Hallo, ich bin neu bei euch

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
Butterblume

Hallo, ich bin neu bei euch

Beitrag von Butterblume »

Ersteinmal ein herzliches Hallo an alle

Ich möchte mich so kurz es geht vorstellen udn was zu meiner geschichte schreiben.

Vor 20 Monaten habe ich (per Kaiserschnitt) meinen Sohn Felix auf dieWelt gebracht (bringen lassen) :)
Der Kaiserschnitt an sich war ein schlimmes Erlebnis für mich, ich fand ihn ganz furchtbar unangenehm, weshalb sie mich dann auch sediert haben. Schwupp war der Kleine da und mein Mann und mein Sohn auch schon weg. Eigentlich wollten sie mir den Kleinen auf die Brust legen haben sich dann aber dagegen entschieden, angeblich weils im OP so kalt war...(war die 1. Patientin an diesem Morgen). Nach 1 Stunde kam ich auf mein Zimmer und im Halschlaf fragte man mich ob ich Stillen will ich müsste mich jetzt entscheiden und da ich so kaput war sagte ich nein. Mitlerweile denke ich das das ein grosser Fehler war aber nunja das kann man jetzt nicht mehr ändern.
Ich fühlte mich nicht gut, hatte Schüttelfrost etc aber nach ein paar Stunden gings mir besser. Ich fand meinen Sohn voll süss aber irgendwie kam mir alles so unwirklich und komisch vor.
Nachts fand ich keinen Schlaf und hab es ersteinmal darauf geschoben dass ich eh einen leichten Schlaf habe und zu hause alles besser werden würde. Ab dem 2. Tag fing ich an gelegentlich zu weinen.Es wurde von Tag zu Tag schlimmer und die Hebamme meinte das wäre normal...ein baby-Blues. Ok dachte ich, noch ein paar Tage dann bist du hier raus (ich hasse Krankenhäuser).
Während ich mich nicht bewegen konnte hüpfte meine Bettnachbarin am nächsten tag ohne Probleme aus dem Bett, das frustriete mich noch mehr.
Ich ging am 4. tag nach hause (1 Tag vor meiner regulären Entlassung)...Laufen konnte ich immer noch nicht wirklich und 2 Tage später stellte sich raus warum. Mein Körper hat sie Nähte abgestossen, meine Narbe platzte auf und eiterte. Ich musste jeden Tag zur Wundversorgung ins Krankenhaus :(
In diesen Tagen wurd alles nur noch schlimmer, ich wollte mein altes Leben zurück, wusste mit meinem Sohn nichts anzufangen, ja ich wollte ihn gar nicht mehr. Ich dachte warum? Nach fast 2 Jahren und einer erst schlechten Prognose für uns wurd ich schwanger und ein absolutes Wunschkind....zwar hiess es ursprünglich wir bekommen ein Mödchen was in der SS dann revidiert wurde und ich war einen Tag traurig aber dann freute ich mich nur noch auf meinen Sohn.

Nach einigem hin und her riet mein Gyn mir dazu einige Tage mit Felix stationär in eine Klinik zu gehen. Ich war bei zweien doch keine wollte mich mit Kind aufnehmen (ich war irgendwie erleichtert), denn wenn mein Sohn icht in meiner Nähe war gings mir besser. Ich lies mich einweisen und war 3 Wochen stationär, wurde mit Medikamenten eingestellt und mir ging es besser. Direkt im Anschluss an meinen stationären Aufenthalt kam ich in eine Tagesklinik. 8 Wochen war ich hier. Mir ging es weiterhin besser. Man therapierte mich auf meine Adoption...damit konnte ich nichts anfangen...ich sah und sehe keinen Zusammenhang, diese Therapie hat mir nichts gebracht. Aber die Gespräche mit den anderen Patienten haben mir geholfen. Und die Gruppentherapien ebenfalls.

Man sagtte mir auch immer wieder ich hätte das schlimmste überstanden nach ca 12 Wochen geht eine Wochenbettdepression meist vorbei....heute ist mein Sohn 20 MONATE alt und ich leide immer noch an dieser Depression, bin sehr reizbar und dann agressiv, bin kaum belastbar und nicht in der Lage mich 2 Tage am Stück alleine um mein Kind zu kümmern. Ich verzweifel...wann hört das endlich auf?

Hat noch jmd soclhe Probleme sooo lange nach der Geburt?

Liebe Grüße
Butterblume
mici

Beitrag von mici »

Hallo Butterblume und herzlich Willkommen im Forum!

Schön, dass Du Dich hier angemeldet hast, Du wirst sicher viele Frauen treffen, denen es sehr ähnlich geht, wie Dir!

Was ich Dir gerne zuerst sagen möchte, ist, dass es überhaupt nicht wichtig ist, ob Du heutzutage an einer klassischen PPD leidest oder an einer "normalen" Depression! Fest steht, es geht Dir nicht gut und diese Phase steht irgendwie im Zusammenhang mit der Geburt von Felix! Leider kann eine Depression, die auf die Geburt eines Kindes als Auslöser zurückzuführen ist, auch sehr lange nach der eigentlichen Geburt auftauchen.

Du hast ja schon einiges an Therapien und Medis hinter Dir, da es Dir aber aktuell immer noch schlecht zu gehen scheint, wäre meine Frage, was Du momentan noch für Deine seelische Gesundheit tust? Gehst Du noch zu Therapie und / oder nimmst Medikamente? Und hast Du in der Therapie außer über die Adoption auch über das Geburtserlebnis gesprochen? Ich für mich weiß zum Beispiel auch, dass die Geburt meiner ersten Tochter sehr stark zu meiner PPD beigetragen hat und erst die permanente Durcharbeitung des Erlebten hat Besserung gebracht! Es wäre also vielleicht hilfreich, wenn Du Dich noch mal nach einem Therapeuten umschaust, der sich mit Geburt / PPD / Wochenbett / Kindern etc. auskennt.

Ich wünsch Dir gute Besserung und wie gesagt: Herzlich Willkommen!

MICI
Butterblume

Beitrag von Butterblume »

Danke für deine Antwort

Ich nehme zur zeit Citalopram 10 mg...ich weiss das ich eigentlich mehr nehmen müsste nur habe ich dann so starke Nebenwirkungen...wir haben schon einiges an medis versucht aber bei allen anderen waren die Nebenwirkungen noch schlimmer. Nun hat mein Osychater gesagt wenn es soweit geht mit den 10 mg soll ichs dabei belassen...ob das aber so toll ist bezweifel ich, nehme die 10 mg seit über 6 Monaten und nichts hat sich geändert.
Eine TTherapie mache ich zur Zeit nicht aber du hats Recht...auch ich weiss das ich besser eine machen sollte mir fehlt nur im Mom der Ruck mir jmd zu suchen...das ist bei uns in der Umgebung echt ein langwieriger Prozess, suchen, Warteliste etc...die letzte Therapeutin die ich hatte war ja der Meinung ich brauch keine Therapie sondern stärkere Medis und hat mich weg geschickt...alles Mist....
Leider hat sich keiner mit meiner Geburt sondern immer nur mit der Adoption befasst...obwohl ich erwähnte das ich den Kaiserschnitt als sehr schlimm empfand.
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo Butterblume
willkommen hier bei uns. Schön das du da bist. Du wirst dieses Forum sicher als Wohltat empfinden. Es ist einfach schön, wenn man sich verstanden fühlt mit dieser schweren Krise.
Kannst du mal ein bisschen berichten, welche Medikamente du bereits versucht hast. Wir hier kennen uns meist schon besser mit den verschiedenen Mitteln aus als irgendwelche Fachleute :wink: Vielleicht fällt uns ja was ein.
Und du solltest wirklich einen Therapieplatz suchen bzw. dich auf so eine Liste setzen lassen. Ich verstehe das es dir endlos vorkommt, aber nur so kannst du wieder richtig gesund werden.
Gibt es in der Klinik, in der du stationär warst vielleicht auch ambulante Möglichkeiten??
Hast du schonmal hier auf unsere Fachleuteliste geschaut?

http://schatten-und-licht.de/joomla/ind ... 82&lang=de

Vielleicht gibt es da jemanden in deiner Nähe!?
ansonsten helfe ich dir auch gerne bei der Suche :-)

Und noch eine Sache: Vergiss diesen Schmarrn, von wegen meistens ist nach 12 Wochen alles vorbei :evil: so ein Schwachsinn...es gibt solche Fälle, ja, aber die sind sehr sehr selten und dann ist es meist eine leichte PPD.
Ich und auch viele andere hier leiden auch schon so lange wie du daran und teilweise noch viel viel länger...diese Krankheit ist HEILBAR aber es braucht auch viel Geduld.

Wir kriegen das schon wieder hin ja? Komm, reich uns die Hand und dann packen wirs an :wink:

grüsse
scara
Vicky

Beitrag von Vicky »

Hallo Butterblume,

vielleicht solltest Du doch noch andere MEdis probieren.

Welche hast Du schon gehabt?

Es dauert häufig sehr lange, bis die richtigen gefunden werden.
Auch die Therapie dauert sehr lange, leider, da spreche ich von Jahren.

Möglicherweise wurde die Adoption zuerst als das Wichtigste wahrgenommen.
Schöner ist es natürlich, man kann über das sprechen, was Dir am meisten auf der Seele brennt.


Das mit den 12 Wochen ist Quatsch.

Meine hat sicher ein Jahr gedauert.

Aber was ist das schon bei vielleicht 80 Jahren???

Also, weiter gehts, Hilfe suchen und annehmen.

Vicky :-)
Antworten