Männer... :-(

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Daniela 05

Männer... :-(

Beitrag von Daniela 05 »

Hallo Ihr lieben !

ich muss mich mal ausheulen bei euch. Ich habe mich gerade mit meiner Freundin getroffen und hatte ein langes Gespräch mit ihr. Jetzt bin ich total down :cry:
Es ging darum , dass mein Mann mich nicht mit den Kindern, dem Haushalt etc. unterstützt. Ich sage ihm so oft dass ich es alleine nicht schaffe, dann nimmt er mich in den Arm und sagt "wir schaffen das schon " , aber Hilfe kommt keine. Ich krieg den Haushalt nicht gebacken und fühle mich dadurch hilflos. Ich neige dann dazu dem ganzen zu "entschlafen", nach dem Motto - ich seh nichts, ich hör nichts. Warum nimmt er mich nicht ernst? Warum sieht er nicht dass ich Hilfe brauche und warum kann ich ihm nicht sagen, dass er sich mal zusammenreissen soll und mich unterstützen soll :cry:

Wir werden nächstes Jahr Haus bauen und ich hoffe immer dass es dann anders wird, wenn ich ihm aber nicht jetzt schon sage, dass sich was ändern muss, wird er sich auch nicht ändern...Ich sehe bei so vielen Leuten, dass sich die Männer so liebevoll um die Kinder kümmern nur mir kommt es so vor als ob der Umgang mit den Kindern nur zusätzlichen Stress für ihn bedeutet. Lange wollte ich das nicht sehen aber ich kann nicht mehr........

Wie siehts bei euch aus, helfen euch eure Männer? Habt ihr Regelungen?

Zusätzlich habe ich noch das Gefühl, dass ich denke er liebt mich nicht mehr so sehr wie früher. Wie auch, er hat mich kennen gelernt, da war ich um die Hälfte weniger. Ach scheiße :oops: sorry - ich will endlich wieder alles alleine in den Griff bekommen und wieder so aussehen wie früher,keine Medis mehr nehmen und ein stink normales Leben führen...

Psychisch gehts mir seit dem Abilify besser, aber ich muss das jetzt wahrscheinlich absetzten weil ich starken Durchfall davon bekommen habe. Werde jetzt vielleicht auf Cipralex umgestellt.Jetzt wos endlich bergauf geht...ich will wieder stark sein!!!

Dani :cry:
annu

Beitrag von annu »

na hey du!
muss dir mal schnell antworten... tust mir ja echt leid ich weiß das hilft dir jetzt nicht wirklich... oh menno.
mh, wie ist es denn mit dem haushalt - also ich mein, stört es nur dich, wenn es etwas chaotischer aussehen würde oder meinst du, du schaffst auch das notwendigste nicht? wenn du das gröbste nciht schaffst, das wär kein grund sich zu schämen, aber dann würd ich mir viell. ne haushaltshilfe für 1-2h verschreiben lassen? wär das viell.eine mögl.keit für dich?
ich weiß, männer tun sich immer schwer mit haushalt - aber ich finde, was sie nicht wissen können, was es für eine arbeit ist, schätzen sie es auch nicht wert. ich war mal ganz schlimm krank in d.schwsch. mitsamt tochter, das ist vor fast 1 1/2 jahren gewesen. mein mann war gezwungen, für uns beide zu sorgen - er war fix&alle kann ich dir sagen! und er hat endlich mal mitgekriegt, wie frustrierend es ist, wenn man grad die küche geputzt hat, den abwasch weggeräumt hat und paar stunden später sieht es wieder aus wie... . einerseits tat er mir leid, andererseits habe ich es mit genugtuung genossen, dass es eben nicht "Nur" mal eben die hausarbeit ist, nicht "nur" mal eben die kinder sind... viell.könnte das deinem mann auch mal ein bisschen gut tun? meiner macht jetzt - wenn auch im prüfunfsstress natürl.weniger - dinge selbstverständlich mit, wo ich ihn früher betteln musste und es letztendlich selber gemacht hab... :roll: aber ich hab mich auch verändert. in der depressiven zeit war ich so furchtbar perfektionistisch... seit es mir besser geht, denke ich meine güte, es gibt wichtigeres im leben... wie wäre es, wenn du deinen mann mal seine hemden und hosen selber waschen, aufhängen, abnehmen, bügeln & aufräumen lässst? dich sozusagen seiner wäsche verweigerst, solange er nicht initiative zeigt? (wär er solo müsste ers schließlich auch selber machen!!!) 8) vor kurzem habe ich in einem buch von sheila kitzinger einen wichtigen satz gelesen: dass eine mutter eben nicht eine "mutter" ist, sondern eine frau mit eigenen bedürfnissen und grenzen! das hat mir ein bisschen die augen geöffnet. ich bin nicht (nur) die putze meiner liebsten, sondern auch ein mensch mit bedürnissen die erfüllt sein wollen, wenn es mir nicht gut geht, geht es meiner familie auch nciht gut, weil ich ihnen dann nciht geben kann was sie brauchen - sie müssen mir auch etwas geben.
ach du ärmste - mit dem hausbau! ich möchte nicht mit dir tauschen, ehrlich gesagt! könnt ihr das nicht verschieben, bis es dir wirklich wieder besser geht? macht euch doch keinen zusätzlichen stress in deiner situation!
LG von annu.
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi Daniela,

oh man, das mit deinem Mann ist echt ne doofe Sache!!

Ich kenne eigentlich NUR Männer, die im Haushalt helfen, die Kinder betreuen etc (das scheint aber immernoch die Ausnahme zu sein). Auch mein Mann macht sehr viel und bezeichnet sich selbst ab und zu mal als "arbeitende Hausfrau" (was in den schlimmsten Zeiten meiner PPD auch stimmte). Ich kann mich daher nicht beklagen und bin jeden Tag froh darüber so einen Mann gefunden zu haben. Die Männer, die ich vor ihm kannte hätten keinesfalls mit meiner Krankheit umgehen können, noch mir geholfen. Warum mein Mann so viel hilft? Vermutlich liegt es u.a. daran, daß er während seines Studium 8 Jahre lang allein gelebt hat und damals ja alles selbst machen musste.

Leider kannst du nicht erwarten, daß Männer "sehen", daß man Hilfe braucht. Ich würde deinen Mann immer ganz konkret ansprechen so nach dem Motto " Schatz, bitte hänge du heut die Wäsche auf, etc... oder bitte geh mit den Kindern raus!" Da kann er sich eigentlich nicht rausreden bzw. ich würde es nicht gelten lassen, wenn er es verschieben möchte.

Das dein Mann dich nicht mehr liebt, glaube ich nicht, aber kann verstehen, daß du so ein Gefühl hast, da vieles an dir hängen bleibt. Durch die PPD ist man außerdem zusätzlich anfälliger was Emotionales betrifft. Ich frage meinen Mann auch öfters, ob er mich überhaupt noch liebt und er versteht dann meine Unsicherheit diesbezüglich überhaupt nicht.

Das Thema "Hausbau" würde ich mit deinem Mann auf jeden Fall nochmal genauer durchsprechen, denn ich befürchte leider auch, daß sich dann nix ändern wird und du ev. noch mehr Stress hast. Ich würde mit deinem Mann für die Zukunft tatsächlich irgendwelche Regelungen treffen wie und wann er dich entlasten kann. Gut, er hat seine Arbeit, aber du hast ja auch genug mit dem/den Kids zu tun und daher sollte die Hausarbeit auf jedenfall irgendwie geteilt werden.
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo meine liebe Dani,

es tut mir verdammt doll leid, dass du dich im Moment von deinem Mann so allein gelassen fühlst. Wir haben uns ja schon so manchmal darüber unterhalten, aber bis jetzt hast du es immer als "es ist einfach so" abgetan, sodass ich froh bin, dass du es ansprichst.

Zu allererst möchte ich sagen, dass ich es von deinem Mann absolut nicht in Ordnung finde, dass er nichts daran ändert und dir etwas mehr beiseite steht. Ich kenne solche Situationen zugenüge, oh ja, wohl wahr. Und auch ich bin meist etwas hilflos, versuche dann alles zu schaffen, was aber schlichtweg unmöglich ist.

Mein Traum war es immer eine Bilderbuchfamilie zu haben, wo der Mann ein total guter Vater und eine große Stütze und Hilfe ist. Aber dem ist nicht so. Dir die Kinder allein zu "überlassen" ist eine große Scheiße, denn der Vater ist eine total wichtige Bezugsperson für Kinder nach dem 1ten Lebensjahr vor allem.
Dass er dich in den Arm nimmt und sagt "ihr schafft das schon" zeigt schon guten Willen für mich, aber es kommt mir so vor als wäre er schon unbeholfen was es heißt, dies dann auch umzusetzen, Kraft zu investieren in Dinge, von denen man wenig versteht. Kann es sein, dass er vielleicht nicht weiß wie er dir helfen soll? Klar du sagst es ihm, aber manchmal tun sich die Männer trotzdem schwer zu verstehen, was wir wirklich wollen. Zumindest habe ich so die Erfahrung gemacht.

Ihr solltet euch - wenn möglich - eines abends zusammensetzen und über alles sprechen. Über deine Ängste, deine Sorgen, Dinge, die du gern möchtest und was er darüber denkt. Vielleicht erfährst du ja doch etwas mehr.

Hausarbeit ist schon lange nicht mehr allein Frauensache, ganz im Gegenteil. Ich halte nichts davon, auch wenn Mann den ganzen Tag arbeiten geht. Frau hat mit den Kindern und Job selbst auch genug zu tun und sogar manchmal oder meist noch mehr als Mann. Das Thema "Häuslebau" solltet ihr wirklich noch exakter besprechen, denn dies bedeutet erstmal Stress und ob es dann letztendlich besser wird, mag ich zu bezweifeln. Solange sich nichts ändert und er sich mehr einbindet, wird dies immer ein Grund für dich sein um traurig zu sein.

Trag diese Last nicht allein mit dir rum, sondern sprich ausführlich mit ihm, wenn er dazu bereit ist. Ich würde erstmal anfragen, ob ihr euch mal in Ruhe zusammensetzen könnt und über gewisse Dinge sprechen könnt. Kann man mit ihm reden?

Und das liebe Gewicht, liebe Maus, reduziere dich nicht auf das Äußere. Ich weiß, in der heutigen Gesellschaft ist das sauschwer, denn ich hasse mich manchmal auch für meinen fetten Bauch, aber ich bestehe nicht nur aus meinem Bauch, sondern bin ein wundervoller Mensch, wie jeder andere auch. Klar, ich fühle mich manchmal unwohl, sogar meist, aber ich mach mich dennoch hübsch und keiner schaut mich schief an. Dir wird es sicher nicht anders gehen, du bist Daniela und so wie du im Moment bist, bist du.
Ich persönlich finde es schöner schlank bzw. leicht mollig zu sein, aber dennoch ist man kein schlechterer Mensch und wenn du Angst hast, dass dein Partner deswegen manchmal weniger Liebe zeigt, dann sprich ihn ganz offen darauf an.

Ach Süße, was soll ich raten... uns gehts ähnlich... weißte ja, aber sprich mit ihm.. ich hoffe er kann über alles reden.. .meiner leider nicht...

LG Isabell
Angela

Beitrag von Angela »

Ich kann mich meinen "Vorschreiberinnen" nur anschließen, und ich muss noch was zum Hausbau sagen: Wir haben gebaut, bevor wir Kinder hatten, und jede freie Minute waren wir auf dem Bau! Okay, wir haben viel selber gemahct, aber wenn Du baust hast Du auf der Baustelle immer was zu tun, zu kontrollieren, was auch immer - für Deinen Mann eventuell ideal, um sich abzusetzen, weil er ja auf dem Bau was tun muss, und Du stehst allein zu Hause oder noch schlimmer, musst Haushalt, Kinder UND Bau unter einen Hut kriegen (denn HAndwerker wollen auch während der Arbeitszeit Deines Mannes einen Ansprechpartner, Entscheidungen etc.)
Ich fand den Bau damals ziemlich stressig, auch wenn mein Haushalt relativ gut aussah (es war ja praktisch nie jemand daheim, der Unordnung gemacht hätte :wink: )
Versuch, vor dem Bau mit Deinem Mann ins Reine zu kommen, ich glaube nicht, dass es später besser wird.
Viel Glück und Kraft!
Lichterkette

Beitrag von Lichterkette »

hi,

ich kann ein Lied davon singen...
Mein mann hat lange alleine gelebt und ist ein "guter" Hausmann. Aber dadurch war ich ne schlechte Hausfrau. Denn nichts konnte ich so gut wie er! Und sowieso habe ich ja nix gebacken gekriegt..... Am Abend wenn er kam, was es wüst und er musste auch noch aufräumen... ja es hat ihn gestört wenn was rumlag.
Hätte er mir am Abend lieber das Kind abgenommen, dann hätte ich gerne aufgeräumt, dann hätte ich die Zeit dafür gehabt. Stattdessen hat er aufgeräumt (ich kann es sowieso nicht so gut) und ihc hatte weiterhin das Schreibaby auf dem Arm....

Als der Kleine älter war, also ca. 1 Jahr, haben wir viel diskutiert und gestritten, weil ich wollte, dass er mich mehr unterstützt. Aber es war jedes MAl erfolglos und hat mich weitere Kraft gekostet. Dann hab ich es gelassen und die wenige Kraft für mein Kind geopfert!

Ich kenn das, dass man heult und sich dem Partner in die ARme wirft und erzählt wie fertig man ist und sagt, er solle doch bitte mithelfen. Es kommt ne Umarmung und ein Lächeln und ändern tut sich nix!

Ich habe ihn auch angeschrien - woher auch immer ich die KRaft dafür hatte - und selbst das hat nichts gebracht!

ich hoffe mal, dass du deinem die Augen öffnen kannst! ich wünsche es dir.

lg
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