es war schrecklich....

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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rosered

es war schrecklich....

Beitrag von rosered »

Leute ich sags euch, ich werd verrückt. Ich war ja am Donnerstag mit meinem Kleinen beim Kinderarzt. Und der hat mir Medikamente und was zum Inhalieren verschrieben. Nun ja. Es wurde aber nicht besser und ich bin am Freitag abend mit dem Kleinen ins Krankenhaus gefahren. (Er ist 2x dunkelblau angelaufen und ich bin vor Angst total ausgeflippt)

Sie haben festgestellt, dass er wirklich schwer krank ist (irgendwas mit RSV-Infektion die sich auf Lungen und Bronchien ausgebreitet hat und die Lunge teilweise verstopft hat). Sie haben ihn natürlich dort behalten, und ich blieb natürlich auch bei ihm. Wir hatten ein Einzelzimmer mit knappen 7 m2, ein eigenes Bad und ein WC. Und man hat mir verboten das Zimmer zu verlassen. Denn der Kleine könnte sich noch andere Infekte zuziehen. Also saß ich ganzen Tag in diesem winzigen zimmer und hab mich um den kleinen gekümmert.

Niemand hat auf ihn aufgepasst. Niemand außer mir hat sich um ihn gekümmert. Ich musste ihm alle Medikamente selber geben. (außer 2x am Tag, da kam ein Arzt und gab ihm eine Spritze) Ich durfte das Zimmer nicht mal zum Wickeln verlassen, das musste ich in meinem Bett machen. Die Flaschen wurden mir gebracht, und wieder abgeholt. Ich war den ganzen Tag in diesem Zimmer. Der kleine hat schrecklich viel geweint. Schrecklich gehustet. Und noch schlimmer gehustet.

Ich hatte solche Angst um ihn. Ich saß ganzen Tag da, und hab ihn gehalten, und wenn er geschlafen hat, hab ich ihm zugesehen, um sicher zu gehen, dass er auch atmet. Ich saß einfach nur da, und sah ihn an. Ohne zu denken. Einfach nur handeln.

Ich hatte schreckliche Angst. Keiner der Ärzte war für mich da. Niemand fragte mich, ob man mir helfen soll. Ich hab ihnen doch gesagt, dass ich eine PPD hab. Das hat die anscheinend nicht interessiert. Ich hatte so schreckliche Angst verrückt zu werden. Dieses Zimmer. dieses kleine, enge Zimmer. Die Fenster waren verriegelt. Ich konnte sie nicht öffnen. Ich fühlte mich wie in einem Gefängnis. Ich hab angefangen Stimmen zu hören. Vielleicht hab ich mir auch nur eingebildet Stimmen zu hören. Keine Ahnung. Ich wusste auch nicht mehr ihn welcher Stadt ich mich befand. Ich hatte keine Ahnung mehr wo ich war. Ich war einfach nur in diesem Zimmer. Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl verrückt zu werden.

Gestern (SO) ging es dem kleinen schon viel besser. Er hatte eine schöne Gesichtsfarbe, und konnte schon wieder lachen. Und ich hoffte, dass sie ihn nach hause lassen würden. Doch die Ärzte sagten: "Es geht ihm schon viel besser, und wenn es ihm morgen noch besser geht als heute, dann darf er nach Hause!" Gut. Ich war enttäuscht, aber ich musste mich damit abfinden, noch einen Tag in diesem Gefängnis zu verbringen. Und dann heute, als die Visite kam, und sagte: "Es geht ihm schon wieder bedeutend besser. Wenns ihm morgen noch besser geht als heute, dann darf er nach Hause..." Ist mir eine Sicherung durchgebrannt. Ich dachte: "Jetzt wirst du wirklich verrückt!" Ich bin total durchgedreht, und hab die Ärztin angeschrien.

Dann meinte sie: "Naja, sie können ihm die Medikamente ja zuhause auch geben. Also wenn sie unbedingt nach hause wollen..."

Und ich hab meine Sachen gepackt, den Kleinen geschnappt, und bin nach Hause. Dann musste ich noch den Wochenendarzt (20km entfernt) aufsuchen, damit er mir das Rezept ausstellte, und dann musste ich zur Wochenend apotheke (20 km in die andere Richtung). Und jetzt, wo ich zu hause bin, bin ich plötzlich total abwesend. Total voller Angst. Wieder mal Todesangst. Ich kenn mich nicht mehr aus. Ich bin total daneben. Ich werd doch nicht verrückt, oder??? Bitte sagt mir, dass ich nicht verrückt werde. Und dass das nur ein kleiner Durchhänger ist, weil ich nervlich so fertig bin. Bitte!!!! Ich hab solche Angst!!!! Sagt mir doch bitte das alles wieder gut wird! Bitte!!!! :cry:
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo...

Atme tief durch, lasse die Luft ganz raus.... mache es mehrmals.... das alles wird nur von deinem Gehirn verursacht ... das bist nicht du...

Hast du Medis für solche Notfällen? Du konntest auch schön baden..für Ruhe sorgen...eine Tasse warmer Milch trinken... und wenn es gar nicht mehr geht, dann rufst du den Notarzt...

Was du durchgemacht hast, hat diese Angst verursacht...

So, ich kann jetzt nicht mehr schreiben, da mein Baby endlich eingeschlafen ist und ich muss ihn ins Bett bringen, ich habe dir mir einer Hand geschrieben...mit der anderer Hand habe ich ihn festgehalten. Erzählst du mir, wie du dich dann fühlst?

Ganz liebe Grüße
Issa

Beitrag von Issa »

Liebe rosered, liebes Rosenrot!

Da hast du einiges mitgemacht- eingesperrt in ein winziges Zimmer.... bis obenhin angefüllt mit der großen Angst um dein sehr krankes Kind.... ohne ausreichende Hilfe durch Schwestern und Ärzte.....vorher schon die Angst, als du mitansehen musstest, wie dein kleines Wesen blau angelaufen ist vor Atemnot..........das ist purer Stress, das ist mehr als Stress, das ist mehr als das, was wir als Mütter einfach so wegstecken könnten....
Glaube mir, jede andere Mutter ohne PPD wäre ebenfalls an ihre Grenzen gekommen und würde jetzt völlig apathisch und völlig am Ende ihrer Nerven sein. Schluss und aus. Ende von Kraft.
Es ist nachvollziehbar, dass in dir selbst nach dieser Überlastung die Katastrophe ausbricht: vielleicht hast du Stimmen gehört, ganz sicher quälen dich Arme jetzt Todesängste. Das muss schlimm sein für dich.

Aber glaube mir, du verlierst dich nicht, du wirst nicht verrückt.Du bleibst die liebe , warme, lebendige rosered. Du stirbst nicht- mag die Angst noch so groß sein. Es war eine übermenschliche Überforderung, die du mit deinem Kleinen durchmachen musstest, und es wäre für jede andere Frau auch eine Überforderung gewesen. Und jetzt versagen bei dir ein paar Sicherungssysteme, die sonst die Todesangst in der Kiste festhalten.
Es ist schlimm, sogar unerträglich, aber du wirst definitv nicht verrückt. Alles was du brauchst, ist Zeit und Erholung. Kann dir jemand dein Baby abnehmen?
Wenn ich das Gefühl hatte, dass ich mich hineinverliere in die Angst, habe ich mich vor den Spiegel gestellt und gesagt: Ich bin Issa, geboren am
XX.X XXXX, meine Kinder heißen XXX, meine Eltern heißen XXX, meine Großeltern heißen XXX, ich wohne in der Straße soundso und bin Hausfrau. (Hat C:G:Jung auch gemacht, als er dachte , sein Innerstes überrennt sein bewußtes Ich). Probiere es mal aus. Es hilft wirklich.

Und noch mal: du stirbst nicht und du wirst nicht verrückt. Die letzten Tage waren einfach zu viel. Ich WEISS, dass es dir mit der Zeit besser gehen wird. Denke an Kath: mitten in ihrer Angst war es für sie schwer, auf eine Besserung zu hoffen und doch ist die Besserung gekommen. Die Todesangst muss sich wieder davonschleichen, die schlimmste Angst bleibt nicht.

Kann dir jemand dein Kind abnehmen?Wäre eine gute Entlastung für dich!!

Ich denke heute Nacht an dich

deine Issa

P.S. Ich finde es schrecklich, dass du im Krankenhaus im Stich gelassen worden bist, obwohl du gesagt hast, dass du eine PPD hast. Einfach unverantwortlich!!!
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe rosered,

Keine Sorge, das wird wieder gut. Und du wirst auch nicht verrückt. Ich war mit meiner Kleinen während meiner PPD-Zeit dreimal in Krankenhaus. Einmal wegen eines Viruses und zweimal, weil ich dachte sie hätte was verschluckt. Ich dachte genauso, ich drehe gleich durch. Wir durften das Zimmer zwar verlassen, aber trotzdem...Bei mir waren die Ärzte auch blöd drauf. Ich meine, ich kam voll auf dem Zahnfleisch da an, habe geheult und war völlig fertig. Ich habe auch erzählt, dass ich eine PPD habe. Ich habe mir solche Vorwürfe gemacht und wäre vor lauter Sorgen fast durchgedreht. Hat sie auch nicht interressiert. Ich kann mich erinnern, dass einmal das Gerät, wo meine Kleine zur Herzüberwachung angeschlossen war gepiept hat und ewig keiner kam. Zwar hatte sich nur eine Sonde gelöst, aber trotzdem...
Ich finde, manche Ärzte sind nicht sensibel genug. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass sie überlastet sind. Und wir sind mit unserer Krankheit auch etwas empfindlicher als andere. Trotzdem finde ich es den Hammer, dass sie Dich so alleine gelassen haben. Zumindest zur Medikamentengabe hätte eine Schwester reinschauen müssen.
Weißt Du, rosered, wir stehen alle auf dünnem Boden und sowas kann schon ein Loch verursachen. Sprich am besten mit deinem Arzt oder Therapeuten darüber, was passiert ist. Ich denke, es ist "nur" eine Schwankung. Du schaffst das!!!

Liebe Grüße, Saskia
Jenny

Beitrag von Jenny »

Völlige Isolation kann bei sensiblen Menschen schon nach kurzer Zeit Halluzinationen auslösen. Das ist nicht "krank", sondern das Hirn produziert, was ihm fehlt (ähnlich, wie wenn du lange auf etwas Rotes schaust und dann auf eine weiße Wand - dann "siehst" du auch eine grüne Fläche, sozusagen als "Ausgleich" für das Rot). Du konnest dich nicht auf die Situation vorbereiten, du warst einsam, du warst verängstigt, man ließ dich mit allem allein - du musst dich nicht wundern, dass dir allmählich die Orientierung abhanden kam.
Issas Tipp ist gut.
Und es ist kein Wunder, dass du jetzt das Gefühl hast, zusammen zu klappen. Du hast Übermenschliches geleistet, wie es eben nur Mütter zu tun im Stande sind. Sei stolz auf dich.
Deine Seele hat von der großen Anstrengung erst mal "Muskelkater". Vielleicht kannst du dich jetzt etwas schonen?
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Rosered,

die Frauen vor mir haben absolut recht - diese total belastende Situation hat dich dermaßen in Angst versetzt, dass du das Gefühl hat, verrückt zu werden. Das wirst du aber nicht - fast jeder Mensch würde da mehr oder weniger mit Angst reagieren.

Ich hatte auch an Silvester so eine extreme Angstsituation (war mit dem Kleinen auch im Spital und zu Hause hat uns ein betrunkener Silvester Gast das halbe Wohnzimmer kurz und klein geschlagen :shock: :evil: :x ), da hatte ich auch, als alles vorbei eine Angstattacke, dass ich dachte, jetzt wirst du verrückt. Alles drehte sich - schrecklich.

Ich habe da immer ein Notfall - Medi - einen Angsthemmer (Xanor). Die habe ich genommen und es ging mir innerhalb einer halben Stunde viel besser. Hast du die nicht auch? Die kannst du ruhig nehmen - in so einer Sitution ist das absolut o.k.!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
rosered

Beitrag von rosered »

Danke für eure Antworten.

Es geht mir heute zwar noch schlechter als gestern, aber ich werds durchhalten. Ich weiß, dass es wieder besser wird. Ich muss einfach nur die Zähne zusammenbeißen.

Es ist schrecklich, wieder ganzen Tag diese grauenhafte Angst zu haben. Ich kann den ganzen Tag nur ans Sterben denken. Und diese Angst ist so schrecklich. Aber wem erzähl ich das. Ich denke mal, viele von euch kennen diese grauenhafte Todesangst. :?

Gott sei Dank geht es dem kleinen heute bedeutend besser! :D Ich hab aber noch schreckliche Angst, dass er mir im Schlaf erstickt (darum trau ich mich nicht zu schlafen). Die im Krankenhaus haben mir, bevor ich gegangen bin, noch erklärt, dass es passieren könnte, dass eine Verschlechterung seines Gesundheitszustandes auftritt, und er von einer Sekunde auf die andere einfach zu atmen aufhört. Na supi! :?

Natürlich hab ich dann Schiss. Noch mehr als sonst.

Also Mädels. Danke dass ihr für mich da seid. Und macht euch keine Sorgen, ich werds schon überleben. :wink: (Auch wenn mir meine Angst was anderes sagt)
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Liebe rosered,
obwohl meine Kleine derzeit "nur" einen Magen-Darmvirus hat, kann ich das alles vollkommen nachvollziehen - mir graut schon bei dem Gedanken, ich müsste mal in ein KH, und das mit meiner Angst, wahrscheinlich würde mir keiner recht glauben, wenn ich sagen würde: ich habe Angst, es gibt dort schliesslich keine Therapeuten. Tja, du hast es überstanden und so blöd es klingt: das hat Dich reifen lassen. Genauso wie ich oft denke, ich werde ohnmächtig, wenn ich mit beiden Mädels alleine bin, ist noch nie was schlimmes passiert. Wenn Du schreibst, es geht ihm heute schon besser, dann versuche zumindest nicht an das Schlimmste zu denken. Ich habe mir auch so Brücken gebaut; ich denke, ich falle um, muss sterben, was passiert dann??? Ich rufe den NA, oder, wenn es wirklich schon zu spät ist, kann es mir egal sein, weil ich dann nix mehr mitkriege, das beruhigt micht, ich kann nicht alles unter Kontrolle haben. Ich weiss, die Angst ist hartnäckig und will Dir einreden, Du kannst es nicht überstehen oder so, aber es ist nur ein Gefühl, dass Dir nix anhaben kann. Gute Besserung an Deinen Kleinen und an Dich, LG Carlotta 8)
valentina

Beitrag von valentina »

:-)Liebe Rosered
Wie oft ich damals gedacht habe ich werde verrückt............! Wirklich und ernsthaft und nicht einfach so, wie man dahersagt , ich drehe durch. Nein, ich sah mich schon in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik enden. Es ist ein scheussliches Gefühl! Aber wie du siehst, es ist nicht eingetroffen :!: Dinge, die den Alltag durcheinanderbringen, wie Krankheiten der Kinder oder sogar Krankenhausaufenthalte können die Situation sehr verschlimmern, das habe ich auch erfahren. Meine kleine Tochter musste in der Zeit ins Krankenhaus um sich Warzen wegmachen zu lassen. Sie war nur in der Tagesklinik, aber ich konnte nicht mit. Mein Mann musste mit ihr gehen. Und als mein Jüngster mit fünf Monaten einen schweren Pseudokruppanfall hatte und wir nachts mit ihm auf der Notfallstation landeten habe ich fast durchgedreht. Dazu kam, dass mir alles total irreal vorkam und das Krankenhaus hatte für mich etwas total Gespenstisches. Du siehst also, die meisten haben schon solche Erfahrungen gemacht während dieser Krankheit. Du wirst nicht verrückt :!: Du merkst ja sehr deutlich, dass etwas nicht stimmt, dein Verstand ist in vollem Betrieb. Du musst Geduld haben, es wird schon :!: Liebe Grüsse :!: Valentina
Issa

Beitrag von Issa »

Liebe rosered,

du schreibst, dass die Angst heute schlimmer ist wie gestern. Du klingst jedoch mutiger und kampfeslustiger. Wunderbar, dass du dich nicht unterkriegen lassen willst.

Gegen den Botentstoff-Gewittersturm in deinem Kopf, der dir all die Angst beschert, hilft manchmal eine gepfefferte Überdosis Baldrian und Kalzium. Oder hast du ein chemisches Helferlein wie Xanor zur Hand, zu dem dir schon Marika geraten hat? Alles, was hilft, ist gut.

Ich wünsche dir und deinem Baby eine gute Nacht. Glaubst du, dass du heute Nacht ein Auge zu machen kannst? Schlaf käme dir sehr zu gute. Ich denke nicht, dass während du schläfst, deinem Kind etwas passiert. Wir Mütter schlafen doch mit offenen Ohren!

Ich habe in der letzten Nacht an dich gedacht und werde das heute wieder tun

Sei lieb umarmt

Issa
rosered

Beitrag von rosered »

Klinge heute tatsächlich viel besser als gestern, obwohls mir schlechter geht. Komisch. :? Mag vielleicht daran liegen, dass ich mich dazu durchgerungen hab mein "chemisches Helferlein" zu nehmen. :wink:

Mein Arzt hat mir gesagt ich darf nicht mehr als 1 1/2 Xanor täglich nehmen. Und nun ja, ich denk mir halt immer, nein, das nimmst du jetzt nicht, denn wer weiß obs dir später nicht noch schlechter geht, und du dann deine Dosis brauchst... Ich hebs mir immer für später auf, und dabei dreh ich fast durch. .. Aber so bin ich nun mal, und so war ich schon immer (bezüglich Medikamenten). Klingt etwas masochistisch... :wink:

Jedenfalls hab ich am Nachmittag eine halbe Tablette genommen (meine Mutter hat mich "gezwungen". Mein nervöses Herumgerenne hat sie genervt), und jetzt gehts mir etwas besser... Am späteren Abend werd ich vielleicht noch eine nehmen. Zum besseren Einschlafen... :roll:
Jenny

Beitrag von Jenny »

Liebe rosered, die Ärzte da in der Klinik waren wohl etwas unsensibel...Von wegen, er könnte im Schlaf ersticken. Also, die müssen dir zwar alles sagen, sozusagen aus Haftungsgründen, aber dieses Ereignis wird sicher nicht eintreten. Es gibt so viel größere Risiken, die wir jeden Tag auf uns nehmen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden.
Du wirst nicht gesund werden, wenn du nicht schläfst. Wenn du nachts bei deinem kleinen wachst - wahrscheinlich ist das für euch beide derzeit besser, als mit Todesangst zu versuchen, einzuschlafen - dann schlaft euch tagsüber etwas aus. Leg den kleinen in dein Bett und deinen Arm und dann schlaft. Das kannst du auch nachts machen. Ärzte haben zwar immer wieder davon abgeraten, den Säugling mit ins Bett zu nehmen, um den Plätzlichen Kindstod zu verhüten, aber inzwischen weiß man, dass nichts passiert, wenn man folgende Vorsichtsmaßnahmen beachtet:
- Das Kind in den Schlafsack stecken und NICHT mit der eigenen Decke zudecken
- Keinen Alkohol / keine Drogen / keine Schlafmittel vorher nehmen
- Nicht rauchen
Wenn deer Kurze neben dir liegt, kannst du schlafen und kriegst trotzdem jeden Schnaufer mit.
Ruh dich also bitte aus. Deinem Kleinen gehts dank deiner Hilfe und Fürsorge schon so viel besser; jetzt musst du auch auf dich schauen, gell?
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