Neuropsychologischer Test

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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lola

Neuropsychologischer Test

Beitrag von lola »

Hallo zusammen!


Ich brauche unbedingt euren Rat, bin etwas verzweifelt..... :cry:
Meine Therapeutin hat gemeint, es wäre gut einen Test zu machen- ein sogenannter neuropsychologischer Test. Dort könnte man sehen, ob hinter der PPD nicht auch etwas anderes steckt. Ich habe ihr eben erzählt, dass ich immer wieder diese Derealisationserlebnisse habe. Das heisst, ich sehe die Dinge immer wie durch eine Scheibe. Und manchmal kommt mir alles so komisch vor und ich hab das Gefühl, dass sich etwas abspielt oder ich wäre im falschen Film. Wer kennt das auch? Kann das auch zu dieser PPD gehören. Woher weiss ich, dass ich inzwischen nicht eine andere Krankheit bekommen habe und dass es noch immer die PPD ist? Kann es in etwas anderes übergehen?

Eigentlich sollte ich mich ja nicht so verrückt machen, denn ich weiss es sind keine anderen Empfindungen, es sind die genau selben wie früher. Meine Therapeutin hat auch gemeint, Sie glaube auch nicht das es etwas anderes wäre, aber Sie möchte trotzdem gerne den Test durchmachen, sodass wir den hinter uns haben.

Nun habe ich jetzt irgendwie Angst, ob irgendeine andere Diagnose herauskommt. Ich bin doch hoffentlich nicht psychotisch? Hoffentlich kommt nichts dabei raus....Was meint ihr dazu?

Liebe Grüsse

Lola
Patricia

Beitrag von Patricia »

Hallo lola,

ich würde diesen Test mal als äußerst positiv einordnen! Ist doch toll dass sie so etwas mit Dir machen möchte.

Vor einer eventuellen anderen Diagnose würd ich jetzt nicht so viel Angst haben. Es kann nur positiv für Dich sein wenn etwas erkanntes dann auch behandelt werden kann.

Ich hatte auch eine psychose und hab nun eine "echte Depression" die nicht mehr als PPD angesehen wird. Auch eine Neurose stand mal im Raum als ich in der Klinik war.

Mach Dich nicht so verrückt wegen der Diagnose, ich sag das immer wieder. Egal welche Diagnose gestellt wird, es ist wichtig dass es eine gibt und egal was es ist, es wird auch behandelt werden können.

Mach diesen test auf jeden Fall, ich finde das ist eine sehr gute Sache.

LG

Patricia
Red-headed-woman

Beitrag von Red-headed-woman »

Hallo lola,

ich würde diesen Test auch befürworten! Zumindest weiß frau/man danach mehr....

Nun zu deinen anderen Symptomen. Hast du das Gefühl, das andere Menschen dir etwas vorspielen, du davon aber nichts mitbekommen sollst? Sozusagen..du siehst wie sie reden, hörst es aber nicht, was sie sprechen, hast aber das eindringliche Gefühl, es geht um dich?

Ich hatte guten Kontakt in der Klink zu einem Patienten, der genauso empfunden hat, solche Gedanken und Vorstellung besaß. Dieser junge Mann litt an Schizophrenie.

Keine Angst!!!!

Das ist das Letzte was ich dir machen möchte, aber du solltest dringend darüber mit deiner Therapeutin reden.

Nur weil du ähnlich empfindest, heißt das noch lange nicht, dass du unter dieser Form leidest. Vielleicht sind es nur schwere Nebenformen der PPD.

Nicht den Kopf verlieren...

Greetz RED
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Lola,

ich würde den Test auch machen lassen … Ich finde es eigentlich auch eher positiv, dass deine Therapeutin das machen will. Ich bin zwar eigentlich der Auffassung, dass eine Diagnose einem selbst jetzt nicht so viel bringt – außer, dass das Kind dann einen Namen hat – aber zumindest kann man dann wahrscheinlich auch Vieles ausschließen. So herum betrachtet macht es dann wieder Sinn :).

Ich würde versuchen, die ganze Sache nicht zu sehr überzubewerten, ich weiß, dass ist schwierig, weil man halt Angst hat vor dem, was kommt.

Aber letztendlich ist es doch auch egal, ob es eine PPD, eine Depression, eine depressive Episode oder Zwangsgedanken sind. Das sind für mich einfach nur Bezeichnungen, die mich bei meiner Heilung kaum unterstützt haben. Es geht letztendlich darum, den Umgang mit der Situation zu lernen, zu akzeptieren und an sich zu arbeiten. Und dann wird man sich immer, immer besser fühlen. So habe ich das zumindest erlebt.

Diese "wie-im-Film-sein-Gefühle" hatte ich auch. Zwar nur sehr schwach und auch nur über einen kurzen Zeitraum, aber es wurde mir damals als Begleiterscheinung der Krise erklärt …


Liebe Grüße
Julia
Kate

Beitrag von Kate »

Liebe Lola,

diese Symptome kommen auch bei einer reinen Depression häufig vor.
Hab keine Angst.
Ich hatte lange Zeit auch immer wieder solche Empfindungen und ich hatte auch NUR eine reine PPD.

Kopf hoch, es dauert seine Zeit, aber es geht vorbei.

Liebe Grüße
Kate
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo lola,

ich finde die Idee mit dem Test auch ganz gut. So kann man andere Dinge ausgrenzen und vielleicht kommt nichts anderes als du schon weißt bei raus. Ich hätte aber auch Bammel, würde mir aber immer die Frage stellen, was denn noch schlimmer kommen könnte?
Diese Gefühle der Derealisation habe ich auch, manchmal den ganzen Tag und auch ich dachte, ich werde bestimmt auch noch psychotisch. Aber Kate hat Recht. Dieses Symptom tritt auch häufig bei Depressionen auf, ebenfalls bei Zwängen und Angst- und Panikstörungen. Bei Schizophrenie sicher auch, aber soweit ich das weiß muss man 6 von 10 typischen Symptomen entsprechen, um z. B. als schizophren zu gelten. Es gibt so viele psychiatrische Störungen, was soll denn untersucht werden? Nach irgendwas anderem als Depression? Hab noch nie von so einem Test gehört, wie läuft der denn ab?

LG Isabell
lola

Beitrag von lola »

Danke vielmals für die schnellen Antworten!! Ja ihr habt recht, es kann ja eigentlich nur besser kommen, oder doch nicht? :?
Es stimmt schon, ob es nun eine Depression ist oder Angststörung oder depressive Episode.... Doch vor etwas hab ich Angst: und zwar vor Schizophrenie oder so was. Obwohl ich keine solchen Symptome habe. Ich sehe einfach alles die ganze Zeit wie durch eine Milchscheibe unde habe das Gefühl es passiert irgendwie nicht wirklich. Aber sonst überhaupt nichts. Das was du, RED, angesprochen hast, hab ich Gott sei Dank überhaupt nicht, nicht im Entferntesten. Von daher denke ich, kann ich eigentlich beruhigt sein. Es kann ja nicht so eine Diagnose herauskommen, wenn ich keinerlei Symptome hab.

Von mir aus betrachtet denke ich, diese Ängste stammen alle aus der frühen Kindheit. Ich hatte eine nicht sehr schöne Kindheit, mein Vater war und ist immer noch Alkoholiker und war die meiste Zeit arbeitsunfähig. Auch sonst hatte/hat er einen schwierigen Charakter. Ich bin mir ganz sicher, dass alles von daher kommt. Und das ist mir erst später klar geworden. Das macht es für mich einfacher an mir zu arbeiten.

Ich frage mich nur, ob es das bringt in der Therapie immer wieder darüber zu reden. Kommt nicht so alles noch viel schlimmer? Ich merke, dass es mir immer nach der Therapie sehr mies geht. Bis jetzt ist es für mich nichts Aufbauendes, es ist immer auf das Negative gerichtet. Ich beschäftige mich im Moment sehr mit dem positiven Denken und seinen Auswirkungen. Ich glaube auch, dass man sich komplett heilen kann mit positiven Gedanken. Und dann immer in der Therapie kommt alles Negative hervor, das ich eigentlich gar nicht will. Kann das jemand verstehen, wie ich das meine?

Liebe Grüsse


Lola
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Ich schließe mich den anderen da an, ich halte das, so wie Du es beschreibst auch ''nur'' für eine Derealisation (oder Depersonalisation, weiß den genauen Unterschied nicht :oops: ), wie sie ganz oft bei Depressionen und Ängsten vorkommt. Ich hatte das am Anfang der Erkrankung auch. Kam mir manchmal vor wie in einem Traum oder wie benebelt und hab Lichter auch anders wahrgenommen. Und meine allergrößte Angst war auch die vor geistigen Erkrankungen bzw. irgendwann in eine Psychose zu rutschen. Leider schlepp ich das heute noch ein wenig mit mir rum, aber es ist dank der Medikamente viel besser geworden.
Ich glaube nicht, dass Deine Therapeutin was anderes als eine PPD bei Dir diagnostiziert! Berichte doch mal, ja?

VLG
Steffi
Patricia

Beitrag von Patricia »

Ihr habt immer alle so Angst vor einer Psychose... Gut, das ist eine schlimme Krankheit aber sie kann sehr gut geheilt werden mit dem richtigen Medis.

Ich hatte eine Psychose und durch Zyprexa ging diese schnell weg also selbst wenn es eine Psychose ist... heilbar ist die besser als die Depression!

Und ich muss ehrlich sagen (das vermutet keiner) dass es mir persönlich besser ging mit der Psychose als mit der Depression. Gut, für mein Umfeld war die Psychose natürlich der reinste Horror aber für mich selbst war es lang nicht so schlimm wie die Depression. Ich leide unter der Depression noch mehr.

Also habt keine Angst vor Diagnosen!

Du wirst Dich nicht anders fühlen nach der Diagnose als jetzt schon. Du wirst Dich genauso fühlen, die gleichen Symptome haben und vermutlich die gleiche Behandlung beginnen.

Mach den Test und Du wirst sehen er kann nur gut für Dich sein, Hey, ich hätte gern so einen Test gemacht im übrigen.

LG

Patricia
Petra

Beitrag von Petra »

liebe lola!

ich finde den test auch für richtig! mein therapeut hat mir damals, als ich ähnliche symptome wie du hatte auch geraten wenn es nicht besser wird verschiedene neurologische untersuchen machen zu lassen.

zu deiner therapie kann ich dir nur sagen dass es mir genauso wie dir gegangen ist! ich kam mir vor als würde ich nur noch im schlamm graben und überhaupt nichts positves bleibt mehr von meiner kindheit übrig. mir ist es sehr schlecht gegangen als ich zum kern meiner probleme und ängste gekommen bin. ich hatte oft das gefühl ich halte es nicht mehr aus und breche die sitzungen ab. aber dann ist es plötzlich bergauf gegangen. ich hab mich wieder frei und zufrieden und glücklich gefühlt. meine ängste haben nach und nach aufgehört, meine zwangsgedanken sind verschwunden, ich konnte wieder schlafen in der nacht usw...

ich will dir mut machen damit du durchhältst! nur wenn du die negativen erinnerungen zuläßt kannst du sie verarbeiten und sie belasten dich in zukunft nicht mehr so stark! vergleiche es mit einer körperlichen wunde: nur wenn sie richtig versorgt wird kann sie heilen und es bleibt vielleicht eine narbe die dich immer daran erinnert was passiert ist, aber es schmerzt dich nicht mehr!

dass du dich mit positiven denken auseinandersetzt finde ich gut! denn unsere gedanken haben so eine große macht über uns. und man kann wirklich lernen den schlimmsten dingen meist immer etwas gutes abzugewinnen! aber das eine schließt das andere nicht aus! die therapie hindert dich nicht daran und umgekehrt!

glg petra
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

@Patrizia

Ich wünschte ich könnte das auch so positiv sehen wie Du. Das Problem bei mir ist sicherlich auch dass meine Schwester an einer Psychose (mit Ängsten und Depression) leidet. Und das schon seit fast 3 Jahren, es geht ihr zwar viel besser, aber richtig in den Griff gekriegt hat das bis jetzt keiner. Ist vielleicht auch was anderes ob PPP oder eine Psychose die aus anderen Gründen auftritt? Ich weiß es nicht...
Das schlimme ist wohl bei der Angsterkrankung, dass man sich immer die schlimmsten Dinge ausmalt. Psychosen verlaufen ja auch oft so, wie auch bei meiner Schwester, dass man ja nicht zwangsläufig zur Gefahr für andere wird. Aber bei uns 'Ängstlern' dreht sich halt alles immer gleich um die schrecklichsten Sachen, von wegen jemandem oder sich selbst was anzutun, wenn man dann nicht mehr richtig bei Sinnen ist. Das ist wohl das schlimme daran. Und zu wissen man ist vielleicht nicht mehr Herr über sich selbst (die Angst vorm Kontrollverlust halt).
Wäre wirklich schön wenn ich das so locker wie Du sehen könnte, dann wäre ich wohl schon geheilt! :wink:

VLG
Steffi
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