Nochmal zu PMS

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

steffi l.

Nochmal zu PMS

Beitrag von steffi l. »

Hallo und sorry, muss nochmal ein paar Fragen stellen. :roll:

Also ich hatte die PPD wohl schon während der SS, zumindest fing es da an mit Panikattacken, Angstzuständen und den fürchterlichen ZG. Also ist ein Progesteronmangel eher unwahrscheinlich, oder was denkt Ihr (Blanca, Kate :wink: ?)?

Und woran erkennt man PMS genau?

Ich hatte früher immer ziemliche Regelschmerzen, auch bis zur Ohnmacht, das ist aber in den letzten Jahren fast verschwunden. ich bin ein paar Tage vor meiner Regel SEHR empfindlich und gereizt (da hasse ich mich selbst), ich neige zu Wassereinlagerungen, grundsätzlich, aber wenn ich die Regel bekomme wirkt, vor allem mein Gesicht, sehr aufgeschwemmt. Brustspannen hab ich seit der SS eigentlich nicht mehr.

Aber können die wenigen Symptome Hinweise auf PMS sein? Nicht wirklich, oder? Wie macht sich das denn bei Euch bemerkbar?

Ich kann selbst nicht so recht an hormonelle Gründe bei mir glauben. :?

VG

Steffi
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10639
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Steffi!

Also mir geht es gleich wie dir! Ich kann auch nicht so recht an hormonelle Gründe bei mir persönlich glauben. Vor der SS hatte ich heftige Bauchkrämpfe vor und wärend der Regel, Kopfschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen... usw.

Das ist seit er Geburt von Noah total weg! Auch meine Tiefs kamen immer zu total unterschiedlichen Zeiten meines Zyklus - mal 1 x im Monat, mal 3 x im Monat (vor allem am Anfang), dann montelang gar nicht (ach war das schön!!!!). Ich bin jetzt eigentlich vor der Regel - genau wie du - "nur" gereizt, habe auch Wassereinlagerungen und evlt. ein bissl Kopfschmerzen. Aber das ist absolut nicht schlimm. Daher frage ich mich auch, ob meine PPD Schwankungen wirklich was mit meinen Hormonen zu tun hat.

Eigentlich denke ich, dass (vor allem die ZG) ich zum ersten genetisch vorbelastet bin bzw. abgeschaut habe (mein lieber Daddy tut auch ein bissl zwängeln :wink: aber er ist ein Lieber :wink: ) und dann durch die Geburt von Noah der Rest von außen bei mir die Depri voll zum Ausbruch gebracht hat (Angt vor Verantwortung...).

Daher habe ich auch noch keinen Hormonstatus in Betracht gezogen und mein Doc auch nicht. Er meint, dass zuerst die genetische Vorbelastung bei mir da war, dass alleine aber noch keine richtige Depri erzeugt hat - höchstens ab und an Stimmungsschwankungen, die ich aber nicht ernst nahm. Dann die Geburt, die Umstellung auf das Mama sein, die riesige Verantwortung und Liebe zu so einen kleinen Wesen - und alle Faktoren zusammen waren zuviel.

Dafür würde auch sprechen, dass - seit ich schon 6 Wochen Abstund zw. meinen Sitzugen habe - es mir schlechter geht. Denn meine Depri spricht schon toll auf die Verhaltenstherapie an. Daher möchte ich jetzt auch erstmal wieder einen kürzeren Abstand.

Puhhh, jetzt habe ich dich gnadenlos zugetextet - sorry - ich hoffe, ich konnte dir ein bissl behilflich sein bei deiner Frage. Bin schon gespannt, auf die weiteren Antworten.

P.S. Durch das Schreiben jetzt, ist mir grad ein "Lichtlein aufgegangen".... :D ich habe bisher viel zu wenig den Aspekt "Die Depri kommt auch von außen" beachtet.... :idea: muß mal drüber schlafen!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Wegen Depris und Co. in der SS, ich denke doch, dass es in der SS ein Progesteronmangel entstehen kann...Wie ich schon erwähnt habe: Ich denke, dass mein Körper am Ende der 2 SS nicht genug Progesteron produziert hat..und deswegen mir ab und zu so schlecht ging...das werde ich morgen meine Endokrinologin fragen...
PMS hat man fast den ganzen Monat. Um den Eisprung und/oder 3 oder 4 Tage vor der Regel geht es einem besonders sch......d.h. es gibt Frauen, die sich nur ein paar Tage im Monat normal fühlen...hallo???? Bei mir ist das Ganze sehr stark geworden (deswegen ließ ich einen Hormonspiegel machen lassen) So stark war nur genau vor meiner 1. Periode mit 13 Jahren...und am Ende der 2. SS..sonst ging es..und habe die ganzen Jahre (26) damit gut leben können...


Einteilung in PMS-Typen

Typ A [A steht für das englische Wort Anxiety = Angst]
Hier stehen Stimmungsschwankungen und Angst im Vordergrund

Typ C [C steht für das englische Wort Craving = Verlangen]
Betroffene Frauen leiden vor allem unter Heißhunger, Appetitzunahme, Müdigkeit und Kopfschmerzen

Typ D [D steht für das englische wie auch deutsche Wort Depression] Leitsymptome sind depressive Verstimmungen, Weinerlichkeit und Schlaflosigkeit

Typ H [H steht für das englische Wort Hyperhydration= Wassereinlagerung] Bestimmende Symptome sind Wassereinlagerungen, Brustspannen und Gewichtszunahme

Hier ein paar gute Links dazu...
http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... frau4.html

http://www.bionorica.de/cda/heilkraft_a ... 64959640EB
meiki

Beitrag von meiki »

Tja, also ich bin momentan ziehmlich am grübeln.

Ich hatte von Anfang an beim Thema"Serotonin" so ein inneres Gefühl wie "ja, da bin ich richtig", das ist mein Thema, da kann ich anfangen, meine P PD anzupacken. Und je mehr ich jetzt hier darüber lese, desto mehr verstärkt sich dieses Gefühl.

Ich bin nur etwas verunsichert, weil ich viele der von Kate beschriebenen Symptome auch von früher her kenne, also schon von vor meinem "Mama-Dasein" (Thema Schlafen, Essen, Aggressivität, Zwänge, etc.)

So wie wenn das alles schon sehr lange latent vorhanden war und dann mit jeder SS und Geburt schlimmer wurde und jetzt vollends rausbricht. Meine Hebamme hat gemeint, daß sich bei mir durch meinen schlimmen Absturz im 5.SS-monat "eine Tür geöffnet hat, die ich auch als Chance begreifen kann" - so sehe ich diese Krankheit und irgendwann kann ich durch diese Türe gehen, deren Schwelle allerdings ellenlang ist... :(

Also, eine Verbindung zum Zyklus konnte ich bei mir bisher nicht herstellen, allerdings habe ich nie sonderlich darauf geachtet. (In meiner Familie herrscht so der Eindruck, daß ich ja eh schon immer "was am Rad hatte", also habe ich diese Einstellung übernommen...)

Jetzt werde ich mal weiterdenken und unsere Diskussionen hier weiterverfolgen!

Gute Nacht euch Lieben
meiki
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Hey Marika, Du bist bestimmt eine heimliche Schwester von mir, mein Vater 'zwängelt' nämlich auch! :D Nur dadurch dass die ZG bei einer PPD schon fast typisch sind, bringe ich das nicht so richtig in Verbindung. Bin und war nämlich sonst immer zwangsfrei.
Bei mir war es ja auch so, dass ich am Anfang der PPD das Gefühl hatte, dass es direkt vor der Regel immer schlimmer wird. Mittlerweile hatte ich schon so viel Einbrüche mitten im Zyklus, vor u. nach der Regel, das hält sich die Waage. Also danach kann ich auch nicht mehr gehen.
Ich hab das 'hormonell bedingte' auch von Anfang an bei Seite geschoben, weil ich auch nicht die einzige bin mit psych.Problemen in unserer Familie und dann hatte ich auch mal eine Fehlgeburt recht spät und weil es mir, mal abgesehen von der Trauer, danach doch recht gut ging, also keine Ängst oder so, konnte ich mir das (hormonelle) nicht vorstellen.

Trotz allem will ich mich doch mal durchchecken lassen. Wäre ja schlimm wenn doch was vorliegt und ich noch weiter mit dem Mist kämpfe.

Und zugetextet hast Du mich nicht, ich find das ganz interessant! :wink:

Alles Gute für Dich, auch wenn wir die genaue Ursache vielleicht nie kennen? :?:

VLG
Steffi
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Vielen Dank, Blanca!

Wenn ich die PMS-Beschwerden so lese sehe ich schon Übereinstimmungen, aber ich glaube die reichen nicht um zu sagen dass ich mich 'krank' fühle. Das war früher wie gesagt viel schlimmer.

Wegen dem Progesteron dachte ich mir, es heisst doch der Gelbkörper bildet das Progesteron und wird dann im 4./5.(?) Monat von der Plazenta abgelöst. Und dass es deshalb nach der Geburt zu einem Abfall von Progesteron kommt, weil es während der SS sehr hoch ist??? :?: Hätte nicht gedacht das man während der SS schon einem Mangel haben kann?

Dann wäre es natürlich schon sinnvoll wenn ich das mal abklären lasse.

Vielen Dank auch an Dich für die Aufklärung! :wink:

LG
Steffi
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo zusammen,
auch ich weiss nicht, ob ich "in echt" ein PMS habe. @ Blanca: mir geht es um den Eisprung und auch die ersten 2 Wochen des Zyklus super gut, gegen Ende, also 3-4 Tage vor der Periode nicht so gut. Geht es dann los, bin ich wie gelöst, und der Spuk hat ein Ende. Ich hatte früher auch mehr zu kämpfen: einen ganzen Tag im Bett wegen Krämpfen etc. Die andere Seite: meine Ängste etc hatte ich vor den Geburten auch schon (und nach der 1. überhaupt nix), meine Mutter ist ja auch von Ängsten geplagt, sie ist gerade gestern wegen einer Panikattacke zum Arzt, weil sie dachte, ihr Herz spinnt. Und das nach 30 Jahren!!! Also, erblich schon bei mir, aber mit dem PMS? Ich habe ja diese Progesteron-Tabs hier, weiss aber nicht, ob ich sie nehmen soll? Dito mit dem 5-HTP zwecks dem Serotonin? Naja, ausprobieren könnte ich es, hat ja wenig NW´s. Schön wäre, man könnte den EINEN Auslöser irgendwie einkreisen und dann dagegen angehen, aber Körper und Seele sind eben eine Einheit. Puh, soviel wollte ich gar nicht schreiben, LG Carlotta
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Hallo Carlotta,

da kommt bei mir wieder die Frage auf, ist es, wenn es die Eltern haben, dann auch wirklich erblich? Oder kann es nicht sein dass es 'anerzogen' ist? Wenn z.B. eine Mutter öfter depressiv ist, überträgt sie das nicht auch aufs Kind? Oder eine Mutter die von Ängsten geplagt ist, schaut sich das ein Kind nicht irgendwo ab?
Andererseits, so ein Mangel an Serotonin könnte vielleicht schon erblich sein....? Wobei es bei uns i.d. Familie wiederrum so ist, daß alle meine Geschwister was haben, von einer extremen Phobie bis zur Psychose :roll: und meine Eltern nichts.... Außer dass meine Mutter ihre extreme Angst (ist aber nicht unbedingt krankhaft und schränkt ihr Leben nicht ein, resuliert wohl aus Erfahrungen in ihrem Leben) es könnte uns Kindern was passieren, vielleicht auf uns übertragen hat, und wir deshalb immer das Gefühl haben was kontrollieren zu wollen oder auf uns aufpassen zu müssen....

Wie es auch ist, man weiß es nicht. Leider! Ich finde sowieso dass auf dem Gebiet noch viel zu viel unerforscht ist.

Ich hab auch schon dran gedacht mal Progesteron zu nehmen, hab aber Bedenken, dass es dann noch schlimmer wird. Vielleicht sollte ich es auch mal versuchen...

VLG
Steffi
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Steffi,
das meine ich eigentlich, mit vererben, es hat nix mit den Genen zu tun, als vielmehr, dass wir am "Modell lernen", uns das sozuasgen von den Eltern abgucken, wie die sich verhalten. Also, wenn du schreibst, dass Deine Mutter eine extreme Angst um Euch hatte, klingt das so wie eine Generalisierte Angststörung, die schon auch sehr belastend sein kann (gerade in Bezug auf die Auswirkungen auf Euch). Ob der S-Mangel vererbt wird, weiss ich nicht. Fest steht, dass wenn Ängste, Depris etc in der Familie sind, das "Risikio" grösser ist, auch dafür empfänglich zu sein, als in Familien ohne. Aber es ist nicht das Gen oder so, sondern vielmehr das Lernen am Modell. Das gibt mir immer Hoffnung, dass ich mich damit nicht abfinden muss, als hätte ich eine unheilbare Krankheit, sondern dass ich es mir zwar eingestehe, dass es diese Ängste gibt, aber auch aktiv dagegen was tun kann. Denn ich bin ja nicht 100% wie meine Mutter, die heute noch bei jeder Panikattacke ein EKG machen lässt. Tja, schwieriges Thema, aber sehr interessant. Ich glaube, schlimmer durch Progestoron kann es nicht werken, im Zweifel merkste halt nix an Wirkung, aber da es ja körpereigen ist, dürfte nix schlimmes passieren. Ich bin mir ja auch nicht sicher, und habe die Tabs hier liegen. Mein Thera meinte, ich würde halt krampfhaft versuchen, EINE Ursache zu finden für mein Problem, am besten körperlicher Art, aber er tippt bei mir nur auf die Psyche (und e kennt mich schon über 10 Jahre). LG Carlotta
Jenny

Beitrag von Jenny »

Ich denke, mit PPD, PMS und all den anderen körperlich-seelischen Befindlichkeitsstörungen könnte es sein wie mit dem Übergewicht:
Ein Teil, die Anlage dazu, ist sicher vererbt.
Wir werden also leichter dick oder leiden eher seelisch-körperlich, wenn etwas nicht "rund" läuft in unserem Leben.
Aber durch unsere Lebensführung haben wir es in der Hand, Stress zu reduzieren, einen anderen Umgang mit ihm zu erlernen, sich Ängsten und Belastungen zu stellen oder auch mal NEIN zu sagen.
Genau, wie wir es in der Hand haben, durch Bewegung und entsprechende Ernährung die Veranlagung zum Übergewicht in ihre Schranken zu weisen.
Wir werden durch unsere Gene beeinflusst, aber wir können ihnen auch ein Schnippchen schlagen.
Und was das Erlernen von Verhaltensweisen angeht: Genau da liegt der Hase im Pfeffer! Beispiel Alkoholiker. Auch hier spielen die Gene eine Rolle, ob wir überhaupt so viel Gefallen am Alkoholrausch finden, dass uns der Alkohol gefährlich werden könnte. Wenn wir nun als Kinder die Eltern ständig besoffen erleben, könnten wir durch ihr schlechtes Vorbild zum Alkoholiker werden - vorausgesetzt, wir finden Gefallen am Rausch und das Verhalten der trinkenden Eltern stößt uns net all zu sehr ab. Wir könnten aber auch im Gegenteil abstinent leben. Weil unsere Gene uns nur Kater und Übelkeit nach dem Alkoholkonsum bescheren und weil das Beispiel unserer Eltern einfach abstoßend war. Es gibt, glaube ich, nie nur die eine Ursache.
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

@Carlotta
Dann siehst Du es also wie ich. Allerdings wird ja oft von genetischen Ursachen gesprochen, die meisten Psychiater sind auch der Meinung, man bekommt die Depri oder Angst genetisch vererbt. Und ich bin mir da nicht so sicher, tippe auch eher auf das lernen am Modell.
Und an die Generalisierte Angststörung bei meiner Mutter hab ich auch schon gedacht, weil sie sich sehr viele Sorgen macht. Andererseits ist sie aber psychisch so robust. Sie hat in ihrem Leben so viele schlimme Dinge erlebt und trotzdem lässt sie sich nie hängen, ich beneide sie da richtig. Zu mir hat man (Psychotherapeutin?) auch schon gesagt, dass ich zu krampfhaft nach einer Ursache suche und dass das doch nicht das wichtigste wäre. Aber für mich ist es wichtig, wenn man die Ursache kennt, kann man sie vielleicht eher 'abstellen' oder daran arbeiten.

@Jenny
Du hast sicher recht, eine Anlage dazu ist bestimmt da. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir das ungern eingestehe, weil ich, wie bei Carlotta auch, Sorge hab, dass ich vielleicht nichts dagegen machen kann. Und dass ich es an mein Kind weitergebe und das wäre wirklich schlimm für mich! Deshalb auch immer die Suche nach der Ursache, weil ich immernoch die Hoffnung hab fündig zu werden...... :roll:

Hormonell werde ich mich auf jeden Fall noch durchchecken lassen, klappt nur zeitlich im Moment nicht so gut.

GLG
Steffi
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10639
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallöle ihr Lieben!

Wollte euch mal kurz sagen, was mein Doc zum Thema "Vererbung" sagt. Er sagt, es gibt schon eine "genetische Anlage" ob man ängstlich, depressiv... usw. ist... ABER - das alleine reicht nicht aus, um tatsächlich dran zu erkranken. Es braucht mehrer Kompontnen (neben der genetischen), damit man Symptome entwickelt.
Es gäbe anscheinend auch Patienten mit einem chronischen Serotionenmangel.

Wenn dann noch psychosoziale Faktoren dazu kommen - also von außen, erlernte Verhaltensmuster usw. - dann kommt es zu Krankheitsbildern wie eben Depris, Angststörungen, Panikstörungen, Zwangserkrankungen usw.

Also es gäbe schon die genetsiche Veranlagung, aber nicht jeder Patient muß sie zwangsläufig haben. Es spielen wohl immer mehrer und verschiedene Dinge eine Rolle, um krank zu werden.

So hat mir mein Doc das erklärt. Für mich persönlich sei es auch nicht verwunderlich, dass ich krank geworden bin. Der Opa war immer schon ein bissl extrem in viele Richtungen, aber nicht krank. Nach dem Krieg wurde er schwerst depressiv - wenn wunderts. Das habe ich jahrelang von klein auf miterlebt. Meine Mama hatte nach meiner Geburt auch Panikattacken, Migräneanfälle und auch schon depressive Verstimmungen. Mein Daddy ist auch leicht zwänglerisch und das liebe Marikalein hat eine gaaaaaaaaaaanz tolle Mischung von all dem abbekommen!!! :wink: Aber alle meine Leute sind total liebe Menschen! :wink:

Liebe Grüße von einer wieder sich wohler fühlenden, weil gestern Therapie gehabt und heute wieder sehr positiv denkenden
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Schön, dass Du Dich wohler fühlst, das freut mich wirklich! :-)

Das ist bei mir ganz ähnlich, mein Vater zwängelt indem er einen -etwas extremen- Sammelzwang hat und ist dazu noch spielsüchtig, auch irgendwie eine Art von Zwang, oder? :cry:
Meine Mutter hat schon immer diese Ängste wenn es um ihre Kinder geht, wir könnten verunglücken, krank werden, vergewaltigt werden usw. Sie muss uns immer hinterhertelefonieren usw. Das hat mir ganz sicher geschadet um eine gesunde Selbstsicherheit zu entwickeln. Und trotzdem sind beide suuuperlieb!!!

Meine Eltern oder auch Großeltern haben bzw. hatten aber weder PA noch Depressionen. Aber eine Mischung aus Zwang (vom Vater) und Ängsten (von d. Mutter) ist ja auch schon eine gewisse Veranlagung.

Ich hoffe nur, sollte ich diese Veranlagung an mein Kind weitervererben, dass ich von außen etwas dagegen tun kann, also ihr nichts vorlebe was Ängste betrifft. Und das ist gar nicht so einfach!
Ich mach mir oft Gedanken darüber, weil ich nicht möchte das es ihr mal so geht wie mir....

VLG
Steffi
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10639
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Steffi!

Diese Angst, meinem Noah auch so ein Leiden weiter zu geben, hatte ich auch schon. Habe auch mit meinem Doc darüber gesprochen. Es besteht die Chance dass er nichts genetisches abbekommen hat, aber es kann genau so umgekehrt sein.

Allerdings haben wir es in der Hand, die äußeren Faktoren günstig zu beeinflussen. Und da wieder um liegt unsere Stärke, weil wir - im Gegensatz zu unseren Eltern, Großeltern usw. unsere Krankheit als solche erkannt haben und was dagegen tun!!!! Und das ist unser TRUMPF!!!

Ich kann jetzt schon sehen, dass es mir bei Noah gut gelückt ist, ihn nicht allzu ängstlich in seinem bisherigen Leben zu begleiten. Er ist ein offenes Kerlchen, dass gerne unter anderen Kindern ist, lacht viel und hat ein sonniges Wesen. Viele Leute sagten schon, dass es nicht verwunderlich sei, bei so einer tollen Mama! :oops: Tja, wenn die wüßten wie oft ich mich als abgrund schlecht gesehen habe und als eine Gefahr für meinen Schatz!

Aus meiner Therapie konnte ich erkennen, wo meine "Schwachstellen" liegen und wie ich daran arbeiten kann. Davon profitieren auch ganz sicher unsere Kinder. Ich bin überzeugt, dass unsere Schätze - gerade weil wir krank sind - von diesem Leid verschont bleiben. Und wenn mal was käme, dann haben wir ja so viel Erfahrung um ihnen zu helfen und sie zu unterstützen!

Ganz liebe Gtüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi zusammen,
wollte nur kurz was sagen bzgl. "Weitergeben an die Kinder". Ich habe ES ja auch von meiner Mutter abbekommen, aber ich gehe anders damit um als sie und das ist die grosse Chance. Während meine Mutter sich die seelischen Sachen nicht angucken will und alles auf den Körper verschiebt, leiste ich schon mehr Arbeit: ich mache es meinen Kids nicht so schwer, in dem ich sie mit 8 Wochen abgegeben habe, ich bin bei ihnen, auch mit der Angst. Ich schaue meiner Angst in die Augen, auch, wenn es schrecklich ist. Klar kriegen meine Kids auch meine Angst mit, aber sie sehen auch, dass ich dagegen was unternehme und daran arbeite. Was sie später mal "haben" oder kriegen? Tja, da mache ich mir auch meine Gedanken, aber ich bin sicher, dass sie nicht mehr das "volle Maß" abkriegen wie ich von meinen Eltern. Mein Freund ist zB ganz anders als mein Vater, und da haben sie schon einen guten Ausgleich. Meine Grosse hat mal was tolles gesagt: dass sich die Kids ihre Eltern oben von einer Wolke aus aussuchen, und wenn beide zu mir wollten, kann ich ja so grässlich nicht sein, oder? LG Carlotta
Antworten