4. Jahrestag

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Marika
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4. Jahrestag

Beitrag von Marika »

Hallo zusammen!

Heute ist bereits der 4. Jahrestag seit Ausbruch meiner PPD damals 5 Wochen nach der Geburt von Noah. Unglaublich, wie die Zeit vergeht!!!!

Und: ES GEHT MIR SEHR SEHR GUT, ich liebe mein Leben wie nie zuvor, auch wenn es mal einen schlechten Tag gibt - aber den haben auch die "Normalos".... :wink:

Obwohl dieser Tag vor 4 Jahren kein Freudentag war, ist er es heute, denn er ist das Symbol für mich, dass ich trotz allem wieder GESUND GEWORDEN BIN, auch wenn ich bis heute noch eine kleine Dosis AD nehme - das macht für mich keinen Unterschied!!! An diesem Tag trinken meine Eltern und ich immer ein Gläschen Sekt und feiern das Leben und das jede Krise auch ihre ganz große Chance beinhaltet.

Ihr da draußen, denen es noch ganz schlecht geht: Diese Krankheit ist scheußlich, aber sie kann überwunden werden und man kann wirklich Positives aus ihr ziehen!!! Ich bin an der PPD gewachsen, gereift und bin endlich aus meinem "Kinderkokon" raus gekommen -stehe auf eigenen Beinen in meinem EIGENEN LEBEN!!!! Ich habe Unabhängigkeit und Selbstvertrauen erlangt - weil mich die PPD dazu gezwungen hat, endlich HINZUSCHAUEN!!!! Ihr werdet es schaffen, jede wir IHREN Weg finden, eine sehr gut Lebensqualität - wenn nicht sogar die beste - zu erlangen. Es kann dauern, ja aber es ist absolut möglich.

Habt Mut, gebt nie auf - es ist immer alles möglich!

Ganz liebe Grüße an diesem, meinem ganz persönlichen Freudentag
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Marika,

bei mir sind es auch rund 4 Jahre!! Am 14.05.05 hatte ich die erste Panikattacke und ab da gind es steil bergab.

Ich finde es sehr schön, dass Du Deinen Weg bis hierher nun so positiv sehen kannst und für Dich soviel erarbeitet hast, dass Du heute sagen kannst: es geht Dir besser als jemals zuvor! Ich freue mich sehr für Dich.

Auch ich sehe mittlerweile die PPD als Chance. Ich habe angefangen mein Leben, vor allem meine Psyche, aufzuräumen. Manchmal geht es nicht so schnell wie ich es mir wünsche. Ich möchte noch viel gelassener sein, nicht immer alles als Kampf sehen und ich möchte noch besser die Signale meines Körpers deuten können, damit ich nicht immer wieder in die Überforderungs-Falle tappe. Ich bin auf einem guten Weg, das weiß ich, aber da geht noch was!
Du hast mich stets begleitet in den letzten Jahren - und warst eine der ersten, die damals (August 2005) so freundlich auf meine Vorstellung geantwortet hat. Manch liebe Worte und wertvolle Tipps durfte ich schon von Dir erfahren und dafür möchte ich mit einmal ganz herzlich bei Dir bedanken. Ich habe Deinen Weg hier stets mit verfolgt und mit Dir gelitten, wenn der Zwangsteufel wieder Einzug hielt. Um so bemerkenswerter finde ich Deine Größe und Deinen Mut, den Du bewiesen hast, indem Du Deine Geffühle hier so offen und ehrlich preisgegeben hast. Deine Erfahrung und Deine Worte sind hier sehr wertvoll im Forum.

Alles Liebe weiterhin und viele Grüße von
Nora
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Liebe Marika,

ich „kenne“ dich nicht so lange wie Nora, aber ich kann mich vielem anschließen.

Etwas möchte ich sagen: zunächst einmal habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob man hier Herzlichen Glückwunsch schreiben kann. Ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich das ruhig tun kann. Zu einem Jahrestag gratuliert man ja schließlich. Aber zu einem Jahrestag einer PPD? In deinem Fall sage ich Herzlichen Glückwunsch, denn du schreibst ja selbst wie gut es dir gerade geht und ich hoffe für dich, dass alles genauso bleibt wie es ist. Zudem sagst du, dass du durch die PPD viel dazu gelernt hast und was soll daran schlecht sein, oder? Mögen alle, denen es momentan noch nicht so gut geht, den letzten Satz bitte „überlesen“.

Ich persönlich möchte mich für den zugesandten Artikel bei dir bedanken – du weißt schon – und auch dafür, dass du bei meiner Anmeldung direkt so lieb geantwortet hast.

Außerdem liebe ich deine Beiträge, weil du für mich stets die „richtige“ Wortwahl für jede Dame und jeden Herren hier findest. Dein Fingerspitzengefühl ist bemerkenswert. Und dir geht’s schon lange gut und du bist immer noch HIER. Hut ab. Und danke.

Ich wünsche dir eigentlich nur noch, dass a.) die letzten 10mg Cipralex auch noch verschwinden (Wink, siehe unten) und b.) dass du hier allen bitte erhalten bleibst.

LG nach Ö aus MS
und Prost!

AmoebeMS
Ava

Beitrag von Ava »

Liebe Marika,

ich freue mich sehr für Dich!!!
ICh kenne Dich auch schon lange aus dem Forum, und ich möchte mich an dieser Stelle meinen V orschreiberinnen anschließen: du bist mit unglaublichem Einsatz immer für alle da und päppelst die darniederliegenden Hälmchen wieder auf. Das ist beispielhaft! Du bist das Herz dieses Forums und für viele eine Art Zuhause im virtuellen Raum, jedenfalls habe ich immer das Gefühl, Dich zu kennen, obwohl wir uns nie gesehen haben.
Mach Dir nichts aus der Restdosis AD, Hauptsache, es geht Dir gut!

Liebe Grüße

Ava
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hey Ava und Ihr anderen,

sie macht sich sicher nichts aus der Restdosis AD! Grins. Das muss ich jetzt schreiben.

Sie musste viel mehr einnehmen als ich es tat/tue. Ich meinte es nur als "den letzen Schritt". Marika hat ihr AD genauso konsequent genommen, wie man es tun sollte und auch die Reduzierung genauso gehandhabt, wie es "im Buche" steht. Super.

Ich würde gerne sagen können, dass ich mein AD (und ich nehme z.Zt. Ihre Menge) wirklich nach 6 Monaten anfangen kann zu reduzieren. Aber nach sechs Monaten des stabil-Seins, meine ich. Mindestens nach dieser Zeit. Oder? Nicht erst nach der Einnahme. Da hätte ich viel zu viel Gewissensbisse einen Rückschlag zu erleiden, oder wie siehst du das, liebe Marika?

LG AmoebeMS
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Marika
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Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo ihr Lieben!

Ich danke euch vielmals für eure Antworten!!! Wißt ihr, mir gehts auch so - ich meine immer euch zu kennen, obwohl wir uns nie gesehen haben. Deswegen bin ich immer noch hier, es ist auch für mich ein "Zu Hause". Denn nur "daheim" kann man sich so richtig aussprechen und das ist hier so ein Ort. :D

Den Dank den ihr mir aussprecht möchte ich aber unbedingt auch an euch zurück geben: Denn wie oft habt ihr liebe Nora und Ava mir schon geholfen, als ich ein Tief hatte oder sonst eine Frage, gerade was auch Kinder anbelangt. Viele Male habt ihr mich beruhigt, unterstützt, Trost gespendet und Tipps gegeben. Ihr seid ein ganz großes Puzzelstück, dass soooo wichtig war auf meinem Weg und es auch heute immer nocht ist. Daher ein großes Danke schön an euch von mir!!!! :D

@Amöbe: Mit dem AD Reduzieren würde ich - wenn es dann mal soweit ist - auch ein bissl auf den Bauch verlassen. Es ist richtig: Erst stabil werden - dann mind. 6 Monate (besser aber ein Jahr) das AD noch weiternehmen und dann kann man wenn man will, anfangen zu reduzieren. Irgendwann kam bei mir dieser Zeitpunkt - ich war bereits mehr als ein Jahr stabil und langsam schwirrte so der Gedanke vom Reduzieren in mir rum... Als dann auch noch mein Psychiater das mal ansprach, habe ich den Gedanken "sich setzen lassen" und dann gewußt - JA, ich will es versuchen. War also auch noch eine Art Bauchentscheidung mit dabei, ab dem statistisch richtigen Zeitpunkt den TATSÄCHLICH richtigen für MICH zu finden!!! Lass dir ruhig Zeit, noch brauchst du dich darüber nicht zu verkopfen. Der Zeitpunkt wo du bereit bist es ohne Gewissensbisse zu versuchen, wird kommen und dann merkst es auch eindeutig!!!! :wink:

Ich grüße euch ganz lieb!!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Aussie

Jahrestag

Beitrag von Aussie »

liebe marika,
bei mir ist es ein jahr her, daß es mir nach tims geburt so schlecht geht. vor einem jahr um diese zeit war ich bei meinen eltern im rheinland, und am 4.6. bin ich dann zur stationären behandlung nach Wasserburg gegangen mit tim. unter ärztlicher aufsicht und sehr kontrolliert konnte ich mein medikament bereits wieder absetzen, bisher geht es mir weiterhin gut dabei.
auch ich kann sagen, daß ich durch meine krankheiten - war ja 2004/2005 schonmal an einer schweren depression erkrankt - gewachsen und mir meiner selbst bewußt geworden bin. mein arzt und therapeut aus 2005 hatte eine treffende übersetzung für das wort depression: kreativer zuasmmenbruch! das trifft es auch ziemlich genau, denn während der behandlung dieser erkrankung lernt man, aus dem zusammenbrauch neue kraft zu schöpfen und sich ganz auf sich zu konzentrieren, und dabei wird man sich selbst bewußt! ganz wichtig für ein glückliches, erfülltes und stressfreies leben!
euch allen einen schönen tag und viel kraft für den weiteren weg!
andrea
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Liebe Marika,

erst mal eine ganz ganz feste und liebe Umarmung zu Deinem "Jubiläum".

Ich finde es wieder mal ganz wunderbar wie Du hier all das, was Dich bereichert und stark gemacht hat in den letzten vier Jahren, auf den Punkt gebracht hast.
Und die Idee, darauf jedes Jahr ein Gläschen Sekt zu trinken, gefällt mir richtig gut ( sollte ich vielleicht auch einführen, habe schließlich nächstes Jahr mein 20jähriges Jubiläum, grins :wink: )

Den Worten meiner Vorrednerinnen kann ich mich ansonsten nur voll und ganz anschließen. Du hast mit Deiner lieben einfühlsamen Art sooo vielen Frauen hier geholfen ( besonders den von ZG gebeutelten, die dank Deiner Offenheit endlich ihr eigenes Schweigen brechen konnten). Wie schön wäre es, wenn wir uns auch mal wieder persönlich sehen könnten! Wenn nicht nächstes Jahr bei der MV in Fulda, dann doch wenigstens mal wieder in Augsburg!

Ganz ganz liebe Grüße nach Vorarlberg,

Uli
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