religiöse zweifel- gleichgesinnte hier?

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rosi

religiöse zweifel- gleichgesinnte hier?

Beitrag von rosi »

Hallo ihr.
ich schildere euch mal meine situation, vielleicht kann mir wer mit ähnlichen problemen helfen.

Ich bin 25 Jahre alt und habe vor ca. 4,5 Monaten eine kleine süße WUNSCHtochter geboren.
Der 1. Monat verlief super, dann hatte ich plötzlich Panik ich hätte eine Meningitis (hatte ohne echte Grippesymptome einen steifen Nacken, mini-Petechien und kurz 39 Fieber und bekam plötzlich noch unterschiedl. große Pupillen - ich schätze von einer Panikattacke die ich da hatte).
Mich nahm keiner so richtig ernst, den 2 Ärzten glaubte ich nicht, weil sie mich auch kaum untersucht haben.
Das ging einen Monat lang mit Angst und ständiger Selbstkontrolle, ich konnte auch zunehmend weniger lange schlafen und wollte aber immernoch voll stillen... Ich musste zwar kein Essen machen, aber das Baby wollte ständig bei mir sein.
Das hat mich irgendwie überfordert. Ich konnte aber nicht weinen und lachen und dachte auch paarmal an selbstmord.
Als ich realisierte dass ich keine Meningitis haben kann (zu lange), hatte ich plötzlich doch immernoch ein unerklärliches Angstgefühl
- bis ich merkte, dass es wahrscheinlich von der Unsicherheit in meiner Religion kommt.
Ich habe vor 6 Jahren zu meiner Religion gefunden, hatte immermal Zweifel, aber die konnte ich irgendwie weg schieben. Plötzlich kamen alle auf einmal und noch neue dazu. Ich schlief kaum noch, liebte mein Baby nicht oder kaum und wollte anfangs auch keine medikamente nehmen.bis ich dANN IRGENDWANN DOCH ANFING,weil nix mehr ging. aber Ohne psychotherapie, einfach Arzneimittel. der Arzt diagnostizierte Trouble obsessive compulsive . JETZT SEIT UNGEFÄHR 2 mONATEN NEHME ICH also ANTIDEPRESSIVA UND ES IST MIT DER pANIK UND MIT DER LEERE ETWAS BESSER GEWORDEN und schlafen kann ich auch wieder einigermaßen; an selbstmord denke ich auch nicht mehr , ABER DAS Grübeln bleibt. jetzt habe ich natürlich Angst, es wird für immer bleiben. was sagen ihr dazu?
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Rosi,

erstmal herzlich willkommen hier.
So ganz steige ich durch Deine Geschichte noch nicht durch.
Es klingt für mich so, als ob Du nach der Geburt Deiner Tochter eine Panikstörung und Zwangsgedanken entwickelt hast.
Das gibt es leider immer wieder, viele von uns hier leiden daran.

Was für Medikamente nimmst Du denn? Es ist durchaus üblich am anfang einer Behandlung, wenn es der Frau sehr schlecht geht, erstmal "nur" Medikamente zu geben, damit alles weniger schlimm wird.
Danach ist aber gerade bei Zwangserkrankungen eine Psychotherapie, meistens eine Verhaltentherapie, oft sinnvoll.

Wie oft gehst Du denn zu Deinem Arzt? Du kommst nicht aus Deutschland oder lebst da gerade nicht, vermute ich. Da Du den französischen/englischen Ausdruck für Zwangserkrankung benutzt.

Hast Du Hilfe? Wie geht Deine Familie mit allem um?

Grüße von Leuchtkäfer
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Marika
power user
Beiträge: 10634
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Auch von mir ein liebes Hallo!

Ich schließe mich Leuchtkäfer an: Gut das du ein Medikament nimmst, eine Therapie wäre aber auch sehr wichtig.

Wie ist das mit der Religion gemeint? Das habe ich nicht ganz verstanden.

Vielleicht magst du etwas mehr von dir erzählen?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
rosi

also

Beitrag von rosi »

ich zweifle jetzt ob ich wirklich an gott glaube oder nicht,
ich sehe so viele beweise aber es kommen eben immer wieder zweifel die mich nicht in ruhe lassen...
man sagte mir dass es öfter vorkommt in so einer sitiuation aber bisher habe ich noch keinen solchen beitrag gefunden
Shatura

Beitrag von Shatura »

willkommen rosi :-)
ABER DAS Grübeln bleibt
über was grübelst du denn? über die situation mit deiner tochter und den angstgefühlen? oder bzgl. deiner religion? welchen glauben hast du denn?

grundsätzlich sind die krankheit und mein glauben für mich ja zwei paar stiefel, aber wenn man in die richtung denkt, dass man "gestraft" wird oder so was in der art, dann mischt sich das alles.

erzähl doch mal ein bißchen mehr von dir.
rosi

Beitrag von rosi »

danke ihr!

also ich zweifel einfach, ob ich genug an Gott und die wiederauferstehung glaube. habe immer Angst, dass ich das nicht tue bzw. ewig ein Zweifler bin und dann in die Hölle muss.

meine familie unterstützt mich, wo sie kann.

und ja, ich lebe seit kurzem in frankreich, beherrsche aber die sprache nicht... sitze viel zu hause und hatte mir alles einfacher vorgestellt uund jetzt durch die zweifel ist alles noch komplizierter geworden.
ich gehe 1 mal pro monat zum psychiater. aber kann nicht in meiner muttersprache kommunizieren.
kennte denn zufällig jemand eine/n, der übers internet bereit wäre, eine herapie zu machen. denn weg kann ich hier nicht, ich habe zu hause keine existenzmgl.keit mehr und war/bin gerade dabei mir hier was aufzubauen.
mici

Beitrag von mici »

Hallo Rosi,

auch von mir Herzlich Willkommen im Forum!
Wenn man nach der Geburt eines Kindes eine PPD entwickelt, dann gehört es leider meist dazu, dass man auch an seinen sonstigen Grundfesten (Religion, Familie, Beruf) zu zweifeln beginnt. Die Geburt eines Kindes ist eine extreme Umbruchssituation im Leben einer Frau und da Du nun auch noch kürzlich Dein vertrautes Lebensumfeld verlassen hast und in ein Land gezogen bist, dessen Sprache Du nicht beherrscht, wundert es mich nicht, dass Du Dich momentan in einer Krise befindest!
Doch es gibt Wege daraus, ganz sicher, Du solltest nur nicht gleich alles auf einmal wollen - Geduld ist leider in Deiner Situation sehr gefragt, bis sich alles wieder eingerenkt hat.
Ob Du wirklich "genug" an Gott und die Auferstehung glaubst wirst Du Dir vermutlich in den nächsten Wochen nicht entgültig beantworten können, weil Deine Situation zu krisenhaft ist. Vielleicht lässt sich diese Frage aber auch NIE entgültig beantworten, auch für gesunde Menschen nicht, weil die Frage an sich ja sehr schwierig zu beantworten ist (was ist überhaupt "genug" in diesem Zusammenhang??) Auf jeden Fall bin ich sicher, dass Dich die Krise nach der Geburt nicht deshalb erwischt hat, WEIL Du nicht genug an Gott glaubst, auf solche einfach Rechnungen lässt sich der Allmächtigen sicher nicht ein ;-)

Wie heißt das Medikament, was Du nimmst und in welcher Dosierung?
Wie ist Deine momentane Lebenssituation?
Was baust Du Dir gerade auf in Frankreich?
Warum hattest Du hier keine Existenzmöglichketien mehr?
Hast Du familiäre Unterstützung?

Berichte noch ein bisschen von Dir, wenn Du magst,

MICI
rosi

Beitrag von rosi »

:wink:
vielen lieben dank,
ja das ist schon ne ganz schöne umstellung,
wir sind quasi mit meinem ann mitgegangen, der wegen der arbeit
nach FRA musste.
ich nehme amilorid 3 mal und fluoxet 1 mal täglich.
und es wird auch immer bisschen besser.
aber eine PDD dauert ja wohl oft ein halbes jahr oder bis zu 3 jahre, nicht?
ab medikamenteneinnahme oder ab krk.beginn?
ab wann habt ihr denn so medikamente bekommen? ich meine, wie lange habt ihr es ohne medikamente ausgehalten?

na, da ich finanz. noch abhängig bin versuche ich mich an einem
eigenen kl. projekt. und sprache kann ich leider nur lernen durch kontakte -
und die sind gerade zieml. eingeschränkt, aber beim kurs knann ich mich einfach ni konzentrieren da komm ich also ni schnell genug mit.

und geduld - ja das ist gar nicht meine stärke.

meine eltern reden viel mit mir und bauen mich auch auf, aber da ist eben
auch die entfernung...
und it psychotherapie siehts auch ni so gut hier für mich aus - ich glaub
auch ni so recht, dass die mir da so viel helfen können...
Lulu10

Beitrag von Lulu10 »

Liebe Rosi

Ich kann dir aus meiner Erfahrung bestätigen, dass Zweifel am Glauben wirklich ein "Symptom" der Depression sind. Mir hat das sehr geholfen, als ich das erkannt habe, denn ich hatte auch oft das Gefühl, ich glaube nicht genug, oder Gott hat mich verlassen oder so....

Deine Situation ist wirklich sehr schwierig, in einem fremden Land, wo du die Sprache nicht behrrschst. Vielleicht wäre es für dich sinnvoll, eine Zeitlang in eine Mutter-Kind-Klinik oder ähnliches in Deutschland zu gehen. Eine Bekannte von mir war in einer sehr ähnlichen Situation, in dem Land wo sie lebte, hat sie keine wirlich hilfreiche Behandlung gekommen. Sie ist dann für einige Monate zurück in die Schweiz gekommen und hier hat die Behandlung wirklich geholfen, heute geht es ihr gut.

Alles Gute und Liebe
Lulu

PS. Wenn du dich noch mehr über den Glauben austauschen möchtest, schreib mir doch ein PN! Ich finde das Thema fast zu persönlich fürs Forum...
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