damit ihr mich noch was besser kennenlernt hab ich beschlossen mal was mehr über mich und meinen Alltag und meine Probleme zu schreiben.
Also ich bin alleinerziehende Mama von einem knapp 2-jährigen quierligen Jungen und einem Sternenkind.
Zu dem Vater des Großen besteht sehr guter Kontakt,er ist mir auch seit der Fehlgeburt eine große Stütze.
Meine Eltern sind leider nicht für mich da. Meine Mutter leidet selbst unter Depressionen,schon seit ich denken kann.
Unvergessen für mich ist ein Vorfall,als ich noch ein Kind war. Es war abends und es gab mal wieder (wie so oft) großen Streit zwischen meinen Eltern. Meine Mutter wollte sich dann umbringen,mein Vater meinte noch so,als ich ihn anflehte hinter ihr her zu gehen (sie ging in die Küche) die macht das doch eh nicht!!! Sie hat es zum Glück auch nicht getan,aber bei mir hat sich das eingebrannt......
Geprägt war meine Kindheit von ihren Depressionen,immer wieder mußten wir auf sie Rücksicht nehmen. Und das ist heute auch noch so.......
Vor etwas über 20 Jahren hatte sie auch eine Fehlgeburt,es wäre ihr drittes Kind gewesen,ein Junge. Im selben KH die Ausschabung gehabt wie ich letztes Jahr meine stille Geburt.....
Als Abschluß schaffte ich die Mittlere Reife,begann dann kurz danach eine Lehre zur Kinderpflegerin,später noch zur Arzthelferin. Leider in beiden Berufen keine Jobs gefunden machte ich Helferjobs und arbeitete in Büros.
2004 lernte ich den Vater meines Großen kennen. Wir waren insgesamt 5 Jahre zusammen,2008 wurde ich schwanger. Die Schwangerschaft mit Jacques war am Anfang etwas stressig,da ich Blutungen hatte in der 7.SSW. Mußte viel liegen und blöderweise deshalb auch eine Umschulung zur EDV-Medizin-Assistentin abbrechen.
Trotzdem freute ich mich auf den kleinen Wurm,auch wenn ich Panik vor der Geburt hatte. Also richtig Panik!!! Ich hab auch Schmerzen beim FA bei der Untersuchung,erst bei dem FA wo ich jetzt bin ist es besser.
Es wurde so schlimm mit der Angst das ich kurz nach ET in Absprache mit der Hebamme mich im KH für einen Kaiserschnitt anmeldete.
Die KS-Geburt war 3 Tage später, am 09.02.2009. So nervös war ich noch nie im Leben..

Dann war er da und schrie erstmal das halbe KH zusammen. Kein Wunder - er wollte wohl noch nciht raus. Ich hatte die ganze Zeit keine Wehen (weshalb mein FA schon Angst bekommen hat) noch nciht mal Senkwehen. Der FA hat mich da vorher auch schon verrückt gemacht....
Ich denke wenn mir jemand mit viel Ruhe die Panik genommen hätte und mir und dem Kleinen Zeit gelassen hätte hätten wir es so geschafft..... Hinterher sagten mir die Ärzte das er mit satten 38 cm KU per KS besser auf die Welt gekommen ist. Es wäre wohl bei der Spontan-Geburt ein Not-KS draus geworden.... Weiß aber net ob ich das glauben soll.... Hab Schuldgefühle das ich eine Spontan-Geburt net probiert habe......
Er war da - und ich fühlte erstmal irgendwie wenig....Traute mich aber nichts zu sagen,ich sollte mich ja freuen,es war ja mein Kind. Deswegen tat ich was alle sagten... Mit dem Stillen klappte es auch nicht, er nahm sehr viel ab,irgendwie schoss bei mir die Milch in 4 Tagen KH nicht ein.
Die Schwestern und Hebammen im KH wurden nervös und meinten zu mir ich müßte solange da bleiben bis das mit dem Stillen klappt!!!! Aus lauter Verzweiflung hab ich dann abgestillt und er bekam die Flasche. Auch hier Schuldgefühle... Ich bin selber Allergiker und wollte ihm mit dem Stillen den besten Schutz vor Allergien geben.... Doch das einzige was er bekommen hat war ein bißchen Vormilch.....
Er wuchs und gedieh gut heran,war ein liebes zufriedenes Baby,Schreianfälle gabs ab und an,aber eher selten (im Vergleich zu vielen anderen). Wir machten Babyschwimmen und Krabbelgruppe mit ihm, aber mit den anderen Müttern da kam ich kaum in Kontakt. Vielleicht liegt das auch an meiner Schwerhörigkeit. Dazu bin ich auch noch eher schüchtern und schreibe lieber als das ich rede....
Das erste Babyjahr war sehr schwer für uns als Paar. Alles drehte sich um den Kleinen,uns als Paar gab es fast nicht mehr. Einen einzigen Abend hatten wir in dem einen Jahr,und an diesem Abend mußte mein Ex auch noch am Mischpult stehen für eine Band (privat,warn Freunde von ihm).
Wir haben es dann nicht geschafft, Ende 2009 kam die Trennung.... Mit viel Streit, Bedrohungen gegenseitig,Kampf um den Kleinen - doch wir haben es dann geschafft uns mit Hilfe eines Mediators zu verständigen. Mittlerweile verstehen wir uns zum Glück wieder richtig gut.
Im Frühjahr 2010 lernte ich dann einen Mann kennen und hab irgendwie meinen Kopf verloren. Im Mai wurde ich schwanger,doch relativ kurz danach zerbrach die "Beziehung" die eigenltihc noch gar keine richtige war. Doch das Kind wollte ich auf jeden Fall!!!
Leider zerbrach mein Traum - am 09.09.10 brachte ich meinen kleinen Sternenkämpfer still zur Welt. Ich war in der 17.SSW......
Am Anfang dachte ich,ich komm damit klar doch es wird immer schwieriger und schlimmer. Da ich viel in einem anderen Eltern-Forum schreibe hat mir eine Userin dort die HP-Addy von Schatten-und Licht gegeben.
Worüber ich jetzt sehr froh bin....
Psychische Probleme hab ich schon länger,aber richtig ausgeprägt ist es erst jetzt.
Ich bin schon seit Jahren sehr leicht reizbar,ungeduldig,schlafe schlecht immer wieder, stopfe oft Süßigkeiten in mich rein oder auch Cola als sogenannte Nervennahrung damit ich was ruhiger werde....... Denn im Gegensatz zuvielen anderen fang ich an viel zu essen wenns mir schlecht geht. Ich hatte deswegen auch schon mehrmals eine Therapie angefangen,jedoch nie durchgezogen da es ja nie soo schlimm war. Das meine Beziehung zum Vater meines Großen unter anderem an meinen Problemen zerbrach - wollte ich nicht sehen.
Doch jetzt bin ich an einem Punkt,wo ich klar erkenne - ich kann nicht mehr!
Ich bin nicht der Typ der sagt ich mach ganz Schluß.... Aber vor 2 Tagen hantierte ich in der Küche und dachte nur mal so kurz drüber nach wie das wäre mit dem Messer... Es war nur ne Millisekunde und ich war über mich selber erschrocken! Ich kann es mir nciht vorstellen das ich sowas tu aber allein das ich darüber nachdenke erschreckt mich furchtbar!
Die letzten 4 Monate waren die schlimmsten meines Lebens,fast ein ganzer Monat davon war für meine Kräfte zuviel.
Mein Großer war von Nikolaus an bis Anfang Januar durchgehend krank! Angefangen mit 40 Fieber und einem Fieberkrampf,der uns mitten in der Nacht per RTW ins Krankenhaus führte,einer Mittelohrentzündung,Magen-Darm-Infekt und Erkältung. Wir haben es am Ende nur noch mit homöopathischen Mitteln in den Griff bekommen - die Schulmedizin half gar nicht mehr.
Es war furchtbar! Am allerschlimmsten war der Fieberkrampf - sowas möchte ich nie wieder sehen!!! Dazu kommt das ich seitdem fast hysterisch darauf reagiere,wenn er Anzeichen für Fieber oder erneute Mittelohrentzündung hat. Also wenn er wieder krank zu werden droht..... Er ist vor allem an den Ohren sehr anfällig,hat er leider von uns beiden vererbt bekommen. Aber ich hab fast Panik davor das er wieder krank werden könnte!
Wie ich in einem anderen Thread schon mal schrieb hatte ich in der Zeit immer mehr das Gefühl ich hab mein Mama-Gefühl verloren. Dieses Gefühl was einem sagt ja das und das ist gut für mein Kind. Egal was ich meinte was richtig wäre - es war falsch. Das war auch schlimm...

Mein Alltag sieht im mom so aus, das mein Großer jede zweite Woche bei seinem Vater ist,immer von Montags bis Montags. Wir sind beide arbeitslos (was ich nicht toll finde),können uns deshalb beide gleichviel um den Großen kümmern und haben gleichzeitig immer wieder eine Woche frei. Eigentlich sollte er dieses Jahr in die Kita kommen,in eine U3-Gruppe,aber es sieht sehr schlecht aus dafür. Wir werden wohl doch bis nächstes Jahr warten müssen....
Wenn er wieder in der Kita ist will ich gern wieder arbeiten,oder was mir noch lieber wäre,eine dritte Ausbildung machen. Ich würde gern Erzieherin lernen,Antrag bei der Arge zwecks Genehmigung der Ausbildung ist schon gestellt.....
Ich liebe es mit Kindern zusammen zu sein, seit der stillen Geburt noch mehr als vorher.
Was mich sehr zum Nachdenken bringt ist das ich jetzt das Gefühl habe wirklich Freude an meinem Großen zu haben. Ich weiß das das schlimm klingt,aber ich denke ihr könnt das am ehesten verstehen.
Auch wenn er so ein liebes und unkompliziertes Baby war - irgendwie fang ich jetzt erst an mich richtig an ihm zu freuen - von Herzen.
Ich weiß nicht woran das liegt...... es schockiert mich fast.
Ich habe ihn natürlich immer auch früher in den Arm genommen,ich hab ihn durch die Wohnung getragen wenn er geschrien hat,ihn nachts rübergeholt wenn er geweint hat,war viel mit ihm spazieren und alles.
Mir haben sie immer gesagt was für eine gute Mutter ich wäre - glauben kann ich das heute immer noch nicht richtig.
Eher sehe ich die Fehler die ich mache.
Haushalt bekomme ich so einigermaßen hin,geputzt wird hier wenn der Große nicht hier ist. Allerdings vergesse ich im mom soviel,das ich immer aufpassen muß das ich das Richtige einkaufe,etc.
Auch fallen mir alltägliche Sachen wie Aufstehen,Anziehen etc total schwer......
Ich möchte was tun gegen diesen ganzen Mist,will endlich eine zufriedene Mama sein für meinen Großen.
So,ich hoffe ihr habt jetzt einen kleinen Einblick in mein Leben bekommen. Wenn immer noch Fragen da sind dürft ihr sie gern stellen.
Verzeiht das es soviel geworden ist aber so könnt ihr mich besser kennenlernen.
Liebe Grüße,Sabine