich mich mit vielen Dingen selbst unter Druck gesetzt habe wie zb dem Haushalt. Ich schaffe es also nicht mal mehr zu bügeln; ich setze mich folglich unter Druck. Mag für jeden belanglos klingen. Wer schafft es schon nicht zu bügeln? Oder ein Fenster zu wischen? Oder einkaufen zu gehen? Ganz so einfach ist das nicht zu erklären, und dann auch nicht umzusetzen. Jeder bekommt irgendwann eine Hürde aufgezeigt; sie mag noch so klein sein, für frühere Maßstäbe, aber es kann dennoch „Stress“ bedeuten, weil es durch die Erkrankung einfach zu Stress wird. Ist ganz schwer zu verstehen und noch schwerer zu akzeptieren.
Schöner Beitrag. Danke Marika.
LG AmoebeMS
das ist mein Denken, eigentlich seit meiner Erkrankung und ich habe es bereits vor 1.000 meiner Beiträge gewusst, aber mir wollte ja niemand Glauben schenken. Grins. Kleiner Scherz, aber ich konnte es mir nicht verkneifen:-))
Gibt es den Artikel eigentlich online irgendwo zu lesen?
Ich gebe allerdings zu, dass mich der medizinische bzw. biologische Hintergrund erst dann interessiert hat, nach dem ich einigermaßen meine AKUTE Phase wiederhergestellt gesehen habe und ich mich mit dem nicht nur WARUM auseinandersetzen konnte, also nicht nur der Ursache oder dem ersten Auslöser, sondern mich auch KONKRET dem med., biolo. Bereich widmen konnte.
Wenn jemand den medizinischen Hintergrund nicht kennt, dann ist es verdammt schwer, sich damit auch wirklich auseinander zu setzen. Das konntest du auch gewiss nicht zu deiner „schweren“ Zeit, Marika, oder? Aber es IST ein Faktor. Gewiss, und zb für mich ZUR GÄNZE. Ich muss immer und immer wieder an mir arbeiten, damit ich nicht zurück falle.
Ich habe aber mittlerweile gelernt auf meinen Körper zu hören. Und der zeigt mir den Stressfaktor einfach an. Und es ist dann auch ganz gleich, ob ich die einfachsten Dinge, die ich „früher“ als selbstverständlich eingestuft habe, nicht mehr packe oder meine nicht zu packen. Meistens stimmt es auch nicht, da ich mich mit vielen Dingen selbst unter Druck gesetzt habe wie zb dem Haushalt. Ich schaffe es also nicht mal mehr zu bügeln; ich setze mich folglich unter Druck. Mag für jeden belanglos klingen. Wer schafft es schon nicht zu bügeln? Oder ein Fenster zu wischen? Oder einkaufen zu gehen? Ganz so einfach ist das nicht zu erklären, und dann auch nicht umzusetzen. Jeder bekommt irgendwann eine Hürde aufgezeigt; sie mag noch so klein sein, für frühere Maßstäbe, aber es kann dennoch „Stress“ bedeuten, weil es durch die Erkrankung einfach zu Stress wird. Ist ganz schwer zu verstehen und noch schwerer zu akzeptieren.
Schöner Beitrag. Danke Marika.
LG AmoebeMS
-
Leuchtkäfer
Hallo,
ich habe den Artikel schon vor einigen Wochen gelesen und es hat mich ehrlich gesagt ziemlich erschreckt. Das heißt doch konkret, daß man vermutet, daß eben nicht nur die Botenstoffe im Gehirn durcheinander kommen, sondern sich auch etwas an der Hirnsubstanz ändert.
Das ist gar nicht so leicht wieder rückgängig zu machen. Ich habe sogar irgendwo gelesen, daß man diese Veränderungen auch richtig im MRT sehen kann. Da stand auch, daß das potenziell rückgängig zu machen ist, wenn die Depression und vor allem das Streßleven richtig behandelt werden.
Das versuche ich mir sehr zu Herzen zu nehmen. Ich will keine Veränderungen an meinem Gehirn!
Ich versuche den Artikel mal zu finden, dann stelle ich einen Link hier rein.
Grüße von Leuchtkäfer
ich habe den Artikel schon vor einigen Wochen gelesen und es hat mich ehrlich gesagt ziemlich erschreckt. Das heißt doch konkret, daß man vermutet, daß eben nicht nur die Botenstoffe im Gehirn durcheinander kommen, sondern sich auch etwas an der Hirnsubstanz ändert.
Das ist gar nicht so leicht wieder rückgängig zu machen. Ich habe sogar irgendwo gelesen, daß man diese Veränderungen auch richtig im MRT sehen kann. Da stand auch, daß das potenziell rückgängig zu machen ist, wenn die Depression und vor allem das Streßleven richtig behandelt werden.
Das versuche ich mir sehr zu Herzen zu nehmen. Ich will keine Veränderungen an meinem Gehirn!
Ich versuche den Artikel mal zu finden, dann stelle ich einen Link hier rein.
Grüße von Leuchtkäfer
-
mici
-
AmoebeMS
-
mici
-
Ylaina
Leuchtkäfer, ich habe vor zwei Jahren oder so einen Artikel darüber gelesen, dass auch Meditation die Hirnstrukturen ändert, außerdem wurde mir in der Tagesklinik damals auch gesagt, dass neue Studien zeigen, dass AD sogar mitbehilflich sein kann neue Nervenbahnen im Hirn zu bilden, obwohl es vor 10 Jahren noch hieß: Veränderungen an der Hirnstruktur seien irreversibel.
Mir wurde gesagt, das gelte nicht mehr.
Ich war immer der Meinung, dass ich von einem Trauma eine Narbe in meinem Kopf habe. So und nicht anders habe ich es wahrgenommen. Und Stress ging da drüber und wurde von mir selten 'gut' verarbeitet, deshalb auch der Ausbruch nach meinen Prüfungen.
Stress, meine ich ist alles, was ich nicht in der Lage bin quantitativ und oder qualitativ im Moment des Auftretens oder kurz später zu erfassen, verarbeiten, oder 'behandeln'. Egal, ob früher oder jetzt, eine Geburt, ein Gewaltverbrechen, eine Prüfung, was auch immer.
Tritt davon mehr auf, hält der Zustand länger kann es zu längerfristigen Beeinträchtigungen kommen. Meines Hirns, meiner Seele, meines Herzens, meines Körpers.
So ungefähr...
Mir wurde gesagt, das gelte nicht mehr.
Ich war immer der Meinung, dass ich von einem Trauma eine Narbe in meinem Kopf habe. So und nicht anders habe ich es wahrgenommen. Und Stress ging da drüber und wurde von mir selten 'gut' verarbeitet, deshalb auch der Ausbruch nach meinen Prüfungen.
Stress, meine ich ist alles, was ich nicht in der Lage bin quantitativ und oder qualitativ im Moment des Auftretens oder kurz später zu erfassen, verarbeiten, oder 'behandeln'. Egal, ob früher oder jetzt, eine Geburt, ein Gewaltverbrechen, eine Prüfung, was auch immer.
Tritt davon mehr auf, hält der Zustand länger kann es zu längerfristigen Beeinträchtigungen kommen. Meines Hirns, meiner Seele, meines Herzens, meines Körpers.
Hallo,
@Amoebe: Ich glaube schon, dass man dir geglaubt hat - ich auch!!!
Es kommen nur bei allen unterschiedliche Auslöser der Depression zum Tragen. Bei dir haben z.B. die Hormone nach der Geburt oder ein Geburtstrauma gar nichts zu tun, dein Auslöser war ein anderer. Auch die Schilddrüse spielt eine Rolle - bei mir aber z.B. nicht. Wer ein Burn out hat, leidet vorranging an chronischer Überlastung, ich z.B. habe zwar eine schlechte Stressverarbeitung, aber KEINE ÜBERLASTUNG. Bei mir kommt nachweislich auch eine Stoffwechselstörung der Botenstoffe zum Tragen ausgelöst durch den Hormonsturz nach der Geburt, was bei dir wohl eher nicht der Fall ist. Daher sinkt mein Serotonin immer wieder zu sehr ab. Stressmangament hilft BEI ALLEN FORMEN VON DEPRESSIONEN, das ist nachgewiesen, aber nicht bei allen Formen können Enspannungstechniken und Therapie alleine helfen. Da brauchts dann das AD, oder das Schilddrüsenhormon usw. Ich glaube ich hätte den ganzen Tag Yoga machen können, es hätte nichts mehr genützt, das hab ich auch klar gemerkt. Da war eben noch der Botenstoffwechsel zu sehr abgestürtzt, als das solche Methoden alleine geholfen hätten. Aber zusätzlich ist das auf jeden Fall ein ganz großer Faktor. Man muss auf jeden Fall gesondert anschauen, denn für jede von uns hier kommen verschiedene Auslöser und daher natürlich verschiedenen Behandlungen in Frage! Leider weiß ich nicht, ob man den Artikel online lesen kann. Ich leihe mir P.M. immer aus der Bücherei aus und da lag gerade noch die Ausgabe vom Sommer. Übrigens stimmt es Amoebe, dass ich in der akuten Phase - vor 5 Jahren aber auch jetzt im Sommer - den Faktor Stress zuwenig beachtet habe. Das kommt jetzt wieder mehr tragen, ich merke wie Joga mein Hirn wirklich "in den Fluss" bringt, das tut mir sehr gut. Das fühlt sich dann fast wie ein "Summen" in meinem Körper an, herrlich, bei den Übungen kann ich wirklich gut abschalten obwohl man ja in Bewegung ist. Ich kann jetzt jeden Yogi oder sämtliche Jogamönche seeeeehr gut verstehen. Ich merke auch sehr gut meine Warnsysteme: Kopfschmerzen z.B. ist mein ganz persönliches Signal, dass ich eine Pause brauche!
Seit ich mein AD wieder nehme, sind aber auch frühere Stressauslöser für mich keine mehr oder viel weniger. Das ist also auch ein deutliches Zeichen dafür, was mein Psychiater bzw. die "Schulbücher" sagen: Wenn der Botenstoffwechsel durch das AD wieder passt, stimmt die Verarbeitung von äußeren Reizen wieder und es kommt alleine schon dadurch zu einer merklichen Stressminderung. Deswegen wird ja auch immer alles empfohlen: AD (wenn nötig -alle brauchen es ja nicht), Therapie, Entspannungsübungen.
@Leuchti: Also da mußt du keine Angst haben: Das Gehirn ist ein Muskel und wird ja auch nachweislich durch eine Therapie verändert. Die Hirnstruktur kann immer verändert werden -zum positiven aber halt auch zum negativen. Eine Überaktivität kann wieder korrigiert werden z.B. eben durch eine Verhaltenstherapie wie z.B. bei ZG. Da wird auch die Überaktivität des Frontalkortex korriegiert und das kann man auch auf einem MRT sehen. Das ganze hat also nicht etwa was mit "Hirnschaden" zu tun!!! Das Gehirn ist ein Leben lang in Veränderung, es bleibt nie konstant, ständig wird was neu aufgebaubt wenn wir was lernen, oder abgebaut, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Wie gesagt, deshalb greifen ja auch Therapien, weil positive Veränderungen und/oder Über-bzw. Unterfunktionen von bestimmten Gehirnarealen erreicht werden können. Ylaina hat ganz recht - AD´s helfen z.B. auch neue Nervenbahnen aufzubauen!
Stress ist bestimmt für alle realtiv: Was für den einen Stress ist, ist für den anderen ein Klacks - kommt sicher auf die eingenen Prioriäten an!
@Amoebe: Ich glaube schon, dass man dir geglaubt hat - ich auch!!!
Seit ich mein AD wieder nehme, sind aber auch frühere Stressauslöser für mich keine mehr oder viel weniger. Das ist also auch ein deutliches Zeichen dafür, was mein Psychiater bzw. die "Schulbücher" sagen: Wenn der Botenstoffwechsel durch das AD wieder passt, stimmt die Verarbeitung von äußeren Reizen wieder und es kommt alleine schon dadurch zu einer merklichen Stressminderung. Deswegen wird ja auch immer alles empfohlen: AD (wenn nötig -alle brauchen es ja nicht), Therapie, Entspannungsübungen.
@Leuchti: Also da mußt du keine Angst haben: Das Gehirn ist ein Muskel und wird ja auch nachweislich durch eine Therapie verändert. Die Hirnstruktur kann immer verändert werden -zum positiven aber halt auch zum negativen. Eine Überaktivität kann wieder korrigiert werden z.B. eben durch eine Verhaltenstherapie wie z.B. bei ZG. Da wird auch die Überaktivität des Frontalkortex korriegiert und das kann man auch auf einem MRT sehen. Das ganze hat also nicht etwa was mit "Hirnschaden" zu tun!!! Das Gehirn ist ein Leben lang in Veränderung, es bleibt nie konstant, ständig wird was neu aufgebaubt wenn wir was lernen, oder abgebaut, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Wie gesagt, deshalb greifen ja auch Therapien, weil positive Veränderungen und/oder Über-bzw. Unterfunktionen von bestimmten Gehirnarealen erreicht werden können. Ylaina hat ganz recht - AD´s helfen z.B. auch neue Nervenbahnen aufzubauen!
Stress ist bestimmt für alle realtiv: Was für den einen Stress ist, ist für den anderen ein Klacks - kommt sicher auf die eingenen Prioriäten an!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
Feebie
Irgendwo habe ich in den letzten Tagen mal den Satz gelesen:
Mit der Geburt eines Kindes wurde nicht nur ein Baby geboren, sondern auch eine Mutter!
Ich fand den Satz sehr passend, denn sowohl körperlich als auch seelisch wird man ein anderer Mensch. Streß hin oder her, die Komplett-Veränderung des eigenen Lebens darf wohl als Streß angesehen werden...
Wir müssen alle erst in diese Rolle hinein wachsen. Und was es uns noch (im Gegensatz zu unseren Kindern) erschwert ist die Tatsache, das es schon ein Leben davor gab. Man hat eigentlich schon alle seine Parameter festgesetzt. Seine maximale Belastungsgrenze ausgetestet, Wege zur Streßbewältigung gefunden, sein Leben ganz gut im Griff gehabt,...und nun wird alles anders!!!
Das ist Streß! Und das will erst einmal bewältigt werden. Der eine schafft das schneller, der andere langsamer. Und je nachdem, wie der Körper dabei noch verrückt spielt, gelingt es mal gut und mal weniger gut.
Ich wachse immer noch in diese Rolle hinein und an manchen Tagen bin ich eine Supermami und an anderen gelingt mir gar nichts.
Aber wir sollten uns wenigstens den Druck nehmen zu sagen "Ich will wieder die Alte sein". Die werden wir nicht mehr, denn wir haben ein ganz neues Leben begonnen.
LG,
Feebie
Mit der Geburt eines Kindes wurde nicht nur ein Baby geboren, sondern auch eine Mutter!
Ich fand den Satz sehr passend, denn sowohl körperlich als auch seelisch wird man ein anderer Mensch. Streß hin oder her, die Komplett-Veränderung des eigenen Lebens darf wohl als Streß angesehen werden...
Wir müssen alle erst in diese Rolle hinein wachsen. Und was es uns noch (im Gegensatz zu unseren Kindern) erschwert ist die Tatsache, das es schon ein Leben davor gab. Man hat eigentlich schon alle seine Parameter festgesetzt. Seine maximale Belastungsgrenze ausgetestet, Wege zur Streßbewältigung gefunden, sein Leben ganz gut im Griff gehabt,...und nun wird alles anders!!!
Das ist Streß! Und das will erst einmal bewältigt werden. Der eine schafft das schneller, der andere langsamer. Und je nachdem, wie der Körper dabei noch verrückt spielt, gelingt es mal gut und mal weniger gut.
Ich wachse immer noch in diese Rolle hinein und an manchen Tagen bin ich eine Supermami und an anderen gelingt mir gar nichts.
Aber wir sollten uns wenigstens den Druck nehmen zu sagen "Ich will wieder die Alte sein". Die werden wir nicht mehr, denn wir haben ein ganz neues Leben begonnen.
LG,
Feebie
-
Juliane
@Feebie.
Wie recht du hast. Man ist auf einen Schlag Mutter. Na klar, man malt sich das in allen Farben und Variationen aus - aber was dann wirklich kommt, das hätte man nie gedacht.
Ich habe über 1 Jahr gebraucht über mein Kind in Form "meine Tochter" zu sprechen und mich als Mutter zu titulieren.
Schlagartig ist man "Mutter" und wo ist man selbst?!? der Mensch, der zum Entspannen in die Badewanne geht, mal ein Glas Wein trinkt und ein gutes Buch liest, der bis halb 2 Morgens zum Feiern geht...
Auf einmal bist du Mutter, siehst abscheulich aus (zumindestens war ich super häßlich, weil ich mich gehen lassen habe). Dein Tag geht nicht im Rhythmus von 24 Stunden, sondern: nachts halb zwei - Kind Hunger und wickeln, 2 Stunden schlafen, nachts halb 5 .... abends 8 Uhr ... Kind wickeln, baden, füttern .... Wo bleibt man selbst??? Man ist einfach weg (denn man wird nur noch auf seine Funktion degradiert - MUTTER SEIN).
Aber irgendwann wird man wieder man selbst, geht wieder mal zum Friseur (und findet sich danach sexy
, kauft sich was Schickes, geht doch mal wieder aus. Ganz langsam ist man wieder da ... und ist Mama ... und auf einmal passt dann doch alles zueinander.
Wie recht du hast. Man ist auf einen Schlag Mutter. Na klar, man malt sich das in allen Farben und Variationen aus - aber was dann wirklich kommt, das hätte man nie gedacht.
Ich habe über 1 Jahr gebraucht über mein Kind in Form "meine Tochter" zu sprechen und mich als Mutter zu titulieren.
Schlagartig ist man "Mutter" und wo ist man selbst?!? der Mensch, der zum Entspannen in die Badewanne geht, mal ein Glas Wein trinkt und ein gutes Buch liest, der bis halb 2 Morgens zum Feiern geht...
Auf einmal bist du Mutter, siehst abscheulich aus (zumindestens war ich super häßlich, weil ich mich gehen lassen habe). Dein Tag geht nicht im Rhythmus von 24 Stunden, sondern: nachts halb zwei - Kind Hunger und wickeln, 2 Stunden schlafen, nachts halb 5 .... abends 8 Uhr ... Kind wickeln, baden, füttern .... Wo bleibt man selbst??? Man ist einfach weg (denn man wird nur noch auf seine Funktion degradiert - MUTTER SEIN).
Aber irgendwann wird man wieder man selbst, geht wieder mal zum Friseur (und findet sich danach sexy
-
creme_brulee
Juliane,
mich würd' mal interessieren, ob es mehr eine Alters- oder eine Typfrage ist, ob man es als schlimm empfindet, in der Funktion/Rolle/wie auch immer ganz aufzugehen. Ich find's nämlich ganz großartig, und mir graut vor dem Moment, wo ich merken sollte, "ich" sei wieder da...
Hm, hässlich bin ich nicht; nur das mit dem Beine rasieren, das schenke ich mir diesen Winter. Und Kontaktlinsen, Mascara und Eyeshadow Base, hm, könnte sein, dass ich das für immer weg lasse. Mal sehen.
Doch, ernsthaft, mich würde interessieren, wovon das abhängt.
CB
mich würd' mal interessieren, ob es mehr eine Alters- oder eine Typfrage ist, ob man es als schlimm empfindet, in der Funktion/Rolle/wie auch immer ganz aufzugehen. Ich find's nämlich ganz großartig, und mir graut vor dem Moment, wo ich merken sollte, "ich" sei wieder da...
Hm, hässlich bin ich nicht; nur das mit dem Beine rasieren, das schenke ich mir diesen Winter. Und Kontaktlinsen, Mascara und Eyeshadow Base, hm, könnte sein, dass ich das für immer weg lasse. Mal sehen.
Doch, ernsthaft, mich würde interessieren, wovon das abhängt.
CB
-
Juliane
Ich fand es damals schlimm. Nachdem meine Tochter geboren war, war alles anders. Mein Körper gehörte mir nicht mehr, der war nur noch eine leere Hülle. Ich fühle mich schlagartig verdummt, nur noch Babywindeln, Babybrei, Babyphone, Babymassage, Baby....
Wo war ich? Ich hatte mich damals selbst verloren, ich meine nicht nur das Oberflächliche "wie seh ich heute aus?" sondern so das eigene Gefühl zu sich selbst, seiner Psyche, zu seinem Körper. Vor der Geburt legte ich immer Wert darauf, mich wohl zu fühlen. Es mir gut gehen zu lassen (ich meine jetzt nicht materiell - eher das , was man nicht kaufen kann). Eine Schokolade z naschen, mit dem Partner zu albern und wenn die Familie nervte, einfach mal sagen: Och nö, heute nicht. Ihr bleibt alle draußen - nur ich und mein Mann.
Aber nach der Geburt war das weg. Ich wollte allen gefallen, niemanden vor den Kopf stoßen, immer zu jeder Zeit überall sein. So oft, wie wir in einem Monat zu Besuch bei unserer Familie waren, waren wir davor im halben Jahr nie. Und es war so anstrengend. Wir konnten kein Wochenende als 3er Familie sein - immer waren wir unterwegs - jeder wollte das Baby sehen.
Aber wo blieb ich? Ich hatte mich schlichtweg vergessen. Ich denke, das ist schon ne Typsache. Ich hatte vorher ein wunderbares erfüllendes Leben, das klingt jetzt so schlimm, ich weiß aber nicht wie ich es anders sagen könnte, das Baby erfüllte mich nicht. ich fühlte mich, als ob ich dümmer und dümmer wurde. Die ganze Baby hier und Baby da - egal wo - nervte mich.
Heute, 3 1/2 Jahre später ist mein Leben noch erfüllter und lebenswerter als vorher. Ich will mein altes Leben nun doch nicht mehr 100 % zurück. Das schöne ist mir erhalten geblieben, besser gesagt, ich habe es nach meiner Genesung wieder entdeckt. Meine Tochter beflügelt mich und lässt mich jeden Tag sehr bewusst leben. Ich will sie nicht mehr missen, ich liebe sie über alles, aber es war ein sehr langer und schwerer Weg bis dahin. Heute kann ich rückblickend sagen, ich hätte mehr auf mich Acht geben sollen, bei meiner Kleinen auf mein Bauchgefühl hören sollen (aber irgendwie war selbst das damals weg, ich machte alles strikt nach Buch - ich denke wiede eher ne Typfrage) und uns als 3er Familie mehr Zeit geben sollen. Aber wir hatten damals keine Zeit, sie war keine 2 Monate alt als ich stationär kam... Traurig, aber so war es.
Ich weiß nicht, ob das vllt was mit dem Alter oder eher mit dem Wesen zu tun hat. Diese Frage habe ich mir in den jahren so oft gestellt. ich habe bis heute keine Antwort. Ich war damals 25 Jahre, für uns war der richtige Zeitpunkt für ein Kind. Aber ich war schon immer ein Typ, der eher ängstlich war (nsbeondere die Angst vor Neuem). Ein Baby ist was Neues. Als wir nach der Entbindung aus der Klinik kamen, war die erste Flasche fällig. Diese Dose mit dem Milchpulver stand vor mir, und ich bin weißgott nicht doof, aber ich war tatsächlich überfordert wie man seinem Baby ne Flasche macht. heute lache ich darüber, aber so war es. Wir kannten niemanden mit Baby, ich konnte keinen fragen. nach einer Woche haben wir (aso mein Mann auch) erstmal gecheckt, dass wir "vergessen" haben unsere Tochter zu baden. Wir sind, abgesehen vom Waschen, gar nicht auf die Idee gekommen, unsere Kleine zu baden. Ich kann mir das bis heute nicht erklären.
Heute gehe ich in meiner Rolle auf und es ist wunderbar. Ein Arzt hat mir während des Klinikaufenthaltes mal gesagt: Sie werden die Krankheit besiegen und gestärkt mit viel mehr Kraft, daraus hervorgehen. Und er hat Recht behalten.
Wo war ich? Ich hatte mich damals selbst verloren, ich meine nicht nur das Oberflächliche "wie seh ich heute aus?" sondern so das eigene Gefühl zu sich selbst, seiner Psyche, zu seinem Körper. Vor der Geburt legte ich immer Wert darauf, mich wohl zu fühlen. Es mir gut gehen zu lassen (ich meine jetzt nicht materiell - eher das , was man nicht kaufen kann). Eine Schokolade z naschen, mit dem Partner zu albern und wenn die Familie nervte, einfach mal sagen: Och nö, heute nicht. Ihr bleibt alle draußen - nur ich und mein Mann.
Aber nach der Geburt war das weg. Ich wollte allen gefallen, niemanden vor den Kopf stoßen, immer zu jeder Zeit überall sein. So oft, wie wir in einem Monat zu Besuch bei unserer Familie waren, waren wir davor im halben Jahr nie. Und es war so anstrengend. Wir konnten kein Wochenende als 3er Familie sein - immer waren wir unterwegs - jeder wollte das Baby sehen.
Aber wo blieb ich? Ich hatte mich schlichtweg vergessen. Ich denke, das ist schon ne Typsache. Ich hatte vorher ein wunderbares erfüllendes Leben, das klingt jetzt so schlimm, ich weiß aber nicht wie ich es anders sagen könnte, das Baby erfüllte mich nicht. ich fühlte mich, als ob ich dümmer und dümmer wurde. Die ganze Baby hier und Baby da - egal wo - nervte mich.
Heute, 3 1/2 Jahre später ist mein Leben noch erfüllter und lebenswerter als vorher. Ich will mein altes Leben nun doch nicht mehr 100 % zurück. Das schöne ist mir erhalten geblieben, besser gesagt, ich habe es nach meiner Genesung wieder entdeckt. Meine Tochter beflügelt mich und lässt mich jeden Tag sehr bewusst leben. Ich will sie nicht mehr missen, ich liebe sie über alles, aber es war ein sehr langer und schwerer Weg bis dahin. Heute kann ich rückblickend sagen, ich hätte mehr auf mich Acht geben sollen, bei meiner Kleinen auf mein Bauchgefühl hören sollen (aber irgendwie war selbst das damals weg, ich machte alles strikt nach Buch - ich denke wiede eher ne Typfrage) und uns als 3er Familie mehr Zeit geben sollen. Aber wir hatten damals keine Zeit, sie war keine 2 Monate alt als ich stationär kam... Traurig, aber so war es.
Ich weiß nicht, ob das vllt was mit dem Alter oder eher mit dem Wesen zu tun hat. Diese Frage habe ich mir in den jahren so oft gestellt. ich habe bis heute keine Antwort. Ich war damals 25 Jahre, für uns war der richtige Zeitpunkt für ein Kind. Aber ich war schon immer ein Typ, der eher ängstlich war (nsbeondere die Angst vor Neuem). Ein Baby ist was Neues. Als wir nach der Entbindung aus der Klinik kamen, war die erste Flasche fällig. Diese Dose mit dem Milchpulver stand vor mir, und ich bin weißgott nicht doof, aber ich war tatsächlich überfordert wie man seinem Baby ne Flasche macht. heute lache ich darüber, aber so war es. Wir kannten niemanden mit Baby, ich konnte keinen fragen. nach einer Woche haben wir (aso mein Mann auch) erstmal gecheckt, dass wir "vergessen" haben unsere Tochter zu baden. Wir sind, abgesehen vom Waschen, gar nicht auf die Idee gekommen, unsere Kleine zu baden. Ich kann mir das bis heute nicht erklären.
Heute gehe ich in meiner Rolle auf und es ist wunderbar. Ein Arzt hat mir während des Klinikaufenthaltes mal gesagt: Sie werden die Krankheit besiegen und gestärkt mit viel mehr Kraft, daraus hervorgehen. Und er hat Recht behalten.
-
Juliane
Und was ich noch vergaß: ich finde es großartig und wundervoll, wenn du in dieser Rolle aufgehst. So sollte es doch auch eigentlich sein. Aber bei dem einen kommts später, bei dem anderen eher, und beim Dritten ist das Gefühl sofort da.
Also sei stolz darauf. Und vllt gibt es ja auch einen Grund, warum du dein "altes" Leben eben nicht zurück willst. Ich denke wirklich, das ist eine ganz subjektive Sache. Ich habe mich in meinem "alten Leben" schon gern gemocht, danach habe ich mich und meinen Kopf über 1 Jahr gehasst, und nun bin ich ne Mama und auch dolle stolz. Ich bin endlich wirklich angekommen im Leben... Das gerade ist genau meine Zeit. Erste Fältchen (machen aber gar nichts, ich mag sie
), guten Job und natürlich ne wundervolle Familie - das wichtigste.
Also sei stolz darauf. Und vllt gibt es ja auch einen Grund, warum du dein "altes" Leben eben nicht zurück willst. Ich denke wirklich, das ist eine ganz subjektive Sache. Ich habe mich in meinem "alten Leben" schon gern gemocht, danach habe ich mich und meinen Kopf über 1 Jahr gehasst, und nun bin ich ne Mama und auch dolle stolz. Ich bin endlich wirklich angekommen im Leben... Das gerade ist genau meine Zeit. Erste Fältchen (machen aber gar nichts, ich mag sie