Hallo,ich bin neu hier

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
rowan

Hallo,ich bin neu hier

Beitrag von rowan »

Hallo zusammen!
Ich möchte mich kurz vorstellen.Ich habe im Januar mein erstes Kind-eine süße,gesunde Tochter bekommen.Die Schwangerschaft war zwar ungeplant,aber wir haben uns beide auf das Kind gefreut und während ich schwanger war,habe ich mich super gefühlt,bis zuletzt gearbeitet und die Zweisamkeit mit meinem Freund genossen.Die Geburt war zwar normal,aber für mich ein Schock.Die Schmerzintensität war der Wahnsinn und ich habe auch nur homöopathische Mittel bekommen,trotz Bitte um PDA.Dann kamen Stillprobleme,die sich erst daheim gelegt haben.Die ersten 3 Monate gings mir bis auf Schlafmangel und die ungewohnte,neue Situation gut.Mein-jetzt-Mann und ich haben die Kleine genossen.Aber vor 2 Monaten fing es dann an.Ich fühlte mich tieftraurig,habe mich unfähig gefühlt als Mutter,eingesperrt und konnte mein Leben nicht mehr erkennen.Ich hatte zu nichts mehr Lust,obwohl ich sonst gerne was unternehme und wollte sogar nicht mehr mit meiner Tochter spazieren gehen.Zudem habe ich die Zweisamkeit sehr vermisst.Dann kamen Appetitlosigkeit,Schlaflosikeit und Panikattacken dazu.ich kam morgens kaum noch aus dem Bett und hatte Angst,mein Kind-das ich ja trotzdem liebe-mein Leben lang nicht mehr versorgen zu können.Schließlich habe ich Hilfe gesucht und eine Therapie begonnen.Seit 7 Wochen nehme ich nun Sertralin -erst 25,jetzt 100mg.Ich fühle mich schon besser,habe aber immer noch,vor allem morgens,noch Einbrüche.Im Laufe des Tages geht es dann besser.Und ich kann mich schon wieder mehr,an meiner Tochter erfreuen.Trotzdem habe ich manchmal noch Sehnsucht nach früher.Ist das normal?Hoffentlich vergeht das irgendwann.Ich bin froh,dieses Forum gefunden zu haben,denn ich weiß ich bin nicht allein mit dieser Krankheit.Und ich bin froh,meinen Mann zu haben,der mich so unterstützt.Und auch meine Mutter,die ebenfalls PPD hatte nach meiner Geburt.
So,jetzt habe ich Euch ganz schön zugetextet.Aber es hat gut getan,es niederzuschreiben.
Vielen Dank und schönen,sonnigen Sonntag! :-)
Geli
power user
Beiträge: 899
Registriert: 02:03:2008 9:52
Wohnort: NRW

Beitrag von Geli »

Hallo,

schön, dass du zu uns in's Forum gefunden hast und dich hier austauschen möchtest.

Gut, dass du auch eine Therapie bekommst und es dir wieder besser geht. Du wirst sehen, langsam wird es immer besser. Machst du auch ein Gesprächstherapie?

Toll, dass du so gute Unterstützung und vor allem Verständnis durch deinen Partner und Familie hast. Dass deine Mutter auch eine PPD hatte, ist ein Vorteil für dich. So kann sie nachempfinden, was du für Gefühle hast und auch wie es dir sonst geht. Es gibt viele Angehörige - vor allem Mütter und Schwiegermütter - die sich da nicht einfühlen können und verständnisvoll sind.

Es wäre gewiss schön für dich, mal wieder mehr Zeit mit deinem Partner zu verbringen. Geht es, wenn deine Mutter mal die Kleine nimmt. Evtl. auch schon über Nacht? Dann hättet ihr wieder mehr Zweisamkeit, die man ja auch sehr braucht.

Zu deiner Frage, ob es normal ist, dass man sich wieder die Zweisamkeit zurückwünscht:
Ja, das ist normal. Nur merken wir PPD-Mütter diese Sehnsucht sehr verstärkt bzw. die daraus sich entwickelnden Ängste, dann das Kind nicht mehr haben zu wollen bzw. nicht mehr die Fürsorge und Verantwortung tragen zu können. Das wird aber wieder weggehen. Die Liebe zu deinem Kind ist ja da. Vielleicht kannst du etwas mehr die alleinige Verantwortung abgeben, indem dein Partner mal die Kleine allein hat und du etwas für dich unternimmst, was dir gut tut. Oder deine Mutter mehr einbeziehen, falls das geht.

Bei mir war es damals auch so. Ich wollte Niklas auch am liebsten rückgängig machen - habe gedacht, das schaffe ich nicht. Aber eigentlich habe ich doch vieles geschafft, was ich aber nicht als solches erkannt habe. Überhaupt habe ich es mir auch sehr schwer gemacht, ihn mal abzugeben. Ich dachte, das überhaupt zu überlegen, dann bin ich unfähig und eine schlechte Mutter. Ich hatte das Gefühl, eingesperrt zu sein. Ich habe immer den Moment herbei erwartet, wo mein Mann wieder von der Arbeit kam. Durch eine Mutter-Vater-Kind-Kur, wo auch mein Mann mit war, durch Gespräche mit einem Psychologen und auch in der Selbsthilfegruppe mit Gleichgesinnten konnte ich von diesen Gedanken/Ängsten los kommen und habe langsam wieder zu mir selbst gefunden. Allerdings auch so, dass ich nicht mehr so die Gleiche war. Verändert habe ich mich schon, aber im Nachhinein so, dass ich dadurch auch gewachsen bin und andere Dinge für mich entdeckt habe.

Dann wünsche ich dir einen regen Austausch hier im Forum.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
rowan

Beitrag von rowan »

Hallo Geli!
Vielen Dank für Deine ermutigende Antwort.Ja,ich habe wirklich Glück mit meinem Umfeld.Ich bin auch schon dabei,mir Freiräume zu schaffen.Aber es fällt mir oft noch schwer,um Hilfe zu bitten bei Freunden oder Schwiegereltern.Das ist so in mir drin,daß ich oft glaube,alles allein schaffen zu müssen,weil ich mich sonst als Versager fühle.Meist denke ich auch,alle anderen können und wissen viel mehr als ich.Blöd,solche Vergleiche zu ziehen.Ich weiß,daß ich daran arbeiten muß.Gesprächstherapie bekomme ich noch nicht,aber ich werde wohl noch im Anschluß eine Verhaltenstherapie machen und auch bald eine SHG besuchen.Darauf freue ich mich.Wie lange hat es denn ungefähr bei Dir gedauert bis Dein Zustand sich stabilisiert hat?Und hattest Du Unterstützung?
Liebe Grüße
licht3

Beitrag von licht3 »

Hallo Geli,

herzlich willkommen! Du wirst dich hier sicher gut aufgehoben fühlen und viele Gleichgesinnte finden, die dir zur Seite stehen.
Mich würde interessieren, ob du stillst trotz Sertralin, so wie ich seit einem Monat. Wollte so schnell wie möglich abstillen,aber mein Baby ißt wenig Brei und mag die Flasche nur selten. Ist nicht leicht.

Alles Gute,

Barbara
Geli
power user
Beiträge: 899
Registriert: 02:03:2008 9:52
Wohnort: NRW

Beitrag von Geli »

Hallo,

bis es mir besser ging: so 1/2 Jahr (mit Schlafproblemen, Unruhe usw.). Da hatte ich wieder mehr Ruhe und habe auch besser damit umgehen können, dass ich mal was für mich tue. Als Niklas so 4 Monate alt war habe ich angefangen, langsam abzustillen. Zuerst abends, dann mittags, dann nachmittags und als er 7 Monate alt war: nur noch morgens ca. 1 Monat lang. Das nur morgens stillen habe ich dann eigentlich viel mehr genießen können. Das war ok. Ich hatte dadurch auch mehr Freiraum tagsüber oder abends.

Überhaupt war auch mir das ganze bei mir wie ein Lerneffekt und eine Weiterentwicklung. Die Gedanken, was wohl richtig ist - sei es, was er isst, was ich mit ihm spiele, wie er sich entwickelt, was die anderen meinen, was ich eigentlich möchte usw. - haben noch länger angehalten. Auch das Gefühl, welches mit der Verantwortung für ihn zusammenhing- dass er halt plötzlich mein Leben mit bestimmt und alles was dazu gehört - das rumorte eigentlich noch bis zum Kindergartenalter in mir drin (da war er 2 1/2 Jahre alt). Ab da habe ich ihn gut abgeben können (so nach 1 Woche), habe mir die Zeit gegönnt, den ganzen Vormittag und auch teilweise Mittag (er war teils über Mittag dort) für mich zu haben. Ab da war ich auch entspannter und konnte mit ihm viel genussvoller die Nachmittage verbringen. Das tat gut.

Die Selbstsicherheit kommt nach und nach. Den Kindern reicht es, wenn man einfach nur neben ihnen ist. Ohne umwerfende Dinge zu machen. So wächst man nach und nach in die Mutterrolle hinein. Lass dir Zeit und denk dran, du bist nicht allein. Die, die kluge Ratschläge geben, gibt es genug. Wer aber zählt, sind die, die einfach nur zuhören. Und ich denke, das ist bei deiner Familie so.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
rowan

Beitrag von rowan »

Guten Morgen zusammen!
Heute ist wirklich ein guter Morgen für mich und ich freue mich sehr über den Austausch mit Euch!
Barbara:Ja,ich stille noch voll.Ich hatte mir zwar immer wieder überlegt abzustillen,aber habe ich es doch gelassen ,weil es manchmal die einzige Möglichkeit für mich war,meiner Tochter Nähe zu geben.Es war aber ,wie Du sagst auch schwer,weil ich morgens oft Berührungsängste mit ihr hatte-ist aber jetzt besser geworden.Allerdings werde ich nach dem 6.Monat Beikost einführen und langsam abstillen.Aber da mach ich mir auch schon wieder Gedanken,wie ichs mache.Ob selber kochen oder Gläschen kaufen.Wie macht Ihr das denn?
Geli:Das finde ich beruhigend,daß Du Dir auch so viele Sorgen über die Meinung der anderen gemacht hast und über die immense Verantwortung,die man hat.Ich tendiere allgemein sehr dazu,mir zu viele Ratschläge anzuhören und bin dann oft verunsichert.Wahrscheinlich isst es oft besser,dem eigenen Gefühl zu folgen.Letztendlich ist es ja da eigene Kind.
Wie habt Ihr eigentlich während der PPD Euren Haushalt gemeistert?Hattet Ihr Hilfe?Meine Therapeutin empfiehlt mir nämlich ne Haushaltshilfe.Aber ich hadere immer noch mit mir,obwohl ich weiß,daß es mir gut täte.Aber das ist mal wieder das alte Problem,Hilfe anzunehmen.
Na dann,schönen,sonnigen Wochenanfang und bis bald.Liebe Grüße von mir!
Geli
power user
Beiträge: 899
Registriert: 02:03:2008 9:52
Wohnort: NRW

Beitrag von Geli »

Hallo,

was das Abstillen und alle Gedanken, die damit verbunden sind, betrifft:
Nimm mal Kontakt mit "Annu" hier im Forum auf. Sie ist Stillberaterin und kann dir gut weiterhelfen. Auch dann, was das Beifüttern usw. betrifft.

Ich habe es so gemacht, dass ich selbst gekochtes gefüttert habe. Vor jedem Getreide- oder Obstbrei. Das waren purierte Kartoffeln, dann nach und nach etwas Pastinake (soll wohl sehr gesund sein) und etwas Möhre dazu. Und jedesmal so 1/2 Teelöffel Pflanzenöl dazu (Raps-, Oliven- oder Sonnenblumenöl). Ob das nun das Non-plus-ultra war? Jedenfalls hat es ihm geschmeckt und mir auch. Denn die Gläschen riechen - finde ich - nicht besonders gut. Vor allem die mit Fleisch nicht - puh. Wenn wir unterwegs waren, dann habe ich diese mal genommen. Fleischmäßig habe ich es so gemacht, dass ich Fleisch aus eigener Schlachtung (in der Familie oder Nachbarschaft) genommen habe und dies auch puriert habe und in die Eiswürfelbehälterteile ins Gefrierfach gestellt habe. Diese habe ich dann dem Matschekartoffelbrei hinzugefügt. Frag mich aber nicht wie oft. Glaube nur 2 - 3 x die Woche.

Obst habe ich auch meist selbst püriert.

Wenn ich so zurück denke, war das schon eine Macherei. Was man nicht alles getan hat. Deshalb, wenn du das nicht machen möchtest, kauf einfach Gläschen. Meine Mutter hatte mir damals auch viel eingekocht. Sie hat dafür ein Händchen und auch die Muse. Ich habe es dankend angenommen.

Etwas leckere und ansprechendere Gemüsezusammenstellungen habe ich mir dann auch mal aus dem Bioladen gegönnt. Sind halt etwas teurer.

Was die Haushaltshilfe betrifft:
Ich würde es auf jeden Fall machen. Es wird ja im Vorhinein vereinbart, wie viele Stunden angebracht wären. Und wenn sie dir bei dem Hauptkram hilft wie mal Wäscheberge, Fenster oder groß durchwischen. Sie macht ja nicht jedesmal alles. Das ist schon hilfreich. Das wird ja auch genehmigt, wenn der Partner abends nach Hause kommt.

Bei mir war es damals so, dass ich nur das nötigste gemacht habe. Ansonsten hatte ich auch so die Ruhe nicht zu Hause. Mein Mann hat damals viel mit geholfen. Obwohl ich da auch gelernt habe, dass ab da sowieso nicht alles mehr blitzeblank sein kann. Das ist auch heute noch so. Da kann ich gut liegenlassen und vieles - vor allem so Spielsachen - werden mal mit dem Fuß beseite geschoben. Irgendwann hatte ich da auch kein schlechtes Gewissen mehr. Da war es mir dann doch wichtiger, draußen zu sein oder nur mit Niklas auf dem Boden zu hocken. Das konnte ich ja da auch wieder nach und nach immer mehr genießen. Deshalb habe ich das dann auch gemacht. Naja - und der Haushalt - der läuft ja nicht weg.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
rowan

Beitrag von rowan »

Hallo Geli!
Vielen Dank für Deine Tipps bezüglich Beikost und Haushaltshilfe.Was letztere anbelangt,muß ich mich wirklich am Riemen reißen.Weiß auch nicht,warum mir das so schwer fällt.Aber kaum gehts mir besser,denke ich,das geht alles schon allein.Daran muß ich wirklich arbeiten,über den eigenen Schatten zu springen.Fällt es Dir jetzt leichter,Auszeiten zu nehmen und um Hilfe zu bitten?Das mit den Auszeiten klappt schon ganz gut.Und ich freu mich dann umso mehr meine 2 wiederzusehen.Ich weiß jetzt nicht,ob Du das schon geschrieben hast.aber arbeitest Du wieder?.Ich kanns mir momentan noch nicht vorstellen,aber mal sehen.Insgesamt bin ich jedenfalls froh,daß die guten Tage im Moment überwiegen.Mal auf Holz klopfen.Ich hoffe Dir gehts auch gut und wünsche Dir und allen anderen im Forum ein sonniges WE mit vielen schönen Stunden. :-)
Ah,da fällt mir noch ein :Hat vielleicht jemand Buchtipps bzgl.PPD und Ängsten für mich?Würde mich sehr freuen.
Geli
power user
Beiträge: 899
Registriert: 02:03:2008 9:52
Wohnort: NRW

Beitrag von Geli »

Hallo

hier mal 3 Bücher, die ich dir empfehlen kann. Wir haben diese auch bei uns in der SHG und sie sind alle gut. Ansonsten findest du halt noch sehr viele unter "Literatur" auf der Hauptseite von Schatten und Licht.

Das letztere von Kabzka hat einer von uns auch sehr geholfen. Das von Petra Nispel ist von der Mitbegründung von unserem Verein und das von Anke Rohde ist die führende Ärztin an der Uni-Frauenklinik in Bonn, die sich sehr für diese Thematik einsetzt.

ROHDE, Anke: Rund um die Geburt eines Kindes: Depressionen, Ängste und psychische Probleme - Ein Ratgeber für Betroffene, Angehörige und ihr soziales Umfeld, Stuttgart 2004, ISBN 3-17-018454-7

NISPEL, Petra: Mutterglück und Tränen - Das seelische Tief nach der Geburt überwinden, Freiburg 2001,
ISBN 3-451-05207-5


KABZA, Helga: Depressionen und Angst - Behandlung, Medikamente, Selbsthilfe, Baierbrunn 1995,
ISBN 3-927216-43-7



Es ist schön, wenn es dir wieder gut geht. Aber denk daran, diese guten Zeiten nicht nur mit Haushalt oder Unternehmungen zu füllen.

Der Gedanke wieder arbeiten zu gehen, kommt auch wieder. Klar, wenn man es sich eigentlich wünscht, möchte man ja am liebsten direkt wieder los, wenn man sich besser fühlt. Aber brech dies nicht über's Knie. Lass dir noch Zeit für dich.

Aber wenn es eine Arbeit ist, wo du dich wohlfühlen würdest und auch die Unterstützung von seiten deiner Familie hättest und auch dein Arbeitgeber mit sich reden lässt: das baut auch auf. aber wie gesagt, es kann auch zu anstrengend sein. Vielleicht genießt du erst einmal die Zeit mit Kind und siehst dann mal weiter.

Was die Auszeiten anbelangt und um Hilfe bitten war es bei mir so, dass ich mit der Zeit immer besser meinen Alltag organisieren konnte und es mir immer weniger schwer fiel, auch Zeit für mich einzubauen. Dazu gehört auch, es zu genießen, irgendwo im Haus sauber zu machen. Oder im Garten zu hantieren. Es ist schon so, dass man nach so einer Phase, wo es einem nicht gut ging, vieles bewusster macht und wahrnimmt. Die Arbeit im Garten ist für mich auch Entspannung geworden. Und das Saubermachen mache ich dann, wenn ich meine. Und dann macht es mir auch Spaß. Verstehst du? So denkt gewiss nicht jeder.

Auch wenn ich mal um Hilfe bitte, ist das auch so, dass ich die Leute ehrlich frage und mich auch entsprechend freue. Das sage ich dann auch. Das tut mir gut und auch den anderen. Auch im Gegenzug anderen helfen fällt mir jetzt leichter. Ich kann aber auch leichter mal NEIN sagen. Mir ist nur aufgefallen, dass es uns Frauen meist leichter fällt NEIN zu sagen als BITTE.

Hast du eine Stillberaterin gefunden in deiner Nähe? Anne hat dir gewiss die Internetseite www.afs.de gegeben.

Dann dir auch ein schönes WE
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
rowan

Beitrag von rowan »

Guten Morgen!
Danke für die Buchtipps und alle anderen Anregungen.Du bist mir echt eine große Hilfe und ich freue mich so sehr über den Erfahrungsaustausch.Ja,ich denke auch,ich sollte mir mit der Rückkehr in den Job noch Zeit lassen und erst noch meine "Sorgenpäckchen" angehen.Meine Therapeutin meinte auch,ich hätte ein Job-Burn-out verschleppt.Das denke ich auch.Ich bin Krankenschwester und habe lange mit Krebspatienten gearbeitet.Da verdrängt man auch viele Emotionen.Ach,da kommt wohl einiges zusammen,aber ich sehe die Krankheit mittlerweile als Chance.Vor allem möchte ich für meine Tochter an mir arbeiten.
Eine Stillberaterin habe ich noch nicht,aber ich habe mich beim Kinderarzt nochmal beraten lassen und werde mit Einführung der Beikost langsam reduzieren.Warst du eigentlich mit Deinem Kind in Krabbelgruppen o.ä.?Oder hast Du Dich eher mit Frauen getroffen,die ähnliches durchgemacht haben?Ich finds schade,daß bestimmt so manche Mutter nicht ehrlich über ihre Schwierigkeiten redetIch hatte vor der Geburt niemanden gekannt,der PPD hatte und jetzt,wenn man die Leute drauf anspricht kennt fasst jeder eine Betroffene.Meine Mutter hatte es mir ja auch erst vor kurzem gesagt.Naja.
Viele liebe Grüße nach NRW,Tina
Geli
power user
Beiträge: 899
Registriert: 02:03:2008 9:52
Wohnort: NRW

Beitrag von Geli »

Hallo Tina,

mit der Stillberaterin:
Schau mal, ob eine bei dir in der Nähe ist. Es lohnt sich bestimmt. Es ist auch so, dass diese speziell geschult sind und viel mehr Tipps für jemand haben.

Ich bin früher in "normale" Krabbelgruppen gegangen, obwohl mich diese Gespräche über Kleinkinderförderung und -erziehung und -ernährung und tolle beschäftigte Mutter und Partnerin sein immer genervt hat. Es hat mich teils auch verunsichert. Wenn ich heute mit ihnen rede (sie wohnen ja teils hier in der Nähe), waren sie damals auch nicht so selbstsicher.

Als Niklas älter wurde und in den Kindergarten ging, hatte ich eigentlich dann auch meine eigene Selbstsicherheit zurück. Ich habe halt gemerkt, dass das eigene Kind und man selbst ja auch, nicht so ist wie andere. So Sachen wie Sauberwerden usw. habe ich dann abgewartet und gedacht: ach, das kommt schon. Und da hatte ich auch schon mehr Kontakt zu Müttern, die mit bei uns in der Gruppe sind. Und da kamen dann mal Sätze wie: ach, mich nervt heute nur alles.

Heute sage ich eigentlich alles so, wie ich es denke. Ohne natürlich jemand auf den Schlips zu treten. Bei denen, die meinen, wie toll und perfekt sie sind, denke ich mir dann meinen Teil. Für mich ist das dann i.O. Früher hat mich dann noch ewig beschäftigt, warum ich das nicht so toll hinbekomme. Heute weiß ich und denke ich mir: so toll ist das auch nicht, was ihr so macht.

Was das Arbeiten betrifft:
Ich habe eine Freundin, die ist auch Krankenschwester. Sie hat später mal wieder angefangen, an manchen Wochenenden Nachtschichten zu machen, um halt auch noch weiterhin im Beruf zu bleiben. Sie sagt, die werden immer gebraucht. Wenn das bei dir auch ginge? Und du dein Kind in der Zeit betreut hättest? Das wäre doch toll.

Bis bald und ach ja:
Du schreibst ja jetzt immer hier unter deinem Beitrag aus der Vorstellungsrunde. Wenn du separate Beiträge in den anderen Forum-Rubriken wie "Kinder", "Alltägliches" usw. einstellst, können mehr Frauen hier im Forum Einblick darin haben und können gezielter antworten. So hättest du noch mehr Austausch.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
rowan

Beitrag von rowan »

Hallo!
Stimmt eigentlich.Gute Idee und schönen Abend! :wink:
Antworten