Sie wird 1 Jahr, das macht mir Angst

[scaramouch]

Hallo und guten Abend meine Mädels
habe mich etwas rar gemacht die letzte Zeit, aber nur, weil ich so viel um die Ohren hatte.
Meine Grosse hatte Geburtstag mit grosser Party und ich dann auch noch. Es war sehr schön, aber ich merk auch, dass es mich viel Energie gekostet hat...
trotzdem geht es mir relativ gut - zu meinem Erstaunen immer noch.

Nur eins beschäftigt mich sehr und lässt mich nicht recht zur Ruhe kommen. Mein Baby wird übermorgen 1 Jahr alt und das lässt mich frösteln und nervös werden.
Es ist doch noch gar nicht so lange her das sie geboren wurde...doch noch kein ganzes Jahr...scheinbar doch
Alle freuen sich so drauf, ach wie schön und wie schnell doch die Zeit vergangen ist...
Mir kommt es immer noch so vor, als hätte ich diese 12 Monate gar nicht wirklich mitbekommen oder nur durch einen Schleier....
Ich weiss, das ist die PPD, die mich das denken lässt, aber es ist so real.

Ausserdem jährt sich mit dem Tag ihrer Geburt natürlich auch das schreckliche Geburtserlebnis und das Trauma macht sich bemerkbar.
Das heisst auch, dass ich nun schon seit 10 Monaten erkrankt bin...mein Gott, 10 Monate mit dieser Misere.
Ich weiss aber auch das ich mich von da ganz unten bis hier her hoch gekämpft habe und darüber kann ich mich freuen.

Ehrlich gesagt hätte ich vor 3 Monaten nicht gedacht, dass ich heute noch leben würde. Zu gross waren die Qualen und so gering der Lebensmut. Heute sieht es anders aus. Zum Glück.
Aber so ganz los komm ich halt von der Krankheit nicht.

Ich werde versuchen, meiner Kleinen einen wunderschönen Geburtstag zu machen und mich mit allen anderen zu freuen, dass sie schon so gross geworden ist.
Vielleicht komm ich dann besser damit klar.

Mein Baby...ich habe das doch vielleicht alles gar nicht so schlecht gemacht. Sie sieht nicht aus, als hätte sie von meiner Depression einen Schaden davon getragen.

Ganz liebe Grüsse
scara

[schnecke]

Liebe Scara,

diese Gefühle hatte ich im Oktober bei Henrics Geburtstag auch. Und habe sie heute noch.
Ich habe das Gefühl, sein erstes Lebensjahr "verpasst" zu haben. Ich war zwar dabei, aber doch nicht. Ich vermisse die Zeit, als er ein kleines Baby war, er war so klein (ok, das ist relativ) und süß, heute ist er zwar groß und süß aber anders. Keine Ahnung, wie ich das erklären soll.

Ich habe einige Beiträge von Dir gelesen und kann Dir nur sagen, dass Du wirklich stolz auf Dich sein kannst! Du hast soviel erreicht und geleistet. Und ja, ich denke, dass Du nicht alles falsch gemacht hast. Es ist keiner perfekt, aber Deine Kleine liebt Dich, genau so wie Du bist! Und das alleine zählt.

Fühl Dich umarmt.

Liebe Grüße, schnecke


P.S.: und alles Liebe nachträglich noch zum Geburtstag!!

[Leuchtkäfer]

Hallo Scara,

klar macht der 1. Geburtstag Angst. Das war bei mir auch so. Punkt null Uhr stand ich bitterlich weinend am Bettchen von meinem Kleinen und konnte das alles nicht fassen.
Aber Du hast es selber schon gesagt. Du hast so unglaublich viel geschafft in den letzten 10 Monaten, das ist ganz toll. Du mußt an diesen Tag nicht himmelhoch jauchzend sein, aber Du kannst stolz auf DIch sein. Denn Du hast Dir die Krankheit nicht ausgesucht, aber kräftig gekämpft, als sie dann kam.

Zu dem 2. Geburtstag meines Kleinen hat mir eine liebe Freundin gratuliert und gesagt, daß die Mutter oft zu kurz kommt und ich soll doch mal schauen, wie freudig mein Kleiner zwischen seinen zwei Freunden sitzt. Das hätte er mir zu verdanken, daß er ohne Sorgen bisher so geliebt aufwachsen konnte. Ich muß nicht erwähnen, was da mit mir passiert ist oder....
Haltet Euch das selber vor, denn das gilt für jede von Euch.

Grüße von Leuchtkäfer