AD ausschleichen nach langer Zeit

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Vanessa

AD ausschleichen nach langer Zeit

Beitrag von Vanessa »

Hallo,
Ich nehme seit 12/08 Amitryptilin und nun fühle ich mich seit 1 Jahr richtig stabil und gesund. Habe nun mit meiner Psychiaterin vereinbart, das AD auszuschleichen, in der Hoffnung es geht "ohne"und u.a. auch weil ich unter der Therapie mit den trizykl. AD (habe vorher 3 J Doxepin genommen) >10 Kilo zugenommen habe. Das Thema Gewicht ist ein dauerhafter Kampf...
Ich habe jetzt seit 1 Woche von 50 auf 37,5 mg reduziert und bin unter die antidepressiv wirksame Dosis gegangen. Hoffe sehr das es klappt.
Würde gerne hören wie es euch so beim Reduzieren ging. Habt ihr was gemerkt ? Bzw ab wann? Gibts hier jemand der sein AD erfolgreich ausschleichen konnte ? Hat jemand Tips? Gibt es AD welche diese vermaledeite Appetitsteigerung nicht machen ? Hab mal was von Cymbalta gehört...?Vielleicht hab ich ja Glück und komme ohne aus, bin gespannt :roll: lg eure Vanessa
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Vanessa,

ich habe mein AD (Cipralex) erfolgreich von 30 mg auf 10 mg reduziert und es geht mir hervorragend damit. Vor 6 Jahren nach Ausbruch der PPD hab ich wie gesagt 30 mg genommen, für 2,5 Jahre - dann langsam reduziert bis ich sogar auf Null war. Das ging zwar leider nur 9 Monate gut, dann kam ein Rückfall und ich braucht mein AD wieder - allerding wie schon erwähnt nur noch 10 mg!!!! Und das nun schon wieder 1 Jahr lang und mir gehs super gut - ich vergesse eigentlich immer, dass ich "chronisch krank" bin. :wink:

Das Absetzen an sich mußte ich ganz, ganz langsam machen - zwischen ein einzelnen kleinen Schritten habe ich immer 4-5 Monate vergehen lassen, so hatte ich wenig Absetzsymptome. Zuerst wollte ich schnell absetzen - das ging gar nicht, aber mit mehr Zeit dazwischen war es gut erträglich. Gemerkt habe ich es aber schon immer: leichte Symptome der Depri tauchten für 1-2 Wochen auf, dann gings wieder.

Also - zwar kann ich nicht mit einem gänzlich erfolgreichen Absetzen dienlich sein :wink: , aber eine 2/3 Reduktion und völlige Beschwerdefreiheit sind für mich ein RIESEN ERFOLG, den ich dankbarst annehme! :D

Wünsche dir alles Liebe bei deinem Absetzen, lass dir Zeit, mach nicht zu schnell - der Körper ist keine Maschine - gib ihm die Möglichkeit sich langsam an die geringer Dosis zu gewöhnen!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

mach bitte um Gottes Willen keine großen Schritte beim reduzieren, das kann, trotz Deines stabilen Jahres, in die Hose gehen. Auf ein paar Monate kommt es doch nicht an und die kannst Du nutzen, um dauerhaft und ohne unangenehme Erfahrungen auszuschleichen. Ich denke, dieser erste Schritt war schon zuviel, die Hälfte davon wäre IMO ausreichend gewesen.

LG,
Inez
Vanessa

AD ausschleichen

Beitrag von Vanessa »

Hallo ihr beiden,
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich werde euren Rat auf jedenfall beherzigen und mir viel Zeit nehmen. Meine Psychiaterin meinte zwar 2 Wochen würden zwischen den Schritten reichen, aber mein Gefühl sagt mir, daß ihr recht habt!!Zudem merke ich auch Symptome, zumindest glaube ich das. Eines meiner Probleme war nämlich schon immer meine Fähigkeit mich reinzusteigern :oops: Vor einer Woche fühlte ich mich dann mies beim Aufwachen, einfach ko und überfordert von dem anstehenden Wochenpensum, das vor mir lag. Sofort stieg so ein Panikgefühl in mir hoch: "das kommt von der Reduktion- gehts jetzt wieder los ?" Tja das bin ich bis jetzt auch nicht losgeworden. Ich bin schon ihrendwie schlechter drauf, verletzlicher, nehme mir alles mehr zu Herzen. Bin auch reizbarer. Allerdings bin ich das auch wenn ich Schlafmangel habe. Hm, sind das vielleicht die kleineren depressiven Schwankungen von denen Marika beim reduzieren berichtet hat ? Warum ist das bloß so schwer zwischen Depri und Angst, Alltagssreß etc zu unterscheiden?! Über weitere Tips/Erfahrungen beim reduzieren würde ich mich sehr freuen. Lg eure etwas verunsicherte Vanessa
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