Ich habe mich schon mal vorgestellt, aber seither ist viel passiert....darum noch mal neu:
Ich heiße Mona und ich habe eine Tochter von 21 Monaten.
Sie kam Ende September zur Welt.
Ich hatte gar keine Angst vor der Geburt.
Ich plante eine Hausgeburt.
Nach 8 Stunden Wehen(Stürme) wollte ich ins Krankenhaus.
Nach weiteren 8 Stunden (WehenStürme mit PDA und Wehentropf),
Fieber, Erbrechen und gründem Fruchtwasser wurde
ein KS unter Spinale gemacht.
Ich kam mir vor wie beim Schlachter und hatte Todesangst.
Naja, wie das abläuft, wisst ihr ja. Der Horror eben.
5 Zentimeter Nabelschnur waren noch an meinem Baby.
Der Rest war unbemerkt abgestorben, trotz ständigem CTG.
Hätte ich fünd Minuten später zum KS unterschieben, wäre
sie unbemerkt in mir gestorben



Direkt nach der Geburt fühlte ich mich so beschissen wie noch nie zuvor.
Ich war erschöpft, immer noch im Schockzustand und alles tat weh.
Über mein Baby sagte man, dass es zu dick sei. Im Mutterpass steht "Übergewicht". Wie ein Urteil über mich.
Mit dem Stillen gab es große Probleme. Ich musste viel zufütttern.
Dank Tabletten hatte ich dann mehr als genug.
Ich stille bis heute. Erst machte man mir Stress, dass ich zu wenig
Milch hatte, und nun macht man mir Stress, dass ich endlich abstillen
soll. Ich will NICHT!
5 Wochen nach der Geburt starb ich fast an einem Blutsturz mit
innerem Narbenriss.
2 Tage Intensivstation ohne mein Baby. Baby blieb beim Papa
zu Hause.
Und ich war froh, endlich Zeit ohne Baby zu haben. Ich hasste
mich dafür.
Dann folgten viele Monate.
Ich hatte Glück und ein einfaches Baby. Schlief lange am Stück,
mit 10 Monaten 12 Stunden am Stück. Sie schrie wenig, beschäftigte
sich viel mit sich selbst. Nie ernsthaft krank.
Keine Probleme hatte ich mit ihr.
Alles supi!
Und doch-seit der Geburt geht es mir absolut schlecht.
Panikattacken und Depressionen. Was zuerst da war, weiß
ich nicht.
Ich habe zwischenzeitlich Medikamente genommen. Haben geholfen,
aber die Nebenwirkungen plagten mich zu sehr. Und stillfreundlich waren sie auch nicht. Aber ich wollte nicht abstillen.
Nach den Tabletten ging es einigermaßen.
Bis der Tag kam (vor 6 Monaten), dass mein Mann gegen meinen Willen beschloss, dass unsere Tochter in die Kita muss, bevor sie 3 ist.
Seither habe ich jeden verdammten Tag mit Panikattacken zu tun.
Ich fürchte mich vor der Kita, bzw. Tagesmutter, es ist noch zu früh.
Aber meine Tochter braucht Kinder um sich, und darum werde ich sie trotz Angst dort hingeben.
Wir "üben" seit sieben Monaten an einem weiteren Baby.
Ich möchte nicht, dass meine Tochter Einzelkind beibt.
Und mein Mann ist sehr alt, ich möchte nicht, dass das Geschwisterkind
seinen Papa verliert, bevor es erwachsen ist (mein Vater starb, als ich 10 war). Darum jetzt.
Natürlich habe ich Angst vor einer weiteren Geburt, egal, ob spontan
oder geplanter KS.
Aber ich glaube, dass, wenn dieses Mal alles ohne Fast-Tod von sich gehen
wird, dass es mich "heilen" würde.
Weil ich dann keine Angst mehr haben muss, dass ich sterben werde.
Ich bin gewillt, Medikamente zu nehmen, wenn ich schwanger werde
und die Angst zu groß wird.
Ich bin auch gewillt, Medikamente zu nehmen, die in die Milch übergehen, aber nicht über die Plazentabarriere. D.h. ich würde meine
Tochter abstillen, wenn es sein muss.
Aber ich brauche etwas, was nicht die Nebenwirkung hat, die ich hatte
bei den letzten Pillen.
Ich muss dazu sagen, dass ich schon vor der Geburt vorbelastet war:
Meine Mutter gab mich mit 4 ins Heim. Mein Vater war Alkoholiker.
Ich war in einer Pflegefamilie, die mich nicht liebte.
Ich war magersüchtig, Borderline, hatte Alkohol-und Drogenprobleme.
Ich wurde sexuell missbraucht und später vergewaltigt.
Ich mache, seit ich 4 bin, immer wieder Therapien.
Ohne Erfolg.
In der Schwangerschaft wäre mein Mann fast gestorben, hatte eine
große Herzoperation.
In der Schwangerschaft sind wir umgezogen, das Wohnumfeld ist
schlecht für mich. Wir haben geheiratet. Wir hatten einen "Kathastrophenhund", zu dem ich keine Liebe empfinden konnte, obwohl ich alle Tiere liebe. Ich nehme an, dass waren die Schwangerschaftshormone. Jedenfalls haben wir uns wegen dem Hund
fast kurz vor der Hochzeit getrennt.
Ich bin ganz allein auf der Welt.
Familie habe ich mich von trennen müssen.
Alles Alkoholiker und anders Kranke.
Ich weiß keinen Ausweg.
