Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10781
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Marika »

Hallo!

Diese Wachphasen von denen du schreibst, kenne ich tatsächlich nicht, was ist das?

Es ist ganz normal, dass es im Moment noch so schwankt. Es geht leider nicht nur ständig nach oben, sondern wellenartig. Gute und schlechte Tage wechseln sich ab, aber die guten werden immer mehr und man wird immer stabiler. Das AD fängt an zu wirken, das zeigt die Tatsache, dass du schon gute Tage hast. Hab noch Geduld, es wird bald wieder besser.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10781
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Marika »

Jetzt habe ich nach recherchiert... du meinst wahrscheinlich diese Therapie Form, bei der Schlafentzug eingesetzt wird. Da geht man davon aus, dass dabei die stimmungsaufhellenden Botenstoffe mehr aktiviert werden. Aber ob das bei dir der Fall war, weiß ich natürlich nicht. Fakt ist, dass das AD auf jeden Fall anfängt zu wirken, so wie deine Ärzte das ja auch sehen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Margarita_1989!
Beiträge: 89
Registriert: 25:09:2025 14:21

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Margarita_1989! »

Marika, danke dass du dich meldest. Diese körperlichen Symptome machen mivh auch so wahnsinnig fertig. Im Schlaf Schwindel, gestern und heute massive Kopfweh, plötzlich sind die weg, dafür wieder Brennen in den Fußsohlen. Ich werd bald verrückt. Ich lese oft, dass du mit deinem Kleinen in der Stadt warst. In diesem Zustand konnte ich das überhaupt nicht. Auch ist Schlaf ja enorm wichtig, ich schlafe tags gar nicht und nachts nur etwa 5.5 Std und das mit Zopiclon. Das ist doch ein Teufelskreis, wie soll sich das regenerieren? Mache mir solche Sorgen.
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10781
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Marika »

Das wird schon, das AD wirkt noch zu wenig. Ich war auch erst nach 12 Wochen in der Stadt, davor natürlich nicht. Ich bekam auch ein starkes Beruhigungsmittel, so waren diese ersten Wochen mit AD viel leichter für mich.

Versuch dich trotzdem abzulenken, um dich nicht zu sehr in die Symptome hinein zu steigern. Im Moment musst du akzeptieren, dass es schwierig ist, aber das wird besser. Versuch trotzdem vielleicht ein bisschen raus zu gehen.

Das wird sich alles regenerieren. Du bist ärztlicher Behandlung, das ist das Wichtigste. Es ist jetzt schwer - ja - wir alle kennen das. Es wird aber mit der Zeit besser.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Margarita_1989!
Beiträge: 89
Registriert: 25:09:2025 14:21

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Margarita_1989! »

Danke für deine mutmachenden Worte. Dieser Zustand ist hart für mich zu akzeptieren, va diese körperlichen Symptome, wo ich mir dann einbilde, ich hätte evtl doch noch was anderes oder Neurologisches. Va dieses schwummrige Sehen belastet mich enorm, also ich hab keinen Schleier mehr, aber es ist so schwummrig komisch, schwer zu beschreiben. Kennt ihr das? Also auch keine Derealisierung oder so.
Margarita_1989!
Beiträge: 89
Registriert: 25:09:2025 14:21

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Margarita_1989! »

Heute bin ich auch extrem aggressiv. So kenne ich mich überhaupt nicht, das bin nicht ich. Kann das vom Medikament kommen
alibo79
power user
Beiträge: 1626
Registriert: 16:06:2021 11:15

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von alibo79 »

Guten Morgen,
Ich kann mir vorstellen, dass die körperlichen Symptome, die du merkst, eine Mischung aus anfänglichen nebenwirkungen des medikamentes und gleichzeitig Symptome der Depression sind. Bei mir war es im Nachhinein betrachtet meistens Symptome. Die auflackerten bzw. Die im tief auftraten und weniger nebenwirkungen, aber ich weiß, dass z.b Sehstörungen auch durch die Medikamente kommen können. Das hat mir mein Arzt auch gesagt, da ich auch Probleme mit dem konzentriert gucken hatte.
Genau wie Marika es beschreibt, ist es meistens hilfreich, sich nicht zu sehr auf diese eigenartigen Gedanken Gefühle zu fokussieren, die dein Körper dir zusendet. Denn das führt oft dazu, dass man die Dinge immer noch viel stärker wahrnimmt als sie sind und ihnen zu viel Aufmerksamkeit schenkt und dadurch quasi aus einer Mücke einen Elefanten macht. Es ist nervig. Definitiv , und ich habe auch so oft frustriert gedacht. Was ist das denn jetzt schon wieder? Wo kommt das denn her und ich will das einfach nicht mehr fühlen. Doch am besten hat es dann geholfen Die Aufmerksamkeit davon wegzulenken, mir Aufgaben zu suchen, die für mich machbar sind und und mich nicht zu überfordern. Ich konnte in der ersten Zeit oder in den ersten Monaten auch definitiv nicht in eine Stadt gehen oder unter vielen Leuten. Ich habe dann Ablenkung in der Natur gesucht oder zu Hause im Garten gearbeitet. Ich habe in der Zeit auch viel gebacken. Marmelade gekocht. Früchte geerntet, da meine zweite Episode sich vom Frühjahr bis über den Sommer in den Herbst reingezogen hatte. Das hat natürlich nicht alles gleich gut gemacht oder die Symptome weg gemacht, aber es hat so ein bisschen den Fokus weggelenkt.
Es wird besser werden. Du musst dir wirklich noch Geduld geben und versuchen, dich irgendwie durch zu mogeln, denn diese Erkrankung dauert oft ein wenig länger und die Medikamente brauchen einfach noch Zeit, um richtig zu wirken. Du hattest schon gute Momente und gute Tage wo du dich wieder relativ normal gefühlt hast und dass es ein Zeichen dafür, dass langsam Genesung kommt. Nur ist es so, dass die nervenzellen sich sehr langsam regenerieren und lange brauchen, bis sie wieder normal arbeiten. Deswegen dauert diese Erkrankung einfach auch länger als nur vier Wochen. Eine schwere Depression ist zu vergleichen. Mit anderen schweren Erkrankungen und wenn du dir den klassischen Beinbruch vorstellst, bist du da auch nach drei vier Wochen nicht wieder gesund. Versuche ein bisschen geduldig und auch nachsichtig mit dir zu sein. Wenn aktuell nur ganz wenig klappt und du ,, nur ,, den Haushalt und die Kinder soweit versorgen kannst, ist das mehr als genug!
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Margarita_1989!
Beiträge: 89
Registriert: 25:09:2025 14:21

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Margarita_1989! »

Ivh wollte mal berichten, dass ich heute Nachmittag tatsächlich eingenickt bin. 20 Minuten Nickerchen sagte meine Uhr. Der Kleine schlief und meine große Tochter auf mir. Mein Körper hat nur wahnsinnig gezuckt. Ich glaube, ivh fange auch an den Körper langsam zu spüren. ZB war ich. Heute viel draußen und habe wieder Menschen getroffen und mit ihnen gesprochen. Das hat mir iwie etwas Selbstvertrauen zurückgegeben, dass ich vlt doch nicht so verrückt bin. Der Kleine war in der Trage auch sehr zufrieden. Es war ein tolles Gefühl. Ivh wünsche mir so sehr, dass die Medikamente hftl bald gut wirken. Schockierended, dass das Hirn so einen Schaden genommen hat, es fühlt sich auch iwie plastisch an. Meine Mutter versteht das Ganze nur nicht, für sie sind das alles Nebenwirkungen vom Medikament. Sie meinte letztens, wird Zeit, dass du wieder gesund wirst, die Medikamente müssten doch schon längst wirken. Ebenso die Schwiegereltern, die meinen, das Verhalten sei unverschämt. Ich grenze mich gerade ab bzw habe nicht mehr mit ihnen telefoniert, weil mir das gerade zuviel ist. Ivh habe Angst die Kontrolle zu verlieren, wie gesagt, an manchen Tagen bin ich nicht ich selbst. Sie haben auch einen extremen Putzwahn. Außerdem verletzt es mich total, wenn sie mit meinem Mann telefonieren und dann total euphorisch und glücklich sind, obwohl sie wissen, wie schlecht es mir geht. Meine Tiefs sind teuflisch und es ist jedes Mal dasselbe, dass ich sage, ich warte noch bis morgen und dann geh ich in die Klinik und dann wird es doch immer ein wenig aushaltbar.
alibo79
power user
Beiträge: 1626
Registriert: 16:06:2021 11:15

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von alibo79 »

Guten Morgen,
Das ist sehr gut, dass du wieder bisschen draußen warst. Das ist ein Zeichen, dass die Medikamente die langsam helfen. Und gut, dass es dir selbstbewustsein gegeben hat. Genauso wird die Krankheit langsam weniger.
Es ist so schade, dass viele Menschen diese Krankheit nicht verstehen. Leider ist das vor allen Dingen in der älteren Generation, so dass da ganz wenig Verständnis und auch vorstellungsvermögen da ist. Da wird oft gedacht, die stellen sich nur an die sind zu schwach. Müssen sich mal zusammenreißen und so weiter.
Es ist den gar nicht klar, dass das tatsächlich eine körperliche Erkrankung ist, nämlich eine Erkrankung des Gehirns , im Prinzip wie auch Demenz oder Parkinson eine Erkrankung des Gehirns ist. Man kann das ja tatsächlich auch in Scans vom Gehirn nachweisen, dass dort verschiedene Areale verstärkt arbeiten oder weniger stark arbeiten oder sogar auch verkleinerte sind. Das bildet sich natürlich alles wieder zurück. Nur sind nervenzellen einfach sehr langsam in ihrer Regeneration und deswegen dauert es so lange und gibt halt auch so viele Schwankungen.
Ich finde es richtig, dass du dich von Menschen aktuell abgrenzt, die dir nicht gut tun.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Margarita_1989!
Beiträge: 89
Registriert: 25:09:2025 14:21

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Margarita_1989! »

Danke, das habe ich gerade meiner mama vorgelesen.

Ist es normal dass sich mein Gehirn iwie so plastisch anfühlt, laut meinrr Uhr hab ich gestern 20 Min geschlafen mittags und heute Morgen nochmal 45 Minuten Nickerchen, es hat sich aber iwie gar nicht danach angefühlt. Iwie so sau komisch, als ob ich nicht schlaf, aber ich schlaf. Wird sich das sicher iwann regenerieren?
Margarita_1989!
Beiträge: 89
Registriert: 25:09:2025 14:21

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Margarita_1989! »

Hallo, ich war heute wieder bei meinem Psychiater, habe jetzt noch quietapin bekommen. Hat jemand Erfahrung zu dem Medikament
Mayte
power user
Beiträge: 112
Registriert: 15:09:2021 14:55

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Mayte »

Hey Margarita,
Ich hatte Quetiapin zur Nacht, durfte mir zwischen 25-75mg alles nehmen was ich dachte brauchen und war dem Medikament sehr sehr dankbar. Ich hatte davon anfangs restless legs, das war nicht so schön. Das ging dann aber nach einer Zeit wieder weg.
Zu deiner Schlafuhr hab ich ja schonmal geschrieben das mir davon mal angeraten wurde. Ich glaube es ging darum die vermeintliche Kontrolle loszulassen und den Stress der damit verbunden ist. Und wieder zum Körper kommen und zu spüren: was tut gut. Ich würde sagen - keine Ahnung aber was solche Uhren messen- wenn Du den Schlaf wie nicht wahrnimmst ist dein System eben noch im alarmmodus und lässt nicht wirklich los. Wichtiger als die Zeiten wäre also: kannst du das annehmen? Ist es okay einfach zu liegen und so gut zu ruhen wie es eben geht? Geht es wirklich um die Zeit oder worum geht es? Ich kenne das übrigens noch aus meiner Zeit, auch nachts zwischen den stillpausen- zu denken, ich hab gar nicht geschlafen, aber ich hab doch nicht drei Stunden Wachgelegeb? Mir hat das geholfen die Zeit nicht mehr zu kontrollieren. War schwer am Anfang es zu lassen… Ich hoffe dir hilft das Quetiapin da so gut wie mir - wann nimmst du es und wieviel?
Und es tut mir sehr leid was du von deiner Mutter und den Schwiegereltern schreibst. Das macht es soo viel schwerer und das müsste sowas von nicht sein. Berichte mal wie du mit dem quetiapin zurande kommst!
Margarita_1989!
Beiträge: 89
Registriert: 25:09:2025 14:21

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Margarita_1989! »

Ich habe das retard. 50mg. Soll es abends nehmen.

100 mg sertralin in der Früh.
alibo79
power user
Beiträge: 1626
Registriert: 16:06:2021 11:15

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von alibo79 »

Ich nehme seit 4,5 Jahren quetiapin 4x25mg und zur Nacht zusätzlich 50mg quetiapin retard.
Mir hat es sehr gut getan und hat bewirkt, dass ich ruhiger wurde und insgesamt mehr Stabilität in die Erkrankung gebracht wurde. Nachdem ich ungefähr sechs Monate für Therapien genommen habe, konnte ich das erste Mal merken, dass ich etwas in die richtige Richtung bewegt, so dass ich es auch selber gut merken konnte.
Es kann dir helfen, bei deinem ganzen Grübeln und der Unruhe und Angst, die du verspürst, und es hilft nachts, zur Ruhe zu kommen. Die restless legs hatte ich auch etwas, aber das ging schnell weg.
Zu deiner Uhr möchte ich auch sagen, dass du vielleicht nicht zu sehr auf die Zeiten achtest, wie viel du schläfst. Denn natürlich gibt es dir Sicherheit Gewissheit und nimmt die Angst. Aber gerade, was den Schlaf betrifft, kann es auch schnell dazu kommen, dass du der Uhr und dem Schlaf viel zu viel Wichtigkeit zu sprichst. Es ist ja wie sonst, auch wenn man nachts wach wird, dass man nicht auf die Uhr schauen soll. Gerade bei schlafstörungen wird davon dringendst abgeraten. Durch meine schlafstörungen war es bei mir ähnlich, dass ich mich immer rückversichern musste, dass ich geschlafen habe. Wie mein Schlaf war, wann ich morgens aufwache und so weiter. Das kann natürlich im einem Moment Sicherheit geben. Aber wenn du dann mal siehst, dass du zu wenig schläfst, ist die Unsicherheit. Dadurch viel viel größer in meinen Augen, was dir die andere Seite an Sicherheit gibt. Es ist gut, wenn du dich mittags hinlegst, aber wie Mayte sagt eher zu schauen sich da bei Ruhe zu geben und dieses Gefühl zu bekommen. Ich tue mir was gutes egal ob ich jetzt schlafe oder Ruhe oder lese oder ein Video anschaue und das nicht von absoluten Zahlen abhängig machen.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Margarita_1989!
Beiträge: 89
Registriert: 25:09:2025 14:21

Re: Depression bereits wohl Ende der SS, Schlaflosigkeit

Beitrag von Margarita_1989! »

Hallo. Ich habe zwar wirklich durchgeschlafen, aber das Medikament fühlt sich für mich total eklig an. Total serierend und fühle mich heute wie Matsch. Legt sich das wieder? Fühle mich als hätte ich einen Schlaganfall.
Antworten