Ich dachte ich wäre scHon auf einem guten Weg- und jetzt das

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Schnuti33

Ich dachte ich wäre scHon auf einem guten Weg- und jetzt das

Beitrag von Schnuti33 »

:( Hey, ich bin an PPD erkrankt am 3. Tag nach der Geburt unseres Sohnes im Sommer 2010. Nach einer Woche Hölle und ohne Schlafh, habe ich mich selber eingewiesen. Nach einer WOche durfte ich wieder gehen. Aber wie bei vielen von euch, fand auch ich keinen Therapieplatz. Da habe ich kurzen Prozeß gemacht und auf der Station in der Klinik den zuständigen Arzt/ Therapeut angerufen. Er hatte sich bereit erklärt mit mir eine Therapie zu beginnen. Zwischenzeitlich bin ich fest bei ihm. Er ist eine größe Stütze. Auf eigenen Wunsch habe ich mit Citalophram angefangen. In diesem Sommer ging es mir super. SO gut das wir uns am 1. Geburtstag unseres Sohnes entschieden hatten es mit einem zweiten Kind zu versuchen. Also setzte ich langsam das AD ab. Zuerst ging auch alles ganz gut. Doch ich setzte mich wieder sehr unter Druck mit dem schwanger werden und im Endeffekt hatte ich auch ne scheiß Angst wieder krank zu werden. In den letzten Wochen wurde ich wieder unruhiger, es wurde zunhemend schlechter. Letzte Woche dann war der Kleine das erstemal richtig krank 4 Tage Fieber etc. Der ganze Rhythmus war durcheinander. Als es am Samstag wieder besser wurde mit ihm, war ich richtig erleichtert unnd happy. Aber dann, am Sonntagabend kam das Bekannte Grauen aus den Änfangen der PPD wieder. Es fängt mit einem Kribbeln im NAckenbereich an und wandert dann nach vorne. Gefolgt von innerer Hitze, Panik, Herzrasen, kreisenden Gedanken etc. Mir ging es so beschissen. Am Montag bin ich direkt in die Ambulanz der psyschatrischen Klinik und hab mir wieder Medis geholt. Das Thema 2. Kind liegt erstmal auf Eis. Leider ist mein Therapeut erst wieder am Monatg da. Hab sowieso nächste Woche Termin. Scheiße , ich glaub einfach nicht das das wieder losgeht. Ich war so weit. Zur Zeit wende ich alles an was ich bisher in der Therapie gelernt habe. Dieses "Böse" in mir kriegt mich nicht klein. Normalerweise ist meine Wortwahl nicht so schlecht, aber ich hab die Nase voll von dem Mist. Ich wollte doch nur Mama sein. Es will mir nicht in den Kopf warum das so problematisch ist. Und das als Erzieherin.
berndsanna

Beitrag von berndsanna »

Hallo Du,

das tut mir echt leid, dass Du gerade so einen schlimmen Rückfall hast. Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, hab ich so richtig Deine Frustration und Verzweiflung fühlen können. Ich finde Deine Wortwahl deshalb gar nicht schlecht (auch wenn ich verstehe, das Du damit gemeint hast) - Du hast meine Seele erreicht und ich kenne diese Gefühle nur zu gut. Ich denke jeder hier im Forum kennt die. Ich kann Dir zwar nicht wirklich helfen, aber ich fühle mit Dir. Vor allem Dein Satz "Ich wollte doch nur Mama sein..." - der spricht mir sowas von aus der Seele!!!
Du hast schon so viel erreicht gehabt, diesmal geht es Dir bestimmt schneller wieder besser. Und wenigstens hast Du schon Hilfe bzw. weißt wo Du hin kannst und musst nicht erst wieder unendlich viel Energie verschwenden, um erstmal an die richtigen Stellen zu kommen, wo man Dir hilft.
Halte durch, Du weißt ja jetzt, dass hinter der PPD ein schönes Leben mit Deiner Familie auf Dich wartet.
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

:cry: Hey danke für deine Antwwort. Ich kann kaum schreiben weil mir grad die Tränen kommen. Ja es ist echt Frust und Verzweiflung. Ich verstehe halt einfach nicht den SInn hinter dieset Krankheit. Vorallem macht mich der Gedanke so traurig, das ich vielleicht nie mals ein zweites Kind haben werde wegen dieser Krankkheit. Weil unter solchen Bedingungen ist es unverantwortlich. Ich fühl mich so betrogen. Das blöde ist halt , dass ich dafür ja keinen anderen außer mich selber verantwortlich machen kann. Es ist halt mein Kopfkino. Die Tage habe ich mir überlegt es so zu sehen wie eine körperliche Erkrankung ( z.B. Diabetes). Dafür braucht man auch Medikamente damit es einem gut geht und am Leben bleibt. Leider ist die Psyche so wenig greifbar. Naja denke es wird schon. Mein Sohn wird langsam wach. Muß jetzt mal. Chiao!!!
berndsanna

Beitrag von berndsanna »

Was Du schreibst, hätte von mir sein können. Auch wir haben uns nach dem letzten Jahr mit Ben von dem Traum einer großen Familie verabschiedet. Wir wollten mal MINDESTENS 3 Kinder...und eigentlich ist das immer noch unser Traum. Aber wie Du ja geschrieben hast, wäre das unverantwortlich. Und die Schuldfrage, ja, die kenne ich auch. Im Kopf weiß ich, dass niemand Schuld hat, dass es eine Krankheit ist wie jede andere auch. Aber was das Gefühl sagt, ist halt was anderes.
Jemand, der z.B. blind ist, müsste sich auch sehr gut überlegen, ob er für Kinder sogen kann bzw. müsste alles auf sein "Handicap" passend organisieren, dass es klappt. So müssten wir das mit Depressionen auch irgendwie - den Vergleich hab ich mir für mich selbst ausgedacht. :?
Schlimm finde ich persönlich auch, dass gerade bei Depressionen, es so schwer ist Hilfe zu finden. Vor allem DAS hat uns den Mut zu weiteren Kindern genommen. Eine Krankheit, die behandelt wird und mit der man trotzdem, mit nötigen Vorkehrungen (Medis, Therapie usw.) ein weitgehend normales Leben leben kann, das wäre für uns noch ok. Aber dieser Spießrutenlauf der letzten 6 Monate, der die Krankheit nur noch schlimmer macht...nein danke, nicht nocheinmal!!! Das darf man doch nicht wissentlich einem/ zwei/ ... Kindern zumuten. :cry:
Ich kann Deinen Frust so gut verstehen.
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Hallo berndsanna, hab mir grad deine Vorstellung durchgelesen. Wie weit bist du denn mittlerweile mit deiner Suche nach Therapeut etc.? Zu einem AD würde ich dir raten. Sie machen es dir erstmal leichter und geben Sicherheit. Am letzten Montag habe ich auch zu erstenmal eine halbe Schlaftablette genommen, dass hat ganz gut geholfen. Ich bin schon mit 1-2 Nächten ohne Schlaf schlecht drauf. Aber bei dieser halben ist es bisher geblieben. Gestern und vorgerstern bin ich sogar auf dem Sofa eingeschlafen. Schlaftechnisch habe ich mit unserem Sohn super glück. Der schläft meistens 12 Stunden in der Nacht und 1-3 Std. Mittags. Er ist auch super unkompliziert. Da frage ich mich natürlich noch umso mehr: Wath is the problem??? :roll:
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

herzlich willkommen hier!

Aus Deinen Worten lese ich schon heraus, dass Du hier ein externes Problem als Ursache suchst, was doch gar nciht sein kann, da Du ja Erzieherin bist und somit die Kindersache komplett im Griff haben solltest. Tja, das ist des Pudels Kern. Dass Du Erzieherin bist, macht Dich nicht immun gegen so etwas, eben weil es keinen externen Grund gibt. Du bist auch nicht selber verantwortlich dafür.

Seit wann warst Du komplett stabil? Seit diesem Sommer 2011? Falls dem so ist, dann hast Du eindeutig zu früh mit dem Absetzen begonnen, denn man sollte (oje, ich komme mir schon wie eine Schallplatte mit Sprung vor

:wink: ) mindestens 6-12 (eher 12) Monate stabil sein (also richtig stabil sein), bevor man an so etwas wie Reduzieren denken sollte. Das, was Du jetzt hast, ist wahrscheinlich nicht mal eine neue Depression, sondern eine neue Episode Deiner alten.

Der Sinn hinter dem Ganzen? Das wirst Du wissen, wenn Du irgendwann mal einigermaßen über den Berg bist. Setz Dich damit nciht unter druck. Mann muss mit PPD schließlich nicht in Quarantäne leben sondern kann medikamentös gut eingestellt und therapeutisch gut versorgt in aller Ruhe ans Heilen gehen, und gut Ding will Weile haben.

Was ich nicht verstehe, ist, dass Dein Arzt und Therapeut Dir nciht gesagt hat, dass Du es evtl. etwas zu eilig hattest mit dem Absetzen. Aber gut, eigentlich verstehe ich doch, denn die wenigsten Ärzte verstehen ihr Handwerk, leider (quod erat demonstrandum, wie wir hier tagtäglich erleben :evil: ).

LG,
Inez
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Hey, also ich arbeite mit einem Therapeuten der mir aber nicht die MEdis verschreibt. SOndern in der gleichen Klinik muß ich zu einem anderen Arzt in der Ambulanz der ist dafür zuständig. Ich war im Sommer 2011 auf 20 mg Citalo... was auch gut lief. DAbei sollte ich auch erstmal bleiben. Dann habe ich selber angefangen es abzusetzen. Die beiden Ärtze sind sich auch nicht ganz einig. Mein Therapeut legt Wert mehr auf die Gespräche.
Kika30

Beitrag von Kika30 »

Hallo auch von mir,

du hast geschrieben dass es drei Tage nach der Geburt mit der PPD los ging und kurz nach dem ersten Geburtstag fing es wieder an....

Ich kann dir sagen, dass meine PPD beim ersten Kind im Oktober 2009 war und im Okt. 2010 hatte ich wieder ein tief und jetzt im Oktober ging es mir auch nicht so super.

Ich selbst bin Kinderpflegerin und habe mich lange selber fertig gemacht weil ich ja wissen müsste wie man pädagogisch und emotional "richtig" mit dem Kind umzugehen hat. Nach 1,5 Jahen habe ich beschlossen, dass ich für mein Kind einfach Mama bin und nicht die Pädagogin. Das hat mir sehr geholfen.

Ich finde es toll, dass du selber aktiv bist um an deinem momentanen Stimmungstief was zu ändern.

Herzliche grüße Kika
nic

Beitrag von nic »

sorry nur link weil ich mir die hand verbrannt habe:

wie lange hast du dir zeit zum absetzen gelassen? können auch absetzsymptome und gar keine depression sein...


gruß nic
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Ich war ca. 6 Wochen ganz ohne AD. Ich habe halt auch einen total verschobenen Zyklus ung. 42 Tage. Wobei der jetzt besser ist als vor der ersten SW. Es war grad EIsprungzeit. Wahrscheinlich kommen da viele Faktoren zusammen. Habe mir auch jetzt ne Lichttherapielampe gekauft. Sitze grad davor. Ich sag ja ich tue alles.
Und hallo Kika. DAnke für deine Antwort einer Kollegin. Schreib später mehr. Es geht gerade. Schau jetzt mal " The Voice o. Germ." Bis später.
ubure

Beitrag von ubure »

Und wie ist es Dir in den & Wochen ohne AD ergangen? Oder ist die Depression erst nach dieser Zeit zurück gekommen?
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Die ersten zwei WOchen hatte ich ein gutes Gefühl, keinelei Probleme. Aber Rückblickend hat sich da was angeschlichen. In bin wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen. Ich bin spät zu Bett, wenig weggegangen, weder mit dem Kleinen noch alleine oder irgendwas. Ich analysiere halt auch alles an und in mir. Bei den letzten Therapiestunden musste ich mir selber immer eingestehen, dass es zur Zeit nicht ganz rund läuft. Es kam halt auch der Punkt in der Therapie wo ich gestand, dass ich mal einem Zwang nachgegeben hatte, in dem ich dem Kleinen ein Tuch auf Gesicht gelegt habe. Es ist nichts passiert, es war ein Spuktuch und nur ein Bruchteil einer Sekunde. Aber, alleine die Tatsache das ich dies gemacht habe kann ich mir nicht verzeihen. Ich dachte vielleicht wenn ich das tue hört dieses miese Gefühl auf. Im Endeffekt habe ich das Risiko für meinen Kleinen im Hinterkopf schon abgewogen. Aber für mich war das der Verlust des restlichen Vertauens in meine Selbstkontrolle. DAbei habe ich immer soviel Angst DAS ihm was passiert. Ich trauere halt auch einem Stück meiner Unbefangenheit hinterher, weil ich weiß sollte ihm was passieren würde es mich umbringen. Heute z.B. beim Mittagschlaf bin ich bei ihm nachschauen gegangen und er atmete so ruhig, das ich ihn angestupst habe. Mein Herz raste schon wieder vor Panik.Ach es gehen mir soviele Dinge durch den Kopf. Ich möchte nur auch jetzt mal sagen das es mir in den letzten 4 Stunden ganz gut geht, ich fühl mich gerade ruhig. Solche Ruhephasen gab es zum Beginn der PPD nicht.
nic

Beitrag von nic »

also ich schließ mich ubure an...

Ich glaub es war zu früh und vor allem zu schnell mit dem Absetzen.

Ich nehme Cipralex ist ja dem Citalopram fast identisch und ich gehe jeden Monat 1!!! mg runter. Das wären 2mg Citalopram.

Du musst Deinem Körper und Deiner Seele echt Zeit geben, wenn er wieder ohne AD ticken soll.

Ich für meinen Teil gehe so langsam runter und merke trotzdem jeden Schritt. Ich war eben leider nicht stabil unter dem AD, werde es aber jetzt langsam.

Und ich merke auch, dass mit jedem Reduzieren die Stresstoleranz wieder sinkt und so passe ich dann meinen Lebensstil an... das ist ne harte Schule, durch die ich da gerade gehe...

Lass Dir Zeit, warte bis Du wieder fit und stabil bist und dann geh es vieeel langsamer an. Jetzt ist grad esh keine gute Zeit um zu Reduzieren... alles dunkel und grau...bäh!

Und weil Du in einem anderen Thread fragtest, ob denn hier auch jemand wieder ganz gesund wurde: Schau Dir mal die Mengen an Teilnehmerinnen an, die da stehen...

Die meisten, die hier aktiv schreiben stecken eben noch in der PPD drin und die, die geheilt sind... tja, wer solls ihnen verdenken - die wollen halt auch nicht ewig dran erinnert werden oder sich damit auseinander setzen.

Ich glaube die Wenigsten haben soviel Durchhaltevermögen, wie ein paar wenige alte Hasen hier....*winkewinke*

Lies Dir einfach mal ein paar Geschichten durch... ist hier alles ein ähnlicher Werdegang:

Vorstellung mit großer Angst und Panik
Erstes Ankommen
Finden des richtigen Medikaments
Therapeutenwahl
ein paar Monate intensives Schreiben über Symptomverbesserung/Verschlechterung

dann kommt Alltägliches

und auf einmal sind die Damen von der Bildfläche verschwunden...*g

Pass auf, bei Dir wird's auch so sein...

Das Zauberwort ist und bleibt : G E D U L D ! ! !

Alles Liebe

N!c - heute von siedendem Öl auf der Handfläche ECHT lädiert!
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Danke dir für deine Antwort, das gleiche sagte mein Mann auch schon. Ihr habt ja recht. Eigentlich schade,es würde uns Erkrankten große Hoffnung geben. Aber ich nehme mir jetzt die Zeit. Und so Gott will bekommen wir vielleicht doch noch ein BAby irgendwann.
berndsanna

Beitrag von berndsanna »

Guten Morgen Schnuti33,

ich hoffe Du hast heute einen schönen Tag vor Dir.
Ich wollte Dir nur sagen, dass ich sehr froh bin, dass Du zum Forum gestoßen bist. Dein Thread, was Du geschrieben hast und die Antworten der anderen darauf haben auch mir geholfen. So geht mir das oft hier...zu lesen, dass es anderen ähnlich geht, dass ich kein Freak bin, das allein hilft schon.
Zu Deiner Frage wie weit ich mit der Therapeutensuche bin; wenn Du magst, schau mal in meinem Thread unter "Medikamente"...aber um es kurz zu sagen: ich/wir sind noch genausoweit wie am Anfang :(

P.S. Gebt euren Traum von einem Baby nicht auf! Man sieht an vielen Beispielen hier im Forum, dass wenn man stabil ist UND wein Netz aufgebaut hat, wo man im Fall der Fälle Hilfe bekommt, noch ein Baby kein Problem mehr ist...
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