habe ich es geschafft??

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Kate

habe ich es geschafft??

Beitrag von Kate »

Hallo ihr lieben Begleiterinnen,

lange habe ich jetzt still gehalten und auf die nächste Schwankung gewartet... aber seit etwa fünf Wochen davon keinerlei Spur.. :D

Es ist nicht nur so, dass es mir ganz gut geht, sondern dass ich super gut drauf bin und voller Power - irgendwie ganz die Alte, nur mit Erfahrungen, die mir das Leben jetzt viel schöner machen, weil ich jeden Augenblick genießen kann.
Ich hatte ganz vergessen, was für ein lebensfroher Mensch ich eigentlich bin!!! Ich kann wieder richtig albern sein mit meiner Freundin rumphilosophieren und freue mich auf jeden Tag in diesem schönen Sommer.

Selbst das anhaltende Unglück, was mir immer noch sehr treu ist (nach der Geburt ihres Fohlens hatte meine Stute Komplikationen und wurde 10 Tage mehrmals täglich vom Tierarzt behandelt; jetzt erwartet mich eine Rechnung von ca. 1000 Euro; und unser Auto hatte am Mittwoch eine Reparatur von 950 Euro und am Donnerstag hatte mein Mann einen schweren Unfall damit mit Totalschaden; somit wir unseren lang (2Jahre) ersehnten Urlaub stornieren mussten, weil wir nicht mal mehr die 300 Euro dafür aufbringen können), wirft mich nicht aus der Bahn.

Ich hoffe irgendwie auf einen kleinen Lottogewinn oder eine kleine Spende :wink: aber sonst zählt das wieder zu alltäglichen Problemen, die mich aber nicht so überfordern, wie aus meiner Sicht als Depressiven.

Ja was soll ich noch sagen.. drückt mir die Daumen, dass dieser Alptraum nun ein Ende hat.

Ich hoffe auch dies macht allen lieben Frauen hier Mut, die noch nicht so weit sind oder noch ganz tief in der Verzweiflung, Traurigkeit und Leere stecken.

ES GEHT VORBEI!!! Lasst euch konsequent behandeln, in welcher Form auch immer, und zögert nicht eine Behandlung zu beginnen, denn die Ängste sind zwar da, gerade vor Psychopharmaka, aber sie sind unnötig, denn dann geht es bergauf und nach einiger Zeit hat man SEIN LEBEN zurück!!!

Haltet durch und gebt euch nicht auf, es lohnt sich für all die schönen Momente, die noch kommen werden.

ganz liebe Grüße
Katherina
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Kate!

Mensch du, da freue ich mich aber wahnsinnig für dich! Ich weiß ja auch, wie schlecht es dir lange ging und wie sehr du gelitten hast. Daher ist dein Beitrag absolut ein Mut - mach - Beitrag!

Es geht wirklich vorbei, man braucht aber eine große Protion Geduld und eine gute Behandlung. Das kann ich absolut bestätigen.

Auch mir geht es nun seit 2 Monaten total gut - von einem kleinem PMS abgesehen. Das war aber nicht schlimm, sondern eigentlich wie früher. Von daher bin ich auch guter Dinge, dass ich vielleicht nicht mehr so weit vom Ziel entfernt bin.

Dir liebe Kate, weiterhin alles Liebe und immer weiter so!!!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
rosered

Beitrag von rosered »

Mensch Kate, ich freu mich für dich!!! :D

Ist doch toll, dass es dir jetzt so gut geht!!!

Mensch, ich beneide dich! :roll:

Aber ich freu mich so mit dir und für dich!

Und das mit dem Pferd kenn ich... meins hat mich mittlerweile schon (in den letzten 3 Jahren) insgesamt 6.000 € Tierarztspesen gekostet... :?

Naja, aber wir ham se doch lieb, die "dummen Viecher"... :wink:
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Kate!

Ich freu mich total für Dich, dass es Dir so gut geht!!!!

Das läßt einem doch nicht die Hoffnung aufgeben (auch wenn ich nicht unbedingt weniger Tiefs als Hochs hab...)

Wie lange hat es denn insgesamt gedauert?


Liebe Grüße,
bambam
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi Kate...

Schönnnn, dass es dir gut geht...

Als es mir auch gut ergangen ist..habe mich hingesetzt und mich dann gefragt..Was ist jetzt anders? eigentlich nichts war anders, ich war einfach wieder ich..

Ich möchte dir damit sagen...genieße und nehme solche Momente richtig, richtig wahr...sodass dieses Gefühl "sich normal fühlen und sich selbst zu sein" in deinem Kopf richtig gespeichert wird...und wenn du wieder eine Schwankung haben solltest..denkst du dann an diese Momente und du wirst sehen..es wird dir doch ein wenig besser gehen, weil du weißt, dass es doch anderes geht.. you know??

Übrigens: zum Auto und so..ja Schatz..deswegen habe ich gar kein AUTO!!!!!!!!!!!!! fahre immer mit dem Bus..mein Baby, kinderwagen und meine Große alle mit.. und deswegen sind für mich Unfälle, Parkplätze, Autoversicherung, Autoschaden usw. usw. kein Thema.. :lol: :lol: :lol:

Fahrrad kann auch hilfreich sein.. 8)
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Hallo Kate!

Ich kenne deine Geschichte jetzt nicht wirklich – bin später hier eingestiegen, aber solche Erfolgsgechichten liest man natürlich immer gerne! Super, dass es dir jetzt wieder gut geht!

Auch ich kann mich im Moment nicht beklagen. Seit Wochen geht es mir auch richtig gut ... Kaum noch die fiesen Zwänglis und auch ich fühle mich mittlerweile fast wieder wie früher. Viel optimistischer! Und das ist natürlich ein gutes Gefühl!

Weiterhin alles Gute für dich und deine Familie.

Viele liebe Grüße
Julia
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo liebe Kate,

das freut mich aber ganz arg, dass es Dir seit längerer Zeit so gut geht! Genieße die schönen Momente; es wird in Zukunft immer mehr davon geben!

Ich kann mich auch noch gut an die Zeiten erinnern, als es Dir so schlecht ging und Du kein Licht mehr gesehen hast... Glücklicherweise ist das "endlich" Vergangenheit!

Den Rest der Krankheit schaffst Du auch noch; selbst wenn irgendwann mal wieder ein kleines Tief kommen sollte.

Alles, alles Gute weiterhin für Dich und Deine Familie!!!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Kate, ich schließe mich voll und ganz den anderen an. Es ist schön, dass es bei Dir aufwärts geht, denn Du hast auch viel mitgemacht. Genieße es, Du hast es Dir verdient! Du hast absolut recht, es vergeht. Ich hätte es damals nicht für möglich gehalten, aber es ist so. Ich hoffe, Dein Beitrag macht vielen Frauen Mut, weiter zu kämpfen!

Ganz liebe Grüße, Saskia
Kate

Beitrag von Kate »

Hallo ihr Lieben,


vielen, vielen Dank für eure lieben Atworten!!

Ich hoffe nur, dass auch noch die Umstellung von Nortrilen auf Edronax gut klappt. Durch das Nortrilen habe ich so meeega viel zugenommen. Das Procedere wird etwa ein halbes Jahr dauern, weil mein Arzt auf keinen Fall ein Risiko eingehen möchte.

Wenn das gut geht und ich wieder zu meinem früheren Gewicht zurückkehre, bin ich der glücklichste Mensch der Welt :D

Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten..

@ Bambam: die Krankheit hat 2 Jahre gedauert, wobei das erste Jahr bei mir unendlich und unbeschreibliches Leid bedeutet hat.
Vor einem Jahr haben wir dann endlich die richtige Medikamentenkomination gefunden und ich war innerhalb von zwei Wochen aus der schweren Depression raus. Ich hatte aber noch starke Schwankungen mit vielen Tiefs, die dann immer weniger schlimm und seltener geworden sind.

viel liebe Grüße
Kate
Kath

Beitrag von Kath »

Hallo Kate,
super, ich freue mich auch total für dich.
Das mit dem Gewicht kriegst du ganz bestimmt auch wieder hin.
Ich hatte von einem Medikament auch so zugenommen und wurde damals noch im Krankenhaus umgestellt und habe dann über ein dreiviertel Jahr wieder gut abgenommen (mit Weight Watchers).
Du bist nach wie vor mein "Idol", weil du ja das studierst was ich auch sooo gerne studieren würde.

Genieße weiter die Sommerferien und jeden Tag!

Liebe Grüße und eine Umarmung schickt dir
Katharina
Milla

Beitrag von Milla »

Hi Kate!

Mensch,jetzt wo es mir wieder beschissen geht,beneide ich dich richtig! :wink:

Du,warum nimmst du Östrogene?

Hast du einen Hormonspiegel beim Frauenarzt machen lassen und wurde ein Östrogenmangel festgestellt?

Wie heißt dieses Östrogenpräparat und in welcher Dosierung nimmst du es ?
Kate

Beitrag von Kate »

Liebe Milla,

ach das tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Diese sch.. Krankheit ist so unfair :twisted:
Wenn ich daran denke wie mir zwei Jahre, die eigenlich die schönsten sein sollten, verloren gegangen sind, könnte ich vor Wut heulen :(

Aber jetzt erst einmal zu deiner Frage zu den Hormonen:
Ich hatte vor der Geburt schon Probleme mit den Hormonen bzw. einen höheren Anteil an Testosteron, was bei mir starke Hautprobleme verursacht hat, weshalb ich relativ lange die Pille genommen habe.
Sost hat sich das aber gar nicht ausgewirkt. Ich hatte keine Stimmungschwankungen oder PMS.

Dass bei mir die PPD durch den Hormonabsturz war schnell klar, weil es dafür viele Hinweise gab.

Es wird bei relativ gut informierten Fachleuten zwei Formen der PPD unterschieden:
1. die endogen bzw. durch Hormone ausgelöste Form, die unmitttelbar nach der Geburt oft mit dem Babyblues aber auch schon früher, wie bei mir, ausgelöst wird. Hierzu zählen auch Depressionen, die nach dem Abstillen oder mit Einsetzen der Regel auftreten. Die SYmptome setzten häufig sehr plötzlich ein und werden durch andere Stressfaktoren (Schlafmangel, Probleme beim Stillen usw. du kennst ja die Liste) verstärkt und setzt sich fest. mmh klingt irgendwie blöd, aber mir fehlen gerade die passenden Worte. Ich hoffe du weißt was ich meine.

Die 2. Form der Depression stellt sich oft erst später und schleichend ein und wird eher als Anpassungsstörung gesehen. Also Schwirigkeiten mit der neuen Rolle, Identitätskrise, Schreibaby, neue Anforderungen und starke Einschränkung der Mutter, wenig Raum für sich usw.
Dies wird durch Hormonschwankungen im Zyklusverlauf verstärkt, es treten PMS auf usw.

Bei mir wurde dann irgendwann mal der Hormonspiegel bestimmt, nachdem endlich ein Arzt dazu bereit war.

Die Fachgebiete Gynäkologie und Psychiatrie arbeiten total besch.. zusammen, obwohl vieles im Zusammenhang mit einander steht.
Inzwischen gibt es einige Fachleute, die den Zusammenhang erkannt haben und sich um Aufklärung, Fortbildung und Zusammenarbeit bemühen.

Mein Östrogen war jedenfalls auf einem historischen Tiefpunkt, wie man es ansonsten bei Frauen nach den Wechseljahren normal ist.

Weil viele Leute mir den Rat gegeben haben keine synthetischen Hormone zu nehmen und weil ich mich selber eher als Naturheilkundler sehe, habe ich mir das Diosgeninöl und Pulver zum Einnehmen bestellt, um die körpereigene Hormonbildung anzuregen.
Das hat sehr gut funktioniert und bei der nächsten Hormonkontrolle waren meine Werte super.
Leider ging es mir schlechter als vorher, weil ich jetzt noch stärkere Schwankungen hatte.

Also habe ich ein homöopatisches Medikament (Mastodynon) genommen, was sich ausgleichend auf den Hormonhaushalt auswirkt.
Das hat sehr gut geholfen, aber leider nicht genug.
Nachdem ich einen Bericht gelesen habe, wo eine Studie belegt, dass Hormonpräparate sich positiv auf die Depression auswirken können und sogar als Therapie einer Depression eingesetzt werden, habe ich es ausprobiert.

Mir hat es super gut geholfen und inzwischen habe ich keine PMS mehr.
Es kommt aber ganz auf das Präparat an. Es darf keine Pille verwendet werden, die den Kortisolspiegel erhöht so wie z.B. die Diane
Kortisol ist das Hormon, was die Nervenverbindungen angreift und Depression mit auslöst. Übrigens wird der Spiegel von Dauerstress stark erhöht und die Gegensteuerung funktioniert nicht mehr ausreichend.
Deshalb kommt es bei Managern manchmal plötzlich zur Depression, ohne dass man andere Ursachen entdecken kann.

Noch mal zurück zu den Hormonen: ich nehme die Pille Petibelle, sie ist sehr niedrig dosiert und beeinflusst den Kortisol Spiegel nicht.

Später möchte ich gerne wieder ohne auskommen, aber jetzt ist nicht die Zeit dafür, weil die körpereigene Hormonfabrik einfach zu doll gestört ist und die Depression immer wieder verschlimmert.

So dies war mein Vortrag zum Thema Horme :wink:

Ganz liebe Grüße
Kate

@Mum: ich hoffe dies beantwortet einige Fragen aus deiner PN. Sorry ich bin völlig darüber hinweg gekommen dir zurück zu schreiben.
Ich habe einfach zu viele Baustellen auf einmal.
Aber ich gelobe Besserung :oops:
Zu deiner Frage, wann die Wirkung eintreten sollte, wenn du das Progesterongel einsetzt ist sehr unterschiedlich.
Es dauert meist recht lange bis der Körper sich auf die neue Hormonlage einstellt.
Aber vielleicht ist es auch nicht das Progesteron, sondern das Östrogen, was zu wenig da ist. So war es jedenfalls bei mir
Mum

Beitrag von Mum »

Hallo Kate,
danke für deine ausführliche Antwort, bin dir natürlich nicht böse, man hat ja auch noch andere Dinge zu tun.
Ich nehme keine Progesteronsalbe sondern Gynokadin Gel, kennst du es.
Ich nehme es jetzt seit 3 Wochen, habe noch Schwankungen aber die sind erträglicher und vor allen Dingen seltener, kann das wirklich an diesem Gel liegen??????
Was mir aber auch zu schaffen macht ist, dass ich meine Tage noch nicht habe!!!!!!!!Meine Kleine ist jetzt 3 Monate alt, ich habe nur einen Monat gestillt, aber die Regel muss doch irgendwann mal kommen oder nicht???
Liegt es an dem Gel??
Kate

Beitrag von Kate »

Liebe Mum,

mmh ich bin wohl etwas unaufmerksam und habe das Gel verwechselt.
Dann nimmst du ja die Östrogene.

Es könnte sein, dass es dir schon etwas hilft oder besser gesagt die Lage stabilisiert. Aber das ist schwer zu beurteilen, ob jetzt daher kommt oder ob es dir aus anderen Gründen besser geht... :?

Mit der ausbleibenden Regelblutung lass dich nicht irritieren. Das geht vielen so, dass es lange dauert bis sie wieder einsetzt, obwohl schon lange abgestillt wurde.

Meine Freundin hat erst anderthalb Jahre nach der Geburt ihre Regel wieder bekommen, obwohl sie nur sechs Monate gestillt hat.

Es kann aber auch mit dem Gel zusammenhängen. Frag mal deine Gyn.
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