Mein Termin beim Jugendamt

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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InaK

Mein Termin beim Jugendamt

Beitrag von InaK »

Hallo ihr Lieben,

endlich habe ich Zeit um euch von meinem Termin vergangenen Dienstag zu berichten.

Die Dame dort war sehr nett und erklärte mir, warum ich den Termin bekommen habe - Anruf der Ärztin. Sie hörte sich meine "Geschichte" an und erzählte mir dann von dem Gespräch mit meiner (Ex-)Ärztin. Diese machte durchaus deutlich, daß ich ihr überfordert vorkam und aggressiv wäre. Dazu muß ich folgendes sagen: Sie fragte mich mal bei einem Termin ob ich manchmal denken würde, daß ich meine Tochter gern gegen die Wand klatschen würde (das waren ihre Worte!). Ich sagte, daß ich schon manchmal so denken würde ... dann bin ich so sehr auf 180 und wer denkt das nicht ab und an? Ich würde es aber NIEMALS machen. Der Dame auf dem Amt sagte sie, daß ich schonmal kurz davor gewesen wäre es zu tun - was ABSOLUT NICHT der Wahrheit entspricht. Von der Sache mit der Krabbelgruppe - um die es ja eigentlich nur ging und wozu ich ausschließlich deswegen meine Zustimmung gab, daß die Ärztin sich mit dem JA in Verbindung setzt - wußte man überhaupt nichts! Die Dame auf dem Amt wunderte sich nur, daß die Ärztin so mir nichts Dir nichts von meinen Problemen plapperte. Denn immerhin muß man überall eine Zustimmung zur Entbindung der Schweigepflicht geben und vorlegen.

Nun gut, das Ergebnis: alles okay. Die Dame vom JA hatte nicht den Eindruck, daß ich nun unbedingt Hilfe bräuchte und "überwacht" werden müßte. Für sie ist es wichtig, daß ich an meinem Problem (Depressionen) arbeite und Hilfe in Anspruch nehme. Sie gab mir noch eine Ärzteliste mit, die aber leider schon uralt zu sein scheint und für sie ist das Thema damit erledigt. Sie wird sich noch einmal bei mir melden um mir einen Termin für einen Gesprächskreis mitzuteilen, an dem ich gern teilnehmen möchte. Dort kann man Fragen rund um die Erziehung stellen und nennt sich "Elternschule".

Zu der Ärztin werde ich nicht mehr gehen. Ich bin wirklich enttäuscht von ihr, daß sie das alles doch hinter meinem Rücken angeleiert hat. Auch wenn sie dachte, meine Zustimmung dazu zu haben - da hat sie mich wohl völlig mißverstanden! Und selbst wenn hat sie dem JA absoluten Quatsch erzählt, bezüglich der Aggressionen (die zu 80% weg sind, seit ich die Tabletten nehme und das wußte sie auch)!

Liebe Grüße, Eure Ina
meiki

Beitrag von meiki »

Liebe Ina K!

Ich bin froh, daß du dich gemeldet hast - ich habe immer mal wieder an dich und deinen Termin beim JA denken müssen und dir die Daumen gedrückt!
Ich freue mich auch, daß du jetzt offensichtlich etwas "befreit" bist, du hörst dich zumindest zuversichtlich an, sehe ich das richtig?

Das mit deine (zu Recht) Ex-Ärztin finde ich ganz schön hart. Ich miene, sie hat dich da in eine Situation gebracht, wo du dich Fremden gegenüber rechtfertigen mußt... Das ist für mich immer eine sehr unangenehme und vor allem sehr ärgerliche Sache - vor allem, wenn offensichtlich Tatsachen vertauscht werden und ich in einem anderen Licht dastehe, als es in Wahrheit ist.
Du hattest Glück mit der Dame vom JA, Gott sei Dank. Und von ihr kriegst du wohl auch Hilfe, finde ich klasse. Aber es hätte auch anders ausgehen können und ich glaube, ich würde das der Ärztin nochmal in aller Deutlichkeit sagen. Mußt du eigentlich nochmal zu ihr hin, therapiemäßig meine ich?

Alles Liebe
meiki
valentina

Beitrag von valentina »

Liebe Ina
Ich könnte manchmal in die Luft gehen, wenn ich solche Sachen lese oder höre. Was haben wir eigentlich für Ärzte?????? Ich habe während meiner Krankheit auch viele negative Erfahrungen gemacht. Das Unverständnis für die PPD ist unglaublich! Da bist du grundehrlich, auch zu dir selbst, und sagst, dass du manchmal dein Kind an die Wand klatschen könntest, und seien wir doch ehrlich, das denken viele gesunde Eltern in manchen Situationen auch, und dann wird das gegen dich verwendet. UNGLAUBLICH!!!!!! Ich denke, das ist bei uns PPD Frauen nämlich auch ein Problem, wir sind sehr ehrlich gegen uns selbst und "überbeobachten" uns, ich weiss kein anderes Wort dafür. Was andere einfach mal so vor sich her sagen oder denken, nehmen wir auseinander, sehen es uns von allen Seiten an und denken, was bin ich nur für ein Mensch, was bin ich für eine schlechte Mutter ?
Ich hoffe sehr, dass du an einen Arzt gerätst, der dich besser versteht, wir haben ja davon nicht allzuviele! Kämpf weiter und halte durch! Es kommt bestimmt eine bessere Zeit. Es braucht einfach viel Geduld! Liebe Grüsse Valentina


D
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Ina,

ich finde das sehr sehr gut, dass Du nicht mehr zu der Ärztin gehst. Das ist bitter, eine solche Erfahrug zu machen, und da ist ein Wechsel einfach das Beste, denn sie hat Dein Vertrauen ganz klar mißbraucht. Wie sollst Du ihr weiter vertrauen, wenn sie hinter Deinem Rücken über Dich redet?
Sieh´ das Ganze als einen Neuanfang für Dich und suche Dir jemand, dem Du wirklich vertrauen kannst, um eine Therapie zu machen. Gut, dass die vom Jugendamt wenigstens kapiert haben, was Sache ist und was nicht. Vielleicht kannst Du Dich ja erst einmal so erkundigen, über Freunde, Bekannte, wer gut ist, damit Du diesmal gute Erfahrungen machst. Das wünsche ich Dir und viel Glück!!!

Ava
Patricia

Beitrag von Patricia »

Hi Ina,

das ist aber gut dass die Dame vom JA wenigstens scheinbar verständnisvoll war! Also Deine Ärztin scheint ja ne richtige Pfeiffe zu sein... unfassbar echt.

Tut mir leid dass Du da so schlechte Erfahrung hast machen müssen. Ich finde meine Ärzte sind super! Zum Glück!

Hoffentlich fidest Du auch bald eien guten Arzt.
fufufella

Beitrag von fufufella »

hallo ina

also ich wollte eigentlich schon auf deinen damals ersten bericht antworten, denn ich war einfach empört darüber, wie deine ärztin die schweigepflicht gebrochen hat. das war ne totale schweinerei!!!

super, dass die JA-dame das wenigstens eingesehen hat. denn das hätte dir schon probleme bringen können.

viel kraft, dass du jemand guter und kompetenter findest.

lg
fufufella
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