Kann abstillen Probleme machen?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Tamara

Kann abstillen Probleme machen?

Beitrag von Tamara »

Hallo zusammen,
bin gerade am abstillen, mein kleiner ist jetzt 11 Monate alt und es wird Zeit dafür.Da er die letzten paar Wochen Nachts alle zwei Stunden kam habe ich mich dazu entschlossen!Im Moment stille ich nur noch morgens!!
Jetzt meine Frage, nach meinem Rückfall vor ein paar Wochen ging es mir wieder ganz gut, doch seit gestern habe ich wieder so eine innere Unruhe und Ängste!Jetzt Frage ich mich ob das auch von der Hormonumstellung kommen kann? Kennt das jemand von euch? Oder wie war das bei euch mit dem abstillen? Muss sagen das der Kleine am WE bei der Oma war, ich also 2 Tage garnicht gestillt habe und seit dem eben nur noch einmal am Tag! Es geht quasi sehr schnell, aber sonst funktioniert es nicht!Das ich so lange stille hätte ich nie gedacht! :lol: Es war gut für uns beide!
Vielleicht wisst ihr ja wie das zusammenhängt!
mici

Beitrag von mici »

Hallo Tamara, es kann schon sein, dass Du emotional noch mal etwas durcheinander gewirbelt wirst, wenn Du ganz abstillst, insbesondere, wenn es schnell geht, wie Du schreibst. Deshalb mein Tipp: Halte die Milchproduktion noch ein Weilchen aufrecht, indem Du abpumpst. Am besten Du stillst noch einmal morgens und nachmittags und abends pumpst Du jeweils eine halbe bis ganze Mahlzeit ab. Diese Menge reduzierst Du dann allmählich. Du kannst die abgepumpte Milch dann weggießen oder verfüttern, wichtig ist nur, dass Dein Körper sich langsam umstellen kann.
Viel Erfolg!!
MICI
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo Tamara,

du kannst, wenn du ganz abstillen möchtest, auch Phytolacca (sind homöopathisch) nehmen oder auch Salbei-/Pfefferminztee trinken.

Wenn, versuch eine zeitlang noch morgens zu stillen zum Schluss. Nicht zu schnell reduzieren. Dann hat der Körper auch mehr Zeit, sich umzustellen. Und wenn morgens auch wegfallen soll, dann Phytolacca usw. nehmen.

Das Phytolacca senkt dabei das Prolaktin, welches beim Stillen noch hoch sein muss sogar. Und das ist auch für Stimmungsschwankungen zuständig. Also, wenn es hoch ist und man nicht mehr stillt. Deshalb ist die Übergangszeit stimmungsmäßig manchmal beeinträchtigt.

Es gibt zum Stillen oder auch Abstillen oder allgemein rund um Stillen (also nicht nur bei Medis in der Stillzeit) ein Beratungstelefon der AFS (Arbeitsgemeinschaft Freier Stillberaterinnen). Es gibt dort auch eine Liste mit regionalen Stillberaterinnen. Doch zur Beratung kannst du dort zentral anrufen. Auch zum Beikost füttern usw.
Hier ist der Link zu dem Beitrag:
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=5706

Bei mir selbst war es so, dass ich zum Schluss noch ca. 1 Monat nur morgens gestillt habe. Das habe ich auch so richtig genießen können und ansonsten gab es schon Fläschchen oder Kartoffel- oder Gemüsebrei. Und wenn du das noch magst, warum nicht. Man kann doch noch länger stillen. Geh nach deinem Gefühl und nicht danach, wie lange sonst irgendjemand stillen tut oder wie es die Allgemeinheit vielleicht macht. Du bist aber nicht die Allgemeinheit. Weißt du, wie ich meine? Wenn du es aber auch nicht mehr möchtest, dann auch gut.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
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"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo,

ich muß mich mal in das Thema einklinken, weil mich das auch gerade beschäftigt.
Ich habe vor einem Monat angefangen, mittags Brei zu geben und seit einigen Tagen gibts auch abends welchen.

Ich stille also noch drei- bis viermal in 24h.
Ich habe das Gefühl, alles mit der Depression wird wieder schlechter. Wenn ich jetzt frage, kann das am weniger stillen liegen, ist die Antwort ganz klar: Ja, das kann schon sein. Hilft mir also auch nicht.

Meine Frage ist, was hilft, WENN es am weniger Stillen liegt?

Geli, reduziert Phytolacca nur die Milchbildung oder soll es auch noch anders wirken? Ehrlich gesagt, bin ich sehr schulmedizinisch orientiert und habe Homöopathie noch nie ausprobiert und habe meine Zweifel.

Abpumpen und mehr Stillen möchte ich eigentlich nicht, da ich so viel Gewicht verloren habe und im Moment der Appetit fehlt, das wieder anzufuttern.

Außerdem kommt dazu noch das schlechte Gewissen, nicht mehr so gerne Stillen zu wollen, da geht gleich wieder das Karussel los... das tut eine gute Mutter nicht u.s.w....

Habt Ihr ein paar Tips?

Tamara, wie ist es denn bei Dir im Moment?
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo

Phytolacca wird auch von Hebammen empfohlen, wenn Frauen GANZ AUFHÖREN möchten, zu stillen. Oder auch Salbei-/Pfefferminztee. Es senkt das milchbildende Prolaktin.

Normalerweise geht es auch, indem man immer weniger stillt. Deine 3-4x in 24 h sind doch noch recht viel, um zu sagen, es liegt am weniger stillen. Denke, da du dir auch Schuldgefühle zuweist, dann eine schlecht Mutter zu sein, ist es bei dir doch viel Kopfsache. Mach dir keinen Druck. Das Zufüttern ist doch völlig i.O. und wenn dein Baby das auch mag, warum nicht. Und für dich ist der Wunsch, auch aufhören zu wollen, doch auch so ok. Der Wunsch kommt auch dann mal. Redziere langsam auf 2x am Tag und später noch auf nur morgens. Damit ist es mir auch sehr gut gegangen. Ich habe auch sehr viele ratternde Gedanken im Kopf um dieses Thema gehabt und habe mich auch als "egoistisch" gesehen. Dabei war es hinterher bei morgens stillen so toll. Und auch das wollte ich dann nicht mehr und habe auch von einem Tag auf den anderen aufhören können. Die Brust hat auch nicht geschmerzt und so brauchte ich z.B. kein Phytolacca oder Teetrinken.

Falls du Beschwerden hast, beim Abstillen nach und nach, kannst du auch bei AFS anrufen. Oder auf der Liste dort jemand in deiner Nähe finden. Die Beraterinnen sind speziell geschult und haben viele hilfreiche Tipps.

Das wichtige ist, dass du an dich denkst, damit du nicht das Gefühl bekommst, du seist an dein Baby gekettet. Wenn du langsam reduzierst, weil du auch nicht mehr so gerne stillen möchtest, dann wirst du merken, ob die Häufigkeit am Tag für dich besser passt und dein Gefühl besser wird. Es ist nämlich so, dass das ganz wichtig ist, dass du das auch für dich entscheidest.
Lieben Gruß von mir

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00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi,
dazu kann ich nur sagen, daß meine Depri leider erst NACH dem Abstillen auftrat. Vorher war alles OK und quasi am letzten Tag des Stillens nach 6. Monaten (habe ganz langsam abgestillt und zuletzt nurnoch ganz kurz am Morgen), hatte ich die 1. Panikattacke. Rückblickend kann ich nicht genau sagen,ob es am Abstillen lag, oder ob deine Schilddrüsenerkrankung einen Schub bekam....
Tamara

Beitrag von Tamara »

Hallo zusammen,
also seit zwei Tagen geht es mir wieder etwas besser.
Geli vielen Dank mit dem Tipp mit Phytolacca, habe das auch in meinem Buch gelesen und es mir dann besorgt. Seit ich es nehme ist es mit der Milch besser! Allerding merke ich das es mir nachts wenn ich aufstehen muss schwerer fällt wie während der Stillzeit. Ich denke das liegt auch an dem Hormon Prolaktin!? Naja ich mache es aufjedenfall so wie du es mir geraten hast, ich stille morgens noch und das genieße ich auch! So ganz ohne möchte ich noch nicht!
Mit dem Zufüttern ist es gar kein Problem er ist ja jetzt schon elf Monate und möchte alles essen was wir essen. Er ist sehr pflegeleicht was Ernährung angeht! Er sucht auch Tagsüber nicht mehr nach meiner Brust,manchmal wenn er müde ist, aber dann gibt er sich auch mit Wasser zufrieden.Nur morgens nach dem aufwachen da kommt er angekrabbelt und legt sich in meinem Arm in Position, das ist aber völlig ok! Ich glaube das brauchen wir beide noch! :-)
Naja jetzt mal sehen wie sich das weiterentwickelt ich werde die Globuli noch ein paar Tage nehmen!Da ich Nachts nicht mehr so oft raus muß und stillen bin ich körperlich wieder fitter und fühle mich nicht so schlapp! Ich denke deshalb es war die richtige Entscheidung und der richtige Zeitpunkt! Habe mir schon viele Gedanken gemacht ob ich zu egoistisch bin ob es das richtige ist usw.Naja jetzt mal sehen!
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo Tamara,

die Phytolacca brauchst du nicht nehmen, solange du noch stillst - auch wenn es nur 1x morgens ist. Die Milchmenge bzw. die, die produziert werden muss für den einmaligen Bedarf, stellt sich selbst ein. Du solltest daher aufhören mit den Kügelchen. Erst, wenn du ganz aufhören willst, kannst du sie nehmen. Aber wenn du jetzt noch eine Weile nur morgens stillen möchtest, dann mach das ruhig ohne Phytolacca. Ansonsten hört die Milch ganz auf. Und wenn du ganz aufhörst, klappt es vielleicht auch ohne diese. War zumindest bei mir so.

Was du jetzt machst ist auf der einen Seite Prolaktin fördern mit dem 1x stillen und auf der anderen Seite Prolaktin hemmen mit dem Phytolacca. Das ist Kuddelmuddel.

Was 00julchen schreibt, ist auch noch so eine Sache. Die SD ist an vielen Prozessen hormonell beteiligt. Und gerade bei Umschwung der Hormone - also nach Geburt, nach Stillen, schwanger werden, Wechseljahre o.ä. ist das ja gegeben. Da kann es öfter zu einer SD-Störung kommen. Deshalb sollte diese immer zeitgleich mit untersucht werden, wenn man Beschwerden hat. Wird sie aber meistens nicht. Leider ist die SD-Untersuchung auch keine Standarduntersuchung - auch nicht im Blutbild machen. Wenn du einen guten HA hast, sprech ihn mal darauf an, deine Blutwerte kontrollieren zu lassen. Nur vorsichtshalber. Du kannst sagen, nach der Geburt verändert sich viel und da ändert sich auch oft die SD mit. Wenn, dann bitte alle Werte der SD: fT3, fT4, TSH und wenn möglich auch schon direkt die Antikörper. Die werden aber erst bei auffälligen Werten der 3 anderen gemessen. Wenn er sie testen lässt, um so besser. Sprech ihn mal darauf an.

00julchen:
Wie hast du eigentlich aufgehört zu stillen?
Lieben Gruß von mir

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00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi,
also ich habe meine Tochter voll gestillt und das war tagsüber leider bis zum 6. Monat alle 1,5 Std. Nachts hat sie aber zum GLück 10 Std durchgeschlafen. Irgendwann konnte ich nicht mehr und habe ab dem 5 Monat langsam mit Abstillen tagsüber angefangen. Da sie da ja auch schon mit dem Essen anfing, habe ich halt manche Milchzeiten mit Mahlzeiten ersetzt und so von Woche zu Woche weniger gestillt... abruptes Abstillen wars also definitiv nicht.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo!

Bei mir wars andersrum: Als ich abgestillt habe, ging es mir viel besser, obwohl das Stillen sehr gut geklappt hat. Ich mußte von einem Tag auf den anderen Abstillen zugunsten der Medikamente die ich brauchte, da ich eine sehr schwere PPD hatte. Von da an ging es bergauf.

Die Gründe lagen sicher in der Entlastung - ich brauchte nicht mehr immer "parat zu stehen" - so konnte auch mein Mann oder meine Mama die Flasche geben. So bekam ich automatisch mehr Schlaf, mehr "Freiheit", mehr Zeit für mich.... Also - es kann auch so rum gehen!

Liebe Grüße von
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Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo

und gerade was Stillen angeht, macht man sich als Mutter viel Gedanken darum, was Andere sagen oder denken. Das fängt schon vor oder während der SS an und ist ja mit einer der 1. Gedanken überhaupt. Da kommt es schon so sehr auf die Anderen an, die man kennt und wie deren Meinung ist. Im Vorbereitungskurs kommt es auch wieder zur Sprache und das sind Frauen, die man normalerweise gar nicht kennt und deren Meinung man hört. Und dann kommt schon das Gedankenkarusell "ob ja, ob nein" in Gang. Was ist richtig, was will ich überhaupt, wie lange usw.? Und nach der Geburt kommt es so sehr auf die Kinderschwestern an, die einem das Stillen zeigen und auf welche Art dies geschieht. Wenn daraus ein: MACH MAL, WIR sehen mal, ob es klappt. Und wenn man dann noch "falsche" Brustwarzen hat :? Dann ist man schon mittendrin im Gedankenstrudel.

Manche möchten gerne stillen und es klappt nicht und andere wollen eigentlich gar nicht, bekommen aber ein schlechtes Gewissen und machen es trotzdem wenigstens eine Zeit lang. Es ist so unterschiedlich und es hängen so viele Gefühle damit zusammen. Über all diese Dinge herrschen so viele Meinungen und es wird diesem eine so starke Bedeutung beigesetzt, dass man da sehr wohl hin- und hergerissen ist. Und wenn dann die PPD noch dazukommt oder die PPD durch diesen Gefühlsstrudel ausgelöst wird.

Und dann geht es weiter: Was ist der richtige Brei und wann?

Überhaupt verfolgt einen danach ständig die Frage nach dem Richtig oder Falsch. Das kann man aber nie vorher genau festlegen. Mir ist das auch immer sehr schwer gefallen. Man muss sich aber vertrauen und merken, dass man das für sich selbst ausmacht und nicht für andere. Und dass man das auch schafft - auch wenn es sich später als nicht unbedingt die beste Lösung ergibt. Aber damals war es so und man hat nach seinem aktuellen Gefühl und Verstand entschieden. Man kann sich auch nicht so abhängig machen von Meinungen anderer. Da merke ich bei mir auch oft, dass mein Verstand mir eigentlich die Meinung vorgibt, von der ich meine, dass andere auch so denken würde.

Jedenfalls - huddel-di-huddel - ich hoffe, ihr versteht wie ich meine. Deshalb: Macht so wie ihr meint. Oben habe ich ja schon geschrieben, dass du kein schlechtes Gewissen haben musst. Und das ist genau dass, was dich runterzieht.
Lieben Gruß von mir

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Tamani

Beitrag von Tamani »

Hallo Tamara!

Ich mußte, als ich in die Klinik kam auch von jetzt auf gleich abstillen wegen der Medikamente und meine Hebamme hat meinem Mann dafür Phytolacca D2, 3xtgl. 5 Globuli empfohlen, was er mir dann besorgt hat. Zusätzlich sollte ich noch Salbeitee trinken, was ich in meinem Wahn aber nur ganz selten gemacht habe. Ich hatte keinerlei Probleme mit Milchstau oder schmerzenden Brüsten, die Milch ging einfach so weg und ich bekam auch keine Depression. Es ist anscheinend tatsächlich so, wie Geli schreibt, daß die Prolaktinkonzentration auf sanfte Weise reduziert wird, so daß der Körper besser damit klarkommt, als wenn man einfach so aufhören würde, zu stillen.
Ich finde es interessant, daß Du schreibst, das Aufstehen in der Nacht fällt Dir seit der Phytolacca-Einnahme schwerer. Ich denke da ist was dran, denn bei mir hat unter anderem das Prolaktin mit zu meiner PPP beigetragen, die sich zu Anfang in einer Manie mit reduziertem Schlafbedürfnis in der Nacht geäußert hat. In der Klinik habe ich die erste Nacht, zur Beobachtung noch ganz ohne Medikamente, die komplette Nacht versucht, mit der elektrischen Milchpumpe Milch abzupumpen und mein halbes Zimmer unter Wasser gesetzt, bei dem Versuch, alle meine Kleider zu waschen. Ich gehe davon aus, das der hohe Prolaktin-Spiegel mich wachgehalten hat, denn ich hatte ja schon zweiwöchigen Schlafmangel aufgrund des Stillens und Pumpens hinter mir und war körperlich auch wegen hohem Blutverlust während der Geburt schon ziemlich am Ende. Gerade im Bereich der Hormone nach der Geburt müßte noch viel mehr geforscht werden, wie der Einfluß auf die Psyche ist und wie man verhindern kann, daß es zu solchen Entgleisungen kommt.
Ich mache mir bei Dir mit dem nur noch einmal täglichen Stillen da nicht so viele Sorgen, den das Prolaktin ist sicher nicht mehr so hoch wie bei 2-3 stündlichem Stillen/Pumpen. Mach es so, wie Geli gesagt hat und nimm das Phytolacca erst, wenn Du definitiv aufhörst mit dem Stillen, nicht vorher.
Wünsche Dir einen schönen Ausklang Eurer Stillzeit und daß es Dir hinterher weiterhin gut geht.

LG

Tamani
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Marika
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Beitrag von Marika »

P.S.:

Wollte noch kurz erklären: von einem Tag auf den anderen stimmt eigentlich nicht - ich habe meinem Sohn nur von einem Tag auf den anderen die Brust nicht mehr gegeben. Ich habe Pfefferminztee getrunken, abgepumpt und die Brust mit einem "Abstillöl" von Ingeborg Stadelmann eingeschmiert, also nicht "chemisch" abgestillt. Nach 2 Wochen hatte ich keine Milch mehr und der Fall war erledigt.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Tamara

Beitrag von Tamara »

Hallo Geli,
vielen Dank für die Info mit den Globulis. Habe jetzt keine mehr genommen.Tagsüber ist es auch ok mit der Milch, abends und nachts füllt sich die Brust, ist aber auszuhalten und morgens trinkt Levin ja eh wieder.Habe allerdings das Gefühl das er das nicht mehr lange braucht.
Er geht immer wieder weg und muß schauen ob gerade irgendetwas anderes los ist.
Mir geht es gerade wieder sehr gut! Auch das ich Nachts mehr Schlaf bekomme tut mir gut.Da Levin auch Tagsüber garnicht nach der Brust verlangt, habe ich auch kein schlechtes Gewissen mehr. Abends trinkt er seit Samstag Milumil Kindermilch aber erst nach dem Abendessen, und da will er keinen Brei mehr sondern ist bei uns schon mit! Die Nächte werden auch immer besser, gestern hat er sich einmal gemeldet und dann durchgeschlafen!
Ich glaube wenn wir unserem Instinkt und unseren Gefühlen öfter vertrauen würden, dann wäre es manchmal für uns einfacher!
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