Hallo zusammen,
zunächst einmal muss ich sagen, dass ich sehr froh bin, diese Seite gefunden zu haben und es mir sehr hilft, hier zu lesen und mich zu informieren.
Hier zu meiner Situation:
Ich habe vor 4 ½ Wochen eine wunderbare kleine Tochter auf die Welt gebracht, ein absolutes Wunschkind und wir sind wahnsinnig glücklich mit ihr. Die Geburt war sehr anstrengend und aufreibend (vorzeitiger Blasensprung, Antibiotika, Versuch einer PDA, zwei Nächte nicht geschlafen) Nach der Geburt habe ich eine allergische Reaktion auf das Antibiotika bekommen mit einem unangenehmen brennenden Hautauschlag, Fieber, Wassereinlagerungen und war die ersten zwei Wochen körperlich nicht richtig fit.
Ziemlich bald nach der Geburt habe ich mit starken Stimmungsschwankungen zu kämpfen und hatte plötzlich Angst mit der Kleinen alleine zu sein, da ich dachte, ich könnte verrückt werden und der Kleinen was antun. Sehr schnell habe ich im Internet recherchiert und mich informiert (z.B. habe ich das Buch „Der Kobold in meinem Kopf“ gelesen und hier im Forum ziemlich viel gelesen und war beruhigt, dass ich mit diesen Gedanken nicht alleine bin und dass diese Gedanken nicht „gefährlich“ sind. Die Angst mit der Kleinen alleine zu sein konnte ich gut überwinden und habe es die letzte Woche gut gemeistert tagsüber mit ihr alleine zu sein. Auch die Zwangsgedanken waren nur selten und ich konnte sie „zu Ende denken“ und sie fast belächeln, da ich ja weiß, dass sie völlig absurd sind. Ich habe mit der Kleinen jeden Tag etwas Schönes unternommen und war an fast allen Tagen fröhlich und hatte nur selten kurze „Heulphasen“ die aber nach ein paar Minuten und Gesprächen mit meinen Lieben wieder vorbei waren.
Über meine Gefühlslage habe ich sofort mit meinem Mann und mit meiner Familie gesprochen, die mich auch sehr unterstützen und liebevoll begleiten. Sie muntern mich auf, dass es ganz normal ist, dass man nach einer Geburt auch seelisch sehr labil ist und sich alles erst finden muss.
Mein Hausarzt sieht diese Stimmungsschwankungen im Zusammenhang mit meiner Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto) und meint, dass nach der Geburt die Hormone durcheinander sind.
Da ich ein sehr ängstlicher Mensch bin und ich mich besonders davor fürchte, dass es schlimmer wird, habe ich für nächste Woche einen Termin bei einer Fachfrau aus der „Schatten und Licht“ Liste gemacht, von der ich mich beraten lassen will.
Seit ein paar Tagen quälen mich immer mal wieder neue ZG (ich habe das Gefühl, hat man den einen ZG erfolgreich bekämpft, kommen neue, andere??) die mir Angst machen und ich habe immer wieder Phasen, in denen ich denke, es ist alles ganz schlimm….wer soll mir helfen usw. diese kurzen Phasen sind aber nach einem Gespräch schnell wieder vorbei. Ich denke, dass mich die Tatsache, dass mein Mann für zwei Tage auf Geschäftsreise ist, mich wieder etwas aus der Bahn geworfen hat.
Nun meine Frage an euch: wie schätz ihr meine Situation ein? Muss ich Sorge haben, dass es schlimmer wird? Sind diese Stimmungsschwankungen normal? Was würdet ihr mir raten?
Vielen Dank für´s Lesen. Ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen, da ich momentan verunsichert bin.
Viele Grüße
Franka
Würde mich über euren Rat freuen
Moderator: Moderatoren
Liebe Franka,
herzlich willkommen hier!
Wie ich gelesen habe, hast Du schon viel Gutes und Sinnvolles getan.
Wenn So eine Belastung wie eine Geschäftsreise dazu führt, daß es Dir schlechter geht, würde ich, wenn irgend möglich, eine Hilfe beantragen.
Wenn es bei Dir nicht durch Mutter, Schwester oder so möglich ist, geht das immer über die Kasse vom Hausarzt, Gyn oder Psychiater verschrieben.
Wie Dein Krankheitsverlauf sein wird, kann Dir niemand sagen, da es so unterschiedlich ist.
Nur eins ist fast immer klar: Du wirst wieder gesund. Jedoch ist die Zeit bis dahin total verschieden.
Fürs erst, lg von Vicky
herzlich willkommen hier!
Wie ich gelesen habe, hast Du schon viel Gutes und Sinnvolles getan.
Wenn So eine Belastung wie eine Geschäftsreise dazu führt, daß es Dir schlechter geht, würde ich, wenn irgend möglich, eine Hilfe beantragen.
Wenn es bei Dir nicht durch Mutter, Schwester oder so möglich ist, geht das immer über die Kasse vom Hausarzt, Gyn oder Psychiater verschrieben.
Wie Dein Krankheitsverlauf sein wird, kann Dir niemand sagen, da es so unterschiedlich ist.
Nur eins ist fast immer klar: Du wirst wieder gesund. Jedoch ist die Zeit bis dahin total verschieden.
Fürs erst, lg von Vicky
Hallo Franka,
auch mein Eindruck ist, dass Du sehr gut und richtig gehandelt hast: Du hast Dich Deinem Mann etc. anvertraut, Du hast Dich mit dem Phänomen der Zwangsgedanken beschäftigt und sogar schon erste Erfolge darin, sie zu bekämpfen. Ich war nie ZG-geplagt, aber so weit ich informiert bin, ist es genauso: Man hat einen konkreten ZG im Griff, da versucht der Zwang durchs Hintertürchen wieder zuzuschlagen und lässt sich einen neuen fiesen Gedanken einfallen! Es ist super, dass Du eine Beratung mit einer Frau von S&L hast und es ist total normal, dass Dir die Geschäftsreise Deines Mannes einen erneuten Dämpfer verpasst! Diese Zeit solltest Du wirklich versuchen in Begleitung von anderen lieben Menschen zu verbringen. Auch bei mir hat die Schilddrüse eine große Rolle gespielt im Rahmen der PPD, da hat Dein Arzt sehr gut geschlussfolgert! Bist Du mit der Schilddrüse noch regelmäßig in Behandlung und nimmst Du Medis? Vielleicht muss die Dosis neu angepasst werden. Ja, und wenn alles nichts hilft: Es gibt sehr gute, auch stillverträgliche Medikamente (Antidepressiva), die eine sehr gute und wichtige Unterstützung bei der Behandlung einer PPD sind!
Schau Dich erstmal bei uns um und wenn Du Fragen hast, immer raus damit!
MICI
auch mein Eindruck ist, dass Du sehr gut und richtig gehandelt hast: Du hast Dich Deinem Mann etc. anvertraut, Du hast Dich mit dem Phänomen der Zwangsgedanken beschäftigt und sogar schon erste Erfolge darin, sie zu bekämpfen. Ich war nie ZG-geplagt, aber so weit ich informiert bin, ist es genauso: Man hat einen konkreten ZG im Griff, da versucht der Zwang durchs Hintertürchen wieder zuzuschlagen und lässt sich einen neuen fiesen Gedanken einfallen! Es ist super, dass Du eine Beratung mit einer Frau von S&L hast und es ist total normal, dass Dir die Geschäftsreise Deines Mannes einen erneuten Dämpfer verpasst! Diese Zeit solltest Du wirklich versuchen in Begleitung von anderen lieben Menschen zu verbringen. Auch bei mir hat die Schilddrüse eine große Rolle gespielt im Rahmen der PPD, da hat Dein Arzt sehr gut geschlussfolgert! Bist Du mit der Schilddrüse noch regelmäßig in Behandlung und nimmst Du Medis? Vielleicht muss die Dosis neu angepasst werden. Ja, und wenn alles nichts hilft: Es gibt sehr gute, auch stillverträgliche Medikamente (Antidepressiva), die eine sehr gute und wichtige Unterstützung bei der Behandlung einer PPD sind!
Schau Dich erstmal bei uns um und wenn Du Fragen hast, immer raus damit!
MICI
Vielen Dank für eure Antworten.
@ mici: ja, ich nehme Novothyral 100 ein und habe nach der SSW leicht erhöhen müssen.
War das bei euch auch so, dass die Stimmung so sehr schwankt? Heute z.B. geht es mir sehr gut, ich plane viel, gehe raus, besuche Leute und fühle mich sehr gut. Dann gibt es immer mal wieder eine "Heulstunde", dann finde ich es ganz schlimm, denke, mir kann keiner helfen usw.
Was mir noch eingefallen ist: diese ZG, ich könnte meiner Kleinen was antun hatte ich auch schon vor Jahren, als meine Nichte bzw. mein Neffe Säuglinge waren. Wenn ich die auf dem Arm hatte, bekam ich auch kurz Angst: was wenn du sie fallen lässt? Damit konnte ich aber immer ganz gut umgehen bzw. habe diese Gedanken schnell verscheucht./ verdrängt. Wie passt das ins Bild?
Danke für eure Antworten.
Liebe Grüße
Franka
@ mici: ja, ich nehme Novothyral 100 ein und habe nach der SSW leicht erhöhen müssen.
War das bei euch auch so, dass die Stimmung so sehr schwankt? Heute z.B. geht es mir sehr gut, ich plane viel, gehe raus, besuche Leute und fühle mich sehr gut. Dann gibt es immer mal wieder eine "Heulstunde", dann finde ich es ganz schlimm, denke, mir kann keiner helfen usw.
Was mir noch eingefallen ist: diese ZG, ich könnte meiner Kleinen was antun hatte ich auch schon vor Jahren, als meine Nichte bzw. mein Neffe Säuglinge waren. Wenn ich die auf dem Arm hatte, bekam ich auch kurz Angst: was wenn du sie fallen lässt? Damit konnte ich aber immer ganz gut umgehen bzw. habe diese Gedanken schnell verscheucht./ verdrängt. Wie passt das ins Bild?
Danke für eure Antworten.
Liebe Grüße
Franka