Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Ich freue mich sehr darüber!
Ich habe jetzt also seit Mittwoch kein Cipralex mehr genommen. Die ersten zwei Tage waren SUPER, mein Kopf fühlte sich an, als wäre er so leicht wie ein Luftbalon, keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit, keine Gereitztheit!!!! Ich kam mir wie ein anderer Mensch vor!
Dann am Freitag: Wie aus heiterem Himmel überfiehl mich eine ganz heftige Migräneattacke mit Sehstörungen, Benommenheit, Lähmungserscheinungen in einer Körperhälfte - dann kamen die Megakopfschmerzen und diese schlimme typische Übelkeit. Solche schlimme Migräne hatte ich damals in der Pubertät - dann wurden sie langsam besser über die Jahre, meine Mama und auch meine Tante leiden darunter - wen wunderts also, dass ich das auch wiedermal geerbt habe!?

In der Zeit mit Cipralex hatte ich GAR NICHTS - was nicht untypisch ist, wie mein Psychiater mir sagte. Dass die Migräne sich in die Depression verlagert hatte, wäre ebenso denkbar, meinte er damals, als ich noch in Therapie war, aber auch, dass sie evtl. wieder kommen könnte, wenn ich mal keine Medis mehr bräuchte. Nun, wiedermal hat er Recht behalten.
Komisch war auch das psych. Empfinden während der Migärne Attacke: Ich weinte wie ein Schloßhund, aber nicht vor Schmerz, sondern plötzlich tat sich da ein Ventil auf und mit einem Schlag zogen Bilder der PPD vorbei, die ich längst glaubte, vergessen zu haben. Ich weinte - teils über mich selber und teils weil es mir vorkam, erst JETZT diese ganze Grausamkeit der PPD zu begreifen. Ich weinte an der Schulter meines Mannes, als würde es kein Morgen mehr geben ... aber es tat sooooo gut, es war, als müßte da ein "Rest" (

) aus mir raus. Meine Mama hat mir dann in der Apotheke ein gutes Medi geholt, die Nacht war dann sehr gut, aber mit vielen, vielen Träumen die klare Botschaften enthielten ("du mußt mehr auf dich achten, du mußt dir mehr Auszeiten nehmen, du mußt mehr Kohleydrate für das Serotonin essen

)
Gestern nun und heute sind wieder gut, keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit, ich war auch ganz normal arbeiten und es hat Spaß gemacht. Es ist ganz komisch: Seit ich im Jänner 2007 mit dem Reduzieren angefangen habe, wiederholen sich die Etappen als ich damals mit dem AD begonnen habe - nur in umgekehrter Reihenfolge! Ich weiß nicht, ob ihr verstehen könnt was ich meine. Z.B: Als ich damals mit 5 mg Cipralex angefangen habe, war das die schlimmste Zeit - noch mehr Angst, noch mehr Panik und am 5 Tag damals eine ganz schlimme Panikattacke.... und weinen, weinen, weinen, nur dass damals dieser "Klos" einfach nicht raus kam - seht ihr die Prallele? Jetzt mit 5 mg - auch mega Gereiztheit, Üblkeit, Kopfweh und der Super-Gau - die Migräneattacke und weinen... aber diesmal kam ein "Klos" raus...

! Dann damals als ich von 5 auf 10 mg ging - war ich - ruhig, ein bissl wie taub. So auch beim Reduzierungsschritt von 20 mg auf 10 mg - ein ähnliches Empfinden. Dann bei 20 mg - erste zaghafte Hochgefühle - beim Reduzieren von 30 mg auf 20 mg - auch zaghafte Hochgefühle nicht mehr so extrem wie bei 30 mg. Es klingt eigentlich auch logsich, oder? Was meint ihr dazu?
Also - im Moment würde ich sagen, es geht mir gut, bin aber sehr zartbeseitet und sensibel im Moment. Es fühlt sich an, als würde ich die Welt plötzlich nach 3 Jahren anders sehen.... sie ist natürlich die selbe, aber trotzdem es ist als wäre ich erst JETZT ins wirkliche Leben zurück gekommen und muss mich erst wieder zurecht finden.... Das ganz klingt nun doch etwas albern... wenn ich es mir überlege, aber es fühlt sich tatsächlich so an!

Es ist, als wäre man noch etwas wackelig auf den Beinen, weil man sooo lange nicht mehr selber gelaufen ist...
Grad eben rinnen auch die Tränen - es kommt so ein schönes Lied im Radio, es ist als hätte ich es noch nie so schön empfunden - es sind Tränen der Dankbarkeit und Erleichterung, weil es sich anfühlt, als hätte ich es geschafft, dass ich wieder leben darf, dass ich diese Krankheit überstanden habe.
Sorry, dass ich wieder mal so einen Roman geschrieben habe, aber es hat sehr gut getan, dass jemandem zu sagen, der das (vielleicht) ein bissl verstehen kann. Ich würde mich über eure Meinungen sehr freuen. Danke, dass ihr da seid! *liebdrück*
@Kate: Wie geht es DIR???? Alles im grünen Bereich???? Erzähl mal, wie du dich fühlst????
@Bambam: Vielen Dank für deine lieben Worte, aber so mutig bin ich gar nicht, ich brauche immer noch sehr eure Schultern zum anlehnen, eure Ohren zum "vollquasseln"

und euren Rat und Meinungen - ohne euch wäre ich nicht die, dich ich heute sein darf! Wie gehts dir denn im Moment?
Ganz liebe Grüße von