Wunschschwangerschaft trotz PPD

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Hallo an Euch alle,

ich hatte mich ja zu Anfang auch an dem Thread beteiligt und habe gar nicht gemerkt, dass hier weiterdiskutiert wurde.
Wenn ich das hier alles jetzt so lese bin ich schon sehr stark verunsichert. Eigentlich habe ich mich in den letzten Wochen so gesund gefühlt, dass ich mir nichts besser vorstellen konnte als nochmal ss zu werden. Ich hatte bei dem Gedanken daran regelrechte Schmetterlinge im Bauch. :-) Der Wunsch ist einfach riesengroß und ich denke wenn sowas von ganzem Herzen kommt, dann kann man dagegen nicht angehen, auch wenn man Zweifel und Angst hat, dass es wieder so schlimm oder noch schlimmer (womöglich eine PPP, meine größte Angst) werden könnte.
Ich finde es ok dass sich einige gegen ein weiteres Kind entscheiden, vermute aber dass dann auch nicht so eine wirkliche Sehnsucht nach einem weiteren Kind da war (ohne jemandem was unterstellen zu wollen). Zumindest würde mich dieser Wunsch, den ich dann unterdrücken müsste, wahrscheinlich ziemlich depressiv machen. Also wären die Ängste dann weg, aber ich wäre dafür depressiv....weil ich mich nicht so einfach damit abfinden könnte nur ein Kind zu haben (mein Wunsch waren immer mindestens 2).
Aber nach dem was ich hier jetzt so gelesen habe, ist meine Hoffnung irgendwie ins Schwanken gekommen. Bin seit 2 Tagen etwas irritiert und weiß gar nicht mehr was richtig ist. Vielleicht ist es blöd sich so beeinflussen zu lassen, aber immerhin ging es hier ja nicht um eine Mandelentzündung, sondern um das schlimmste was ich in meinem Leben erlebt habe und worauf ich gut ein weiteres Mal verzichten kann.
Ich hatte mich durch die Worte meiner Ärztin doch irgendwie auf der sicheren Seite gewähnt und jetzt bin ich wieder unsicher... Dabei hatte ich gar nicht das Gefühl irgendwie blauäugig zu sein und mir einen Notfallplan zurechtgelegt.

(Vielleicht hätte ich nach meiner Abmeldung hier doch nicht mehr lesen sollen.... :? Selbst schuld... :roll: )

Trotz allem wünsche ich natürlich jedem einzelnen von Euch die richtige Entscheidung und dass Ihr gesund bleibt bzw. werdet!!!

VLG
Steffi
die Sandra

Beitrag von die Sandra »

Hallo Ihr Lieben,
ich muß mich nun auch mal wieder melden, da mir bei diesem Thread zum Teil wirklich die Luft weggeblieben ist. Kurz zu meiner Geschichte: im Juni 2004 Geburt meines Sohnes, dannach schwere Angststörung mit Zwangsgedanken, Medikamte bis März diesen Jahres, aktuell nach wie vor Verhaltenstherapie. In meinem Leben ist es mir noch nie so schlecht gegangen, wie zu der akuten Zeit meiner Erkrankung !!! Das vorneweg, um quasi zu legitimieren, dass ich mitreden kann :-)
So nun zu dem, was ich mal loswerden muß:
Ich finde es vermessen, irgendjemandem zu unterstellen, leichtfertig oder unüberlegt Entscheidungen zu treffen, nur weil man selbst diese Entscheidung nicht verstehen kann !!!
Was mich bei einigen Beiträgen zutiefst irritiert, ist es zu kritisieren, dass Frauen ein Kind bekommen möchten, obwohl sie in der Schwangerschaft oder nach der Geburt krank werden könnten. Den Frauen wird zum Teil sogar aberkannt sich "vernünftige"Gedanken gemacht zu haben.
Natürlich: wir haben alle einen super hohen Preis für unsere Kinder bezahlt. ABER: ich würde ihn jederzeit wieder bezahlen. Zum einen eben wegen dieses wunderbaren Kindes das ich habe und nie wieder missen möchte und zum anderen, weil ich durch diese Erkrankung so viel über mich gelernt habe, in meinem Leben so viel weiter gekommen bin. Natürlich, würde ich es auch heute noch besser finden verschont geblieben zu sein, aber wissen wir, was sonst noch alles anders wäre (ggf. schlechter) wenn wir diese Nuance (Erkrankung) verändern würden.
Ich möchte in der Zukunft noch ein Baby bekommen, und ich habe tierische Angst davor erneut zu erkranken. Aber, wie mein Therapeutin so schön sagt: Ich habe eine Sache einmal gemacht, und bin auf die Schnute gefallen, wie soll es bei dieser Konditionierung anders sein als davor Angst zu haben.
Vielleicht wird es wieder eine gruselige Zeit sein, aber ich bin fest davon überzeugt, dass auch dieses Kind es Wert sein wird, und dass es seinen Sinn haben wird, wenn es so sein sollte.
Ich bin ganz bestimmt nicht unüberlegt, ganz im Gegenteil (u.a. deswegen bin ich übrigens krank geworden)....
Ich wünsche jedem, der sich zu dem Schrit entscheidet, dass er nicht krank wird und denen, denen es doch passiert ganz viel Kraft schnell wieder gesund zu werden, denn dann warten noch ganz viele Jahren mit unseren "teuren" Kindern auf uns, von denen es bestimmt jedes einzelne Wert ist gelitten zu haben !!!
Ist ein bißchen länger geworden, mußte ich aber mal loswerden ...
Alles Liebe für Euch
Sandra[/u]
Zora

Beitrag von Zora »

hallo, sandra,

danke für deinen beitrag, du sprichst mir aus der seele... :-)
Melli79

Beitrag von Melli79 »

Hallo!

Ich kann den Worten von Sandra auch zustimmen!

Obwohl ich auch sagen muß, daß ich diejenigen sehr gut verstehen kann die skeptisch sind und große Bedenken haben.

Mir geht es eigentlich ähnlich wie Steffi, denn ich wünsche mir sehr
ein zweites Kind, habe aber unentliche Angst davor, nochmal so sehr zu leiden wie ich es damals erlebt habe. Es mag sein daß ich dann noch nicht so weit bin, aber wer sagt mir denn ob es jemals wieder anders wird?
Bei dem Gedanken einer erneuten PPD stehen mir die Haare zu Berge und ich bin mit mir selber nicht im Reinen und könnte niemandem bei diesem Thema zu etwas raten außer auf sein eigenes Gefühl zu hören und sich auf gar keinen Fall unter Druck zu setzen oder setzten lassen!!

Liebe Grüße

Melli
Patricia

Beitrag von Patricia »

Ich habe auch große Angst vor einer erneuten PPD - ich denke dass das völlig normal ist wenn es einen so schlimm erwischt hat. Die Angst, bzw. Bedenken werden sicher nie verschwinden. Dennoch ist bei mir der Wunsch mittlerweile so groß dass die Angst ein bißchen nach hinten gerutscht ist.

Wir sind schon seit 3 Monaten wieder am üben.

Ich hoffe natürlich sehr dass ich diesmal von PPD/PPP verschont bleibe!!!!! Sollte es aber so sein werde ich sicher sehr schnell handeln! Nciht so wie beim 1. Kind. Aber ichhabe Hoffnung, dass ich veschont bleibe.
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo,

nur zum Verständnis: ich möchte keiner Frau hier im Forum den Kinderwunsch ausreden und auch keiner in die Entscheidung, ob sie noch ein weiters Kind möchte, "hineinpfuschen." Ich möchte nur meine Erfahrung mitteilen, und die war in meinem Fall: noch einmal die volle Ladung PPD nach dem zweiten Kind. Genau wie Sandra, Patricia und andere bin ich das Risiko eingegangen, weil ich mir total ein zweites Kind gewünscht habe und auch nicht gerne akzeptieren wollte, dass andere Frauen "einfach so" ein zweites oder dritte kriegen und sich nciht diese ganzen Gedanken machen müssen wie wir, das ist voll ungerecht! - und ich bin trotz guter und gründlicher Vorbereitung und Vorsorge voll auf die Schnauze gefallen - die zweite PPD war bei mir, trotz sofortiger Behandlung, schlimmer als die erste, und die Ehe ist außerdem darüber in die Brüche gegangen. Ich möchte einfach, dass ihr wißt, dass es so kommen kann - wünschen tue ich das keiner, und vorraussehen kann man es leider nicht - ich habe mich top fit und gesund gefühlt, sieben Jahre lang völlig beschwerdefrei und PPD-Anflüge, und dachte deshalb, das Risiko sei in meinem Fall sehr klein - Pustekuchen.
Trotzdem kann ich jede Frau, die nach einer PPD ein zweites oder drittes Kind möchte, total gut verstehen - mir ging es schließlich nicht anders. Ich freue mich sehr über meine beiden Kinder - mit dem zerschlagenen Porzellan meiner Ehe und meheren Jahren PPD im Gepäck habe ich inzwischen meinen Frieden gefunden.
Ich habe meinen Beitrag in diesem thread nicht aus Miesmacherei geschrieben, sondern weil ich möchte, dass keine die Realität eines relativ großen Rückfallrisikos ausblendet - ich weiß aus eigener Erfahrung, wie die Angst immer mehr zurücktritt, je mehr der Kinderwunsch wächst.

Alles Gute

Ava
Patricia

Beitrag von Patricia »

Also ich hatte bisher nicht das Gefühl dass Du irgendwem was ausreden oder vermiesen wolltest.

Allerdings wird Deine Erfahrung auch keiner Frau helfen können. Vielleicht bringt sie nur ein wenig Angst zurück, mehr aber nicht. Jede Frau muss ihren eigenen Weg gehen. Selbst eine Mutter 4 Mal an PPD leiden würde so muss es das nciht für andere bedeuten. Selbst wenn eine Mutter "nur" ein Mal PPD hatte kann es eine andere trotzdem bei jeder Geburt bekommen.

Es ist und bleibt absolut nicht vorher zu sagen. Es steht 50:50 entweder man bekommt es wieder oder eben nicht. Ich glaube auch nicht dass Vorwarnungen helfen können anders an die Sache ran zu gehen.

So müsste man auch Erstgebährenden von der PPD unterrichten. Ich halte mich damit aber immer zurück, möchte keine Frau schockieren!

Was nun aber natürlich auf keinen Fall heißen soll dass Du von Deinen Erfahrungen nicht berichten sollst!
hanna

Beitrag von hanna »

Ihr Lieben
Ich glaube durchaus, dass Avas Gedanken wichtig sind und einem sehr helfen können, den Weg zu einer Entscheidung zu finden. Zumindest für mich kann ich sagen: Ich bin noch so froh, von allen zu hören, dass es beim zweiten (oder dritten) Mal ausgeblieben ist, dass man ja wisse, was auf einen zukomme und man dann gewappnet sei oder dass drei Kinder einfacher als zwei seien (hat zwar noch niemand gesagt, aber hören würde ich es gerne :wink: ), ich sauge alle Hinweise auf, die die Entscheidung positiv beeinflussen könnten. Einige mögen sagen, es sei wichtig, positiv zu denken und zuversichtlich zu sein, das gebe einem Kraft und sie haben wohl auch recht. Allerdings, das Risiko, das man in Kauf nimmt, ist wirklich gross und auch mein Mann und ich überlegen uns, ob wir riskieren wollen, dass nachher allenfalls die ganze Familie auseinander fällt. Zumindest habe ich das Thema jetzt auch mit meiner Therapeutin angesprochen (was mir schwerfiel, weil ich dachte, ich "dürfe" über so einen Wunsch gar nicht laut nachdenken) und wir sprechen häufig auch davon, wie es auch sein könnte, wenn es nicht gut ausgeht. Auch solche Gedanken sind wichtig, um schliesslich einen Weg zu finden. Die, die zuversichtlich sind, sind nicht automatisch naiv oder gar dumm, diejenigen, die den Warnfinger in die Luft halten, sind nicht automatisch die Angstmacherinnen oder Besserwissenrinnen.
Ist alles nicht einfach und einiges - wie der Kinderwunsch - wohl auch nicht ganz erklärbar...
LG Hanna
annu

Beitrag von annu »

Hallo Patricia!

Du hast geschreiben, du hälst dich immer zurück, erstgebärenden von PPD zu berichten, um sie nicht zu schockieren.
hm, also ich finde, man muss ja nicht von seinen persönlichen erfahrungen damit berichten, wenn man niemand schocken will (bei einer schwangeren ist es viell.sogar angemessen), man sollte dennoch gerade als betroffene gerade erstgebärende aufklären. warum ist der ganze mus denn so schlimm? weil die btroffenen frauen am anfang überhaupt nicht wissen was mit ihnen ist; sie leiden viel zu lange, viel zu viele leiden, ohne jemals hilfe bekommen zu haben, weil es so ein tabu-thema ist.
man sollte sicher vorsichtiger sein bei schwangeren, dennoch ist die einzige hilfe die man ihnen geben kann, die aufklärung (es gibt ja bei s&l auch so gelbe faltblätter, wo das wichtigste in kürze zusammengefasst ist). ich persönlich bin der meinung, man kann einer schwangeren mehr zutrauen als man denkt, es kommt nur auf die art an, wie man es macht. man braucht sie nicht in angst&schrecken zu versetzen; kann aber vermitteln, es geht vielen frauen nach der geburt psych.nicht gut und was man dann machen kann. nur so kann dieses tabu-thema gebrochen werden. wer macht es sonst, wenn nicht gerade wir? wer es trotzdem nicht machen kann/will, ist ja auch ok, nur prinzipiell eigentlich nicht.
das geschriebene meine ich so allgemein, nur bei dir habe ich diesen satz aufgegriffen.

gruß, annu.
Patricia

Beitrag von Patricia »

Hallo annu,

vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich schrieb "unterrichten" und damit meine ich auch "unterrichten" im eigentlichen Sinne. Aufklären oder davon erzählen bedeutet für mich etwas völlig anderes!

Ich gehe ja auch (hab ich ja auch schon immer hier so geschrieben) sehr offen mit dem Thema um. Ich habe zudem auch noch einen Zeitungsartikel über PPD geschrieben.

Also Aufklären selbstvertsändlich! "unterrichten" nein.

Hoffe, es ist so nun verständlicher wie ich das meinte.
die Sandra

Beitrag von die Sandra »

@Ava: Liebe Ava, mich würde mal interessieren, ob Du denn mit dem Wissen von heute und bei Anblick Deines jüngeren Sohnes, bereust es getan zu haben. Würdest Du die Zeit zurück drehen, wenn das möglich wäre?
@all: Ich denke, auch die Wahrscheinlichkeiten, was eine erneute Erkrankung betrifft sind mit Vorsicht zu geniessen. Jede Frau hat eine eigene Geschichte warum sie erkrankt. Ist es eine genetische Vorbelastung, sind es erschwerende Faktoren innerhalb der Schwangerschaft, sind es die Hormone ....und, und, und .
Insofern ist es -denke ich- schwer zu sagen, ob man es wieder bekommt. Hat es bei einer Frau ausschließlich mit einem -wie auch imer gearteten- schwierigen Umfeld zu tun, helfen Hormongaben wahrscheinlich nur wenig (soll ein Beispiel sein, ich hoffe Ihr versteht was ich meine) - vorsichtshalber würde ich natürlich alles an Prävention nutzen was möglich istjavascript:emoticon(':wink:')
Wink). Bei mir persönlich denke ich, hat es viel damit zu tun, dass ich mich sehr sicher fühle, wenn ich meine alles im Griff zu haben. Dinge die für mich nicht kalkulierbar sind, beunruhigen mich. Ein Baby wirft natürlich sämtliche Planungen (welche mir Sicherheit geben) über den Haufen ... Ich muß also noch ein bißchen an mir arbeiten, bevor ich mich wieder in das Abenteuer "Baby" werfe.
Was die Belastungen einer Ehe betrifft: natürlich ist es für alle Beteiligten nicht leicht, jedoch denke ich, wenn es denn keine PPD ist (weil man aus Angst davor kein Baby mehr bekommt) trennt man sich dann vielleicht bei der nächsten emotionalen Schwerstsituation, es gibt auch andere Krankheiten die man bekommen kann, es gibt Tod, Arbeitslosigkeit, Geldnot und, und, und .. Eine stabile Beziehung hält es m.E. aus und die Beziehungen die vielleicht schon vorher nicht ganz intakt sind, würden auch an anderen Dingen scheitern.
Was natürlich wichtig ist, dass allen Beteiligten klar ist, dass eine erneute Erkrankung auftreten kann und sich ALLE gemeinsam dennoch für ein weiteres Baby entscheiden. Aber nochmal: was -denke ich- alle wissen: man kann erneut erkranken. Nur wenn man sich dann dafür entschieden hat, würde ich schlicht nichts mehr lesen, nichts mehr hören wollen, was mir dann Angst macht und dadurch vielleicht sogar forciert, dass ich krank werde.
LG
Sandra :wink: :wink: :wink: :wink: :wink:
annu

Beitrag von annu »

Hallo Sandra!
Du sprichst aus, was ich mir nicht traute zu sagen, es fehlten die richtigen Worte: betreffs des Zerbrechens einer Partnerschaft, ich denke da genauso. Wenn es nicht die PPD wäre, wäre es viell.eine andere Krankheit oder eine andere Krise.


Hallo Patricia!
Was ist dann für Dich als Bsp. "unterrichten", was die PPD betrifft? Mein Wortschatz hielt "unterrichten" bisher für "sachlich/unpersönlich (ohne persönl.Meinung) Wissen vermitteln"; "aufklären" dagegen für "eine Stufe mehr", subjektiver Wissen vermitteln.
Es geht mir nicht um "Krümelkackerei"; wie geschrieben, war Dein Satz nur der "Aufhänger", der "Aufgriff" -> aus dem Zusammenhang gerissen, einzeln beleuchtet.
Ich hoff, Du nimmst es mir nicht übel oder so. :(

Gruß, annu.
Ava

Beitrag von Ava »

An Sandra, an alle,

wenn ich meine beiden Töchter sehe, möchte ich das Rad nie und nimmer zurückdrehen. Ich bin total froh, dass ich sie habe, alle beide, und wir sind ein total gutes Team, alle drei, obwohl unsere Familie, ich meine die Familie im klassischen Sinn - nach meiner zweiten PPD zerbrochen ist. Ich bin inzwischen voll ausgesöhnt und zufrieden mit meiner Lebenssituation heute, und ich möchte mit niemand tauschen - auch nicht mit meinem geschiedenen Mann und seiner Idylle von ungestörter Zweisamkeit mit neuer Partnerin.
Der Weg, den ich gegangen bin, war steinig und hart - ich bin stolz, dass ich es trotzdem geschafft habe und mein Leben wieder "rund" läuft - wenn auch ohne klassische Familie. Daran hatte ich lange zu knacken, aber es ist ausgestanden und durch. Lieber ein ehrliches aufrichtiges Leben, als ein verlogenes, wenn die Partnerschaft nicht mehr paßt.
Auch ich habe damals alle meinen Kinderwunsch positiv unterstützenden Stimmen sehr gerne gehört und sie genutzt, um das Wagnis 2. Kind einzugehen - die kritischen Stimmen, die es auch gab, wenn auch deutlich leiser, habe ich lieber überhört - hätte ich vorher gewußt, wie alles kommt, ich glaube, ich hätte es NICHT getan - aber meine Kinder missen möchte ich auf keinen Fall, alle beide nicht, und auch das Alleinerziehen nehme ich gerne in Kauf, um beide täglich um mich herum zu haben. Obwohl ich mir mein Leben immer ganz anders gewünscht hatte - als richtige Familie, alle zusammen, usw., mit Liebe und Geborgenheit und kuscheligem Nest und so, wer wünscht sich das nicht!!!! Ich mußte ganz umdenken, durch die PPD und die Folgen der PPD, und bin froh, mein Leben wieder so gut auf die Beine gestellt zu haben. Bei uns ist es jetzt wieder liebevoll und kuschelig und geborgen - wir fühlen u ns alle drei wohl zusammen, ich glaube, das kann ich guten Gewissens für meine Töchter (17 und neun Jahre) hier aufschreiben.
Ich glaube, man kann sich durchaus für ein zweites Kind entscheiden - aber man sollte sehr klar wissen, dass man schlimmstenalls ein zweites Mal durch die PPD gehen muß - gemeinsam mit dem Partner und mit dem
ersten Kind. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alle meinen Kinderwunsch positiv unterstützt haben, und dass kritische Stimmen sich sehr zurückgehalten haben - einschließlich mein damaliger Psychotherapeut. Ich bin so ehrlich und sage, daß ich selbst nicht weiß, was eine Stimme wie meine, eine kritische, damals in mir bewirkt hätte, denn mein Kinderwunsch war mächtig - ich bin meinen Weg gegangen, und jede von Euch wird ihren Weg gehen.
Eigentlich gibt es kein falsch und kein richtig in dieser Frage. Ich wünsche allen eine gute Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt.
Mein Leben ist jedenfalls wieder reich und schön, so wie es heute ist - auch ohne Mann.

Alles Gute

Ava
annu

Beitrag von annu »

Hallo Ava!

Ich finde, Du hast das jetzt prima anschaulich aufgeschrieben, so sieht man mehr Zusammenhänge, sehr hilfreich. Danke, dass Du uns/mich da so dran teilhaben lässt/reinschauen lässt, ich finde es hilfreich zu wissen.

Gruß, annu.
Patricia

Beitrag von Patricia »

@ annu

also ehrlich gesagt weiß ich nicht, was Du von mir hören möchtest!!??

Ich versuchs noch mal:

Ich spreche über meine PPD mit Frauen die Mütter werden wollen/werden. Allerdings erspare ich mir hier Details. Die Merkmale einer PPD kann man sicher erläutern aber ich gehe einfach nicht so weit dass ich wirklich Angst verbreite.

Unterrichten bedeutet für mich einfach etwas intensives. Unterrichten gleicht dem Beibringen - denke doch hier mal an die Schule so wird es vielleicht verständlicher. So weit gehe ich, wie ja schon geschrieben, halt nicht.

Mehr wollte ich gar nciht sagen/ausdrücken.
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