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Wuschel74

Möchte mich gerne vorstellen! Eigentlich...

Beitrag von Wuschel74 »

Hallo an Alle!

Ja eigentlich müßte ich glücklich sein, ich habe nach einem langen Kinderwunschweg und künstlichen Befruchtungen endlich mein Ziel erreicht.
Ich bin Ende Januar Mutter eines nun 6,5 Monate alten Sohnes geworden. Die Schwangerschaft konnte ich genießen und auch die Geburt habe ich als ein schönes Erlebnis in Erinnerung.
Aber nun bin ich nur noch traurig, weine bei jeder Kleinigkeit und bin wie gelähmt, ich weiß nicht wie ich den Tag herumbringen soll, ich weiß nicht wie ich mich mit meinem Sohn beschäftigen soll. Jeden Abend liege ich im Bett und frage mich wie ich morgen, übermorgen und die Zukunft nur ertragen kann.
Und ich habe ständig ein schlechtes Gewissen mich mit meinem Sohn nicht genügend zu beschäftigen und ihm zu wenig Zuwendung zu geben. Wahrscheinlich ist es gar nicht so, aber ich selber wurde früher nur liegengelassen, man hat sich wenig mit mir abgegeben. Und so eine Mutter wollte und will ich nie werden.
Bei mir bestand schon vor der Schwangerschaft eine Depression, aber mit Medikamenten war ich lange Zeit stabil.
Die Medikamente habe ich die Schwangerschaft durchgenommen, mein Neurologe wollte sie direkt nach der Geburt absetzen weil ich stillen wollte. Aber ich hatte so eine Vorahnung, dass es mir nach der Geburt vielleicht nicht so gut gehen könnte. Er erkundigte sich und meinte schließlich, dass die Medikamente stillverträglich sind. Ich war erleichtert. Aber im Krankenhaus unter der Geburt rieten mir alle vom Stillen ab. Dann lag ich frisch entbunden auf meinem Zimmer und dachte nur, ich kann nicht stillen. Ich war traurig.
2 Tage nach der Geburt kamen die Heultage, immer war ich der Meinung, das wird schon wieder. Aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen Monate. Dann endlich stellte ich mich der Wahrheit und erhöhte die Dosis. Es ging mir etwas besser, aber es waren immer große Schwankungen da. Irgendwann stabilisierte es sich etwas. Ende Juli war die Elternzeit meines Mannes vorbei, er mußte gleich sehr viel arbeiten und auf Geschäftsreise, das war nun wohl zu viel für mich. Seitdem sind die Tage nur noch eine Qual für mich.
Alle sagen ich soll die Babyzeit genießen, sie würde so schnell vorbeigehen, aber ich kann nicht. Ich fühle mich schlecht deswegen und glaubte, nur ich würde so empfinden, aber wie ich hier so Eure Geschichten lese, habe ich das erstemal das Gefühl nicht alleine zu sein.

Vielen Dank fürs Zuhören, es ist doch ein langer Text geworden....

Liebe Grüße,
Steffi
Kleine Motte

Beitrag von Kleine Motte »

Hallo Steffi,
in der Kindheit hast du ja fast das gleiche durchgemacht wie ich,mit mir wurde sich auch nie beschäftigt und ich denke auch jedesmal,das ich mich um meine Tochter zu wenig kümmere!Bei meinem Sohn war genau das gleiche.Ich überlege jeden Tag aufs neue was kannst du heute mit ihr tun.Warum hast du es mit dem Stillen nicht probiert?Es ist ja eigentlich so,das beim Stillen Glückshomone ausgeschüttet werden und man ruhiger ist als ohne Stillen.Da ich nicht mehr ganz soviel stillen,kommen die Glücksgefühle nicht mehr so oft und das kann leider auch dann in schlechte Laune umschlagen.Bist du denn fast jeden Tag alleine mit deinem Sohn?
Ich bin auch froh dieses Forum gefunden zu haben,hab mich in vielen anderen Foren angemeldet,aber irgendwie gibts da keine Mutter zum austauschen,alle sind super Glücklich :cry:
Ich kann echt nachempfinden wie es dir geht.Ich komme aus meinem Loch momentan überhaupt nicht mehr raus.
Ich wünsche dir viel Kraft.
Lg Diana
Wuschel74

Beitrag von Wuschel74 »

Hallo Diana!

Vielen Dank für Deine Antwort!
Ja ich bin fast jeden Tag mit meinem Sohn alleine.
Vom Stillen haben mir die Klinikärzte wegen der Medikamente die ich nehme, abgeraten. Jetzt weiß ich das die eigentlich keine Ahnung haben, ich hätte mich durchsetzen müsse. Aber ich war unter der Geburt, ich wollte für meinen Sohn nur das Beste und ihm nicht schaden. Direkt nach der Geburt gab es dann die Abstillpille. Ich habe diesen Schritt bitter bereut.
Du schreibst, dass Deine Tochter dann sich anders entwickelt hat und viel schrie, so war es bei mir auch. Ich dachte Babys schlafen viel, aber mein Sohn war die ersten 3 Monate ständig wach und sehr unruhig, Nachmittags kamen dann die Schreiphasen. Der Kleine ist heute noch sehr quirlig und will ständig beschäftigt werden. Aber oft habe ich keine Kraft und ich will den Kleinen auch nicht ständig anweinen.
Ich denke immer, wenn er älter wird und krabbeln kann, dann wird es besser, weil dann selbst die Umgebung erkunden kann, wahrscheinlich irre ich mich da.
Ist es denn für Dich leichter geworden Deine Kinder zu beschäftigen als sie älter geworden sind?
Auch Dir wünsche ich ganz viel Kraft!
Liebe Grüße,
Steffi
Serenity

Beitrag von Serenity »

Hallo,

mein Sohn hat die ersten 4 Monate nur geschriehen, er hatte, da er ein Frühchen war, eine fette Anpassungsstörung.
Ich war auch sehr viel alleine, und keiner der mir das Kind wenigstens mal für ne halbe Stunde zum Duschen abgenommen hätte....
Ich bin dann zur Schreiberatung gegangen und hab da gelernt, dass mein Kind einfach nicht von alleine abschalten kann, wenn es ihm zuviel wird, sondern, dass ich für ihn die Ruhepausen planen muß, ruhige Spiele, kuscheln.
Aber es wurde auch besser, als er robben, krabbeln konnte, er wirkte viel zufriedener.
Wahrscheinlich hab ich mich auch besser in die Mutterrolle eingelebt, bin ja auch schon 37 und hab vorher ein ziemlich freies Leben geführt.
Und ich bin über meinen Schatten gesprungen und habe 6 Monate nach Geburt wieder ein AD genommen. Hatte das schon in der SS, weil es mir so schlecht ging.

Aber ich hadere heute noch ( mein Sohn ist 14 Monate ) damit, wie das im KH alles gelaufen ist, mit den Reaktionen der Ärzte usw.
Würde jetzt zu weit führen...
Wollte Euch nur Mut zusprechen! Ihr macht das richtig und seid bestimmt gute Mütter ( schlechte machen sich nämlich keine Sorgen deswegen! )
, holt Euch Hilfe z. B. nehmt ein Ad, oder bei der Caritas ( Schreiberatung, Erziehungsberatung, psycholigische Beratung ), geht raus, mir hat z.B. die Krabbelgruppe sehr geholfen, einfach, dass man nicht nur allein zu Hause hockt und ...
Ich fand die Babyzeit furchtbar und stehe auch dazu, ich finde es jetzt viel leichter und schöner, wo er sich ein bißchen mitteilen und bewegen kann.

Habe darüber mit einer Freundin gesprochen, die ich immer für die totale Übermutter hielt und die sagte auch nur, dass sie es nicht so toll fand und sie würde nur noch ein Kind bekommen wollen, wenn man es ihr mit 3 Jahren vor die Tür stellt
:-)

Ich denke andere trauen sich einfach nicht das zuzugeben oder haben super pflegeleichte Kinder.
Sorry für den Roman.
Drück Euch
Serenity
Kleine Motte

Beitrag von Kleine Motte »

Also,meine Tochter hatte sich nach dem 2.Umzug erst ein wenig gebessert.Sie hatte dann Abends 3 Stunden am stück geschlafen.Das änderte sich aber wieder nach 2 Monaten und sie kam jede paar minuten aus dem Zimmer :roll: Leoni war ein richtiges Schreibaby,ohne mich schlafen ging/geht gar nicht.Hinzu kam/kommt noch das sie bei jedem kleinsten Geräuch wach wurde/wird.Auch wenn ich zwichendurch gedacht habe,ich versuche es nochmals mit ihren Papa,ging nicht,eine Beziehung ist durch Leoni undenkbar.Mit 8 Monaten war ich mi ihr bei einem Heilpraktieger und es wurde ein wenig besser mit dem Schreien,aber nicht weg.Die Heilpraktiegerin machte mir leider keine Hoffnung und sagte:Ich sollte sie,wenn sie älter wäre,nach ADS/ADHS prüfen lassen.Jetzt ist sie ja 21 Monate und immer noch muß man sie Beschäftigen.Okay,sie nimmt sich mal ein Buch und schaut rein,aber die meiste Zeit,muß ich herhalten.Die Trotzphase kommt jetzt auch langsam dazu.Als Baby,konnte sie,wenn man sie an den Händen genommen hat,den Kopf und die Füße heben.Ich konnte das nicht fassen.Wohnung Putzen ist nur mit geschrei verbunden,denn meine kleine geht in kein Laufstall.Auf Toilette,Duschen,ist sie auch immer dabei.Ich mußte sie immer irgendwie beschäftigen.Einschlafen ist immer noch an der Brust,im Kinderwagen(aber nur unter Protest)oder im Auto(das hab ich aber nicht).
Ich fühe mich stellenweise total erdrückt von ihr und meine keine Luft mehr zu bekommen.Reden kann sie sogut wie nichts,dafür macht sie sich wie ein Affe bemerkbar und das total Laut.
Was mir da noch einfällt ist,das meine ersten Nachbarn gemeint hatten das ich mein Kind mißhandeln würde.Das hat mich total belastet.Vorsingen ging bei ihr überhaupt nicht,dann schrie sie total und Kuscheln,schaukeln u.s.w. auch nicht.Jetzt akzepiert sie auch mal(sie schläft bei mir) das ich mich auch mal zur Seite drehe.Wenn nicht,schreit sie Nachts das ganze Haus zusammen.Mann sagt mir immer:Es wird besser!Nur wann,frag ich mich.Es wird anderst ,aber nicht wirklich besser.
Einen Tag in der Wohnung mit ihr,ist echt nicht gut.Sie deht dann immer mehr auf und ich werd immer gereitzter.Ich geh bei wind und Wetter raus.Haubtsache sie brüllt nicht.
Serenity

Beitrag von Serenity »

Hallo kleine Motte,

das hört sich ja schlimm an!!
Klingt als bräuchtest Du dringend eine Auszeit, irgendwann kann man das Geschrei nicht mehr hören!

Es ist sicher gut, dass Du ihr soviel Nähe gibst, aber ich glaube auch, dass sie ab einem gewissen Alter auch mal kurz ohne Mutter auskommen sollten. Z.B. wenn Du duscht und sie dich hören kann. Oder beim Einschlafen nicht an der Brust, sondern wenn Du neben ihr sitzt.
Natürlich ist am Anfang das Geschrei groß, denn für sie gibt es ja keinen Grund warum sich etwas ändern sollte...

Was mir geholfen hat: Kleine Schritte machen, z.B. beim Einschlafen, erst an der Brust, dann mit Hand halten, dann mit nur daneben sitzen. Er hat zwar gebrüllt, aber er hat auch immer gespürt, dass er nicht alleine ist.
Ab und zu , wenn ein Entwicklungsschub da ist, wird es wieder schlimmer und er braucht mich mehr. Ist halt nicht jeden Tag gleich!

Ich weiß, dass man dafür aber erstmal wieder etwas aus dem Loch raussein muß, bevor man soetwas starten kann!!

Ich find auch den Heilpraktiker komisch, es gibt doch noch mehr Möglichkeiten!
1. Muß Du eine Entlastung haben ( das Jugendamt zahlt bei Bedürftigkeit die Kinderbetreuung durch Tagesmutter oder Kinderkrippe ), meiner geht ab September 2 Tage die Woche für 3 Stunden hin. Da kann ich Kraft schöpfen und er hat andere Kinder um sich rum.

2.Wenn Du Dich wieder etwas erholt hast, würde ich schon über eine Erziehungsberatung bei der Caritas nachdenken. Man bekommt gute Tipps und Unterstützung. Z.B. habe ich dort auch zwei Buchtipps bekommen, die sehr hilfreich sind: "O je, ich wachse" und von Remo Largo " Babyjahre". Außerdem hatte ich das Gefühl, dass man mich dort versteht, keine Vorwürfe macht, sondern die individuelle Situation versteht.

3. Hat meine Kinderärztin mich mit ihm zu einer entwicklungspsychologischen Untersuchung geschickt, weil er ein Frühchen war und am Anfang ziemlich Probleme mit der Sauerstoffversorgung hatte. Da wurde dann geschaut, ob er altersgerecht entwickelt ist. Es war alles ok, er braucht halt noch viel Krankengymnastik. Aber wenn er sonst auffällig gewesen wäre gibt es die Möglichkeit in eine Frühförderstelle überwiesen zu werden, ist nicht nur für Frühchen, sondern für entwicklungsauffällige Kinder.

Was sagt denn Deine Kinderarzt dazu?

Liebe Grüße Serenity
Wuschel74

Beitrag von Wuschel74 »

Hallo Diana, hallo Serenity,

ja Serenity, das mit dem selber nicht abschalten können trifft es wirklich auf den Punkt, es ist schon besser geworden, aber noch heute hat mein Sohn Probleme zur Ruhe zur kommen, gerade wenn auch noch Besuch da ist, oder wir woanders sind. Da kann man dann nur noch nach Hause fahren, auch wenn wir nur bei den Großeltern sind.
Und es ist auch so wie Diana schildert, bei jeder Kleinigkeit wacht mein Sohn auf, ich brauche mit dem Kinderwagen nur über ein getrocknetes Blatt fahren... und einfach so einschlafen ist dann auch nicht mehr.
Und zum AD, da nehme ich schon lange eins, hat immer gut geholfen, nur jetzt irgenwie nicht mehr. Dosis erhöhen, kombinieren mit einem anderern oder ganz wechseln, ich weiß es nicht. Wenn mein Neurologe aus dem Urlaub wieder da ist dann wird hoffentlich Besserung in Sicht sein.

Liebe Diana, da hast Du es wirklich nicht leicht, vorallem wenn sich Deine Tochter durch so wenig beruhigen läßt. Das Gefühl mit dem Erdrücken kenne ich auch, nur das mein Sohn ja noch viel jünger ist. Was mir stellenweise geholfen hat ist, dass ich ihn in einer Tragehilfe (Manduca) getragen habe.
Und manchmal hilft es für kurze Zeit wenn ich ihm ein Song von einer bestimmten Sängerin von der CD vorspiele.
Aber ich glaube auch, Du brauchst wirklich mal eine Auszeit.

Liebe Grüße,
Steffi
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