Ihr lieben Mamas,
ich hab eine Frage an euch. Wie offen sprecht ihr über eure Erkrankung mit anderen? Öffnet ihr euch auch gegenüber Bekannten oder klammert ihr eure Erkrankung aus.
Bei mir ist es so, ich bin nicht akut krank lebe aber mit einer Schizophrenie, die mein Leben schon auch geprägt hat. Wir haben uns gegen ein zweites Kind entschieden, weil mir das Risiko zu erkranken zu groß ist und ich die schlaflosen Nächte mit zwei Kindern nicht gut bewältigt bekomme, so denke ich mir das. Manchmal würde es einfach sein zu sagen, ich lebe mit einer chronischen psychischen Erkrankung hab aber ehrlich gesagt Angst vor Stigmatisierung. Wie macht ihr das?
Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Christine.
Wie offen sprecht ihr über eure Erkrankung?
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Re: Wie offen sprecht ihr über eure Erkrankung?
Hallo, also ich muss sagen ich spreche es immer offen aus. Einerseits erhoffe ich mir, dass so auch andere evtl. Ihre Erfahrung mit mir oder anderen eher teilen und sich selbst weniger „schämen“ und andererseits weil ich einfach nicht lügen kann und es für meine Heilung auch wichtig ist offen dazu zu stehen. Ich selbst hab gerade jetzt während eines Rückfalls echt einen Hass auf diese Krankheit aber nach außen würde ich auch wenn bei mir die Frage käme wieso ich kein 2. Kind bekommen möchte also stand jetzt ( was mich gleichzeitig unfassbar traurig macht ) einfach sagen dass meine psychische Verfassung es ( aktuell )nicht zulässt. Oder man sagt einfach aus gesundheitlichen Gründen , wenn man eine andere erkrankung hätte, bei der man Rückfall oder Verschlechterung erwarten könnte, die nicht psychisch ist würde ja dann auch keiner sagen hä aber mach’s doch trotzdem. Und wer dann komisch reagiert, ist mir auch schon passiert sowas wie „ach du musst doch kein Angst haben vielleicht kommt es ja nicht wieder“ einfach reden lassen
Ob man 1 oder 5 Kinder hat alles ist für manche Menschen falsch aber man muss es individuell für die eigenen Familie entscheiden zumindest insofern man da planen kann.
Hab einfach aus meiner eigenen Situation auch gelernt, dass diese Fragen bzgl Familienplanung und etc. echt unangemessen sind und oft echt verletzten können. Ich wünsche dir alles gute :)
Ob man 1 oder 5 Kinder hat alles ist für manche Menschen falsch aber man muss es individuell für die eigenen Familie entscheiden zumindest insofern man da planen kann.
Hab einfach aus meiner eigenen Situation auch gelernt, dass diese Fragen bzgl Familienplanung und etc. echt unangemessen sind und oft echt verletzten können. Ich wünsche dir alles gute :)
Re: Wie offen sprecht ihr über eure Erkrankung?
Hey, ich spreche auch ziemlich offen über die Krankheit. Natürlich nicht immer, nicht ständig, aber wenn es zum Thema passt, warum nicht.
Bei mir ist es so, dass ich durch meinen Beruf viel Kontakt zu meinen Kunden habe und als ich damals mit der PPD und auch mit der zweiten Episode von einem Tag auf den nächsten im Job ausgefallen bin war das natürlich ein Thema. Meine Kollegen wussten alle schon Bescheid und dadurch so nach und nach auch meine Kunden. Ich habe viel positives Feedback bekommen. Die Freude war groß als ich wieder bei der Arbeit war. Ich hatte einige Kunden, die mir im Anschluss daran erzählt haben, dass sie selbst Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen haben, entweder im Familien und Freunde Kreis oder selbst betroffenen sind. Es kam sogar vor, dass ich der Depression Ratgeber war. Eine hebamme aus unserem Ort hat mich quasi als Ansprechpartner für andere Mütter genannt, die nach der Geburt erkrankt sind. Sie sollten mich nach meiner Erfahrung fragen. Oder ein kunde fragte mich, weil seine Mutter Depressionen hatte, an wen er sich wenden soll um Hilfe zu bekommen. Und einmal, das fand ich schon wirklich krass. Hat mich ein guter kunde angerufen, der zu dem Zeitpunkt akut an Depressionen erkrankt ist. Er war so verzweifelt, es ging ihm sehr schlecht und er wusste nicht ein und aus. In dem Moment habe ich einfach zugehört und ihm aus diesem massiven tief etwas rausholen können, dadurch dass ich ihm wieder Mut und Hoffnung gegeben habe. Er sagte mir später, dass ich in diesem Moment ihn quasi gerettet habe, sich komplett aufzugeben oder sich direkt einzuweisen.
Wenn ich nicht offen mit der Erkrankung umgehen würde, hätte ich diesen Menschen allen nicht helfen und Mut machen können.
Ich bin der Meinung, dass wir mit psychischen Erkrankungen offen sein sollten, damit sie das Stigma verlieren. Es ist schon viel besser geworden als früher und natürlich muß man nicht jedem direkt ins Gesicht sagen,, hey ich habe Depressionen oder Psychose,,. Aber wenn es zur Situation passt, warum nicht.
Bei mir ist es so, dass ich durch meinen Beruf viel Kontakt zu meinen Kunden habe und als ich damals mit der PPD und auch mit der zweiten Episode von einem Tag auf den nächsten im Job ausgefallen bin war das natürlich ein Thema. Meine Kollegen wussten alle schon Bescheid und dadurch so nach und nach auch meine Kunden. Ich habe viel positives Feedback bekommen. Die Freude war groß als ich wieder bei der Arbeit war. Ich hatte einige Kunden, die mir im Anschluss daran erzählt haben, dass sie selbst Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen haben, entweder im Familien und Freunde Kreis oder selbst betroffenen sind. Es kam sogar vor, dass ich der Depression Ratgeber war. Eine hebamme aus unserem Ort hat mich quasi als Ansprechpartner für andere Mütter genannt, die nach der Geburt erkrankt sind. Sie sollten mich nach meiner Erfahrung fragen. Oder ein kunde fragte mich, weil seine Mutter Depressionen hatte, an wen er sich wenden soll um Hilfe zu bekommen. Und einmal, das fand ich schon wirklich krass. Hat mich ein guter kunde angerufen, der zu dem Zeitpunkt akut an Depressionen erkrankt ist. Er war so verzweifelt, es ging ihm sehr schlecht und er wusste nicht ein und aus. In dem Moment habe ich einfach zugehört und ihm aus diesem massiven tief etwas rausholen können, dadurch dass ich ihm wieder Mut und Hoffnung gegeben habe. Er sagte mir später, dass ich in diesem Moment ihn quasi gerettet habe, sich komplett aufzugeben oder sich direkt einzuweisen.
Wenn ich nicht offen mit der Erkrankung umgehen würde, hätte ich diesen Menschen allen nicht helfen und Mut machen können.
Ich bin der Meinung, dass wir mit psychischen Erkrankungen offen sein sollten, damit sie das Stigma verlieren. Es ist schon viel besser geworden als früher und natürlich muß man nicht jedem direkt ins Gesicht sagen,, hey ich habe Depressionen oder Psychose,,. Aber wenn es zur Situation passt, warum nicht.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Re: Wie offen sprecht ihr über eure Erkrankung?
Ihr Lieben,
mir fällt es sehr schwer ganz offen zu sein, da ich Angst vor Stigmatisierung habe. Ich habe mich meinen Freunden geöffnet, aber bei Bekannten fällt es mir schwer.
Ich schau Mal wie mutig ich in Zukunft sein kann.
Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
eure Christine.
mir fällt es sehr schwer ganz offen zu sein, da ich Angst vor Stigmatisierung habe. Ich habe mich meinen Freunden geöffnet, aber bei Bekannten fällt es mir schwer.
Ich schau Mal wie mutig ich in Zukunft sein kann.
Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
eure Christine.
Re: Wie offen sprecht ihr über eure Erkrankung?
Hallo zusammen,
Wenn es zum Thema passt, bin ich auch offen. Auch wenn ich manchmal gehemmt bin.
Allerdings auch nur im Bekannten/Freundeskreis, nicht bei der Arbeit. Vielleicht wird sich das ändern, aktuell bin ich in Elternzeit. Zwischen den Geburten hatte ich PMDS und war gefühlt kurz vorm Burnout, wenn das wieder der Fall ist, werde ich es vielleicht sagen. Generell möchte ich aber aufgrund der Arbeitsbedingungen den Job wechseln.
Bis jetzt hatte ich nur positive Reaktionen, manche Fragen näher nach, manchen ist das Thema glaube ich unangenehm, dann gehe ich auch nicht näher darauf ein. Ich muss aber zugeben, dass ich oft erstmal nur sage, dass ich wegen meiner Stimmung/Anfänge einer erneuten Wochenbettdepressionen eine Hormonersatztherapie nehme und zB deshalb abstillen musste. Und die Psychopharmaka erst mal nicht erwähnen, außer jemand fragt nach.
Wir sollten versuchen, offen zu sein, damit die Stigmatisierung verschwindet. Und generell der gesellschaftliche Druck zB nach einer Geburt überglücklich zu sein, abnimmt. Wenn das Thema bekannter und akzeptierter ist und Frauen sich deshalb schneller helfen lassen, erleben diese vielleicht nicht so ein starkes Tief wie wir. Bei mir war das zB jetzt nach der zweiten Geburt. Ich wusste, was Sache ist und hab sofort Maßnahmen eingeleitet, sodass es (auder ein paar wenigr Tage) nicht zu einem richtigen Tief (bis jetzt) kam.
Wenn es zum Thema passt, bin ich auch offen. Auch wenn ich manchmal gehemmt bin.
Allerdings auch nur im Bekannten/Freundeskreis, nicht bei der Arbeit. Vielleicht wird sich das ändern, aktuell bin ich in Elternzeit. Zwischen den Geburten hatte ich PMDS und war gefühlt kurz vorm Burnout, wenn das wieder der Fall ist, werde ich es vielleicht sagen. Generell möchte ich aber aufgrund der Arbeitsbedingungen den Job wechseln.
Bis jetzt hatte ich nur positive Reaktionen, manche Fragen näher nach, manchen ist das Thema glaube ich unangenehm, dann gehe ich auch nicht näher darauf ein. Ich muss aber zugeben, dass ich oft erstmal nur sage, dass ich wegen meiner Stimmung/Anfänge einer erneuten Wochenbettdepressionen eine Hormonersatztherapie nehme und zB deshalb abstillen musste. Und die Psychopharmaka erst mal nicht erwähnen, außer jemand fragt nach.
Wir sollten versuchen, offen zu sein, damit die Stigmatisierung verschwindet. Und generell der gesellschaftliche Druck zB nach einer Geburt überglücklich zu sein, abnimmt. Wenn das Thema bekannter und akzeptierter ist und Frauen sich deshalb schneller helfen lassen, erleben diese vielleicht nicht so ein starkes Tief wie wir. Bei mir war das zB jetzt nach der zweiten Geburt. Ich wusste, was Sache ist und hab sofort Maßnahmen eingeleitet, sodass es (auder ein paar wenigr Tage) nicht zu einem richtigen Tief (bis jetzt) kam.
12/2021 Geburt meines Sohnes, Starke Schlafstörungen und Ruhelosigkeit
Mirtazapin 7,5 g + Escitalopram 10mg
Beides zwischendurch abgesetzt
03/2025 Geburt meiner Tochter
04/2025 Mirtazapin + Escitalopram + HET
Mirtazapin 7,5 g + Escitalopram 10mg
Beides zwischendurch abgesetzt
03/2025 Geburt meiner Tochter
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