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Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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smaugerl

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Beitrag von smaugerl »

hallo zusammen,

gerade habe ich in einem anderen Beitrag von "Leichen im Keller " gelesen :wink:

ich hab noch eine ganz große da unten :? und wollte euch um eure Meinung dazu bitten - wie manche ja wissen, hab ich mit meiner leiblichen Mutter seit über 20 Jahren keinen Kontakt wg. ihrer Krankheit (manisch-depressiv, schizophren) - doch in den letzten Jahren ist schon oft der Gedanke bzw. Wunsch aufgekommen, mit ihr Kontakt aufzunehmen.

Doch erstens trau ich mich nicht :oops: und zweitens bin ich am Überlegen, wie ich es verkraften würde, wenn sie gerade einen "Schub" hat - ich hab sie so als 11jährige erlebt und es war schlimm für mich...

ist es nicht meine "Pflicht" als Tochter, sich bei der Mutter zu melden? Sie kann ja nichts für ihre Krankheit - ich hab vor Jahren mal telefonischen Kontakt zu ihr gehabt, als mein Bruder starb - sie fragte mich, ob wir in Kontakt bleiben würden... aber dann hat sie lt. meinem Vater gedroht, mir und meinem damals 1jährigen Sohn etwas anzutun (das mein ich mit "Schub" - sie hat schon Sachen gemacht, die waren wirklich schlimm, zb ist sie auf meine Stiefmutter losgegangen, ist fast nackt durch die Straßen gelaufen, mal eben so sämtliche Autos bei meinem Vater ruiniert..:oops: )

ich überleg schon so lange und wollt euch um eure Meinung fragen - weil in meiner Familie würde mir jeder abraten... :roll: und ich selber bin mir auch nicht sicher - ich hab ja diese Ängste, das ich mal so werde wie sie :roll: ist auch eine "Hauptangst" von mir, bei jedem ZG denk ich, das ist der Anfang, du wirst auch so enden...

übrigens, in ihrer "gesunden" Phase, die ich ja auch erleben durfte, war sie eine wunderbare Mutter - aber diese Phase dauerte leider nur etwa 4 Monate - sie hat mir nie etwas angetan, auch nicht als es ihr so schlecht ging...

so, und jetzt muss ich es lassen, dieses Thema beschäftigt mich zu sehr und es wühlt mich auch schon wieder auf :cry:

lg
smaugerl
lotte

Beitrag von lotte »

Hi smaugerl,
da musste ich glatt an eine ähnliche Leiche von mir denken ... und ich befinde mich in der selben Lage wie Du , obwohl ich die Leiche noch nicht mal gesehen habe, wie du früher deine Mutter.
Mein Vater hat einen Sohn (mit ner anderen Frau als meiner Mutter gezeugt), ergo hab ich einen Halbbruder. Ich wollte schon öfters über das Thema reden, vielleicht sogar Namen und Adresse des HB, aber da haben sie immer abgeblockt, von wegen, das ginge mich nichts an.

Du hast es da ja fast "besser", nehme mal an, du weisst, wo du deine Mutter erreichen kannst. Klar ist die Angst gross, nach so langer Zeit, aber ich persönlich würde immer auf mein Bauchgefühl hören - sprich, wenn du meinst und fühlst, du möchtest Kontakt, dann fang doch mal damit an, muss ja nicht gleich der gemeinsame Sommerurlaub sein ;)
Ich weiss, das einen so was enorm belasten kann, mich noch mal schwerer, denn ohne Namen komm ich nicht weiter. Und die Halsstarrigkeit meiner Oldies geht mir da gehörig auf den Keks.

Lange Rede, es ist zwar nicht deine Pflicht, aber wenn du es spürst, dass du Kontakt haben möchtest, würde ich es versuchen. Egal, was andere sagen. Meine Restfamilie meint auch immer, ich soll es doch einfach bleiben lassen, vergangen usw. Aber da ist jemand, eben der Halbbruder, den ich gerne mal sehen würde - egal, wie es ausgeht. Kann ja auch sein, dass er mich gar nicht sehen will.

hach, ein weites Feld, so was. Raten kann man eigentlich gar nichts, aber ich fühle mit Dir. Mich nimmt es auch zeitweise mit.

LG
Lotte und berichte mal, was du so unternimmst. Oder auch nicht ;)
Dobby

Beitrag von Dobby »

--
Zuletzt geändert von Dobby am 04:05:2010 1:41, insgesamt 1-mal geändert.
kadisha

Beitrag von kadisha »

oh man , ich hab genau das selbe "problem"
nur nicht meine mutter sondern mein vater..
hab vorgestern nach ca 1-2 jahren kontaktpause durch umzug etc bei meiner tante und auch oma angerufen .
und heute hat mein dad geburtstag, wir haben seit ca 13 jahren kein kontakt mehr.
ich hab jetzt seine nummer von meiner tante, seiner schwester, bekommen und überlege heute anzurufen und ihm auch zu sagen,dass er opa ist, das hat er erst vorgestern von seiner schwester gehört...
ich trau mich aber auch nicht wirklich
weiss nicht was ich sagen soll
wir hatten zwar nicht wirklich streit aber nach der scheidung meiner eltern sind wir iurgendwie auseinaner gekommen :(

also ich denke nicht, dass es unsre pflicht ist uns bei unseren eltern zu meldem
ich denke genauso gut könnten sich auch unsre eltern bei uns melden

glg
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

hallo zusammen,

ich danke euch für eure Antworten und Meinungen :-)

ich hab schon mal mit Therapeuten über dieses Thema gesprochen, es wurde mir versichert, das ich nicht automatisch diese Krankheiten erben werde und auch momentan nicht manisch-depressiv oder anderes bin :wink:

ich weiß auch nichts genaues über den Krankheitsverlauf meiner Mutter

aber die Gedanken sind halt da - unsere Pflicht ist es wahrscheinlich nicht, den Kontakt mit unseren Eltern zu halten oder herzustellen - aber ich möcht halt auch nicht,das irgendwann der Anruf kommt, ich soll die Beerdigung meiner Mutter organisieren - und dann hab ich keine Chance mehr :roll:

ja, schwierig, die ganze Geschichte - ich hab mit meiner Mutter das letzte Mal 2002 mal telefoniert - in einer etwas depressiven Weinlaune :oops: meinerseits - sie hat sich so gefreut, von mir zu hören - ich hab aber dann den Kontakt wieder abgebrochen - ich war wieder mal mit vielen anderen Dingen beschäftigt - wahrscheinlich trau ich mich deshalb nicht, vielleicht möchte sie ja gar nichts mit mir zutun haben -

aber wenn mein Großer zb Geburtstag hat - und der wird heuer schon 15 8) dann denke ich immer an den Tag seiner Geburt zurück - automatisch erinnert man sich - ist das dann bei meiner Mutter wahrscheinlich auch so - oder Muttertag - muss doch für meine Mutter ein schlimmer Tag sein- das eine Kind ist tot, und vom anderen Kind hört man nichts, obwohl man diesem Kind nie was getan hat, sondern einfach nur krank ist :roll:

auf jeden Fall dank ich euch nochmal für eure Antworten - das ich dieses Thema hier auch ansprechen kann, bedeutet sehr viel für mich.

auf jeden Fall werd ich mir jetzt mal Lektüre zu diesem Thema besorgen - sozusagen als "Testlauf" - danke für den Tipp, Dobby!

ich wünsch uns noch allen einen schönen Tag!
nikky77

Beitrag von nikky77 »

Hallo,

oje ist eine schwierige Situation ich würd auch ganz nach Gefühl gehen.
Mir gehts auch ähnlich mein Papa war Alkoholiker und wir waren ihm nie wichtig,,,hiess immer wenn ihr nur Jungen geworden wärt......Später hat er uns noch beklaut,,,oder als sich meine Mama von ihm trennte angerufen,,,er bringt sich so und so um und sich verabschiedet. Naja nachdem meine Schwester starb hatte er Schlaganfall,,,,,,
Ich schaff es nicht ihm zu besuchen,,,weil mir immer die ganze Vergangenheit unterkommt.
Er ist im Pflegeheim und kann sich nicht mehr rühren,,,,,,einmal hab ich ihm besucht vor 1,5 Jahren und dann gings mir ewig mies,,einerseits hatte ich die Bilder im Kopf wie arm dran er ist,,,und anderseits wurde ich sauer,,,weil ich ihm 30 Jahre nichts wert war und ich es mir immer so gewünscht habe,,,,,,
Jetzt im moment hab ich abgeschlossen,,,und denk mir ich besuch ihn nicht mehr,,,
aber ab und zu plagt ich dann das schlechte Gewissen so richtig,,,,

Liebe Grüsse

Nicki
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