Gedankenchaos
Moderator: Moderatoren
-
Mylady
Gedankenchaos
An Zwangsgedanken bin ich voriges Jahr erkrankt und seit der Geburt meiner süßen Tochter wurden sie zu Zwangsimpulsen und -gedanken. Vorsicht, ich bin schonungslos und offen. Ich bin keine böse Person, und habe in meinem Leben eigentlich meistens sehr rücksichtsvoll gehandelt. Ich kann zb keiner Spinne was zuleide tun. Nur, um vorweg zunehmen, ich bin weder paranoid, noch habe ich eine Schizophrenie (Hat mir meine Psychologin bestätigt). Ich leide eben an dieser Sch... Zwangsneurose.
Also ich habe ständig Gedanken und Bilder im Kopf (!), in denen ich mein Kind quäle oder töte. Wenn ich an einem Messer vorbei gehe, kommt mir der Gedanke oder das Bild, in dem ich sehe, wie ich ihr die Kehle aufschneide, oder wenn ich einen heißen Tee neben ihr trinke, sehe ich in meinen Gedanken, wie ich sie damit verbrühe. Küsse ich vor lauter Liebe ihre Finger, kommt mir der Gedanke, wenn ich da jetzt zubeiße, oder wie fühlen sich meine Zähne in ihrer Haut an? Oder ich sehe, wie ich ihr die Finger abbeiße.
Ab und zu betreffen diese gedanken auch andere Menschen. Wenn ich einen Kuli in der Hand halte, denk ich und seh ich ein Bild, wie ich meinem Gegenüber die Augen aussteche damit... also, die schrecklichsten Horrorszenarien, die man sich nur vorstellen kann.
Das Schlimme und Heimtückische an dieser Krankheit ist, dass sie Personen treffen, die sehr sensibel sind und das ganze Gegenteil von Gewaltbereit. Als mich diese Bilder nach der Geburt meiner Tochter im Spital überfielen, brach ich nervlich zusammen. Bis dahin nahm ich keine Medikamente, nur homöophatisch Johanniskrautkapseln und Bachblüten. Ich hielt mich damit weiter über Wasser, bis vor 2 Wochen der schlimmste nervliche Zusammenbruch meines Lebens kam. Ich stand an der Wiege meines süßen Mädchens und auf einmal kam mir das Bild wie ich sie würge. Ich erschrak dermaßen darüber, dass ich glaubte, es gleich wirklich zu tun. Die Angst wurde dermaßen groß, dass ich wegrannte, aus Angst die Kontrolle zu verlieren. Ich sah nur mehr , wie ich zudrückte und nicht mehr losließ im Kopf. Ich ging in die Küche, stand neben einem Messer und dachte, ich will mich nur mehr wegräumen. Ich will nicht mehr leben, es hat keinen Sinn.
Dann atmete ich tief durch (zu dieser Zeit glaubte ich noch, ein böser Mensch zu sein, der sich nur mit Gewalt davon abbrachte, nciht die Kontrolle zu verlieren und sein Kind zu würgen), rief meinen Mann an, dass er von der Arbeit heimkäme. Wir fuhren dann in die Psychiatrische Abteilung eines KH und dort bekam ich Medis verschrieben. Tresleen und Praxiten (gegen akute Angstzustände). Seither geht's aufwärts. Auch bin ich in psychologischer Betreuung. Letztens kam sie zu mir und wir "trainierten" mit einem messer an meinem Kind vorbeizugehen. Nur damit ich sah, dass ich die Kontrolle NICHT verliere, da ich wachen Verstandes bin.
Wie es weitergeht? Keine Ahnung. ich muss mich der Angst stellen. das ist der einzige Weg. ich weiß. Und sich selber mehr kennen zu lernen. Es ist steinig und hart, aber für meine Familie will ich nicht aufgeben!
ZB heute grüble ich wieder über folgende Möglichkeiten:
a) Die Menschheit hat den Begriff psychische Krankheit erfunden, was ist, wenn ich falsch diagnostiziert wurde und es in Wirklcihkeit gar keine Krankheit ist und doch meine dunkle Seite erwacht (obwohl ich genau weiß, das ich meinem Kind nie weh tun WILL) - oder was ist, wenn Krankheit nicht gleich Krankheit ist, sondern mein eigen Ich... (sorry, ich weiß, ist verwirrend, aber das geht mir durch den Kopf)
b) Warum habe ich solche Gedanken, wenn ich doch nur ihr Bestes will!
Ich liebe mein Mädchen, aber als das angefangen hat mit diesen Gedanken, glaubte ich, ich werde eine Mörderin, ich dachte, ich will nur mehr sterben...
Danke, dass ich mich ausschreiben durfte...
Liebe Grüße an alle!
Wünscht von Herzen eure verwirrte
Mylady
Also ich habe ständig Gedanken und Bilder im Kopf (!), in denen ich mein Kind quäle oder töte. Wenn ich an einem Messer vorbei gehe, kommt mir der Gedanke oder das Bild, in dem ich sehe, wie ich ihr die Kehle aufschneide, oder wenn ich einen heißen Tee neben ihr trinke, sehe ich in meinen Gedanken, wie ich sie damit verbrühe. Küsse ich vor lauter Liebe ihre Finger, kommt mir der Gedanke, wenn ich da jetzt zubeiße, oder wie fühlen sich meine Zähne in ihrer Haut an? Oder ich sehe, wie ich ihr die Finger abbeiße.
Ab und zu betreffen diese gedanken auch andere Menschen. Wenn ich einen Kuli in der Hand halte, denk ich und seh ich ein Bild, wie ich meinem Gegenüber die Augen aussteche damit... also, die schrecklichsten Horrorszenarien, die man sich nur vorstellen kann.
Das Schlimme und Heimtückische an dieser Krankheit ist, dass sie Personen treffen, die sehr sensibel sind und das ganze Gegenteil von Gewaltbereit. Als mich diese Bilder nach der Geburt meiner Tochter im Spital überfielen, brach ich nervlich zusammen. Bis dahin nahm ich keine Medikamente, nur homöophatisch Johanniskrautkapseln und Bachblüten. Ich hielt mich damit weiter über Wasser, bis vor 2 Wochen der schlimmste nervliche Zusammenbruch meines Lebens kam. Ich stand an der Wiege meines süßen Mädchens und auf einmal kam mir das Bild wie ich sie würge. Ich erschrak dermaßen darüber, dass ich glaubte, es gleich wirklich zu tun. Die Angst wurde dermaßen groß, dass ich wegrannte, aus Angst die Kontrolle zu verlieren. Ich sah nur mehr , wie ich zudrückte und nicht mehr losließ im Kopf. Ich ging in die Küche, stand neben einem Messer und dachte, ich will mich nur mehr wegräumen. Ich will nicht mehr leben, es hat keinen Sinn.
Dann atmete ich tief durch (zu dieser Zeit glaubte ich noch, ein böser Mensch zu sein, der sich nur mit Gewalt davon abbrachte, nciht die Kontrolle zu verlieren und sein Kind zu würgen), rief meinen Mann an, dass er von der Arbeit heimkäme. Wir fuhren dann in die Psychiatrische Abteilung eines KH und dort bekam ich Medis verschrieben. Tresleen und Praxiten (gegen akute Angstzustände). Seither geht's aufwärts. Auch bin ich in psychologischer Betreuung. Letztens kam sie zu mir und wir "trainierten" mit einem messer an meinem Kind vorbeizugehen. Nur damit ich sah, dass ich die Kontrolle NICHT verliere, da ich wachen Verstandes bin.
Wie es weitergeht? Keine Ahnung. ich muss mich der Angst stellen. das ist der einzige Weg. ich weiß. Und sich selber mehr kennen zu lernen. Es ist steinig und hart, aber für meine Familie will ich nicht aufgeben!
ZB heute grüble ich wieder über folgende Möglichkeiten:
a) Die Menschheit hat den Begriff psychische Krankheit erfunden, was ist, wenn ich falsch diagnostiziert wurde und es in Wirklcihkeit gar keine Krankheit ist und doch meine dunkle Seite erwacht (obwohl ich genau weiß, das ich meinem Kind nie weh tun WILL) - oder was ist, wenn Krankheit nicht gleich Krankheit ist, sondern mein eigen Ich... (sorry, ich weiß, ist verwirrend, aber das geht mir durch den Kopf)
b) Warum habe ich solche Gedanken, wenn ich doch nur ihr Bestes will!
Ich liebe mein Mädchen, aber als das angefangen hat mit diesen Gedanken, glaubte ich, ich werde eine Mörderin, ich dachte, ich will nur mehr sterben...
Danke, dass ich mich ausschreiben durfte...
Liebe Grüße an alle!
Wünscht von Herzen eure verwirrte
Mylady
-
Universum
Hallo Mylady 
Mit den Zwangsgedanken habe ich zwar persönlich keine Erfahrung,aber ich wollte Dir einfach mal schreiben,dass ich es beeindruckend finde,wie offen Du mit Deiner Erkrankung umgehst! Absolut!
Und ja,ich denke,dass es eine Erkrankung ist und kein "dunkles Ich" oder dergleichen,weil Du Dich ja vor Dir selbst erschreckst,es genau weisst,dass Du DAS nicht willst. Ich kenne mich zu wenig damit aus,aber ich denke,wenn Du wirklich kein Gewissen hättest,würdest Du nicht wissen,dass Du es NICHT willst. Verstehst Du wie ich meine? Etwas verwirrend geschrieben *gg*
Schreibe Dich hier ruhig aus,so wie Du magst. Es ist wirklich ein wunderbares Forum,da man offen und schonungslos,wie Du schon sagst,sein kann,ohne verurteilt zu werden oder verachtet.
Ich sende Dir einen ganz lieben Gruss
Universum
Mit den Zwangsgedanken habe ich zwar persönlich keine Erfahrung,aber ich wollte Dir einfach mal schreiben,dass ich es beeindruckend finde,wie offen Du mit Deiner Erkrankung umgehst! Absolut!
Und ja,ich denke,dass es eine Erkrankung ist und kein "dunkles Ich" oder dergleichen,weil Du Dich ja vor Dir selbst erschreckst,es genau weisst,dass Du DAS nicht willst. Ich kenne mich zu wenig damit aus,aber ich denke,wenn Du wirklich kein Gewissen hättest,würdest Du nicht wissen,dass Du es NICHT willst. Verstehst Du wie ich meine? Etwas verwirrend geschrieben *gg*
Schreibe Dich hier ruhig aus,so wie Du magst. Es ist wirklich ein wunderbares Forum,da man offen und schonungslos,wie Du schon sagst,sein kann,ohne verurteilt zu werden oder verachtet.
Ich sende Dir einen ganz lieben Gruss
Universum
-
Anna2010
Hallo,
zum Glück hast Du gute Therapeuten.
Zwangsgedanken sind sehr häufig bei frischgebackenen Müttern.
Auch ich hatte diese Vorstellungen, und manchmal auch heute noch.
Damals hatte es aber eindeutig viel schlimmere Ausmaße.
Ich konnte mein Kind kaum neben mir liegen sehen, denn sofort war da der Gedanke, Du könntest sie einfach erwürgen....
Messer und Scheren hatte ich zum Teil auch versteckt, um so für den Fall der Fälle vorzubeugen, falls ich echt verrückt werden würde, dass ich nicht schnell an sowas drankommen kann....
Mensch, wie schlimm sich das immer wieder anhört, echt als sei man total bescheuert und ein Monster.
Aber Zwangskranke sind genau das Gegenteil!!!!!!
Das ist das besonders Schlimme, finde ich.....
Aber mit Antidepressiva und Psychotherapie kann man da wieder rauskommen...
Ich wünsche Dir auch, dass es schnell aufwärts geht!
zum Glück hast Du gute Therapeuten.
Zwangsgedanken sind sehr häufig bei frischgebackenen Müttern.
Auch ich hatte diese Vorstellungen, und manchmal auch heute noch.
Damals hatte es aber eindeutig viel schlimmere Ausmaße.
Ich konnte mein Kind kaum neben mir liegen sehen, denn sofort war da der Gedanke, Du könntest sie einfach erwürgen....
Messer und Scheren hatte ich zum Teil auch versteckt, um so für den Fall der Fälle vorzubeugen, falls ich echt verrückt werden würde, dass ich nicht schnell an sowas drankommen kann....
Mensch, wie schlimm sich das immer wieder anhört, echt als sei man total bescheuert und ein Monster.
Aber Zwangskranke sind genau das Gegenteil!!!!!!
Das ist das besonders Schlimme, finde ich.....
Aber mit Antidepressiva und Psychotherapie kann man da wieder rauskommen...
Ich wünsche Dir auch, dass es schnell aufwärts geht!
-
Mylady
Das Schlimme ist, dass ich diese Gedanken teils schon VOR der Geburt hatte, sicher 2 Monate bevor meine Kleine da war, hatte ich sexuelle ZG's nachdem ich ein Bild von einer Nackten in der Zeitung gesehen habe. Echt furchtbar. Ich sah, wie ich ihr meinen Finger in die Vagina steckte. Echt schlimm. So bildlich das alles... grauslig
Ist das normal sowas schon VOR der Geburt zu haben. Oder auch lange nach der Geburt so Jahre vielleicht?
Ist das normal sowas schon VOR der Geburt zu haben. Oder auch lange nach der Geburt so Jahre vielleicht?
Hallo Mylady,
schön, dass du hier bist!!!
Ich bin eine, die vor 5 Jahren haargenau das selbe erlebt hat wie du - sogar die die selben ZG hatte ich. Es ist die Hölle auf Erden, aber ich lese, dass du schon sehr viel über ZG gelernt hast und auf einem sehr guten Weg bist. Ich bin mit meinem AD und einer tollen Verhaltenstherapie wieder gesund geworden - und ZG habe ich heute keine mehr!!!!
Es ist auch ganz wichtig, dass du dir folgendes vor Augen hälst: DAS IST EINE HARMLOSE Krankheit - aber dennoch erzeugen ZG so einen enormen Leidensdruck, dass man fast daran zerbricht. Gerade weil wir vom Wesen her sensibel und friedliebend sind und der Buchstäblichen Fliege nix antun könnten, erschrecken uns diese Bilder und Gedanken bis ins Mark. Wir glauben zuerst mal, wirklich "böse" zu sein, eine "dunkle Seite" zu haben. DAS IST ABER NICHT SO!!!! ZG hat man aus übertriebener Angst: Ständig hören und lesen wir schreckliche Dinge, wir bei uns sensiblen Menschen geht das viel tiefer rein. Auch Gesunde denken öfter solche komischen, absurde oder gewalltäige Gedanken - so in etwas wie "was wäre wenn ich...." wenn man grad was gelesen oder gesehen hat. Nur bei den Gesunden werden diese Gedankengänge aussortiert und gelöscht, weil das Gehirn - sprich der FRONTALLAPPEN hinter Stirn - diese Gedanken als Müll erkennt und aussortiert. Bei uns aber arbeitet dieses Gehirnareal ÜBERAKTIV - es läßt diesen kurzen Gedanken NICHT LOS und wir bemerken ihn verstärkt. Jetzt kommt noch was hinzu: Meist haben ZG geplagte viel zu hohe Moralansprüche und mit dem Bemerken dieser Gedanken kommt: "Oh Gott, warum denke ich das, ich kann nicht normal sein, sowas darf ich nie wieder denken". Wir unterdrücken die Gedanken. Aber genau das bewirkt, dass sich die ZG noch stärker aufdrängen, wir bekommen Angst, unterdrücken wieder, die Angst und die ZG werden noch stärker und schon sind wir in der ZG-Spirale drinnen.
Hast du aber gewußt, dass wirkliche Täter eine sehr geringe bzw. fast keine Aktivität in diesem oben erwähnten "Frontallappen" haben? Das bedeutet - je höher dort die Aktivität - umso geringer die Möglichkeit plötzlich was schlimmes zu tun. Und wir haben ja eine ÜBERAKTIVITÄT - das bedeutet wir sind noch weniger in der Lage etwas Schlimmes plötzlich zu tun, als gesunde Menschen.
Der Frontallappen steuert nämlich die IMPULSKONTROLLE - und je mehr der aktiv ist, umso weniger ist jemand in Gefahr unkontrolliertes zu tun. Blöd ist nur, dass eben so eine extreme Überaktivität zu diesen ZG führt. Eigentlich will dieser Mechanismus sicher stellen, mit dem immer wieder Denken noch mehr zu PRÜFEN UND ZU KONTROLLIEREN, ob wir ja nicht doch etwa zu sowas fähig wären. Also das immer Wieder Denken der ZG soll für uns eine KONTROLLE bewirken, dass wir nichts schlimmes tun - leider geht der Schuß nach hinten los, denn genau DURCH die ZG bekommen wir wieder Angst und dadurch wieder neue ZG. Dazu empehle ich auch immer das Buch:
"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken" von Lee Baer
Lee Baer ist selbst Therapeut und auf ZG speziallisiert. Im Buch wird sehr gut erklärt, was ZG sind warum und woher sie kommen und wie man sie los wird. Wie du aber schreibst, hast du eine SUPER Therapeutin, die sogar zu dir kommt und wirklich tolle kognitive Verhaltenstherapeutische Übungen macht. Denn genau SO SOLL MAN ÜBEN - ist oft sehr schwer ich weiß das noch von mir - aber so wird dieser Verhaltenskreislauf von ZG und Angst unterbrochen. Der Frontallappen ist ja auch ein Muskel und mit diesen Übungen wird ihm die Überaktivität abtrainiert und auf "normal" gepolt. So verschwindet das Zwanghafte immer wieder denken - die Gedanken werden immer mal kommen, nur wirst du sie dann gar nicht bemerken, weil der Frontallappen sie gleich aussortiert - wie bei gesunden Menschen eben.
Als echte Zwänglerin wirst du jetzt natürlich fragen: Ja aber wenn der Frontallappen wieder normal arbeitet - dann bin ich ja wieder mehr "gefährdert" etwas schlimmes zu tun???? Nun - das ist so: Gesunde Menschen (und zwar ALLE - auch deine Therapeutin, der Pfarrer, deine Friseurin, dein Zahnarzt, deine Nachbarn, dein Mann, ich - einfach ALLE) haben die 99,9 % Sicherheit nie etwas Unkontrolliertes zu tun. ZG - geplagte Menschen haben eine 99,99999 % Sicherheit. Du siehst - minimaler Unterschied mit dem DU und alle Menschen auf der Welt leben. Aber ich weiß schon - der Umstand, dass es für NIEMANDEN 100 % gibt, verunsichert Zwänglicher schon wieder. Aber auch hier wirst du in der Therapie lernen, dieses 0,1 % zu vergessen und die 99,9 % zu sehen.
Und: DAS IST NICHT DEIN "BÖSES ICH" , das ist eine gemeine, aber harmlose Erkrankung, die du sehr gut loswerden kannst. Übrigens ist es gar nicht untypisch, dass du schon vor der Schwangerschaft ZG hattest. Ich hatte sie erstmalig sogar in der Kindheit schon, nur wurde mir das erst Jahre später nach Ausbruch der PPD in der Therapie klar. Eigentlich ist das typisch für ZG.
Du siehst also, du bist hier in bester Gesellschaft. Ich finds super toll und mutig, dass du dich so geöffnet hast - auch das ist Therapie. Und du brauchst dich weder zu schämen und schon gar nicht anzunehmen, du wärst böse.
Solltest du noch Fragen haben - nur zu - ich beantworte sie sehr gerne!!!!
Hoffe, ich habe dich jetzt nicht alll zu sehr zugetextet....
P.S: Alle deine obigen Fragen sind ganz typisch für Zwängler....
weißt du wie oft ich früher überzeugt war, dass ich wirklich eine "Verbrecherin" bin, nur mein Doc würde das nicht merken... 
schön, dass du hier bist!!!
Ich bin eine, die vor 5 Jahren haargenau das selbe erlebt hat wie du - sogar die die selben ZG hatte ich. Es ist die Hölle auf Erden, aber ich lese, dass du schon sehr viel über ZG gelernt hast und auf einem sehr guten Weg bist. Ich bin mit meinem AD und einer tollen Verhaltenstherapie wieder gesund geworden - und ZG habe ich heute keine mehr!!!!
Es ist auch ganz wichtig, dass du dir folgendes vor Augen hälst: DAS IST EINE HARMLOSE Krankheit - aber dennoch erzeugen ZG so einen enormen Leidensdruck, dass man fast daran zerbricht. Gerade weil wir vom Wesen her sensibel und friedliebend sind und der Buchstäblichen Fliege nix antun könnten, erschrecken uns diese Bilder und Gedanken bis ins Mark. Wir glauben zuerst mal, wirklich "böse" zu sein, eine "dunkle Seite" zu haben. DAS IST ABER NICHT SO!!!! ZG hat man aus übertriebener Angst: Ständig hören und lesen wir schreckliche Dinge, wir bei uns sensiblen Menschen geht das viel tiefer rein. Auch Gesunde denken öfter solche komischen, absurde oder gewalltäige Gedanken - so in etwas wie "was wäre wenn ich...." wenn man grad was gelesen oder gesehen hat. Nur bei den Gesunden werden diese Gedankengänge aussortiert und gelöscht, weil das Gehirn - sprich der FRONTALLAPPEN hinter Stirn - diese Gedanken als Müll erkennt und aussortiert. Bei uns aber arbeitet dieses Gehirnareal ÜBERAKTIV - es läßt diesen kurzen Gedanken NICHT LOS und wir bemerken ihn verstärkt. Jetzt kommt noch was hinzu: Meist haben ZG geplagte viel zu hohe Moralansprüche und mit dem Bemerken dieser Gedanken kommt: "Oh Gott, warum denke ich das, ich kann nicht normal sein, sowas darf ich nie wieder denken". Wir unterdrücken die Gedanken. Aber genau das bewirkt, dass sich die ZG noch stärker aufdrängen, wir bekommen Angst, unterdrücken wieder, die Angst und die ZG werden noch stärker und schon sind wir in der ZG-Spirale drinnen.
Hast du aber gewußt, dass wirkliche Täter eine sehr geringe bzw. fast keine Aktivität in diesem oben erwähnten "Frontallappen" haben? Das bedeutet - je höher dort die Aktivität - umso geringer die Möglichkeit plötzlich was schlimmes zu tun. Und wir haben ja eine ÜBERAKTIVITÄT - das bedeutet wir sind noch weniger in der Lage etwas Schlimmes plötzlich zu tun, als gesunde Menschen.
"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken" von Lee Baer
Lee Baer ist selbst Therapeut und auf ZG speziallisiert. Im Buch wird sehr gut erklärt, was ZG sind warum und woher sie kommen und wie man sie los wird. Wie du aber schreibst, hast du eine SUPER Therapeutin, die sogar zu dir kommt und wirklich tolle kognitive Verhaltenstherapeutische Übungen macht. Denn genau SO SOLL MAN ÜBEN - ist oft sehr schwer ich weiß das noch von mir - aber so wird dieser Verhaltenskreislauf von ZG und Angst unterbrochen. Der Frontallappen ist ja auch ein Muskel und mit diesen Übungen wird ihm die Überaktivität abtrainiert und auf "normal" gepolt. So verschwindet das Zwanghafte immer wieder denken - die Gedanken werden immer mal kommen, nur wirst du sie dann gar nicht bemerken, weil der Frontallappen sie gleich aussortiert - wie bei gesunden Menschen eben.
Als echte Zwänglerin wirst du jetzt natürlich fragen: Ja aber wenn der Frontallappen wieder normal arbeitet - dann bin ich ja wieder mehr "gefährdert" etwas schlimmes zu tun???? Nun - das ist so: Gesunde Menschen (und zwar ALLE - auch deine Therapeutin, der Pfarrer, deine Friseurin, dein Zahnarzt, deine Nachbarn, dein Mann, ich - einfach ALLE) haben die 99,9 % Sicherheit nie etwas Unkontrolliertes zu tun. ZG - geplagte Menschen haben eine 99,99999 % Sicherheit. Du siehst - minimaler Unterschied mit dem DU und alle Menschen auf der Welt leben. Aber ich weiß schon - der Umstand, dass es für NIEMANDEN 100 % gibt, verunsichert Zwänglicher schon wieder. Aber auch hier wirst du in der Therapie lernen, dieses 0,1 % zu vergessen und die 99,9 % zu sehen.
Und: DAS IST NICHT DEIN "BÖSES ICH" , das ist eine gemeine, aber harmlose Erkrankung, die du sehr gut loswerden kannst. Übrigens ist es gar nicht untypisch, dass du schon vor der Schwangerschaft ZG hattest. Ich hatte sie erstmalig sogar in der Kindheit schon, nur wurde mir das erst Jahre später nach Ausbruch der PPD in der Therapie klar. Eigentlich ist das typisch für ZG.
Du siehst also, du bist hier in bester Gesellschaft. Ich finds super toll und mutig, dass du dich so geöffnet hast - auch das ist Therapie. Und du brauchst dich weder zu schämen und schon gar nicht anzunehmen, du wärst böse.
Solltest du noch Fragen haben - nur zu - ich beantworte sie sehr gerne!!!!
Hoffe, ich habe dich jetzt nicht alll zu sehr zugetextet....
P.S: Alle deine obigen Fragen sind ganz typisch für Zwängler....
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
ria
Hallo Mylady,
auch ich möchte Dich herzlich hier willkommen heißen
Ich finde es wahnsinnig toll, dass du so offen über deine Krankheit sprichst. Ich habe auch immer mal wieder Probleme mit ZG und bin dann auch immer fast am verzweifeln. In dem einen Moment ist noch alles "normal" und dann auf einen Schlag kommt einem irgendein gräßlicher Gedanke.... da kann man ja nur an sich zweifeln, oder das Gefühl haben, man ist ein echter Psychopath.
Ich denke auch ganz oft, dass ich wirklich in der Lage bin, diese Taten auch durchzuführen und dass meine Ärzte und Therapeuten, dass einfach nicht erkennen.
@ Marika
Marika, ich fand deine Erklärungen mit der Aktivität der Frontlappen sehr interessant. Aber, woher weiß ich, dass ich eine geringe oder eine starke Aktivität der Frontlappen habe??? Kann man das irgendwo untersuchen lassen? Ich hoffe, ich blamiere micht jetzt nicht vollends mit der Frage... wahrscheinlich kann man sowas gar nicht untersuchen
LG Ria
auch ich möchte Dich herzlich hier willkommen heißen
Ich finde es wahnsinnig toll, dass du so offen über deine Krankheit sprichst. Ich habe auch immer mal wieder Probleme mit ZG und bin dann auch immer fast am verzweifeln. In dem einen Moment ist noch alles "normal" und dann auf einen Schlag kommt einem irgendein gräßlicher Gedanke.... da kann man ja nur an sich zweifeln, oder das Gefühl haben, man ist ein echter Psychopath.
Ich denke auch ganz oft, dass ich wirklich in der Lage bin, diese Taten auch durchzuführen und dass meine Ärzte und Therapeuten, dass einfach nicht erkennen.
@ Marika
Marika, ich fand deine Erklärungen mit der Aktivität der Frontlappen sehr interessant. Aber, woher weiß ich, dass ich eine geringe oder eine starke Aktivität der Frontlappen habe??? Kann man das irgendwo untersuchen lassen? Ich hoffe, ich blamiere micht jetzt nicht vollends mit der Frage... wahrscheinlich kann man sowas gar nicht untersuchen
LG Ria
Liebe Ria,
die Tatsache DASS DU ZG HAST, zeigt klar: du hast eine ÜBERAKTIVITÄT IM FRONTALLAPPEN - hast du keine ZG mehr, dann ist die Aktivität wieder im Normalbereich.
Ohne Überkativität - keine ZG!
Mädels - traut euch, euch richtig mit dem Thema ZG zu befassen. Fragt eure Ärzte aus, besorgt euch Fachbücher usw. usw... Dann werdet ihr die Angst vor den ZG auch schon viel verlieren. Der schlechteste Lehrer ist immer die Unwissenheit - sie erzeugt Angst, Vorurteile und Fehlinformation wo es keine geben müßte!!!!
Viele trauen sich nicht zu, dass sie es aushalten über das Thema Zwänge mehr zu erfahren - sie glauben dann erst recht ZG zu entwickeln. Das ist nicht so - Information nimmt Angst!!!! Und Angst ist etwas wo man bei ZG nicht haben muss - ich weiß schon wie absurd das klingt. Aber ZG sind harmlos. Eine Therapeutin einer Userin hier hatte mal zu ihr gesagt:
"Wenn man sein Kind in bestmöglichster Sicherheit wissen will, dann muss man es einem Zwangsgeplagten Menschen geben. Denn die achten noch mehr auf alles, als gesunde und sind noch weniger im Stande was Schlimmes zu tun als gesunde Menschen."
Klingt paradox, ist aber tatsächlich wahr!
Die Überkativität kann man natürlich untersuchen - mit allen bildgebenden Verfahren, das hat man an Probanden gemacht. Da leuchtet der Frontallappen wie der Timesquare wenn man den eines ZG Geplagten Menschen anschaut. Aber: Das wird dir kein Arzt verordnen - viiiiiiiiel zu teuer!!!!!! Du darfst das auch so ruhig glauben!
die Tatsache DASS DU ZG HAST, zeigt klar: du hast eine ÜBERAKTIVITÄT IM FRONTALLAPPEN - hast du keine ZG mehr, dann ist die Aktivität wieder im Normalbereich.
Mädels - traut euch, euch richtig mit dem Thema ZG zu befassen. Fragt eure Ärzte aus, besorgt euch Fachbücher usw. usw... Dann werdet ihr die Angst vor den ZG auch schon viel verlieren. Der schlechteste Lehrer ist immer die Unwissenheit - sie erzeugt Angst, Vorurteile und Fehlinformation wo es keine geben müßte!!!!
Viele trauen sich nicht zu, dass sie es aushalten über das Thema Zwänge mehr zu erfahren - sie glauben dann erst recht ZG zu entwickeln. Das ist nicht so - Information nimmt Angst!!!! Und Angst ist etwas wo man bei ZG nicht haben muss - ich weiß schon wie absurd das klingt. Aber ZG sind harmlos. Eine Therapeutin einer Userin hier hatte mal zu ihr gesagt:
"Wenn man sein Kind in bestmöglichster Sicherheit wissen will, dann muss man es einem Zwangsgeplagten Menschen geben. Denn die achten noch mehr auf alles, als gesunde und sind noch weniger im Stande was Schlimmes zu tun als gesunde Menschen."
Klingt paradox, ist aber tatsächlich wahr!
Die Überkativität kann man natürlich untersuchen - mit allen bildgebenden Verfahren, das hat man an Probanden gemacht. Da leuchtet der Frontallappen wie der Timesquare wenn man den eines ZG Geplagten Menschen anschaut. Aber: Das wird dir kein Arzt verordnen - viiiiiiiiel zu teuer!!!!!! Du darfst das auch so ruhig glauben!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
ria
Liebe Marika,
du bist wirklich ein Schatz, ich bewundere dich wirklich dafür, dass Dir niemals die Geduld ausgeht uns das immer und immer wieder zu erklären. Eine ganz großes DANKE dafür
Also, wenn ich das jetzt richtig verstehe.... Wenn ich ein wirklicher Täter/Psychopath wäre, würde ich diese schrecklichen Dinge, aufgrund einer geringen Aktivität der Frontlappen, nicht ständig denken....? Aber was ist mit den Tätern, die irgendwelche schrecklichen Taten schon eine ganz lange Zeit planen und daher sicherlich auch oft darüber nachdenken und diese dann tatsächlich ausführen?
Ich hatte ja teilweise auch wirkliche schreckliche Gedanken gegenüber meinem Hund, z.b. dass ich mich ja auf Ihren Bauch stellen könnte, oder sie mit einem Messer abstechen könnte. Das war dann so schlimm, dass ich manchmal regelrecht den Zwang hatte (wenn sie z.B. auf dem Rücken lag) dass ich mich vor sie gestellt habe und manchmal mein Bein angehoben habe und dann aber immer vor Ihrem Bauch mein Bein wieder zurück gezogen habe. Ich wollte mir damit irgendwie beweisen, dass ich tatsächlich "irre" bin und die Ärzte sich alle in mir täuschen und ich tatsächlich meine Gedanken in die Tat umsetze. Letztendlich habe ich sie nicht getreten oder mich auf sie draufgestellt, aber ich denke manchmal, ich habe mir mit diesem Verhalten, dass ich ansatzweise meine Gedanken ausgeführt habe (also Bein schon mal anheben oder z.B. Messer in die Hand nehmen, wenn mein Hund auch mal in der Küche war) irgendwie bewiesen habe, dass ich vielleicht doch gefährlich bin.....
Dann hatte ich mal eine Phase, dass ich dachte oder den Zwang verspürt habe, während der Autofahrt einfach die Augen zu schließen. Das schlimme ist, ich habe es dann tatsächlich ein paar Mal auch gemacht (wieder um mir zu "beweisen", dass ich tatsächlich irre bin). Ich habe sie aber nie länger als 2-3 Sekunden geschlossen. Oh, mein Gott, dass habe ich noch nie jemanden erzählt, ich hoffe ihr verurteilt mich jetzt nicht... und sorry, dass es so lang geworden ist.
LG Ria
du bist wirklich ein Schatz, ich bewundere dich wirklich dafür, dass Dir niemals die Geduld ausgeht uns das immer und immer wieder zu erklären. Eine ganz großes DANKE dafür
Also, wenn ich das jetzt richtig verstehe.... Wenn ich ein wirklicher Täter/Psychopath wäre, würde ich diese schrecklichen Dinge, aufgrund einer geringen Aktivität der Frontlappen, nicht ständig denken....? Aber was ist mit den Tätern, die irgendwelche schrecklichen Taten schon eine ganz lange Zeit planen und daher sicherlich auch oft darüber nachdenken und diese dann tatsächlich ausführen?
Ich hatte ja teilweise auch wirkliche schreckliche Gedanken gegenüber meinem Hund, z.b. dass ich mich ja auf Ihren Bauch stellen könnte, oder sie mit einem Messer abstechen könnte. Das war dann so schlimm, dass ich manchmal regelrecht den Zwang hatte (wenn sie z.B. auf dem Rücken lag) dass ich mich vor sie gestellt habe und manchmal mein Bein angehoben habe und dann aber immer vor Ihrem Bauch mein Bein wieder zurück gezogen habe. Ich wollte mir damit irgendwie beweisen, dass ich tatsächlich "irre" bin und die Ärzte sich alle in mir täuschen und ich tatsächlich meine Gedanken in die Tat umsetze. Letztendlich habe ich sie nicht getreten oder mich auf sie draufgestellt, aber ich denke manchmal, ich habe mir mit diesem Verhalten, dass ich ansatzweise meine Gedanken ausgeführt habe (also Bein schon mal anheben oder z.B. Messer in die Hand nehmen, wenn mein Hund auch mal in der Küche war) irgendwie bewiesen habe, dass ich vielleicht doch gefährlich bin.....
Dann hatte ich mal eine Phase, dass ich dachte oder den Zwang verspürt habe, während der Autofahrt einfach die Augen zu schließen. Das schlimme ist, ich habe es dann tatsächlich ein paar Mal auch gemacht (wieder um mir zu "beweisen", dass ich tatsächlich irre bin). Ich habe sie aber nie länger als 2-3 Sekunden geschlossen. Oh, mein Gott, dass habe ich noch nie jemanden erzählt, ich hoffe ihr verurteilt mich jetzt nicht... und sorry, dass es so lang geworden ist.
LG Ria
Liebe Ria,
alles was du uns erzählst über deinen Zwang kenne ich. Zwar jetzt nicht mit dem Hund (ich habe keinen
) aber das Beispiel mit dem Autofahren hatte ich ebenfalls. Alles das sind ganz typische Beispiele für ZG und Impulse, die man sogar nachlesen kann in einer Auflistung "der häufigsten ZG und/oder Impulse". Also von daher bist schon mal überhaupt nicht gefährlich, das ganze erzeugt einfach "nur" einen enormen Leidensdruck. Daher meine Frage: Hast du einen Therapeuten an deiner Seite? Denn auch dieses "Austesten" ist "krankhaft" und sollte behandelt werden. Nicht aber weil du gefährlich bist und den Hund tatsächlich treten könntest oder die Augen einfach zu läßt (nein, die machst du mit sicherheit nach der 3. Sekunde spätestens auf, weil den Adrenalin so stark steigt, dass du auf machen MUSST - ähnlich einem Impuls), sondern weil es für dich einen unterträglichen Leidesdruck erzeugt.
Dann die Frage was der Unterschied zwischen einem Täter der "plant" und dir als liebevoller Mensch der ZG hat, ist: Ein wirklicher Täter hat beim denken und planen ANGENEHME GEFÜHLE, er denkt das gerne - wir mit ZG haben eine enorme Abscheu für diesen Gedanken, sie fühlen sich fremd an, wir wollen nie tun, was wir denken und können uns daher diese Gedanken so gar nicht erklären - eben weil sie unserem Natruell so extrem widersprechen. Das ist der Unterschied zwischen einem Psychopathen der eiskalt plant und sich gut dabei fühlt und uns, den friedfertigsten und liebevollsten Menschen die leider von ZG geplagt werden.
Liebe Ria - du schreibst, du hast nie jemanden davon erzählt - hat du keinen Therapeuten an deiner Seite?
alles was du uns erzählst über deinen Zwang kenne ich. Zwar jetzt nicht mit dem Hund (ich habe keinen
Dann die Frage was der Unterschied zwischen einem Täter der "plant" und dir als liebevoller Mensch der ZG hat, ist: Ein wirklicher Täter hat beim denken und planen ANGENEHME GEFÜHLE, er denkt das gerne - wir mit ZG haben eine enorme Abscheu für diesen Gedanken, sie fühlen sich fremd an, wir wollen nie tun, was wir denken und können uns daher diese Gedanken so gar nicht erklären - eben weil sie unserem Natruell so extrem widersprechen. Das ist der Unterschied zwischen einem Psychopathen der eiskalt plant und sich gut dabei fühlt und uns, den friedfertigsten und liebevollsten Menschen die leider von ZG geplagt werden.
Liebe Ria - du schreibst, du hast nie jemanden davon erzählt - hat du keinen Therapeuten an deiner Seite?
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
ria
Liebe Marika,
danke für deine Antwort. Doch, ich habe eine Therapeutin an der Seite, aber auf diese ZG geht sie nicht wirklich ein. Ich habe mal erwähnt, dass ich den Drang habe, beim Autofahren einfach mal die Augen zu schließen. Sie meinte daraufin nur, solange sie es nicht tun, ist doch alles in Ordnung. Dass ich es doch getan habe oder die Situation mit dem Hund habe ich dann aus Angst, dass sie mich einweist oder so, nie erzählt.....
Ich kann aber manchmal auch nicht unterscheiden, ob ich diese schlimmen Gedanken vielleicht nicht doch gut finde, verstehst du was ich meine?? Bevor ich diese Scheiß (sorry, für den Ausdruck) ZG hatte, bestimmt einige Jahre vorher, hatte ich immer so einen Kontrollzwang. Ich habe z. B. ständig, wenn ich das Haus verlassen habe, kontrolliert, ob der Herd aus ist und die Stecker von der Kaffeemaschine etc.
draußen sind - aus Angst, dass irgendwas brennen könnte und mein Hund dann verbrennt. Das mit den Steckern mache ich heute noch... Auch gucke ich immer noch, ob der Herd aus ist, aber das habe ich jetzt schon besser unter Kontrolle, wahrscheinlich weil unser Hund leider nicht mehr lebt.
LG Ria
danke für deine Antwort. Doch, ich habe eine Therapeutin an der Seite, aber auf diese ZG geht sie nicht wirklich ein. Ich habe mal erwähnt, dass ich den Drang habe, beim Autofahren einfach mal die Augen zu schließen. Sie meinte daraufin nur, solange sie es nicht tun, ist doch alles in Ordnung. Dass ich es doch getan habe oder die Situation mit dem Hund habe ich dann aus Angst, dass sie mich einweist oder so, nie erzählt.....
Ich kann aber manchmal auch nicht unterscheiden, ob ich diese schlimmen Gedanken vielleicht nicht doch gut finde, verstehst du was ich meine?? Bevor ich diese Scheiß (sorry, für den Ausdruck) ZG hatte, bestimmt einige Jahre vorher, hatte ich immer so einen Kontrollzwang. Ich habe z. B. ständig, wenn ich das Haus verlassen habe, kontrolliert, ob der Herd aus ist und die Stecker von der Kaffeemaschine etc.
LG Ria
Also liebe Ria - du hast ganz klar Zwänge und ZG. Deine Therapeuten sollte da mehr drauf eingehen, also mit dir richtige kognitive Übungen aus der Verhaltensherapie machen. Dazu muss sie aber schon wissen, dass sich dein Zwang ausweitet auf das "Augen zu machen". Sie wird dich deswegen nicht einweisen, aber sie muss dann beginnen intensiver auf deine Zwänge einzugehen. Du musst ihr bitte sagen, was Sache ist, sonst kann sie dir nicht richtig helfen. Was macht ihr denn genau in der Therapie? So wie ich höre sind die ZG doch dein Hauptproblem?
Hier auch nochmal meine Frage: Was für ein AD nimmst und in welcher Dosis? Das ist sehr wichtig bei ZG - denn hier braucht man eine HÖHERE DOSIS, die meist über der üblichen max. Dosis liegt. Also - was für ein AD in welcher Dosis und wie lange nimmst du das schon?
Hier auch nochmal meine Frage: Was für ein AD nimmst und in welcher Dosis? Das ist sehr wichtig bei ZG - denn hier braucht man eine HÖHERE DOSIS, die meist über der üblichen max. Dosis liegt. Also - was für ein AD in welcher Dosis und wie lange nimmst du das schon?
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
ria
Hallo Marika,
das wechselt bei mir immer irgendwie. Mal sind Zwänge ausgeprägter, mal wieder die depressiven Symptome. Am Freitag habe ich wieder Therapie, ich werde nochmal versuchen mit ihr darüber zu sprechen. Momentan sind wir ständig bei, wie ich meine negativen Gedanken oder Verhaltensweisen, wodurch ich ihrer Meinung nach immer wieder ins depressive abrutsche in postive Gedanke "umzuwandeln". Ich finde das super schwer, denn wenn ich mich schlecht fühle, wie soll man dann positive Gedanken bekommen.....
Bin noch bei 10 mg Cipraplex seit November 2010. Von Januar 2007 bis Mai 2007 Mitrazipin 45 mg. Da hatte ich aber, außer dass ich gut schlafen konnte, keinerlei Wirkung. Danach hatte ich bis August 2008 Trevilor 150 mg, sobald ich mit Trevilor höher ging bekam ich Herzrasen. Also blieb ich bei der Dosis. Dann war ich etwas über ein Jahr AD-frei.
Nächsten Montag habe ich wieder einen Termin beim Psychiater. Da werde ich wegen einer Erhöhung mal fragen.
LG Ria
das wechselt bei mir immer irgendwie. Mal sind Zwänge ausgeprägter, mal wieder die depressiven Symptome. Am Freitag habe ich wieder Therapie, ich werde nochmal versuchen mit ihr darüber zu sprechen. Momentan sind wir ständig bei, wie ich meine negativen Gedanken oder Verhaltensweisen, wodurch ich ihrer Meinung nach immer wieder ins depressive abrutsche in postive Gedanke "umzuwandeln". Ich finde das super schwer, denn wenn ich mich schlecht fühle, wie soll man dann positive Gedanken bekommen.....
Bin noch bei 10 mg Cipraplex seit November 2010. Von Januar 2007 bis Mai 2007 Mitrazipin 45 mg. Da hatte ich aber, außer dass ich gut schlafen konnte, keinerlei Wirkung. Danach hatte ich bis August 2008 Trevilor 150 mg, sobald ich mit Trevilor höher ging bekam ich Herzrasen. Also blieb ich bei der Dosis. Dann war ich etwas über ein Jahr AD-frei.
Nächsten Montag habe ich wieder einen Termin beim Psychiater. Da werde ich wegen einer Erhöhung mal fragen.
LG Ria
-
Mylady
Hallo!
Vielen Dank für eure lieben Antworten! ! !
Es ist beruhigend und schrecklich zugleich zu wissen, dass das anscheinend weit verbreitet ist und man nicht als Einzige dasteht.
Ja, meine Psychologin ist in der Hinsicht wirklich super.
Mir geht es jetzt allgemein etwas besser. Habe zwar nach wie vor diese schrecklichen Impulse und bilder. Oft kommen diese Impulse ohne Bild sogar schon komisch, da hab ich einen Impuls und weiß nicht genau woher und was genau damit gemeint ist. Ich weiß nur es handelt sich um das Thema ich tu meinem Kind was.
Ich nehme 'Tresleen seit 4 Wochen. Meine Psychologin meint, es kann ncoh nciht wirken, es sei wahrscheinlich meiner kognitiven Arbiet zu verdanken, dass ich mich momentan nicht mehr so reinsteigere.
Das Hauptproblem ist: Das reinsteigern in körperliche Symptome.
Als ich den grausigen Impuls hatte, ich beiße ihr die Fingern ab, da beobachtete ich eine Reaktion meiner Zähne, ich biss zusammen. WOMM! Da war ein tiefes Loch, ich dachte mir: Jetzt richtest du dich her, das du gleich zubeißen kannst.
Im Nachhinein gesehen lustig, in der Situation selbst weißt du ja nicht mehr, wer du eigenltihc bist. Ein Psychopath? Ein Mörder?
Dabei sind das lediglich Symptome als Auswirkung der Gedanken, die mich erschrecken und die ich falsch interpretiere.
Jeden Tag sind lauter grausliche Bilder da.
Wie ich ihr die Nase zudrücke, sie erwürge (mein Hauptimpuls und Bild), mit Messer weh tue, manchmal seh ich meine süße Tochter, wie ihr Arme fehlen... es ist grauslich...
Auch ich neige zu Handlungen, um mir selber zu beweisen dass ich es doch nicht tue.
zB mit Messer bei meiner Tochter stehen und etwas näher halten, um zu sehen, dass eh nix passiert oder die Hände an den Hals legen und leicht drücken (keine sorge, ich hab ihr ncoh nie weh getan, nciht mal annähernd) - nur um sich selber zu beweisen, dass man diese sich aufdrängenden Impulse nciht ausführt.
Blöd, ich weiß, aber es ist halt schwer aus dieser Sache da rauszukommen.
Es heißt halt, weiter arbeiten an sich und an dieser Sache!
Dies miesen Zwangsgedanken und diese verzwackten Impulse... grrrr... ich bin schon so wütend auf diesen Schmarrn. So wütend, dass sie so vielen liebenden Müttern ihre Tage vermießen.
Ich weiß, wei scheiße das alles sein kann, kurz vorm Verrücktwerden zu stehen. Mein aussschlaggebender Tag, wo ich mich zur Psychiatrie ins KH begab, war der, wo cih den dauernden anahltenden Impuls hatte und das grausliche Bild sah, wie ich ihre Kehle fester und fester zudrücke, das war sooooooooooooo schlimm, dass ich nur mehr wimmerte: "Ich kann das doch nicht tun, cih kann das doch nciht tun!" Ich wusste, nicht mehr ein noch aus. Dieses Bild verschwand nicht mehr, dieser Impuls war über Stunden lang da. Wie schlimm dieser Tag für mich war, dass kann ich keinem sagen. ich lief in die küche und dachte nur mehr, ich will sterben...
Verzeiht, dass es so lang geworden ist.
Danke, dass ihr so lieb seit und mir zuhört!!!
ich danke euch, das hilft mir SO SEHR weiter.
Mit lieben Grüßen Mylady
Vielen Dank für eure lieben Antworten! ! !
Es ist beruhigend und schrecklich zugleich zu wissen, dass das anscheinend weit verbreitet ist und man nicht als Einzige dasteht.
Ja, meine Psychologin ist in der Hinsicht wirklich super.
Mir geht es jetzt allgemein etwas besser. Habe zwar nach wie vor diese schrecklichen Impulse und bilder. Oft kommen diese Impulse ohne Bild sogar schon komisch, da hab ich einen Impuls und weiß nicht genau woher und was genau damit gemeint ist. Ich weiß nur es handelt sich um das Thema ich tu meinem Kind was.
Ich nehme 'Tresleen seit 4 Wochen. Meine Psychologin meint, es kann ncoh nciht wirken, es sei wahrscheinlich meiner kognitiven Arbiet zu verdanken, dass ich mich momentan nicht mehr so reinsteigere.
Das Hauptproblem ist: Das reinsteigern in körperliche Symptome.
Als ich den grausigen Impuls hatte, ich beiße ihr die Fingern ab, da beobachtete ich eine Reaktion meiner Zähne, ich biss zusammen. WOMM! Da war ein tiefes Loch, ich dachte mir: Jetzt richtest du dich her, das du gleich zubeißen kannst.
Im Nachhinein gesehen lustig, in der Situation selbst weißt du ja nicht mehr, wer du eigenltihc bist. Ein Psychopath? Ein Mörder?
Dabei sind das lediglich Symptome als Auswirkung der Gedanken, die mich erschrecken und die ich falsch interpretiere.
Jeden Tag sind lauter grausliche Bilder da.
Wie ich ihr die Nase zudrücke, sie erwürge (mein Hauptimpuls und Bild), mit Messer weh tue, manchmal seh ich meine süße Tochter, wie ihr Arme fehlen... es ist grauslich...
Auch ich neige zu Handlungen, um mir selber zu beweisen dass ich es doch nicht tue.
zB mit Messer bei meiner Tochter stehen und etwas näher halten, um zu sehen, dass eh nix passiert oder die Hände an den Hals legen und leicht drücken (keine sorge, ich hab ihr ncoh nie weh getan, nciht mal annähernd) - nur um sich selber zu beweisen, dass man diese sich aufdrängenden Impulse nciht ausführt.
Blöd, ich weiß, aber es ist halt schwer aus dieser Sache da rauszukommen.
Es heißt halt, weiter arbeiten an sich und an dieser Sache!
Dies miesen Zwangsgedanken und diese verzwackten Impulse... grrrr... ich bin schon so wütend auf diesen Schmarrn. So wütend, dass sie so vielen liebenden Müttern ihre Tage vermießen.
Ich weiß, wei scheiße das alles sein kann, kurz vorm Verrücktwerden zu stehen. Mein aussschlaggebender Tag, wo ich mich zur Psychiatrie ins KH begab, war der, wo cih den dauernden anahltenden Impuls hatte und das grausliche Bild sah, wie ich ihre Kehle fester und fester zudrücke, das war sooooooooooooo schlimm, dass ich nur mehr wimmerte: "Ich kann das doch nicht tun, cih kann das doch nciht tun!" Ich wusste, nicht mehr ein noch aus. Dieses Bild verschwand nicht mehr, dieser Impuls war über Stunden lang da. Wie schlimm dieser Tag für mich war, dass kann ich keinem sagen. ich lief in die küche und dachte nur mehr, ich will sterben...
Verzeiht, dass es so lang geworden ist.
Danke, dass ihr so lieb seit und mir zuhört!!!
ich danke euch, das hilft mir SO SEHR weiter.
Mit lieben Grüßen Mylady
Schön, dass wir dir ein bissl helfen können in dieser schweren Zeit. Es wird auch immer besser werden, wirst sehen. Du hast eine super Therapeutin und kannt sehr stolz auf dich sein, dass du konsequent arbeitest.
Bitte vergiss nie: ZG und auch die Impulse SIND NICHT GEFÄHRLICH, das fühlt sich nur so an!!!!
Bitte vergiss nie: ZG und auch die Impulse SIND NICHT GEFÄHRLICH, das fühlt sich nur so an!!!!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
ria
Hallo Mylady,
ich kann Dich so gut verstehen. Und ich bin tatsächlich etwas erleichtert, dass auch Du teilweise Handlungen ausführst (Messer in der Nähe, Hände an Hals etc.) um dir zu beweisen, dass tatsächlich nichts passiert. Es beruhigt einen doch etwas, wenn man nicht mehr das Gefühl hat, man ist der einzige Mensch der soetwas tut....
Darf ich Dich fragen, was genau für Übungen Du in der Therapie machst?
LG Ria
ich kann Dich so gut verstehen. Und ich bin tatsächlich etwas erleichtert, dass auch Du teilweise Handlungen ausführst (Messer in der Nähe, Hände an Hals etc.) um dir zu beweisen, dass tatsächlich nichts passiert. Es beruhigt einen doch etwas, wenn man nicht mehr das Gefühl hat, man ist der einzige Mensch der soetwas tut....
Darf ich Dich fragen, was genau für Übungen Du in der Therapie machst?
LG Ria