Kann nicht mehr schlafen - welche AD´s haben euch geholfen?

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berndsanna

Kann nicht mehr schlafen - welche AD´s haben euch geholfen?

Beitrag von berndsanna »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und versuche mich gerade zu informieren welche AD´s mir zur Verfügung stehen, da ich weiß, dass mein Hausarzt selbst keine Erfahrungen mit meinem Problem hat.
1. Ich stille meinen Sohn noch 2 - 3 mal TAGSÜBER
2. Ich habe massive Probleme durch extremen Schlafmangel, da ich nicht mehr einschlafen kann, nachdem mein Sohn mich nachts das 1.Mal geweckt hat (auch tagsüber kann ich nicht mehr schlafen)

Ich brauche also ein schlafförderndes, eher beruhigendes AD, welches aber nicht in die Muttermilch übergehen soll.
Bisher weiß ich nur von Remergil, aber laut Embryotox gibt es noch nicht allzu viele Daten bzgl. Stillen.

Weiß jemand noch ein AD, das mir helfen könnte? Hat jemand Erfahrungen (positive wie negative), die mir weiterhelfen könnten?

Vielen Dank für eure Antworten!!!

Viele Grüße
Anna
Anna2010

Beitrag von Anna2010 »

Hallo

probiere Saroten, also Amitriptylin, ich habe bei der ersten Einnahme nach 5 Minuten geschlafen.
Es sediert stark, und am nächsten Morgen fühlt man sich ziemlich komisch...
das sind die Nebenwirkungen, die man hinnehmen muss...
Aber Kaffee und Sport können helfen die NW zu reduzieren.

Amitriptylin ist mein Mittel, ich nehme es zur Zeit zwar nicht, habe es aber da und kann jederzeit damit beginnen.
Der Vorteil:Es beginnt sofort zu wirken , d.h. beruhigt, wirkt schlaffördernd etc.
Die aufhellende Wirkung tritt erst später ein.

Alles Liebe

Achso:Alternativ schon Tees probiert mit Hopfen, Lavendel und Baldrian?
Entspannende Musik etc?
Amy76

Beitrag von Amy76 »

Hallo
ich kann nur von Mirtazapin schwärmen.
Man muss aufpassen, dass man nicht zunimmt, aber es hilft super beim Einschlafen...
Alles Gute!
Vanessa

Amitriptylin

Beitrag von Vanessa »

Das Amitriptylin kann ich auch empfehlen. Man kann damit stillen, laut Embryotox, da es auch in hohen Dosen nicht im Blut vollgestillter Säuglinge nachgewiesen werden konnte. Wirkt nach meiner Erfahrung nach ca 60 min. Nur zum Schlafen reichen häufig 25mg oder weniger, eine zusätzliche stimmungsaufhellende Wirkung ist ab 50mg gegeben. Lg Vanessa
berndsanna

Beitrag von berndsanna »

Vielen Dank für eure Beiträge erstmal.
Ich bin mit einer Liste der vom euch genannten ADs zum Arzt gegangen und hab nochmal länger mit ihm gesprochen. Wir haben dann beschlossen es erstmal mit einem schlafanstoßenden, schlaffördernden Beruhigungsmittel zu versuchen (Kombipräparat aus Hopfen, Melisse und Baldrian). Seiner Meinung nach leide ich (noch) nicht unter einer typischen Depression, da es mir ja gut geht, wenn ich mal eine Nacht relativ gut schlafen konnte oder mal ein, zwei Stunden Zeit nur für mich hatte. Er meinte, dass meine Symptome eher auf "normalen" Schlafentzug und daraus resultierende Erschöpfung hindeuten. Hm. Ich wünsche mir, dass er recht hat, aber so ganz überzeugt bin ich nicht. Haben alle erschöpften Mütter den Wunsch gegen einen Baum zu fahren, damit sie endlich mal Ruhe haben und schlafen können???
Ich versuche es jetzt erstmal mit dem Beruhigungsmittel und dann sehe ich weiter. Vielleicht hilft es ja und ich kann schlafen und alles wird wieder leichter/besser.
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Anna,

warst Du bei Deinem Hausarzt/Allgemeinmediziner oder beim Facharzt?

Ich rate Dir, einen Facharzt aufzusuchen - schau doch mal bei uns in der Liste nach, ob einer in Deiner Nähe ist.

Für mich klingt es ganz und gar nicht "gesund", gegen einen Baum fahren zu wollen! Hast Du das Deinem Arzt gesagt? Da müssten eigentlich alle Alarmglocken klingeln.
Amitriptylin ist ein gut erprobtes, sedierendes Antidepressivum, das nicht abhängig macht. Sprich bitte mit Deinem Arzt nochmal hierüber.

Ich wünsche Dir alles Gute - Du wirst wieder gesund!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
lotte

Beitrag von lotte »

Hi Du,

hab gerade noch mal bei Dir quergelesen. Du schreibst, Du hattest schon früher "Probleme" mit Depressionen. Ich denke schon, dass Du dann einfach anfälliger bist, gerade wenn Dir Schlaf fehlt.

Es gibt ja auch den Begriff Erschöpfungsdepression. Da musst Du nun mal gucken, wie weit Du mit etwas pflanzlichem kommst. Und ob der fehlende Schlaf die einzige Ursache ist. Aus der Ferne kann man so etwas sehr schwer beurteilen.

Ich würde das ganze auch auf jeden Fall mit einem Facharzt bereden.

LG
Lotte
berndsanna

Beitrag von berndsanna »

Vielen Dank für eure Beiträge.
Ich war tatsächlich "nur" beim normalen Hausarzt. Er hat selbst vorgeschlagen, wenn das pflanzliche Beruhigungsmittel nicht wirken/helfen sollte, mich zum Psychiater zu schicken, eben weil das der Fachmann dafür ist.

Ich hatte 1998 schon mal eine damals als mittelschwer diagnostizierte Depression (vgl. Vorstellungsrunde), die ich jedoch mit Hilfe von Therapie und Veränderungen in meiner Lebensführung in den Griff bekam. Bis mein Sohn mir den Schlaf raubte jedenfalls. :wink:
Leider kann ich das damals mit meiner jetzigen Situation nur schwer vergleichen, damals gab es ein konkretes Ereignis als Auslöser, komplett anderen Verlauf, andere Symptome...
Ich weiß, dass ich familiär die Veranlagung zu Depressionen in mir habe und immer anfällig sein werde, das ist schon klar. Irgendwie ist es momentan ganz anders als damals, aber trotzdem bin ich mir sicher, dass ich nicht gesund bin und dass es mehr ist als nur Erschöpfung. Den Begriff "Erschöpfungsdepression" kenne ich und der Arzt hat auch gemeint, dass ich darauf zu steuern würde, wenn sich nichts ändert.

Ich denke, ich werde doch auf jeden Fall noch zum Facharzt gehen, so wie ihr es mir geraten habt. Ich möchte kein Risiko eingehen, jetzt wo ich Mama bin schon gar nicht.
Vor allem möchte ich auch endlich wieder richtige Freude in meinem Leben haben. Ich lebe das Leben von dem ich immer geträumt habe, mit einem unglaublich tollen Ehemann, einem supersüßen Sohn und zwei tollen Hunden - und ich kann es nicht geniessen oder mich wirklich daran erfreuen. Das muss sich ändern.

Ach ja, kann mir bitte noch jemand sagen, wo ich die Ärzteliste finde, die Anke erwähnt hat? Ich finde sie einfach nicht! :roll:
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Anna,

die Ärzteliste findest Du auf unserer Homepage an 7. letzter Stelle ("Fachleuteliste" und dort bei niedergelassenen Fachleuten, nach Postleitzahl sortiert).

Hier der Link:

http://www.schatten-und-licht.de/joomla ... 82&lang=de

Alles Gute!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
berndsanna

Beitrag von berndsanna »

So, ich war vor 3 Tagen bei der meinem Wohnort am nächsten gelegenen Fachperson von der Liste der Homepage von Licht & Schatten.
Sie war keine Ärztin, "nur" HP und Therapeutin, aber ich dachte, da sie ja Erfahrung haben muss mit PPD würde sie mir trotzdem helfen können.
Sie meinte, ich hätte eine beginnende Depression, verschrieb mir ein homöopathisches Medikament und riet mir zu einer Familienaufstellung.
Damit kann ich leider wenig anfangen, v.a. aber denke ich nicht, dass mir das JETZT akut helfen würde. So wie ich das verstanden und nachgelesen habe, ist das doch eher was zum Aufarbeiten von Vergangenem, oder???
Wie soll mir das dazu verhelfen wieder Schlafen zu können? Und die Zeit dafür habe ich momentan gerade auch wirklich nicht.

Leider bin ich jetzt nicht weiter als vorher und so langsam verlässt mich der Mut bzw. die Hoffnung und die Kraft. Meine Suche nach Hilfe hat mich zunächst zum Hausarzt und jetzt zu der HP geführt, jedesmal kostete es mich zum einen sehr viel Kraft und Überwindung alles zu erzählen, zum anderen wertvolle Zeit, die ich auch für schöne Dinge hätte verwenden können (um wieder Kraft zu tanken, bräuchte ich das so dringend).

Heute geht es mir richtig schlecht, mein Mann musste vorher mit dem Kleinen allein was unternehmen, weil ich nur noch heulen konnte. Ich verliere langsam die Hoffnung, dass ich es schaffe die für mich passende Hilfe zu finden.
Die letzten beiden Wochen waren schlafmäßig richtig hart, mein Sohn kam jede Nacht zwischen 6 und 8mal und zwischen 4 und 5Uhr morgens war die Nacht ganz vorbei. Dementsprechend müde und anstrengend war er natürlich tagsüber dann wiederum. Dann der Termin bei der HP, der meiner Meinung nach Zeitverschwendung war (dass ich mehr Schlaf brauche, mir mehr Auszeiten gönnen muss, usw. weiß ich auch, aber momentan ist das halt nicht möglich) - wir arbeiten ja daran.
Das alles killt meine Hoffnung und es kostet mich soviel Kraft, nicht aufzugeben. Ich bin anscheinend zu blöd mir Hilfe zu suchen, die was bringt. Wenn ich noch jemandem die ganze Geschichte erzählen muss, der mir dann wieder nicht weiterhelfen kann, dann schreie ich laut los. :(

Ach ja, das Medikament das die HP mit verschrieben hat, heißt Psych-Stabil. Kennt das jemand und hat Erfahrung damit?
MottiMaus

Beitrag von MottiMaus »

Hallo Anna,

ich habe mir grad nochmal Deine Vorstellung durchgelesen.....Mann, das geht ja schon seit Ewigkeiten so bei Dir. Such Dir bitte gaaaanz schnell einen richtigen Facharzt.

Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass Du medikamentös eingestellt wirst und eine Therapie beginnst.

Quäl Dich bitte nicht weiter.

Ich habe das ganze ca. 4 Monate "durchgehalten" und war danach am Ende meiner Kräfte.

Das muß alles nicht sein! Auch Dir kann geholfen werden!

Ganz lieben Gruß!

MottiMaus

PS: Habe ich das richtig verstanden, Du stillst immernoch?!
Vielleicht schläft er deswegen auch nicht durch....Er ist ja fast 1,5 Jahre alt.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Anna,

du brauchst wirklich dringend Hilfe in Form eines Psychiaters/Psychiaterin. Auf der Liste von Anke sind auch solche angeführt, oder nimm dir das Telefonbuch und schau auf den gelben Seiten, wer in deiner Nähe ist.

Das pflanzliche Medi und der Tipp dieser Hebamme sind sicher gut gemeint, aber wirklich nicht das richtige für dich. Gerade auch die Familienaufstellung sehe ich mehr als nur kritisch und deinem Akutzustand ist sie übehraupt nicht hilfreich. Erst wenn man stabil ist, bringen solche Dinge evlt. was. Lass dir bitte von deinem Hausarzt eine Überweisung für einen Psychiater ausstellen - warte nicht länger, denn es wird von alleine nicht besser. Lass aus dieser "beginnendend Depression" keine "schwere Depression" werden - wenn du jetzt handelst, kannst du das verhindern!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
berndsanna

Beitrag von berndsanna »

Hallo zusammen,

gestern dachte ich, ich hätte es endlich geschafft und wäre an der richtigen Stelle gelandet um Hilfe zu bekommen. Nachdem ich bei 12 verschiedenen niedergelassenen Psychiatern hier in der Gegend angerufen hatte und immer dieselbe Antwort erhielt (von wegen Warteliste und frühestens in 6 Monaten Platz) - hatte ich eigentlich schon aufgegeben.
Dann kam unerwartet ein Tip von unserem Kinderarzt, den ich wegen Bens wieder sehr viel schlimmer gewordenen Schlafproblemen nochmal aufgesucht habe. Er erzählte mir von der Notambulanz einer psychiatrischen Privatklinik hier in der Nähe. Ich rief dann gleich dort an und sollte direkt vorbei kommen. Ich war so froh und erleichtert.
Nachdem ich ca. 3 Stunden gewartet hatte, hat sich ein Arzt mit mir unterhalten. Wirklich verstanden hat er mich meinem Gefühl nach nicht. Ich denke auch nicht, dass er selbst schon Vater ist, so wie er geredet hat.
Jetzt habe ich zwar ein Rezept für Mirtazapin und soll es mit 15mg anfangen zu nehmen, aber weiterhin habe ich keinen Arzt, der das begleitet. Außerdem meinte er, ich müsse sehr zeitnah abstillen, da dieses AD in die Milch gehen würde und eventuell die Hirnreifung meines Sohnes behindern könnte - mal im Ernst, glaubt er SOWAS würde eine Mutter riskieren??? Sooo schlecht geht es mir ja (noch) nicht, ich funktioniere ja an 99% der Tage noch ok. Es ist halt ein sehr viel weniger schönes Leben als normal, aber ich kann es "leben".
Ich hatte mir erhofft, einen Arzt zu finden, der mich für ein paar Monate medikamentös UND "persönlich" begleitet, bis wir für Ben einen Platz beim SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) bekommen und uns dort mit unseren Schlafproblemen geholfen wird. Ich muss bis dann durchhalten und dafür brauche ich Hilfe.
Er hat mir noch eine 15seitige Ärzteliste aus unserer Gegend und Infoblätter zu den Mutter-Kind-Stationen in Heidelberg und Wiesloch gegeben. Ich kann doch nicht jeden auf der Liste anrufen, nur um immer wieder das Gleiche zu hören - das macht meine Hoffnung mit jeder Absage noch ein Stück mehr kaputt. Ich verschwende so viel Zeit für nichts und wieder nichts, Zeit die ich auch für was Schönes für mich oder zum Ausruhen nutzen könnte. Ich kann das nicht mehr, ich will das nicht mehr!!!
Wie war das denn bei euch? War eure Suche nach Hilfe auch so schwierig??? Oder bin ich so ein Weichei, weil mich das so fertig macht?
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Marika
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Beitrag von Marika »

Mei, dass tut mir so leid. Es ist ein Elend, da braucht man so dringend Hilfe und bekommt keine! :evil:

Ich hatte Glück - ich mußte grad mal 3 Tage auf meinen Termin warten. Mein Hausarzt hat das ganze aber auch in die Hand genommen, machte sogar einen Hausbesuch bei mir. Er rief dann einen Psychiater an, schilderte ihm die Dringlichkeit und ich konnte dann gleich kommen. Allerdings wars auch ein privater Psychiater, den ich selber bezahlen mußte, das hat sich aber allemal gelohnt. Bei ihm blieb auch dann auch 2 Jahre in Therapie, er hat mich auch medikamenttös begleitet. Von der KK bekam ich ca. 70 % der Kosten zurück erstattet.

Hast du denn schon auf unserer Liste, die Anke dir reingestellt hat, geschaut? Ist da wirklich niemand in deiner Nähe dabei? Auch wenn es halt ein privater Arzt sein sollte - vielleicht wäre das Geld dass du dort ausgibst nicht "umsonst"!!!!

Dein Hausarzt könnte dir evlt. auch helfen - ähnlich wie eben meiner! Da warst du ja glaub ich noch nicht, oder?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo du Arme
mensch, ich kann verstehen wie dich das mitnimmt, dass du keine Hilfe findest. Ich glaube, ich bin eine derjenigen, die da immer viel Glück hatte. Ich musste mich bisher nie auf eine Warteliste setzen lassen, habe immer gleich Termine bekommen oder zumindest zeitnah.
Mein Tip: Geh zu einem Arzt, der deine Not versteht, zum Beispiel dein Hausarzt oder Gyn. Und fordere diesen auf, seine "Beziehungen" zu nutzen, um dir einen zeitnahen Termin zu beschaffen. Mein Gyn hat das auch mal getan und prompt bekam ich innert Tagen einen Termin, wo zuvor keiner frei war.
Meinst du das wäre eine Möglichkeit, die du versuchen kannst?
Da könnt ich mich jedes mal aufregen... :evil: Da will man sich dringend selbst Hilfe holen und bekommt sie nicht....das darf doch nicht wahr sein..
Bitte gib nicht auf!!! Es ist wichtig das du Hilfe bekommst und der Arzt in der Ambulanz scheint mir ja nicht so der Hit gewesen zu sein... :roll:
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